Fragen zur PH-Messung

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chaos-black
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Fragen zur PH-Messung

#1

Beitrag von chaos-black »

Hallo zusammen,
nun da ich seit knapp 10 Jahren braue, möchte ich mir dies zum Anlass nehmen, mich mehr mit PH-Werten zu beschäftigen. Bislang habe ich z.B. den Maische-PH nur rechnerisch angepasst, aber dies nie mit tatsächlichen Messungen überprüft. Nun stehe ich vor dem Kauf meines ersten PH-Meters und habe dazu ein paar Fragen, von denen ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

1. Muss man ein PH-Meter wirklich vor jeder Messung kalibrieren?
2. Entnimmt man zur Messung eine Probe, die man dann verwirft? Oder halte ich das PH-Meter einfach in die Maische? (vorausgesetzt es ist für entsprechende Temperaturen zugelassen)
3. Wie sehr leidet der Sensor, wenn ich mal ein halbes Jahr nicht braue und ihn daher nicht verwende?
4. Bei Hopfen und Mehr gibt es ein PH-Meter der Firma HANNA, hat jemand damit Erfahrungen gesammelt und könnte berichten? (Link: https://www.hobbybrauerversand.de/Bier- ... r-HI981031)

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
JackFrost
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Re: Fragen zur PH-Messung

#2

Beitrag von JackFrost »

chaos-black hat geschrieben: Sonntag 24. Juli 2022, 12:44
1. Muss man ein PH-Meter wirklich vor jeder Messung kalibrieren?
2. Entnimmt man zur Messung eine Probe, die man dann verwirft? Oder halte ich das PH-Meter einfach in die Maische? (vorausgesetzt es ist für entsprechende Temperaturen zugelassen)
3. Wie sehr leidet der Sensor, wenn ich mal ein halbes Jahr nicht braue und ihn daher nicht verwende?
4. Bei Hopfen und Mehr gibt es ein PH-Meter der Firma HANNA, hat jemand damit Erfahrungen gesammelt und könnte berichten? (Link: https://www.hobbybrauerversand.de/Bier- ... r-HI981031)

Beste Grüße,
Alex
Die pH-Elektrode verändert sich bisserl über die Zeit, da her ist eine Kalibrierung mit pH 7 und pH 4 wichtig vor dem Einsatz. Wenn du an vier Tagen hinter einander braust reicht es wenn du am ersten Tag die Elektrode überprüfst.

Nimm eine kleine Probe und messe darin und verwerfe die. pH-Elektroden bis 80 °C gibt sogar bis 121 °C aber ob die Temperatur kompensation richtig arbeitet ist bei den günstigen Fraglich. Sowohl die Steilheit der Elektrode steigt mit der Temperatur, auch die Autoprotolyse des Wasser. Daher auf 25 °C abkühlen und dann messen, Ist am sichersten. Bei Temperaturen > 25 °C wird ein zu niedriger pH-Wert angezeigt bei Temperarturen < 25 °C ein zu hoher. Ohne richtige Temperaturkompensation würde ich persönlich nur zwischen 20 - 30 °C messen.

Und sollte die Elektrode mal brechen ist der Sud nicht komplett kaputt.

Die Elektrode altert, wenn sie nicht in KCl 3 Mol/l gelagert wird sehr schnell. Wenn sie in der Lösung ist dann kann man die schon sehr lange benutzen.
Wie gut sie ist sieht man an der Nullpunktverschiebung und der Steilheit. Leider zeigen das nur gut und teure pH-Meter an.

Zu 4. kann ich leider nichts sagen, da ich mir mein pH-Meter selber gebaut habe.

Gruß JackFrost
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IDS2 ohne CBPi
Magnetrührer
Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte
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chaos-black
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Re: Fragen zur PH-Messung

#3

Beitrag von chaos-black »

Danke für deine gute Antwort :)
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integrator
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Re: Fragen zur PH-Messung

#4

Beitrag von integrator »

Wenn man die Probe im Wasserbad runter kühlt, geht das sehr schnell. Dann weiß man auch ob man noch nachsäuern muss.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
M79576
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Re: Fragen zur PH-Messung

#5

Beitrag von M79576 »

Hallo,

eigentlich kauf ich lieber einmal als mehrmals. Beim pH. Meter habe ich mich dann doch zu einem billigen Gerät entschlossen: Denn...
- auch wenn Elektroden austauschbar sind, sind die relativ teuer. Haltbarkeit begrenzt.....
- ich wollte kein Gerät bei dem die Elektrode in KCL lösung gelagert werden muss
- für den Maische pH Wert brauche ich kein hoch präzises Gerät, sondern ein kalibrierbares, welches in einem Bereich von etwa +/- 0,15 reproduzierbar misst.

Temperaturkompensation: Wie gut die funktioniert kannst Du ja nur nach dem Kauf feststellen, und ob die auch nach einem Jahr Gebrauch funktioniert muss man dann wohl prüfen, deshalb:
- Kalibrierpuffer(bewahre ich tiefgefroren auf) über Nacht auf Raumtemperatur aufwärmen-
- Würze, man braucht ja nur wenig, im Eiswasserbad auf möglichst gleiche Temperatur abkühlen.

Ich mach nur ungern Reklame, aber das Gerät welches vor ein paar Jahren kaufte, ein ETEKcity 2011+ (Kosten sicher unter 20 Euro) habe ich vor 4 Monaten kalibriert, (pH 6,86 und pH 4), dann einen mit einem Präzionsgerät vermessenen Puffer geprüft. Wert damals 5,49, Abweichung 0,01.
Gerät wird 'trocken' im Futteral aufbewahrt. Jetzt nach 10 Minuten in destilliertem Wasser: Pufferlösungen wurden mit pH 6,86 und 4 gemessen, so dass keine neue Kalibrierung nötig war. Für den Puffer mit pH 5,50 wurde ein Wert 5,45 ermittelt. Das ist allemal genau genug!


Gruß,

Michael K.
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