Hauptgärungsproblem

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kabrecht
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Hauptgärungsproblem

#1

Beitrag von kabrecht »

Hallo Leute,

nach langer Zeit des interessierten Verfolgens und Lesens kommt nun endlich mein erster Post. Leider nicht mit einer Vorstellung sondern direkt mit einem Problem. Ich bin 26, aus Thüringen und mag Bier, vor allem das eigene :)

So, nun zum Problem:
Meine Gärkanne steht seit 05.04. bei 21-23°C und der Extraktgehalt liegt noch bei 7°P.

Gebraut wurde nach der Anleitung von brauanleitung.de. Damit habe ich bereits einen Sud erfolgreich in die Welt gesetzt, allerdings kann ich mir nicht erklären warum die Gärung diesmal nicht weitergärt.

Schüttung:
4,5kg Pilsner
0,5kg Carahell

90min Kombirast bei 67°C, jodnormal

Hopfendolden:
Cascade VWH
Cascade Whirlpool

Hefe:
S04 - Diese kam auch gut an und nach einem Tag konnte man es fleißig blubbern hören.

Die heiße Würze hatte bei 70°C 14°Plato. Scheinbarer Vergärgrad also bis heute 50%, das kling mau.

Hab garade gespindelt und 7°P gemessen. Es prickelte schon ordentlich in der Nase. Die Probe habe ich verköstigt und konnte keinen Unterschied zum ersten Brauvorgang nach diesem Rezept feststellen.

Habt ihr Hilfe für mich? Ich habe in der Suche nichts zielführendes gefunden um die Gärung wieder in Gang zu bringen

Grüße!
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hoepfli
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Re: Hauptgärungsproblem

#2

Beitrag von hoepfli »

Es prickelte schon ordentlich in der Nase.
prickeln=co2 ? Dies könnte dein Messergebnis schon verfälschen.
Rühre mal eine neue Probe kräfftig um und spindele sie nochmals.

Ich hatte aber auch schon Biere, welche bei 6-7P stehen geblieben sind.
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Yeffie
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Re: Hauptgärungsproblem

#3

Beitrag von Yeffie »

kabrecht hat geschrieben:Habt ihr Hilfe für mich? Ich habe in der Suche nichts zielführendes gefunden um die Gärung wieder in Gang zu bringen
1. Jungbier behutsam (sauber, plätscherfrei) in ein anderes Gefäss umschlauchen
2. 1 ltr Malzextraktlösung mit 14 Plato abkochen und zugedeckt auf Raumtemperatur abkühlen lassen
3. Mit einem sterilen Löffel ca. 2 TL Hefe-Bodensatz in die Malzextraktlösung einrühren
4. Diese Mischung 5-6 Stunden angären lassen
5. Diese Mischung behutsam ins Jungbier geben

kabrecht hat geschrieben:Die Probe habe ich verköstigt und konnte keinen Unterschied zum ersten Brauvorgang nach diesem Rezept feststellen.
Das klingt nach Messfehler. Die Jungbierprobe muss vor dem Spindeln sehr gut geschüttelt werden, damit an der Spindel keine Kohlensäurebläschen anhaften.

Fazit: Mein Tipp: Das Bier im Dunkeln an der Ruhe lassen, nicht daran rumfingerln, noch 1 Woche stehenlassen, dann abfüllen.
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kabrecht
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Re: Hauptgärungsproblem

#4

Beitrag von kabrecht »

Die Gärkanne steht jetzt 4 Tage ohne Veränderung im Extraktgehalt. Geschüttelt habe ich gerade
Bei einer neuen Probe aber die Spindel zeigt trotzdem noch 7Grad.

Kann ich einfach noch eine Trockenhefe reinwerfen?
Siehe viewtopic.php?f=7&t=3187#p44768
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schloemi
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Re: Hauptgärungsproblem

#5

Beitrag von schloemi »

Die heiße Würze hatte bei 70°C 14°Plato
Auf wieviel Grad ist denn deine Spindel geeicht? Meine geht gewöhnlich bei 20 Grad am besten und mag hohe Temperaturen gar nicht. Möglicherweise hat die Spindel einen Defekt davongetragen oder sofern sie auf 70 Grad geeicht sein sollte, ggf. auf 20 Grad korrigiert gerechnet werden müsste. Kannst du ja mal mit einer 10%igen Zuckerlösung überprüfen...

Nur so eine Idee
schloemi

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kabrecht
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Re: Hauptgärungsproblem

#6

Beitrag von kabrecht »

Ich habe zwei spindeln. Eine ist auf 70 und eine auf 20 Grad geeicht. Ich werde morgen mal beide in 10% zuckerlösung testen.
Danke für den tipp!
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Johnny H
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Re: Hauptgärungsproblem

#7

Beitrag von Johnny H »

Das riecht für mich nach einem Messfehler. Vielleicht ist Deine 20°C-Spindel kaputt?

Hast Du zufällig ein Refraktometer zur Hand? Falls ja, bitte vergiss nicht, den Alkoholfehler rauszurechnen.

Weiterhin: wieviel Liter Bier hast Du in Deinem Gärgefäß? Bei einer Schüttung von 5kg solltest Du um die 20,5-22l herausbekommen bei einer zu erwartenden Sudhausausbeute von 60-65%. Wenn diese Parameter einigermaßen hinhauen, dann war zumindest Dein erster Messwert (14°P) vermutlich korrekt.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
blub24
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Re: Hauptgärungsproblem

#8

Beitrag von blub24 »

Hi,

ich hatte auch mal die S04 mit Kombi-Rast ist die sehr mau. Ich bin mir auch sicher das sie viel Glyzerin produziert, was mir meine Messungen mit dem Refraktometer sicher gestört hat. Vielleicht sind Spindeln da entspannter.

Wenn es mein Sud wäre, würde ich keine große Wissenschaft draus machen und ihn Abfüllen, wenn sich ein paar Tage lang nichts mehr tut.

Ich wette, nach ein paar Wochen schmeckt er genaus so wie er soll... :Drink

Grüße,

Nikolas
Der Geschmack der mich an den meisten Bieren stört ist der der fehlt.
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