Turbogärung M66 Mangroove Jack

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Bauglir
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Turbogärung M66 Mangroove Jack

#1

Beitrag von Bauglir »

Hallo :Greets

Ich habe gestern eine Sud angesetzt und zu diesem sind ein paar Fragen aufgetreten. Da ich in der konkreten Suchfunktion nicht wirklich fündig wurde versuche ich es mal hier.

Gebraut haben wir mit der Brewtools B80.

Eingemaischt haben wir:

12kg Pale Ale Malz
1 Kg Weizenmalz
1kg Cara Pils
1kg Haferflocken

Das Malz haben wir mit der MattMill Master geschrotet. Walzenabstand 1,3 mm.

Wir haben bei 72°C eingemaischt und dann 60 Minuten Kombirast bei 68°C gefahren. Nach 60 Minuten waren wir neutral.

Danach 23l Nachguss mit 72°C. Nach dem Hopfenkochen (60 Minuten 2 Hopfengaben je 22g Polaris mit 21,5% Alpha)haben’s ihr mit einem Gegenstromkühler auf 30°C runter gekühlt. Beim Abfüllen sind wir auf 55l Ausschlagwürze mit 13°Pgekommen.

Die Ausschlagwürze haben wir dann auf 3 Gährfässer aufgeteilt.
Beim Abfüllen haben wir von Brewtools die Belüftungsspirale benutzt.
25 Liter haben wir mit der Lallemand BRY-92 (2 Päckchen), 17,5l mit der Mangroove Jack M66 (2 Päkchen) und 12,5l mit der Mangroove Jack M12.

Kalthopfung wird mit unterschiedlichen Hopfensorten am Sonntag erfolgen.

Ich hoffe, dass mit den Angaben was anzufangen ist. :Bigsmile

Jetzt gleich kommen die Fragen.

1.
Heute morgen bin ich in den Gährkeller runter um zu gucken, ob die Hefe angekommen ist. Bei der BRY-92 ging es schon rund mit Hochkräusen. Auch die M12 war schon recht munter. Insgesamt deutlich schneller als die Hefe normal angekommen wäre unter rühren.
Der Hammer war aber die M66. Bei der war innerhalb von 18 Stunden die so ziemlich die gesamte Gährung durch. Ich habe einen Restextrakt von 4°P und Spuren der Gährung sind nur die braunen Ablagerungen am Rand.
Hat jemand eine Idee, warum das so schnell ging? Meine Vermutungen dazu wären:
- Overpitched (wir hatten auf mehr Würze am Ende gehofft, hatten aber wahnsinnig viel Trub)
- Belüftungsspirale (auch die anderen Hefen sind deutlich schneller als „normal“)

2. Wenn der Internetrchner richtig gerechnet hat hatten wir eine Sudhausausbeute von nur 48%. Bei vorher geschrotetem Malz hatten wir in der Rehel einen SHA von ca. 60%.
Macht es Sinn, das Malz beim nächsten mal auf 1,15mm zu schroten? Mein Eindruck war, dass wir recht viele zwar aufgeplatzte Gerstenkörner hatten, aber sie trotzdem noch recht viel „Inhalt“ hatten.

Vielleicht hat jemand Lust einem Anfänger zu helfen :thumbsup
Danke euch!

Mit freundlichen Grüßen

Daniel
BrewerTimothy
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Re: Turbogährung M66 Mangroove Jack

#2

Beitrag von BrewerTimothy »

Hey Daniel,
Die SHA errechnet sich aus der Menge die sich in Deinem B80 befindet, bevor sie in deinen Gärbehaltern landet.
Viele Grüße Tim
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Braufex
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Re: Turbogährung M66 Mangroove Jack

#3

Beitrag von Braufex »

Wenn ich es richtig gelesen und verstanden habe, hast Du bis 30°C im Gegenstromkühler gekühlt und dann die Hefen angestellt.
Ich kenne diese drei Hefen nicht, aber die Gärung dürfte allein aufgrund der hohen Temperatur sehr schnell durch sein.
Die Hefemenge ist auch recht großzügig bemessen, was dies noch unterstützt.
Sehr wahrscheinlich sind durch die warme Gärung Fehlaromen entstanden, die auch durch die Reifung nicht mehr abgebaut werden.

Gruß Erwin
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Matthias H
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Re: Turbogährung M66 Mangroove Jack

#4

Beitrag von Matthias H »

Hallo,
falls Dein System das zulässt, ist es bestimmt (auch) sinnvoll, sich mit der Einstellung der MattMill Master in Richtung feiner heranzutasten, um den Stärkeaufschluss zu beschleunigen und die SHA zu optimieren.
Schrot-Maische-Versuch 211109 03.pdf
(2.43 MiB) 52-mal heruntergeladen
Allerdings ist natürlich das Schrot nicht allein für die SHA verantwortlich.
Wenn Du bei jodneutraler Würze eine SHA von nur 48% errechnet hast, sind sicher auch andere Faktoren maßgebend.
Nachgüsse haben z.B. einen sehr großen Einfluss.
Oft stellen sich als "Ursache" geringer SHA aber auch nur Messfehler heraus.
Viele Grüße
Matthias H

Was lange gärt, wird endlich gut.
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Bauglir
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Re: Turbogährung M66 Mangroove Jack

#5

Beitrag von Bauglir »

Einen wunderschönen guten Abend und danke für die schnellen Antworten an alle. :thumbup

Ich gehe mal eben auf ein paar Antworten ein:
BrewerTimothy hat geschrieben: Freitag 27. Mai 2022, 17:56 Hey Daniel,
Die SHA errechnet sich aus der Menge die sich in Deinem B80 befindet, bevor sie in deinen Gärbehaltern landet.
Viele Grüße Tim
Da hast du natürlich recht. Und tatsächlich ändert das die SAH auf 60%. Dann allerdings richtig bestimmt Ich fürchten das habe ich bei den anderen Suden auch vorher schon verkehrt gemacht.
Matthias H hat geschrieben: Samstag 28. Mai 2022, 13:15 Hallo,
falls Dein System das zulässt, ist es bestimmt (auch) sinnvoll, sich mit der Einstellung der MattMill Master in Richtung feiner heranzutasten, um den Stärkeaufschluss zu beschleunigen und die SHA zu optimieren.
Schrot-Maische-Versuch 211109 03.pdf
Allerdings ist natürlich das Schrot nicht allein für die SHA verantwortlich.
Wenn Du bei jodneutraler Würze eine SHA von nur 48% errechnet hast, sind sicher auch andere Faktoren maßgebend.
Nachgüsse haben z.B. einen sehr großen Einfluss.
Oft stellen sich als "Ursache" geringer SHA aber auch nur Messfehler heraus.
Danke für das tolle PDF. Das werde ich mal in aller Ruhe heute Abend studieren. Dazu aber vielleicht noch eine kurze Anfängerfrage.
Bei der Berechnung der SHA werden alle Anteile der Schüttung gleich „gerechnet“, also auch Haferflocken, etc, oder?
Braufex hat geschrieben: Freitag 27. Mai 2022, 18:34 Wenn ich es richtig gelesen und verstanden habe, hast Du bis 30°C im Gegenstromkühler gekühlt und dann die Hefen angestellt.
Ich kenne diese drei Hefen nicht, aber die Gärung dürfte allein aufgrund der hohen Temperatur sehr schnell durch sein.
Die Hefemenge ist auch recht großzügig bemessen, was dies noch unterstützt.
Sehr wahrscheinlich sind durch die warme Gärung Fehlaromen entstanden, die auch durch die Reifung nicht mehr abgebaut werden.

Gruß Erwin
Ja, da hast du grundsätzlich recht. Die Temperatur wird irgendwo zwischen 22 und 30°C gelegen haben. Ich habe die Möglichkeit, die Temperatur an 2 unterschiedlichen Punkten zu bestimmen. Allerdings gibt es da innerhalb der Würze immer Schwankungen in genau dem Temperaturbereich.


Eine weitere Frage:
Denk ihr, es macht Sinn, den „Turbosud“ noch zu Stopfen, oder sollte er jetzt schnell einfach in die Flasche? Natürlich in der Hoffnung, dass die Fehlaromen erträglich sind :Bigsmile

Vielen Dank nochmal an eure schnellen und konstruktiven Antworten. Das freut mich sehr!

LG

Daniel
stahlsau
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Re: Turbogährung M66 Mangroove Jack

#6

Beitrag von stahlsau »

warum nicht? Das wird schon trinkbar werden, auch wenn die Temperaturen m.E. extrem waren. Aber sollte ja eh kein Pils oder so werden, bei nem Ale sind ja meistens gewisse (Hefe-) Aromen erwünscht.
Bauglir
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Re: Turbogärung M66 Mangroove Jack

#7

Beitrag von Bauglir »

Danke für die Rückmeldung. Ich habe gestern Abend mal was reingeworfen :)
Viel hilft viel :)

Grüße

Daniel
MichaelBoos
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Re: Turbogärung M66 Mangroove Jack

#8

Beitrag von MichaelBoos »

hallo in die Runde,

der Post ist zwar schon was älter, aber meine Frage bezieht sich auf die Brewtools Belüftungsspirale.

Luft wird da ja nicht eingebracht, sondern nur verwirbelt. Wird die Spirale am Ende des Schlauches angesetzt und bringt das wirklich was? Hast Du in der Folge mal gebraut ohne die Würze mit der Spirale zu belüften? Liegt die Spirale am Ende nicht unter der Würze beim Befüllen des Gärtanks?

Danke für eine Info und Grüße aus dem Münsterland, Michael
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