Zu viel Würze / Einkocher zu klein

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maweb_
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Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#1

Beitrag von maweb_ »

Hi zusammen,

Bin soeben in ein Problem rein gekommen welches ich bislang noch nicht hatte.

Braue heute das Triticum wormatia erneut. 22L AW Sudhausausbeute 49%, hauptguss 22l Nachguss 16,5l.

Gerade bin ich mit dem Läutern fertig geworden und mein einkocher ist randvoll. Über sind noch 7,5 Liter die ich in einen separaten Topf gegeben habe..

Was mache ich nun?
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Brandergartenbier
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#2

Beitrag von Brandergartenbier »

Koche die 7,5 Liter in dem seperaten Topf genauso, und Giese sie später zu deinem Sud im Einkocher. Da verdunstet ja einiges.
Gruß Florian
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Alt-Phex
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#3

Beitrag von Alt-Phex »

maweb_ hat geschrieben: Samstag 9. April 2022, 14:59 Was mache ich nun?
Du kannst bis 30min vor Kochende immer noch etwas von der Läuterwürze dazu geben. Ob das mit die 7,5L aufgeht ist die andere Frage.

Hast du denn überhaupt die nötige Gärkapazität für so viel Würze?
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maweb_
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#4

Beitrag von maweb_ »

Okay dann mache ich die Hopfengabe im Einkocher wie gehabt und koche zeitgleich im separaten Topf die andere übrige Würze aber ohne da irgend welchen Hopfen hinzuzugeben? 30 min vor kochende gebe ich dann die separate Würze in den einkocher hinzu?

Gärbottich fasst 30L. Könnte knapp werden...

Dann weiß ich aber für die Zukunft dass 20L das Maximum sind. Finde das schon krass irgendwie.. Habe letzt einen 20L Sud gemacht und da war der einkocher nicht annähernd so voll
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schwarzwaldbrauer
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#5

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Ich vermisse bei der ganzen Diskussion die Stammwürze.
Wo liegt die aktuell?
Nicht dass du eine eventuell zu dünne Würze noch dünner machst.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Alt-Phex
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#6

Beitrag von Alt-Phex »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Samstag 9. April 2022, 15:16 Ich vermisse bei der ganzen Diskussion die Stammwürze.
Wo liegt die aktuell?
Nicht dass du eine eventuell zu dünne Würze noch dünner machst.
Das ist ein gutes Argument. Wie ist denn der aktuelle Extraktgehalt?

Hier wird ja von einer SHA von 49% ausgegangen. Das ist natürlich schon extrem wenig. Wenn man normal maischt und läutert, kommt man doch locker auf 60-65% - wenn nicht sogar mehr. Da ist es nicht verwunderlich wenn plötzlich so viel Vorderwürze vorhanden ist.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#7

Beitrag von maweb_ »

Also die 49% sind mein Erfahrungswert und wurden soweit auch durch den kleinen BrauHelfer bestätigt. Ist halt ein minimalistisches einkocher Setup 🤷🏻‍♂️

Stw im Einkocher und im separaten Topf liegt bei 11,5 grad Plato.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#8

Beitrag von maweb_ »

3l hab ich eben dazu gekippt. Noch 4 l übrig. Könnte klappen dass alles in den einkocher passt. Mal schauen ob ich auf die 13 grad Plato komme.
Ansonsten lasse ich es noch weiter kochen
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#9

Beitrag von maweb_ »

Kochende. Gesamter Sud hat in den einkocher gepasst. 13 grad Plato aktuell. Scheint eine Punktlandung zu sein!
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schwarzwaldbrauer
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#10

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

maweb_ hat geschrieben: Samstag 9. April 2022, 16:01 3l hab ich eben dazu gekippt. Noch 4 l übrig. Könnte klappen dass alles in den einkocher passt. Mal schauen ob ich auf die 13 grad Plato komme.
Ansonsten lasse ich es noch weiter kochen
Wenn du genügend lange gekocht hast und die gewünschte Stw. ist erreicht, dann hör doch einfach auf zu kochen, sonst arbeitest du im Kreis.

Gruß Dieter
Brau, schau wem.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#11

Beitrag von maweb_ »

So nun am PC und mit bisschen mehr Details.

Also wirklich keine Ahnung woran das lag, dass ich heute so abnormal viel Würze hatte. Grundsätzlich hat aber am Ende nun alles ganz gut gepasst muss ich sagen. Ich habe nun knapp 24L Würze im Bottich. Bereits angestellt mit WYEAST 3638 in der zweiten Führung. Stw war am Ende dann bei 13,5 bis 14 Grad Plato. Also abwarten :)

War aber echt komisch, dass gerade bei dem Rezept so extrem viel Würze entsteht. Ich hab schon oft 20L gebraut und da war der Einkocher wie vorher erwähnt nicht annähernd so voll wie heute.
Adrian S
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#12

Beitrag von Adrian S »

Rein interessehalber, wie viel Malz hast du genommen und was für Rasten bist du gefahren?
Grüsse
Adrian

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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#13

Beitrag von Vestenrunner »

Habe mich auch mal tierisch über die Ausbeute gefreut! :Bigsmile

Hinterher habe ich dann doch nachgeforscht und durch Vergleichsmessung festgestellt, dass die Batterien der Waage ausgelutscht waren und diese deshalb zu wenig gewogen hat. :Ahh
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#14

Beitrag von braunsbruch »

maweb_ hat geschrieben: Samstag 9. April 2022, 14:5922L AW Sudhausausbeute 49%, hauptguss 22l Nachguss 16,5l.
Ich habe gestern ebenfalls einen Sud mit 22 L Ausschlag gebraut, STW bei 13,5°P. Also vergleichbar.

Ich rechne mit einer vergleichsweise hohen Verdampfungsrate von 15% je Std und habe für den Hauptguss 20,3 L und für den Nachguss 13,0 L genommen. Pre-Boil waren es dann 27,5 L.

Du hattest in Summe ja 5,2 L mehr Wasser benutzt als ich. Sicher, dass da die Berechnung richtig funktioniert hat?

Wenn ich mit meinem bewährten Excel-Sheet nachrechne (treffe berechneten Ausschlag und STW idR sehr präzise), komme ich bei 49 % SHA und Hauptguss von 22 L auf einen Nachguss von nur 12,5 L, also schon mal 4 Liter weniger.

Außerdem rechne ich eine Schüttung von 6.250 g aus. Da müsste der Kocher beim Maischen ja auch schon randvoll gewesen sein?

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit meinem Einkocher nie über die 20 L Ausschlag gekommen bin, immer eher 19,0 bis 19,5 L.
Beste Grüße, Daniel

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maweb_
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#15

Beitrag von maweb_ »

Sud ist gerade abgefüllt worden und lagert jetz in der Flasche. Gab ziemlich genau 23L.

@braunsbuch. An der Rechnung lag es mMn nicht. Gebe ich die Werte 49% und 24L Ausschlagwürze bei MMuM beim Triticum Wormatia ein, dann werden mir 24L Haptguss und 18L Nachguss angezeigt..
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#16

Beitrag von metaler143 »

Das Volumen vor Kochen lässt sich näherungsweise berechnen als: HG + NG - (Masse Malz * 0,9)
Irgendwo muss das ganze Brauwasser ja hin. Das Malz saugt ca. 0,8 - 1,0 Liter je Kilogramm auf, welches dann mit dem Treber verworfen wird.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#17

Beitrag von Pappelbräu »

Eigentlich habe ich häufig das Problem, dass der Einkocher gefühlt ein paar Liter zu klein ist. Wenn man in den Flaschen 20 Liter haben will, muss der Einkocher vor dem Kochen halt sehr voll sein (deutlich über dem Max-Strich). Ich bin dazu übergegangen, dass ich (zumindest bei starken Bieren) parallel noch Würze in einem Topf koche und dann in den Einkocher nachkippe, wenn da etwas verdampft ist. Wenn ich so läutern will, dass mein Glattwasser < 3P ist habe ich natürlich immer deutlich mehr als 20 Liter Würze, die ich erst mühsam auf ca. 22 Liter eindampfen müsste.
Abhilfe bei diesem Problem ist entweder lange kochen, oder so Späße wie Parti-Gyle, also zwei Biere (ein starkes und ein schwaches), jeweils z.B. ca. 15 Liter. Da kann man dann auch lange genug läutern und schüttet nicht so viel Würze weg.
Tobias
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#18

Beitrag von Ladeberger »

Verstehe ich nicht. Wenn du 22 l Ausschlag (heiß) brauchst, sollte doch eine Pfannevollwürze von ca. 24 - 25 l ausreichen. Lass doch mal ein paar Eckdaten da (Verhältnis Hauptguss/Nachguss, Sudhausausbeute, Volumen Pfannevollwürze, Gesamtverdampfung, etc.). Ich bin mir sicher da findet sich eine bessere Lösung als ein zweiter Topf.

Gruß
Andy
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#19

Beitrag von Pappelbräu »

Ich muss gestehen, dass ich das immer so ein bisschen aus der Hand mache, ich habe schon länger nicht genau die Menge Haupt- und Nachguss gemessen. Ich habe durchaus auch schon mehr als 20 Liter in den Flaschen gehabt, Maximum war 22 Liter. Sudhausausbeute habe ich auch nie genau bestimmt, mit ordentlichen Skalen am Topf wäre das alles sicher einfacher.
Bestimmt wäre es besser, wenn ich an der Stelle sorgfältiger messen würde, ich wollte aber halt nur sagen, dass man 25 Liter nicht in dem Einkocher wallend kochen lassen kannst, denn dann kocht das über...
Ich habe in letzter Zeit vor allem starke Biere gemacht, da ist das natürlich alles etwas anders. Dort bin ich dann auch dazu übergegangen, parallel eine zweite Maische in einem Topf zu haben, denn bei 9 kg Malz o.ä. ist das Maischen in dem Einkocher nicht so gut machbar...
Vielleicht sollte ich mal wieder einen Standardsud mit 5 kg Malz machen, und mit genauer Messung der Wassermengen.
Mein Verfahren war bisher meist, nicht auf den Milliliter alles genau zu messen, aber irgendwo hat das natürlich auch Nachteile...

Zum Verständnis: Wenn ich will, dass mein Glattwasser wenig Extrakt hat (< 3P oder so) muss ich wahrscheinlich eher wenig Hauptguss, dafür aber viel Nachguss nehmen, oder? Ich habe aber den Eindruck, dass ich dann trotzdem nach dem Läutern mehr als 25 Liter Würze hätte...
Tobias
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Matthias H
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#20

Beitrag von Matthias H »

Hallo,
ich benutze seit über 30 Jahren zum Maischen, Nachgusserhitzen und Kochen zwei Einkocher.
Im Zusammenspiel mit einem separaten Läuterbottich ergibt sich ein unterbrechungsfreier Gesamtablauf.
Hauptvorteil ist, dass man schon während des Läuterns mit dem Kochen anfängt und gleichzeitig die Nachgüsse erhitzt werden.
Das Kochen geschieht dann in zwei zu 60-70% gefüllten Einkochern gleichzeitig.
Recht entspanntes, zügiges Brauen und hohe Ausschläge (bis zu 35L) trotz Einkocher, weil es viel weniger Wartezeiten gibt.
Ein Brautag inkl. Allem dauert bei mir max. 6h.
Viele Grüße
Matthias H

Was lange gärt, wird endlich gut.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#21

Beitrag von Pappelbräu »

Matthias H hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 10:16 Hallo,
ich benutze seit über 30 Jahren zum Maischen, Nachgusserhitzen und Kochen zwei Einkocher.
Im Zusammenspiel mit einem separaten Läuterbottich ergibt sich ein unterbrechungsfreier Gesamtablauf.
Hauptvorteil ist, dass man schon während des Läuterns mit dem Kochen anfängt und gleichzeitig die Nachgüsse erhitzt werden.
Das Kochen geschieht dann in zwei zu 60-70% gefüllten Einkochern gleichzeitig.
Recht entspanntes, zügiges Brauen und hohe Ausschläge (bis zu 35L) trotz Einkocher, weil es viel weniger Wartezeiten gibt.
Ein Brautag inkl. Allem dauert bei mir max. 6h.
Das klingt gut! Würde aber wahrscheinlich als Zweit- bzw. Erstgerät trotzdem eine Induktionsplatte und Topf nehmen... Separaten Läutereimer habe ich von Beginn ab, das alleine hilft schon ungemein. Das Maischen im kleinen Topf ist ja auch wirklich nicht angenehm machbar, da die Temperaturen sich viel schneller ändern (vor allem beim Heizen, aber auch über die Zeit, wegen der kleineren Menge). Ein Überschwingen beim Heizen ist da viel wahrscheinlicher...
Tobias
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Ladeberger
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#22

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Tobias,
Pappelbräu hat geschrieben: Dienstag 26. April 2022, 09:54 Zum Verständnis: Wenn ich will, dass mein Glattwasser wenig Extrakt hat (< 3P oder so) muss ich wahrscheinlich eher wenig Hauptguss, dafür aber viel Nachguss nehmen, oder? Ich habe aber den Eindruck, dass ich dann trotzdem nach dem Läutern mehr als 25 Liter Würze hätte...
grundsätzlich ja. Aber die Frage ist natürlich, ob man gerade für helle, filigrane Biere die Treber wirklich intensiv auslaugen will. Bis auf < 3 % Extrakt (oder noch weniger) angeschwänzt zu haben, impliziert auch nicht unbedingt, dass die Ausbeute gut wird. Es kommt auch immer darauf an, wie gründlich der Extrakt beim Maischen überhaupt gelöst, wie vollständig er als Vorderwürze gewonnen und wie effektiv verbliebener Extrakt mit Nachgüssen ausgewaschen wurde. Thema "Extraktverluste". Hier steckt für den Hobbybrauer m.E. mehr Optimierungspotenzial für die Sudhausausbeute als im Spiel mit den Gussverhältnissen. Diese sollte man m.E. eher unter qualitativen & technologischen statt wirtschaftlichen Gesichtspunkten festlegen.

Gruß
Andy
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#23

Beitrag von Pappelbräu »

Ladeberger hat geschrieben: Donnerstag 28. April 2022, 15:01 Hallo Tobias,
grundsätzlich ja. Aber die Frage ist natürlich, ob man gerade für helle, filigrane Biere die Treber wirklich intensiv auslaugen will. Bis auf < 3 % Extrakt (oder noch weniger) angeschwänzt zu haben, impliziert auch nicht unbedingt, dass die Ausbeute gut wird. Es kommt auch immer darauf an, wie gründlich der Extrakt beim Maischen überhaupt gelöst, wie vollständig er als Vorderwürze gewonnen und wie effektiv verbliebener Extrakt mit Nachgüssen ausgewaschen wurde. Thema "Extraktverluste". Hier steckt für den Hobbybrauer m.E. mehr Optimierungspotenzial für die Sudhausausbeute als im Spiel mit den Gussverhältnissen. Diese sollte man m.E. eher unter qualitativen & technologischen statt wirtschaftlichen Gesichtspunkten festlegen.

Gruß
Andy
Ok, danke für die Antwort. Die Ausbeute hat für mich auch gar keine so hohe Priorität, das ist ja auch ein Grund, warum ich beim Messen da nicht so einen Aufwand treibe. Ich find es aber schon schade, wenn z.B. bei einem stärkeren Bier das "Glattwasser" noch so viel Extrakt hat, dass andere daraus ein Bier machen würden... Das war dann auch der Grund, warum ich mit Parti-Gyle rumgespielt habe, und voilà, plötzlich hat man 30 Liter Bier und nicht 20. Das fand ich halt charmant.
Klar, ich habe schon den Eindruck, dass ich die Ausbeute auch mit anderen Mitteln (Rühren, Schrotung, Läutertechnik, Maischeschema?) noch verbessern könnte...
Tobias
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#24

Beitrag von braunsbruch »

maweb_ hat geschrieben: Mittwoch 20. April 2022, 17:04 Sud ist gerade abgefüllt worden und lagert jetz in der Flasche. Gab ziemlich genau 23L.

@braunsbuch. An der Rechnung lag es mMn nicht. Gebe ich die Werte 49% und 24L Ausschlagwürze bei MMuM beim Triticum Wormatia ein, dann werden mir 24L Haptguss und 18L Nachguss angezeigt..
23 Liter in der Flasche passt ja auf jeden Fall schon mal nicht zu 22 Liter Heißausschlag. Da bleiben eigentlich kaum mehr als 20 Liter übrig...

Aber wie dem auch sei: Ich habe mir gerade das Rezept bei MMuM mal angeschaut und wenn ich nicht völlig schief gewickelt bin, sind die Brauwasser-Mengen dort etwas hoch angesetzt (insb. der Nachguss). Bei anderen Rechnern komme ich konsequent auf deutlich weniger Wasser.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#25

Beitrag von metaler143 »

braunsbruch hat geschrieben: Montag 2. Mai 2022, 15:03 Aber wie dem auch sei: Ich habe mir gerade das Rezept bei MMuM mal angeschaut und wenn ich nicht völlig schief gewickelt bin, sind die Brauwasser-Mengen dort etwas hoch angesetzt (insb. der Nachguss). Bei anderen Rechnern komme ich konsequent auf deutlich weniger Wasser.
Die Mengenangabe des Brauwassers sollten immer an die eigene Anlage angepasst werden.
Ganz allgemein sollte man meiner Meinung nach immer nur die Eckdaten aus dem Rezept übernehmen (wie Stammwürze, %-Anteile der Malze, Maischplan, IBU oder Verhältnis und Zeitpunkt der Hopfengaben) und den Rest maßgeschneidert für die eigene Anlege berechnen. Selbst die Kochzeit sehe ich als Anlagenparameter und nicht als Rezeptbestandteil.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#26

Beitrag von braunsbruch »

metaler143 hat geschrieben: Montag 2. Mai 2022, 20:56 Die Mengenangabe des Brauwassers sollten immer an die eigene Anlage angepasst werden.
Ganz allgemein sollte man meiner Meinung nach immer nur die Eckdaten aus dem Rezept übernehmen (wie Stammwürze, %-Anteile der Malze, Maischplan, IBU oder Verhältnis und Zeitpunkt der Hopfengaben) und den Rest maßgeschneidert für die eigene Anlege berechnen. Selbst die Kochzeit sehe ich als Anlagenparameter und nicht als Rezeptbestandteil.
Das sehe ich genau so. Gerade aber Anfänger und diejenigen, die ihre Anlage noch nicht so gut kennen, neigen wahrscheinlich dazu, diese Werte einfach zu übernehmen. So ja offenbar auch im Fall des Thread-Erstellers passiert.
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Re: Zu viel Würze / Einkocher zu klein

#27

Beitrag von metaler143 »

braunsbruch hat geschrieben: Dienstag 3. Mai 2022, 10:29 Das sehe ich genau so. Gerade aber Anfänger und diejenigen, die ihre Anlage noch nicht so gut kennen, neigen wahrscheinlich dazu, diese Werte einfach zu übernehmen. So ja offenbar auch im Fall des Thread-Erstellers passiert.
Genau in diesem Fall würde ich aber jedem Anfänger ans Herz legen, einfach mal mit "Standardwerten" wie 55% oder 60% Ausbeute, 3 l/h Verdampfung oder 60 min Kochzeit zu starten und in die Brausoftware der Wahl (oder natürlich den Block, falls man per Hand rechnet) einzutragen. Das ist dann erstmal genau so "geraten" wie einfach das Rezept 1:1 von einem Braukollegen, mit seinen Anlagenparametern, zu übernehmen. Man kann dann aber die Ist-Werte beim Brauen ablesen/messen, fürs nächste Mal übernehmen und bekommt direkt ein Gefühl für die Parameter der eigenen Anlage.
Andere Dinge wie IBU, Maischplan und Zeitpunkt der Hopfengaben sollten ja sowieso übernommen bzw. direkt angepasst werden, da bspw. Hopfen abhängig vom Erntejahr unterschiedliche Alpha-Gehalte aufweist.
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#28

Beitrag von braunsbruch »

Dann sind wir uns ja einig. :Smile
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