Grainfather mit Rührwerk

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
Antworten
Benutzeravatar
saschabouchon
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 959
Registriert: Freitag 28. Februar 2014, 11:27
Kontaktdaten:

Grainfather mit Rührwerk

#1

Beitrag von saschabouchon »

Hallo zusammen,

ich poste hier einen Beitrag von Facebook, da der User hier kein Konto hat. Das gepostete ist lediglich zitiert (links habe ich entfernt). Evtl ist es ja auch für den einen oder anderen hier interessant oder eben paradox :Grübel

Am Wochenende habe ich meine Citra Pale Ale Kreation an den Hahn gehängt. Schmeckt super, aber das Besondere für mich ist nicht das Bier selbst – sondern die Produktion. Denn der Maischvorgang ist mit einem Rührwerk im GF30 erfolgt. Klingt paradox? Isses irgendwie wahrscheinlich auch :Smile

Zum Hintergrund: Am Black Friday 2020 habe ich den Grainfather erworben, um Platz zu sparen und den Brauprozess zu vereinfachen. Das lief auch soweit gut, die Biere waren größtenteils TOP (ich braue hauptsächlich IPAs in verschiedenen Variationen). Bei den Malzrohrsystemen gibt es ja bekanntlich mehrere Herausforderungen, die bei den meisten Bieren keine dramatische Rolle einnehmen. Ich selbst habe mit drei Punkten gehadert:

- Maximale Ausbeute: Da ich gerne auch mal ein Imperial / Double IPA braue, konnte ich selten meine gewünschte Menge an Würze erzielen (21l). In der GF Community gibt es diverse Tipps, um die Sudhausausbeute zu erhöhen, doch diese bringen entweder andere Nachteile mit sich oder beeinträchtigen die Planung.

- Die Berechnungen für die Läutermenge ist für mich nicht nachvollziehbar, zumal sie zwischen Rezepterstellung und Brauvorgang schwankt und ebenfalls die Planung beeinträchtigen

- Irgendwann konnte ich die Stammwürze so gar nicht mehr zuverlässig berechnen. Manchmal verstopfte das Rohr, manchmal floss es durch. Ich muss dazu sagen, dass ich zum einen auch mit Rohfrucht und Haferflocken arbeite und zum anderen ein Problem mit meiner Mühle hatte - was mir bei dem Entschluss, das Malzrohr nicht mehr zu nutzen, noch nicht klar war.

Da der GF zum Kochen für mich nach wie vor perfekt ist (vor allem ist der Gegenstromkühler einfach grandios), habe ich mich nach Systemen umgeschaut, um das Maischen mit anderen Utensilien zu bewerkstelligen (Kessel, Induktionsplatte, etc.).

[Mo Homestead] hat mich dann hier im (facebook)Forum auf die Idee gebracht, den GF auch zum „konventionellen“ Maischen zu nutzen, da das Gerät genug Power und wahrscheinlich auch ein brauchbares Thermometer besitzt.

Damit habe ich dann losgelegt und manuell gerührt – für den GF gibt es ja kein Rührwerk, zumindest habe ich keins gefunden.

Die ersten Biere waren gut, aber noch nicht optimal. Habe dann gecheckt, dass die Kombirast schwer umzusetzen ist, da ich bei der hohen Bauform zu viel Temperaturunterschied hatte, egal wie oft ich gerührt habe. Mit mehreren Rasten wurde es dann deutlich besser, aber natürlich suche ich nach dem Optimum. Und dann kam Sascha von brauhardware.de ins Spiel.

Ich habe ihn nach möglichen Lösungen gefragt. Wir haben dann vereinbart, dass ich ihm meinen GF schicke und er mal schaut was geht. Und es ging was! Sascha hat mir einen Prototypen geschickt, den ich Ende Januar endlich testen konnte.

Was soll ich sagen!? Ich bin mit dem Ergebnis super happy. Die SHA ist deutlich besser und planbarer geworden (letztes IPA: 66% bei 15,9 Plato Stammwürze – für GF User: das entspricht ca. 94% Mash Efficiency in der App).

Wenn ich einige Threads in GF Foren verfolge, so werden sicherlich einige GF User sagen, ich hätte das Prinzip und die Vorteile des GF nicht verstanden oder dass es für alle Wünsche passende Hacks gibt. Mag sein. Die gewählte Lösung für mich ist jedenfalls optimal und ich kann mir schon denken, dass dies auch ein Weg für andere User ist, die mit ähnlichen Herausforderungen hadern.

PS 1: Anbei ein paar Impressionen

PS 2: Ich hoffe, das ist jetzt keine unlautere Werbung


Kurze Ergänzung:
- der Malzkorb wurde weggelassen
- geläutert wurde in einem anderen Behälter. Es wurde also zum Läutern umgeschöpft und dann wieder im GF gekocht
- angebrannt ist nichts, Temperaturverteilung war homogen
Dateianhänge
image0.jpeg
image1.jpeg
image2.jpeg
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
Safari-Guide
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 416
Registriert: Montag 21. September 2020, 12:09

Re: Grainfather mit Rührwerk

#2

Beitrag von Safari-Guide »

Interessant - Danke fürs Einstellen.

Warum wurde der Grain-Basket denn weg gelassen - da hätte man ja lediglich eine Bodenplatte ohne das Mittelloch unten einsetzen müssen, dann hätte man das System auch zum Läutern nutzen können?

Erik
Benutzeravatar
saschabouchon
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 959
Registriert: Freitag 28. Februar 2014, 11:27
Kontaktdaten:

Re: Grainfather mit Rührwerk

#3

Beitrag von saschabouchon »

Safari-Guide hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 09:25 Interessant - Danke fürs Einstellen.

Warum wurde der Grain-Basket denn weg gelassen - da hätte man ja lediglich eine Bodenplatte ohne das Mittelloch unten einsetzen müssen, dann hätte man das System auch zum Läutern nutzen können?

Erik
Dazu gab es noch keinen Test. Ich vermute allerdings, dass sich die Feinteile aus dem Malz durch das ständige Rühren dann direkt auf dem Boden ablegen würden und evtl anbrennen könnten. Aber nichts genaues, weiß man nicht :-P
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
Benutzeravatar
slimcase
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 474
Registriert: Donnerstag 21. Januar 2021, 00:18

Re: Grainfather mit Rührwerk

#4

Beitrag von slimcase »

Wirklich interessant :) Danke fürs teilen Sascha.

Dieses Umschöpfen wäre ja der tot für mich, nie wieder möchte ich große Mengen Flüssigkeit von einen in den anderen Bottich schöpfen :D Aber ich finde es auch garnicht so dumm mit dem Rührwerk, das Maischeporgramm läuft ja dann auch quasi ganz alleine durch. Spricht etwas dagegen unten im GF ein Loch zu bohren um die Maische per Pumpe oder Schwerkraft aus dem GF zu bekommen?
Lieben Gruß
Danilo
------------
Meine Hardware:
AiO Brausteuerung
AiO Gärschrank
Flaschenspüler aus Kupfer
YATO 3,5kW Induktionsplatte
HENDI 3500 Induktionsplatte
50/70 Liter Pfanne von Brauhardware
Kühlspirale Twin 20
fg100
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1860
Registriert: Sonntag 5. August 2012, 00:05

Re: Grainfather mit Rührwerk

#5

Beitrag von fg100 »

saschabouchon hat geschrieben: Mittwoch 2. März 2022, 09:38 Dazu gab es noch keinen Test. Ich vermute allerdings, dass sich die Feinteile aus dem Malz durch das ständige Rühren dann direkt auf dem Boden ablegen würden und evtl anbrennen könnten. Aber nichts genaues, weiß man nicht :-P
Umschöpfen widerspricht ja vollkommen dem ursprünglichen Prinzip des Malzkorbes. Das ist dann mit klassischen Systemen doch um einiges sinnvoller.
Aber warum nicht einen sehr langsam laufenden Wendel-Rührer (Prinzip siehe unten im Link, allerdings sollte der aus Edelstahl sein) verwenden. Der sollte kein eigentliches Rühren verursachen, sondern nur eine langsame Umwälzung der Maische im Malzkorb bei gleichzeitigem sandardmäßigem durchspülen von oben nach unten bewirken.
So könnte ich mir vorstellen, dass der Mehlanteil der sich absetzt nicht viel mehr wird.
https://www.bauhaus.info/ruehrwerke/wen ... p/25594065
Antworten