Gärdauer Wyeast 3068

[Patilla]

Hallo an alle,

habe gestern mein ersten Weizen gebraut und das Malz selber geschrotet.
Viel zu fein, der Brautag war die Hölle und ich habe geflucht wie lange nicht... Aber egal.

Zu meiner Frage:
Ich habe heute morgen die Wyeast 3068 eingeworfen und jetzt ist mir aufgefallen, das ich ja nächste Woche ab Dienstag bis nach Weihnachten unterwegs sein werde.. 18 L Würze bei 22 °C, 12°P
Wie lange mag da wohl die HG dauern? Natürlich messe ich, aber:
Wenn sie von meiner Abreise nicht abgeschlossen ist, spricht etwas dagegen, sie bis nach Weihnachten einfach stehen zu lassen? Zwar sind Freunde immer mal wieder bei uns und kümmern sich um alles, aber denen brauche ich das abfüllen und Karbonisieren etc. nicht beibringen, bzw. will es auch garnicht.
Also:
Wie lange mag die HG dauern? Spricht etwas gegen eine verlängerte Lagerzeit?

lg

Patrick

[SchlatzPopatz]

Bei mir ist die nach einer Woche in der Regel fertig. Aber es ist auch kein Problem erst eine Woche später abzufüllen, dann steht das ganze ja auch erst zwei Wochen. Bevor du zu früh abfüllst, lasse es lieber bis nach Weihnachten stehen.

[Patilla]

Dann mache ich es lieber so..
Bin eh gespannt ob das was wird. Ich befürchte eh eine Oxidation weil mein Färbehälter undicht war und ich die ganze Würze in einen anderen Topf kippen musste.. Mal schauen, was da rauskommt. Andererseits hab ich 12 Std. später die Hefe dazugegeben und dann soll ja viel Sauerstoff da sein. Mal gucken was passiert. Jetzt ist es eh zu spät.

[marosh]

Bei 22° wird die Hauptgärung vermutlich schon in 2-3 Tagen durch sein. Wenn die Hefe richtig Gas gibt, dann kommst du so auch locker mal auf 26° oder mehr in der Würze.
Aus meiner Erfahrung schwefelt die Hefe bei so hohen Temperaturen sehr stark und das Bier sollte dann sowieso ein paar Tage länger im Gärbehälter stehen bis es nicht mehr stinkt. In der Flasche wirst du den Gestank nämlich nicht mehr los.
Daher ist das kein Problem.

[Patilla]

Bei 22° wird die Hauptgärung vermutlich schon in 2-3 Tagen durch sein. Wenn die Hefe richtig Gas gibt, dann kommst du so auch locker mal auf 26° oder mehr in der Würze.
Aus meiner Erfahrung schwefelt die Hefe bei so hohen Temperaturen sehr stark[...]

Oh, das wusste ich nicht, gut zu wissen!
Ja, dann mache ich mir keinen Druck und lasse das Zeug einfach stehen.

[Patilla]

So, gestern habe ich die ganze Suppe abgefüllt, da Weihnachten etc. dazwischen war bin ich nicht dazu gekommen.
Gebraut habe ich das Triticum Wormatia, kurz das Jungbier probiert und es ist der Hammer, ich freue mich schon auf das, was nach der NG raus kommt.
Wo ich gerade die NG anspreche: Bei den Kommentaren auf MMuM wird von 2 Wochen NG gesprochen. Da die HG bei mir ja schon 17 Tage aktiv war, wobei sich mindestens seit 8 Tagen keine Brixveränderung eingestellt hat, frage ich mich, ob die NG dann wirklich auch nochmal 14 Tage benötigt, oder eventuell schon schneller durch ist? Karbonisiert habe ich mit Haushaltszucker..

lg

[Boludo]

So, gestern habe ich die ganze Suppe abgefüllt, da Weihnachten etc. dazwischen war bin ich nicht dazu gekommen.
Gebraut habe ich das Triticum Wormatia, kurz das Jungbier probiert und es ist der Hammer, ich freue mich schon auf das, was nach der NG raus kommt.
Wo ich gerade die NG anspreche: Bei den Kommentaren auf MMuM wird von 2 Wochen NG gesprochen. Da die HG bei mir ja schon 17 Tage aktiv war, wobei sich mindestens seit 8 Tagen keine Brixveränderung eingestellt hat, frage ich mich, ob die NG dann wirklich auch nochmal 14 Tage benötigt, oder eventuell schon schneller durch ist? Karbonisiert habe ich mit Haushaltszucker..

lg

Ein Flaschenmanometer gibt dir die Antwort. Alles andere ist Hellseherei.
Eine längere Zeit im Gärbehälter verkürzt übrigens nicht die Länge der Flaschengärung, da man eh erst abfüllt, wenn alles vergoren ist. Einen kleinen Effekt könnte es allerdings geben, da nach längerer Zeit die Hefe mehr sedimentiert und du dann weniger davon in die Flasche bekommst. Es dauert dann also länger, und nicht kürzer. Dafür hast du dann weniger Bodensatz.

Stefan

[Patilla]

So, gestern habe ich die ganze Suppe abgefüllt, da Weihnachten etc. dazwischen war bin ich nicht dazu gekommen.
Gebraut habe ich das Triticum Wormatia, kurz das Jungbier probiert und es ist der Hammer, ich freue mich schon auf das, was nach der NG raus kommt.
Wo ich gerade die NG anspreche: Bei den Kommentaren auf MMuM wird von 2 Wochen NG gesprochen. Da die HG bei mir ja schon 17 Tage aktiv war, wobei sich mindestens seit 8 Tagen keine Brixveränderung eingestellt hat, frage ich mich, ob die NG dann wirklich auch nochmal 14 Tage benötigt, oder eventuell schon schneller durch ist? Karbonisiert habe ich mit Haushaltszucker..

lg

Ein Flaschenmanometer gibt dir die Antwort. Alles andere ist Hellseherei.
Eine längere Zeit im Gärbehälter verkürzt übrigens nicht die Länge der Flaschengärung, da man eh erst abfüllt, wenn alles vergoren ist. Einen kleinen Effekt könnte es allerdings geben, da nach längerer Zeit die Hefe mehr sedimentiert und du dann weniger davon in die Flasche bekommst. Es dauert dann also länger, und nicht kürzer. Dafür hast du dann weniger Bodensatz.

Stefan

Das Manometer sollte eigentlich zu Weihnachten kommen, ist dann aber auf dem Wunschzettel wohl untergegangen... Das der Rest Hellseherei ist, ist mir klar, aber ich hatte auf Erfahrubngen gehofft wir, ja, normalerweise gehts schneller oder dauert länger. Das weniger Hefe in die Flasche gekommen ist wird wohl so sein.. Dann warte ich einfach ab und probiere ab und an.

[Boludo]

Angaben zur Gärzeiten sind prinzipiell ein wenig sinnlos. Es gibt sehr viele Parameter, die diese beeinflussen, die nicht direkt mit einem gegebenen Rezept in Verbindung stehen.
Wenn du zb viel Nitrat im Wasser hast, dann hemmt das die Hefe und alles dauert länger.
Je nach Restalkalität des Brauwassers hast du unterschiedliche pH Werte beim Maischen, was die Zusammensetzung der vergärbaren Zucker beeinflusst. Dann kommt es auf die Malzqualität drauf an (Verkleisterungstemperatur usw) und letztendlich die Qualität der Hefe (Alter, Vitalität) , um nur ein paar Dinge zu erwähnen.
Es dauert immer so lange, wie es dauert. Mit etwas Erfahrung kann man das beeinflussen, vor allem mit einem guten Hefenanagement und einem vernünftigen Brauwasser. Exakte Vorhersagen sind aber immer schwierig. Ich hatte schon Biere, die waren in zwei Tagen durchgegoren, eins brauchte mal 4 Wochen.

Stefan

[Patilla]

Okay, ja, die Parameter wie Brauwasser etc. habe ich jetzt nicht dafür beachtet.. Das Manometer ist natürlich schon auf dem Weg, aber dann will ich mal schauen und probieren :)

[uli74]

Sollte man denn nicht abfüllen, nachdem die Spindel 3 Tage in Folge unveränderte Werte anzeigt?

Das wurde hier doch jahrelang hartnäckig von allen möglichen Leuten propagiert...

[Patilla]

Sollte man denn nicht abfüllen, nachdem die Spindel 3 Tage in Folge unveränderte Werte anzeigt?

Das wurde hier doch jahrelang hartnäckig von allen möglichen Leuten propagiert...

Geht aber nur, wenn man auch zuhause ist

[coyote77]

Sollte man denn nicht abfüllen, nachdem die Spindel 3 Tage in Folge unveränderte Werte anzeigt?

Das wurde hier doch jahrelang hartnäckig von allen möglichen Leuten propagiert...

Falsch. Das ist ein Hinweis, dass die Gärung durch sein könnte. Ein weiterer ist das Erreichen des erwarteten Endvergärungsgrades. Größere Sicherheit bietet eine Schnellvergärprobe.
Und wenn man nicht sicher ist, ist es immer besser, noch ein paar Tage zu warten. Zu frühes abfüllen kann böse enden, dagegen schaden ein paar Tage mehr im Gäreimer kaum.

[uli74]

Wie sich die Zeiten ändern...

Eigentlich wollte ich meine frevelhafte (und sarkastisch gemeinte) Behauptung mit Zitaten aus dem Hobbybrauerforum untermauern, die es hier über die Jahre massenhaft gab. Aber das hätte mal wieder unnötig Zoff gegeben.

Jedenfalls freut es mich dass die Menschheit anscheinend doch noch lernfähig ist!