Gärung im Edelstahl Behälter

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Peter1860
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Gärung im Edelstahl Behälter

#1

Beitrag von Peter1860 »

Servus zusammen,

ich vergäre seit Mitte letzten Jahres in einem Possinelli Edelstahl Behälter. Die Flaschenabfüllung findet meist nach 14 Tagen statt, je nach Gärverlauf und die "3 Tage Regel" halte ich ein. Ich verwende Speise bei der Abfüllung.
Nach dem ersten "Champagner" Bier fand ich einen Rechner, der mir sagt: Viel zuviel Speise verwendet.
Also niedriger angesetzt und weiter gemacht. Habe allerdings bis heute das Problem das nach etwa 2 Wochen der Druck konstant bleibt, aber nach 4 Wochen wieder sprunghaft ansteigt. Hat da jemand eine Hilfestellung für mich?
fctriesel
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#2

Beitrag von fctriesel »

Immer noch zuviel Speise verwendet. Zeig doch mal, wie du deine Speisegabe berechnet hast.
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Peter1860
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#3

Beitrag von Peter1860 »

Die Speisezugabe habe ich über Fabier berechnet, abzüglich des bereits vorhandenen CO2. Dies habe ich an einer Tabelle aus dem Netz abgelesen. Da war der Wert bei 18 Grad 1,76. Ich wollte 6 haben und habe dann die Speisemenge auf 4,24 berechnet.
Leider finde ich den Link zu dieser Tabelle nicht mehr . Ich habe Sie mir damals ausgedruckt! Eines ist klar, die Werte von Edelstahlbehälter gegenüber Plastikeimer sind ca. um 25 - 50% höher.
Damasus
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#4

Beitrag von Damasus »

Bei der Flaschengärung schließt du Sauerstoff mit ein, welcher verstoffwechselt wird. Der Stickstoff (ca. 0,5-0,8 bar) bleibt aber über. Den muss du beim Enddruck also abziehen. Bei der Gegendruckabfüllung sieht das dann anders aus.

Was spricht übrigens gegen die Karboniserung mit Zucker und einer Dosierhilfe? Geht schnell, alle Flaschen sind gleich und wenn das Bier wirklich ausgegoren ist, dann brauchste die über den Druck auch wenig Gedanken zu machen.
Bier kalt stellen ist auch irgendwie kochen.
woschl
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#5

Beitrag von woschl »

Du musst einfach deine Werte in die Tabelle "Speise-/Zuckerberechnung zur Nachgärung" bei Fabier eingebe. Es ist nicht nötig, das vorhandene CO2 irgendwo abzuziehen oder eine Tabelle zu benutzen, das macht der Fabier-Rechner für dich.
Ein beliebter Fehler ist übrigens, die Menge der Speise (ml/Liter) auf eine Flasche zu geben.
Peter1860 hat geschrieben: Montag 14. März 2022, 17:30 Ich wollte 6 haben und habe dann die Speisemenge auf 4,24 berechnet
Die Nennung der Einheiten würde schon manchmal zum Verständnis beitragen...
Peter1860 hat geschrieben: Montag 14. März 2022, 17:30 Eines ist klar, die Werte von Edelstahlbehälter gegenüber Plastikeimer sind ca. um 25 - 50% höher.
Woher hast du denn das? Das ist ja völlig abwegig, hab ich noch nie gehört...

viele Grüße
Wolfgang
Peter1860
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#6

Beitrag von Peter1860 »

@ Damasus
Weil es mit Zucker einfacher ist 😉
Ich möchte eben nur mit Speise arbeiten.

@woschl
Entschuldige ich dachte es wäre klar das ich g/l CO2 Gehalt meine.

Die Werte habe ich bei Fabier so eingegeben und es ist genau das passiert was ich beschrieben habe seit ich im Edelstahl Behälter vergäre. Vorher war alles OK!

Und genau aus dieser Erfahrung heraus wage ich es zu behaupten, dass man mit einem Edelstahl Gärbehälter maximal die Hälfte der Speise benötigt, die man bei Fabier ausrechnen kann.

Ich vermute mal, dass es an der Stabilität des Gärbehälters liegt. Im Plastikeimer kann sich vermutlich weniger Druck bei der Vergärung aufbauen und somit weniger CO2 entstehen.

Mir geht es ja auch darum, ob es noch jemanden gibt, bei dem dies ebenfalls so ist und seine Erfahrungen teilt.
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#7

Beitrag von Alt-Phex »

Sorry, aber das ist totaler Quatsch. Solange du eine Drucklose Gärung machst, ist das Material des Gärbehälters vollkommen egal und hat Null-Komma-Null mit der Karbonisierung zu tun.

Vielleicht ist deine Speise einfach kontaminiert. Das es erst Wochen später zu einem erneuten Druckaufbau kommt, spricht deutlich dafür. Wie lagerst du deine Speise denn? Alles außer Einfrieren begünstig eine Infektion. A) kann man gar nicht so sauber arbeiten und B) ist die Würze nicht "steril", die bringt schon ihre eigenen Würzebakterien mit. Das es vorher funktioniert hat war dann Glück und Zufall.

Dann kommt natürlich noch die Frage auf, wie du das fertige Jungbier mit der Speise vermischt. Wenn sich das nicht gleichmäßig vermsicht, wirst du immer überkarbonisierte Flaschen haben, weil die einfach mehr von der Speise abbekommen als andere.

Wenn du unbedingt mit Speise arbeiten willst, dann musst dein Handling überdenken.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#8

Beitrag von Sauermann »

Damasus hat geschrieben: Montag 14. März 2022, 18:45 Bei der Flaschengärung schließt du Sauerstoff mit ein, welcher verstoffwechselt wird. Der Stickstoff (ca. 0,5-0,8 bar) bleibt aber über. Den muss du beim Enddruck also abziehen. Bei der Gegendruckabfüllung sieht das dann anders aus.
Kannst du mir das bitte genauer erklären? Der Stickstoff verursacht bis zu 0,8 bar in der Flasche? Meinst du den Stickstoff in der Luft, der sich in den etwa 20 ml Luft im Flaschenhals befindet?

Peter1860 hat geschrieben: Montag 14. März 2022, 19:17Und genau aus dieser Erfahrung heraus wage ich es zu behaupten, dass man mit einem Edelstahl Gärbehälter maximal die Hälfte der Speise benötigt, die man bei Fabier ausrechnen kann.

Ich vermute mal, dass es an der Stabilität des Gärbehälters liegt. Im Plastikeimer kann sich vermutlich weniger Druck bei der Vergärung aufbauen und somit weniger CO2 entstehen.

Mir geht es ja auch darum, ob es noch jemanden gibt, bei dem dies ebenfalls so ist und seine Erfahrungen teilt.
Ich bin auch von Gärbehältern aus Kunststoff auf Edelstahl umgestiegen und wage zu behaupten, dass bei beiden Behältern direkt über der Jungbier-Oberfläche so ungefähr ein Druck von einem bar herrscht :Grübel
Peter1860
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#9

Beitrag von Peter1860 »

@Alt-Phex
Ich lagere die Speise in gereinigten und desinfizierten Glasflaschen im Kühlschrank bei niedrigst Temperatur die er hergibt. Ich werde die nächste Speise eingefrieren.

Ich gebe die Speise meist in 2 - 3 Schritten zur Würze hinzu.


@Sauermann

Dann ist mein Verdacht einfach nur falsch.

Danke für Eure Hilfestellung
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#10

Beitrag von afri »

Peter1860 hat geschrieben: Montag 14. März 2022, 20:38 Ich gebe die Speise meist in 2 - 3 Schritten zur Würze hinzu.
Du schreibst wirr, jedenfalls kann ich damit nichts anfangen. Wozu mehrere Schritte bei der Speisegabe? Was das Material des Gärfass' angeht, haben andere genügend geschrieben, das hat genau keinen Einfluss auf die Carbo im fertigen Bier.

Speise wird am besten (nicht in Glas) eingefroren und nach den bekannten drei Tagen zum Jungbier gegeben. Kühli reicht nicht, da wächst alles mögliche drin, wenn man es lässt (selbst bei niedrigen Themperaturen über Null). Vermischen sollte man Speise und Jungbier sorgfälitg, das sollte klar sein.

Wenn du mit Speise nicht zurecht kommst, kannst du noch immer auf Zucker und Co. zurückkommen, aber auch das birgt Tücken, wie von Wolfgang in #5 geschrieben. Ein bisschen rechnen muss man schon, wobei diese Rechnung bei mir mit Speise deutlich schlanker ausfällt und damit symphatischer ist, aber das bin halt nur ich.

Ein paar mehr Infos wären schon nett.
Achim
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Re: Gärung im Edelstahl Behälter

#11

Beitrag von Peter1860 »

Ich lasse erst 3-4 l in mein "Abfüllbehälter" dann gebe ich etwas Speise dazu...lasse erneut Würze darauf laufen etwa 10 l....und dann erneut Speise.....dann den Rest der Würze und dann den Rest Speise und verühre das ganze noch kräftig. Natürlich mit einem sterilisierten Braupaddel.
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