Unterschiede Grainfather G30 und G40

[Anton84]

Hallo, ich brau seit 10 Jahren mit Induktionskocher und selbtgebastelten Utensilien. Ich bin den Putzaufwand aber langsam leid und habe manchmal das Problem, dass die Temperaturmessung und Durchmischung nicht optimal ist (Abh. vom Schroten) + hoher manueller Aufwand. Sprich, ich will was neues weil jetzt auch die Induktionslatte kaputt ist.
Wisst ihr, wie viel besser der G40 im Vgl. zum G30 in der Praxis ist (Putzaufwand, Aufwand, Endergebnis)? Ich will nur nicht den Fehler machen und weniger Geld ausgeben und mich dann ärgern, dass ein neueres, moderneres Gerät am Markt ist...
Ich brau zwischen 25-30 Liter.
Danke für eure Meinung!

[guenter]

... Ich bin den Putzaufwand aber langsam leid und habe manchmal das Problem, dass die Temperaturmessung und Durchmischung nicht optimal ist (Abh. vom Schroten) + hoher manueller Aufwand ...

Ich habe zwar keinen GF sondern den kleinen Braumeister (BM 10). Dazu alternativ einen Topf, Thermoport und Grärfass. Ich heize mit Induktion und kann damit knapp 30 Liter brauen.

Der Brauvorgang beim BM ist weniger aufwändig und etwas kürzer. Allerdings ist der Aufwand beim Reinigen um einiges mehr, das hätte ich so nicht erwartet. Und wenn es um Durchmischung der Maische geht, da kann ein Malzrohrsystem einfach nicht mithalten. Dazu ist die Ausbeute geringer, aber das spielt bei meinen Mengen keine Rolle.

Mein Fazit: der BM ist gut für Probesude, ob ich ihn auf Dauer behalte, ist noch offen. Tendenz: eher nicht.

[Safari-Guide]

Ich würde heute tendenziell den G40 statt des G30 nehmen, wenn der Preis keine Rolle spielen sollte - ggf. eine dritte Kiste Bier aus einem Sud rauszukriegen ist ganz nett (oder ein zweites Keg)...

Außerdem hat der G40 ein paar konstruktive Verbesserungen gegenüber den G30 (zumindest in der Theorie, die Berichte der Nutzer hier war bisher etwas "gemischt", wenn ich mich richtig erinnere):
- keine Silikondichtungen mehr an der oberen und unteren Sieben des Maischekorbs (kann bei G30 nachgerüstet werden, kostet dann halt extra)
- kein Überlauf in der Mitte sondern über kleine Löcher an den Seiten des Maischekorbs, dies erleichtert das Einmischen und ermöglicht auch ein ggf. einfacheres manuelles Durchrühren der Maische
- deutlich schnelleres Aufheizen & Kühlen, da Heizplatte und CFC des G70 verwendet werden
- WLan statt Bluetooth Verbindung

Nachteile gibt es ggf. nur bei Brauen von sehr kleinen Suden (10l), da ist der G30 mit der Micropipe ggf. etwas flexibler. Außerdem nimmt ein G30 weniger Platz weg...

Alle Vorteile sind wiederum allerdings nicht so groß, dass ich jetzt ernsthaft darüber nachdenken würden, meinen G30 zu verkaufen und dann eine G40 zu kaufen - da bräuchte ich dann ja auch noch ein neues Gärfass und einen neuen NG-Erhitzer...

Erik

[IronHosch]

Ich hab den G40 - aber keinen direkten Vergleich zum G30. Hab mir im Vorfeld diverse Videos angeschaut und mich dann für den G40 entschieden.
Der Reinigungsaufwand hält sich für mich in Grenzen. Vorher beim Einkocher und Läuterbottich war etwas mehr zu tun.
Technisch ist der G40 auf jeden Fall eine Weiterentwicklung zum G30. Kein Teleskoprohr in der Mitte und am Boden eine doppelte Filterplatte anstatt dem aufgesteckten Filter beim G30. Außerdem ist man mit einer Batch Size von 10 bis 40 Liter relativ flexibel. Hab aber beide Extreme noch nicht probiert.

[christianf]

Hat jemand Erfahrungen, welcher Walzenabstand bei der Malzmühle beim G40 optimal ist? Die Geometrie des Malzkorbs ist ja eine andere als beim G30.
Edit: Und wo ich da gerade dabei bin: Unterscheiden sich die Sudhausausbeuten beim G30 und dem G40?

[IronHosch]

Ich habe den G40 und die Grain Gorilla Mühle und habe den Abstand auf ca. 1,3mm eingestellt. Die Mühle hat bei 1,4mm eine Markierung und ich bin knapp davor. Bei Weizenmalz reduziere ich den Abstand noch ein bisschen mehr.

Da ich keine Erfahrung mit dem G30 habe, kann ich zum SHA-Unterschied leider nix sagen. In der Grainfather App stell ich die "MASH EFFICIENCY" je nach Schüttung auf Werte zwischen 77% und 80%. Damit komm ich am G40 eigentlich ganz gut hin.

[Safari-Guide]

Ich glaube nicht, dass es einen großen Unterschied in der SHA zwischen G30 und G40 gibt, solange sich die Lochdurchmesser der Maischekorbplatten nicht in der Größe unterscheiden (was ich annehme?!)

Ggf. Hat der G30 einen leichten Vorteil, da der Maischekorb eher zylindrisch hoch und sich daher ein höheres Filterbett / mehr Durchfluss und Auswaschung je Liter NG möglich sein könnte. Auf der anderen Seite kann der G40 während des Maischens leichter mal durch gerührt werden, das ist auch positiv für die SHA.

Ist m.M. nach auch ziemlich egal, das bisschen Malz kostet uns das Hobbybrauer nun ja wirklich nichts…

Erik

[christianf]

Ich habe den G40 und die Grain Gorilla Mühle und habe den Abstand auf ca. 1,3mm eingestellt. Die Mühle hat bei 1,4mm eine Markierung und ich bin knapp davor. Bei Weizenmalz reduziere ich den Abstand noch ein bisschen mehr.

Da ich keine Erfahrung mit dem G30 habe, kann ich zum SHA-Unterschied leider nix sagen. In der Grainfather App stell ich die "MASH EFFICIENCY" je nach Schüttung auf Werte zwischen 77% und 80%. Damit komm ich am G40 eigentlich ganz gut hin.

Danke. Das ist auch der Walzenabstand, den ich bisher beim G30 verwendet habe.

Nach dem SHA-Unterscheid habe ich nur der Neugier halber gefragt; beim G30 habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich immer ein paar Liter weniger herausbekomme, als kalkuliert. Dabei sind die Nachgussmengen, die die GF-App für den G30 berechnet, immer deutlich zu hoch (also ich höre rechtzeitig damit aus ).

[IronHosch]

Ich hab am Anfang etwas gebraucht bis ich die richtigen Einstellungen raus hatte. Ich musste den "BOIL LOSS" auf 5l/hr stellen damit das einigermaßen klappt. Davor hat der G40 einfach zu viel verdampft und hatte ich immer weniger Ausschlag und (logischerweise) auch eine höhere Stammwürze als geplant.

[Mehrbier]

Ich hole den alten Faden nochmal hoch ,weil ich auch am Reinigungsaufwand interessiert bin. Kurz zu meiner Situation: Seit das zweite Kind auf der Welt ist habe ich leider keine Zeit mehr zum brauen. Da ich sowieso meist zu müde bin kommen solche Sachen wie extrem früh aufstehen oder lange wach bleiben nicht in Frage.

Ich habe derzeit eine kleine BIAB Anlage auf Henri für 10l Sude und eine größere mit 50 l Maischepfanne und 70l Würzepfanne. Ich möchte gerne in Zukunft wieder Zeit zum brauen finden und es mit wenig Zeitaufwand machen. Außerdem möchte ich nicht die ganze Zeit daneben stehen müssen.

Jetzt scheint mir ein G40 eine gute Lösung zu sein. Wie verhält sich der Reinigingsaufwand im Vergleich zu meiner großen Anlage? Wie sind eure Erfahrungen? Kann ich, entsprechende Erfahrung vorausgesetzt, den GF beim Maischen und Kochen sein ding machen lassen und mich um anderes kümmern?

[BrewerTimothy]

Kann ich, entsprechende Erfahrung vorausgesetzt, den GF beim Maischen und Kochen sein ding machen lassen und mich um anderes kümmern?

Ja, definitiv. Nur die ersten drei Minuten solltest Du beim Kochen dabei sein, sonst kann es überlaufen. Zumindest beim G30.
Ansonsten bin ich nicht dabei. Klar ab und zu zur Hopfengabe

[IronHosch]

Ich steh nicht die ganze Zeit daneben. Aber meist bin ich doch im gleichen Raum. Sonst wo rumlaufen, behagt mir persönlich irgendwie nicht.
Ich habe keinen Vergleich zu einer großen Anlage mit Töpfen aber der Reinigungsaufwand hält sich beim G40 in Grenzen. Da muss man auch nicht die ganze Zeit daneben stehen. Hopfenreste und Trub mit Wasser rausspülen (dazu musst beim G40 aber noch einen Hahn dazu kaufen), Wasser und Reinigungsmittel einfüllen, 15min zirkulieren lassen, entleeren und dann 15min mit klaren Wasser zirkulieren, abtrocknen, fertig.

[integrator]

Ich steh nicht die ganze Zeit daneben. Aber meist bin ich doch im gleichen Raum.

Ich bin auch immer in der Nähe aber nie ganz weg. Ich habe meine Arbeitsweise so optimiert das ich, wenn der Grainfather selbstständig arbeitet, schon Nebenarbeiten wie Reinigung, abwiegen, aufräumen, etc. mache. So entspannt sich ein Brautag sehr gut.

[Safari-Guide]

Ich bin auch immer in der Nähe aber nie ganz weg. Ich habe meine Arbeitsweise so optimiert das ich, wenn der Grainfather selbstständig arbeitet, schon Nebenarbeiten wie Reinigung, abwiegen, aufräumen, etc. mache. So entspannt sich ein Brautag sehr gut.

So mache ich es auch. Zwischendurch ist sicherlich auch so eine Stunde Lesen / Arbeiten etc. noch drin.

Erik

[Mehrbier]

Schon mal vielen Dank für die Antworten! Das erleichtert meine Entscheidung.

Da muss man auch nicht die ganze Zeit daneben stehen. Hopfenreste und Trub mit Wasser rausspülen (dazu musst beim G40 aber noch einen Hahn dazu kaufen)

Das heißt das Gehäuse muss aufgebohrt werden, um den Hahn zu montieren oder ist er von GF vorgesehen?

[maecki-maecki]

Schon mal vielen Dank für die Antworten! Das erleichtert meine Entscheidung.

Da muss man auch nicht die ganze Zeit daneben stehen. Hopfenreste und Trub mit Wasser rausspülen (dazu musst beim G40 aber noch einen Hahn dazu kaufen)

Das heißt das Gehäuse muss aufgebohrt werden, um den Hahn zu montieren oder ist er von GF vorgesehen?

1/2 Zoll Anschluß ist vorhanden, aber standardmäßig mit einem Blindstopfen verschlossen.
Auf dem ersten Produktbild sieht man das gut, unteres Ende des Steigrohrs hat ein T-Stück und den Stopfen:

https://grainfather.com/g-series/g40/


Mäcki

[IronHosch]

Wie Mäcki schreibt. Es muss nix gebohrt werden. Der Anschluss ist vorhanden.
Beim G70 ist der Hahn standardmäßig dabei. Mir unverständlich wieso das beim G40 nicht so ist...