Wiener Lager
Wiener Lager
Hallo an alle :)
Inspiriert von meinem letzten Südtirol Urlaub, bei dem ich zum ersten Mal den Bierstil Wiener Lager probieren konnte und da es den bei mir in der Gegend nirgends zu kaufen gibt, dachte ich mir, ich braue einfach selbst eins.
Zusätzlich wollte ich mal Druckvergärung im Keg ausprobieren, daher kam ein Teil der Würze ins Keg und der Rest wird drucklos vergoren. Mal schauen, ob es später einen schmeckbaren Unterschied gibt.
Mein Rezept ist inspiriert von Mash-Camp: https://mashcamp.shop/wp-content/upload ... -Lager.pdf
Plato: 12.5
IBU 20
EBC 11
Ausschlagmenge 25 Liter
Schüttung: 100% Wiener Malz (5.2 KG)
Hopfen: Spalter Select 3.9% Alpha
Hefe: 3x Päckchen W34/70
Maischeplan:
Einmaischen bei 66 Grad
30 Minuten bei 62 Grad
20 Minuten bei 72 Grad
danach direkt abmaischen
Hopfung:
Hopfen kommt komplett in die Vorderwürze
Kochdauer 60 Minuten
Sonstiges
Hauptguss 20L
Nachguss ca 12L
4.5 ML Milchsäure um die Restalkalität meines Wassers zu senken
So genug der Theorie, hier mal ein kleiner Überblick über meine Anlage:
Die Einmaischtemperatur war etwas zu hoch gewählt, macht aber nix:
Nach der letzten Rast wird direkt in den Thermoport umgeschöpft
Hopfen wird vorgelegt:
Nachguss wird auch von Hand aufgebracht:
Läutern lief soweit gut, brauchte allerdings 1 Stunde. Kommt mir recht lange vor, bin ich zu zaghaft und kann den Hahn mehr aufmachen?
Kurz vor Kochbeginn:
Hefe wird rehydriert:
10 Minuten nach Kochbeginn habe ich mir noch ein wenig Würze abgefüllt um später die Hefe auf Anstelltemperatur zu kühlen
Kühlung läuft:
Zum ersten mal auch mit Eiswasser Kühler
Das Kühlen war insgesamt leider recht zäh und hat sich in die Länge gezogen. Das Wasser aus dem Hahn war recht warm und hatte ca 19 Grad. Ich muss auch gestehen, dass ich mir durch das Eiswasser eine stärkere Kühlung versprochen hatte. Das Wasser hatte ca 8-9 Grad aber bei 12 Grad Würzetemperatur habe ich das kühlen abgebrochen.
Hier noch Bilder vom Abfüllen, wie oben schon erwähnt, kam ein Teil ins Keg und der Rest in den Brew Bucket.
Ja, die Würze ist tatsächlich grün, kommt davon, wenn man Bilder macht und nicht merkt, dass der Trub mitgerissen wird.
Da ich aber nen Monofilament Filter dazwischen habe, sehe ich das auch nicht so eng.
Die Hefe wurde dann später noch dazugegeben.
Beide Gärbehälter passen gerade so in den Kühlschrank, der ist auf 10 Grad geregelt. In ein paar Tagen kommt dann noch das Spundventil auf das Keg.
Für Anmerkungen und Kritik bin ich immer gerne zu haben
Inspiriert von meinem letzten Südtirol Urlaub, bei dem ich zum ersten Mal den Bierstil Wiener Lager probieren konnte und da es den bei mir in der Gegend nirgends zu kaufen gibt, dachte ich mir, ich braue einfach selbst eins.
Zusätzlich wollte ich mal Druckvergärung im Keg ausprobieren, daher kam ein Teil der Würze ins Keg und der Rest wird drucklos vergoren. Mal schauen, ob es später einen schmeckbaren Unterschied gibt.
Mein Rezept ist inspiriert von Mash-Camp: https://mashcamp.shop/wp-content/upload ... -Lager.pdf
Plato: 12.5
IBU 20
EBC 11
Ausschlagmenge 25 Liter
Schüttung: 100% Wiener Malz (5.2 KG)
Hopfen: Spalter Select 3.9% Alpha
Hefe: 3x Päckchen W34/70
Maischeplan:
Einmaischen bei 66 Grad
30 Minuten bei 62 Grad
20 Minuten bei 72 Grad
danach direkt abmaischen
Hopfung:
Hopfen kommt komplett in die Vorderwürze
Kochdauer 60 Minuten
Sonstiges
Hauptguss 20L
Nachguss ca 12L
4.5 ML Milchsäure um die Restalkalität meines Wassers zu senken
So genug der Theorie, hier mal ein kleiner Überblick über meine Anlage:
Die Einmaischtemperatur war etwas zu hoch gewählt, macht aber nix:
Nach der letzten Rast wird direkt in den Thermoport umgeschöpft
Hopfen wird vorgelegt:
Nachguss wird auch von Hand aufgebracht:
Läutern lief soweit gut, brauchte allerdings 1 Stunde. Kommt mir recht lange vor, bin ich zu zaghaft und kann den Hahn mehr aufmachen?
Kurz vor Kochbeginn:
Hefe wird rehydriert:
10 Minuten nach Kochbeginn habe ich mir noch ein wenig Würze abgefüllt um später die Hefe auf Anstelltemperatur zu kühlen
Kühlung läuft:
Zum ersten mal auch mit Eiswasser Kühler
Das Kühlen war insgesamt leider recht zäh und hat sich in die Länge gezogen. Das Wasser aus dem Hahn war recht warm und hatte ca 19 Grad. Ich muss auch gestehen, dass ich mir durch das Eiswasser eine stärkere Kühlung versprochen hatte. Das Wasser hatte ca 8-9 Grad aber bei 12 Grad Würzetemperatur habe ich das kühlen abgebrochen.
Hier noch Bilder vom Abfüllen, wie oben schon erwähnt, kam ein Teil ins Keg und der Rest in den Brew Bucket.
Ja, die Würze ist tatsächlich grün, kommt davon, wenn man Bilder macht und nicht merkt, dass der Trub mitgerissen wird.
Da ich aber nen Monofilament Filter dazwischen habe, sehe ich das auch nicht so eng.
Die Hefe wurde dann später noch dazugegeben.
Beide Gärbehälter passen gerade so in den Kühlschrank, der ist auf 10 Grad geregelt. In ein paar Tagen kommt dann noch das Spundventil auf das Keg.
Für Anmerkungen und Kritik bin ich immer gerne zu haben
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Re: Wiener Lager
Sieht doch sehr gut aus. Nur dem Tisch würde ich nicht trauen. Bei mir rannten jahrelang kleine Kinder am Brautag herum, deshalb bin ich da sensibiliert, vielleicht auch schon leicht paranoid. Aber sonst sehr ordentliche Ausrüstung.
Eine Anmerkung noch: Es mag zwar nicht sofort offensichtlich sein, aber mit Wiener Malz allein, wird das Wiener Lager sehr hell. Dem historischen WL kommt man mit etwas Münchner Malz näher. Dem Geschmack wird das nicht abträglich sein. Wiener Lager ist eines meiner Leib und Magen Biere und kommt bei mir seit jeher immer wieder in den Braukessel.
Viel Erfolg!
Dirk
Eine Anmerkung noch: Es mag zwar nicht sofort offensichtlich sein, aber mit Wiener Malz allein, wird das Wiener Lager sehr hell. Dem historischen WL kommt man mit etwas Münchner Malz näher. Dem Geschmack wird das nicht abträglich sein. Wiener Lager ist eines meiner Leib und Magen Biere und kommt bei mir seit jeher immer wieder in den Braukessel.
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Dirk
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- Braufex
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Re: Wiener Lager
Anmerkung zum Thema Eiswasser:MST_24 hat geschrieben: ↑Freitag 26. August 2022, 08:16 Das Kühlen war insgesamt leider recht zäh und hat sich in die Länge gezogen. Das Wasser aus dem Hahn war recht warm und hatte ca 19 Grad. Ich muss auch gestehen, dass ich mir durch das Eiswasser eine stärkere Kühlung versprochen hatte. Das Wasser hatte ca 8-9 Grad aber bei 12 Grad Würzetemperatur habe ich das kühlen abgebrochen ...
... Für Anmerkungen und Kritik bin ich immer gerne zu haben
Ich kühle das Wasser vorher einen Tag im Kühlschrank auf bis zu 0°C herunter.
Außerdem isoliere ich den Eimer während des Kühlens mit Armaflex, um nicht zu viel Kälte an die Umgebung zu verlieren.
Wenn beim Kühlen die Temperatur im Sudkessel unter die Umgebungstemperatur sinkt empfiehlt es sich, auch den Sudkessel zu isolieren (hast Du ja gemacht).
Um die Umwälzmenge zu optimieren ist es besser, das Ende des Rücklaufschlauches bis unter die Wasseroberfläche im Eimer zu verlegen.
Allgemein die Schläuche so kurz wie möglich halten.
Wenn man den großen Eisblock etwas zerkleinert erhält man mehr Eis-Oberfläche und das Wasser wird besserer gekühlt.
Ich lasse meine Pumpe knapp unter dem schwimmenden Eis ansaugen, da ist bei mir die Wassertemperatur am kältesten.
Meine Wassertemperatur im Eimer beträgt normalerweise zwischen 3 und 5 Grad Celsius.
Vielleicht kannst Du an diesen Punkten noch ein bisserl optimieren.
Gruß Erwin
- Juergen_Mueller
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Re: Wiener Lager
Zu Beginn des Kühlens würde ich die Isolierung des Sudkessels allerdings entfernen. So kann schneller Wärmeenergie an die Umluft abgegeben werden. Man spart Zeit und Wasser.Braufex hat geschrieben: ↑Freitag 26. August 2022, 09:50Außerdem isoliere ich den Eimer während des Kühlens mit Armaflex, um nicht zu viel Kälte an die Umgebung zu verlieren.
Wenn beim Kühlen die Temperatur im Sudkessel unter die Umgebungstemperatur sinkt empfiehlt es sich, auch den Sudkessel zu isolieren (hast Du ja gemacht).
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Jürgen
- muldengold
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Re: Wiener Lager
Sehr schöne Braudoku! Ich mag Wiener Lager auch sehr gerne, schön malzig und ohne groß Karamellgedöns. Warum kühlst Du nicht im Gärgefäß? Da könntest Du vorher auch einen schönen Trubkegel machen? Aber wenn es schön klar wird mit Deinem Monofilament, dann ist ja alles gut.
Wo ein Wille ist, da ist auch ein Bier!
Re: Wiener Lager
Kleine Kinder laufen bei mir nicht rum Aber du hast nicht ganz unrecht, der Tisch ist nicht optimal aber er hält mir seit 6 Suden und ist ein guter Kompromiss da er platzsparend ist und ich eh nicht viel Stauraum habe.bwanapombe hat geschrieben: ↑Freitag 26. August 2022, 09:11 Sieht doch sehr gut aus. Nur dem Tisch würde ich nicht trauen. Bei mir rannten jahrelang kleine Kinder am Brautag herum, deshalb bin ich da sensibiliert, vielleicht auch schon leicht paranoid. Aber sonst sehr ordentliche Ausrüstung.
Eine Anmerkung noch: Es mag zwar nicht sofort offensichtlich sein, aber mit Wiener Malz allein, wird das Wiener Lager sehr hell. Dem historischen WL kommt man mit etwas Münchner Malz näher. Dem Geschmack wird das nicht abträglich sein. Wiener Lager ist eines meiner Leib und Magen Biere und kommt bei mir seit jeher immer wieder in den Braukessel.
Viel Erfolg!
Dirk
Das das mit einer 100% Wiener Malz Schüttung nicht ganz den Vorgaben entspricht wusste ich, habe ich aber beim ersten mal in Kauf genommen und wollte einfach mal ausprobieren was rauskommt
Vielen Dank @Braufex für die Tipps zum Kühlen, die werde ich mir nächstes mal zu Herzen nehmen !
@Juergen_Mueller: Leider kann ich die Isolierung aufgrund der Tri Clamp Armaturen nicht einfach entfernen. Habe aber auch schon mit dem Gedanken gespielt, die Isolierung nach dem Maischen wenn ich den Topf putze zu entfernen.
@Muldengold: Ist einfach die gängigste Methode, zudem konnte ich dieses Mal eh nicht den ganzen Sud im Gärbehälter kühlen da ich ja noch ins Keg abgefüllt habe
- gulp
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Re: Wiener Lager
Historisch gesehen ist das halt schwierig. Einerseits hat man damals mit dreifacher Dekoktion gebraut, was das Bier nochmal dunkler gemacht hat, andererseits war Drehers Wiener Malz wohl dunkler als Sedlmayrs Münchener Malz. Mir ist die Farbe nicht so wichtig, aber wenigstens eine doppelte Dekoktion möchte schon sein. 100 % Wiener Malz sind auf jeden Fall nicht verkehrt.bwanapombe hat geschrieben: ↑Freitag 26. August 2022, 09:11 Sieht doch sehr gut aus. Nur dem Tisch würde ich nicht trauen. Bei mir rannten jahrelang kleine Kinder am Brautag herum, deshalb bin ich da sensibiliert, vielleicht auch schon leicht paranoid. Aber sonst sehr ordentliche Ausrüstung.
Eine Anmerkung noch: Es mag zwar nicht sofort offensichtlich sein, aber mit Wiener Malz allein, wird das Wiener Lager sehr hell. Dem historischen WL kommt man mit etwas Münchner Malz näher. Dem Geschmack wird das nicht abträglich sein. Wiener Lager ist eines meiner Leib und Magen Biere und kommt bei mir seit jeher immer wieder in den Braukessel.
Viel Erfolg!
Dirk
Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!
https://biergrantler.de
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Re: Wiener Lager
Da sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Dekoktion macht die Sache rund.
Und auch völlig d'accord, die Farbe ist nachrangig, wenn es ein gutes Bier ist. Ist vielleicht auch eine persönliche Vorliebe bei mir. Ich freu mich, wenn nicht alles "hell" ist.
Dirk
Und auch völlig d'accord, die Farbe ist nachrangig, wenn es ein gutes Bier ist. Ist vielleicht auch eine persönliche Vorliebe bei mir. Ich freu mich, wenn nicht alles "hell" ist.
Dirk
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- Juergen_Mueller
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Re: Wiener Lager
@mst_24: Das Mashcamp-Rezept, welches du dir als Vorlage genommen hattest, beinhaltet 4% Melanoidinmalz. Eine solche Malzgabe wird als Dekoktionsersatz diskutiert, farblich wie geschmacklich.
Persönlich kann ich das nicht beurteilen, aber vermutlich wärst du damit einem historischen Wiener Lager näher gekommen.
Persönlich kann ich das nicht beurteilen, aber vermutlich wärst du damit einem historischen Wiener Lager näher gekommen.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
Gruß
Jürgen
Re: Wiener Lager
Farblich kann ich das auch nicht beurteilen, aber geschmacklich finde ich 4% Melanoidin deutlich intensiver als eine Dekoktion.
Mein letztes Wiener Lager war mit 80% Wiener, 20% Münchner1 und einer Dekoktion. Das fand ich einen guten Ansatz.
Gruß Hotte
Mein letztes Wiener Lager war mit 80% Wiener, 20% Münchner1 und einer Dekoktion. Das fand ich einen guten Ansatz.
Gruß Hotte
Re: Wiener Lager
Würde das auch so beurteilen. Braue meine Wiener Lager in der Regel mit 2-fach Dekoktion. Melanoidin kann sicherlich als Teil der Spezialmalze verwendet werden, führt aber bei hohem Anteil nicht zum Geschmacksprofil einer Dekoktion. Gefahr ist eher, dass es bei zu hohem Anteil in der Schüttung das Geschmacksprofil zu beotig werden lässt.
Re: Wiener Lager
So ich habe gestern die Temperatur von 10 auf 12 Grad erhöht und heute nach einer Woche gemessen.
Brew Bucket 7 Brix = Restextrakt von ca 3,5 Plato. Stammwürze war 12,6 Plato somit ist der scheinbare EVG bei ca. 72%
KEG 8 Brix = Restextrakt von ca 4,3 Plato. Stammwürze war 12,6 Plato somit ist der scheinbare EVG bei ca. 66%
Hätte nicht gedacht das die Druckvergärung einen Unterschied macht, beide Proben wurden entgast, daran kann es also nicht liegen
Spundventil steht bei 1.4 Bar bei 12 Grad also sollte das um die 5 Gramm CO2/L ergeben
Mal schauen wie es in ein paar Tagen aussieht
Brew Bucket 7 Brix = Restextrakt von ca 3,5 Plato. Stammwürze war 12,6 Plato somit ist der scheinbare EVG bei ca. 72%
KEG 8 Brix = Restextrakt von ca 4,3 Plato. Stammwürze war 12,6 Plato somit ist der scheinbare EVG bei ca. 66%
Hätte nicht gedacht das die Druckvergärung einen Unterschied macht, beide Proben wurden entgast, daran kann es also nicht liegen
Spundventil steht bei 1.4 Bar bei 12 Grad also sollte das um die 5 Gramm CO2/L ergeben
Mal schauen wie es in ein paar Tagen aussieht