Durch Schnellvergärprobe ausrechen wie lange die Gärung dauert?

[klecksi]

Hallo,
Jetzt brauch ich mal euer Schwarmwissen.

Kann manaus der Dauer der Schnellvergärprobe, die Dauer der Normalengärung HG und NG berchenen?

[Seed7]

Nein.

Das ziel der probe ist den engaerungsgrad zu bestimmen, nicht wie schnell die erreicht wird.

Die zahl der zellen in der probe und dem jungbier sind sehr unterschiedlich. Die gaerungstemperatur auch. Beiden haben grossen einfluss auf die gaergeschwindigkeit. Es gibt zweifelsohne eine korrelation aber die (mess)unsicherheit dabei ist sehr gross.

ingo

[Alt-Phex]

Nein, das lässt sich zumindest nicht sicher berechnen. Insbesondere die Dauer der Nachgärung lässt sich nicht vorausberechnen. Die unterliegt noch mal ganz anderen Parametern. Du wirst wohl weiter ganz normal messen müssen.

[Whaip]

Hallo,
ich kann mich meinen Vorrednern anschließen: Exakte Erkenntnisse wirst du hier nur schwerlich bekommen.

Ich könnte mir das ganze nur in einem eingeschränktem Rahmen vorstellen.

1. Normalerweise wird die SVP ja mit einer größeren Hefemenge beimpft, was dir in diesem Fall jedwede Vergleichbarkeit nehmen würde. Also mit der gesamten Hefe anstellen, homogen vermischen und erst dann die SVP Probe ziehen. So hast du zumindest theoretisch den gleichen Prozentsatz Hefe.
2. Du bräuchtest ähnlich Gärgefäße, eins in Groß für den niedrig temperierten Hauptgäransatz und eins in klein für deine Schnellvergärprobe. Dies würde eine ähnlich Durchmischung des Jungbieres während der Gärung ermöglichen.
3. Als letztes der Faktor Temperatur: Nach van't Hoff'scher Regel mit einer Verdopplung der Reaktionsgeschwindigkeiten alle 5 K rechnen.

Ist deine SVG nach 4 Tagen bei 25 °C durch, braucht das Hauptbier 8 Tage bei 20 °C. Aber auch nur wenn die Gärung des Hauptsudes von Anfang bis Ende perfekt durchläuft. Zum groben abschätzen reichts, aber bei meinen Urlaub würd ich nicht danach planen

Also wie Alt-Phex schrob: Messen musste eh

[Fips]

Gärungen lassen sich prinzipiell genauso modellieren wie andere chemische und biologische Prozesse auch. Es gibt dazu auch mehr als genug Literatur, hier ein halbwegs aktuelles Beispiel: https://www.google.com/url?sa=t&source= ... F0XrUGZWat
Wenn Du Deine Stammwürze misst, Anstellrate und Gärtemperatur kennst, den AVG über den EVG der SVP abschätzen kannst und noch einige Datenpunkte aus der laufenden Gärung mit reinbringst, kannst Du vermutlich mit vertretbarem Aufwand ein halbwegs valides Model aufstellen, mit dem Du den Endpunkt Deiner Gärung halbwegs valide bestimmen kannst.
Alternativ kannst Du natürlich auch schauen, ob Du eines der existierenden Modelle verwenden kannst.
Wenn Dir das zu kompliziert/aufwändig ist, wird es vermutlich schwierig. Da haben meine Vorredner nämlich durchsus recht: Einfache Formeln a la Dauer der SVP x 2.7 existieren leider (oder zum Glück) nicht.

Gruß
Philipp

[Seed7]

... und dann hat die hefe nicht gelesen was auf der packung spezifiziert war .....


ingo

[Fips]

Hast recht, warum auch versuchen die Zusammenhänge und Effekte immer besser zu verstehen. Lass uns lieber warten bis die Hefe lesen kann. Bier wird's immer.

[Commander8x]

Hallo,
Jetzt brauch ich mal euer Schwarmwissen.

Kann manaus der Dauer der Schnellvergärprobe, die Dauer der Normalengärung HG und NG berchenen?

Ich hätte doch zu gern gewusst, wie der TO Haupt- und Nachgärung definiert, und wie er das selbst handhabt....

Gruß Matthias

[klecksi]

Hallo,
Danke für die vielen Antworten.

Okay, ich dachte es gibt eine einfache Formel, leider nicht. Aber auch verständlich nach den ganzen erklärungen.

Die Frage nach HG und NG, dachte das währe klar bzw. erschliest sich automatisch. HG im Gärbehlter mit Gärrörchen, NG im Fass mit Spundventil ( ich Grünschlauche ). Nach meiner NG umdrücken in ein anderes Fass um die Hefe los zu werden. Dann Reifung im Fass.