Eine kleine Whit Verkostung

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emjay2812
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Eine kleine Whit Verkostung

#1

Beitrag von emjay2812 »

Ggansde hier aus dem Forum kenne ich auch im wahren Leben. Er war so nett mir von seiner letzten Belgieneinkaufstour einige Whitbiere mitzubringen, die ich hier nach und nach vorstellen werde.

In Luxemburg hatte ich auch ein Whit gekauft, namens Vaurien. Ein furchtbar saures Getränk, hat etwas von sehr saurem Zitronensprudel. Soll vielleicht so sein, ist aber nicht mein Geschmack.

Weiter geht es mit den Bieren von ggansde:

Blanche de Neige. Interessanterweise werden in keiner Sprache Gewürze wie Koriander oder Orangenschale aufgeführt.
Die Optik ist ein schönes hefetrübes orange, leider lässt der Schaum zu wünschen übrig. Ein dünnes Krönchen hält sich stabil auf dem Bier.

Der Geruch ist sehr whit-typisch. Eine schöne Orangennote paart sich mit getreidigen Aromen.
Im Antrunk ungemein weich, etwas wenig Kohlensäure, relativ süß und schön orangig.
Sehr rund, ausgewogen und süffig, ein Whit wie ich es mir vorstelle. Im Abgang kommt der Koriander mit
seiner leichten würzigen und seifigen Noten zur Geltung. Hopfen spielt Stiltypisch eine untergeordnete Rolle.

Der Abend kann so weitergehen! Interessant, dass dieser Bierstil wohl eher eine regionale Spezialität in Belgien ist.
Jedenfalls ist in den Ardennen rund um St. Vith und Luxemburg außer Hoegarden kaum welches zu finden. Dafür
Trappistenbiere jeglicher Coleur.

Wikipedia fördert den Fun Fact zu Tage, das das Bier aus der Brauerei, aus der das bekannte "Delirium Tremens" kommt.
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emjay2812
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Re: Eine kleine Whit Verkostung

#2

Beitrag von emjay2812 »

Jetzt noch ein Ter Dolen Wit, danach geht der Abend mit "normalen" Bier weiter.

Der Schaum ist grob, instabil aber deutlich mehr als beim Blanche de Neige.
Auch hier haben wir ein eher helles, trübes orange.
Im Geruch wenig Orange, dafür mehr Koriander und etwas Zitrone.
Im Antrunk deutlich mehr Kohlensäure als das Blanche de Neige. Schöne Säure, leichte Orange und Koriandernoten,
die Hefe ist deutlich belgischer, phenolischer. Es hat mehr Kanten und Ecken. Für meinen Geschmack könnte es mehr Orange und Koriander haben. Insgesamt sehr charakterstark, säuerlich, getreidig. Kein Vergleich zum Blanche de Neige, das warm und rund und weich war. Das hier ist kantig, die phenolische Hefe drückt ihren Stempel auf auch der Hopfen ist präsenter.

Insgesamt kein schlechtes Bier, aber das Blanche de Neige gefiel besser. Das hier ist ein typisch belgisches erfrischendes Bier.

Nächste Woche geht es weiter. Das Blanche de Neige muss ich im Hinterkopf behalten, das hat meinen Vorstellungen genau getroffen.
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emjay2812
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Re: Eine kleine Whit Verkostung

#3

Beitrag von emjay2812 »

Es geht weiter, von einem Whit habe ich leider nur ein paar handschriftliche Notizen, die muss ich bei Gelegenheit mal dechiffrieren.

Hier nun das Blache Watou Witbier. Interessanterweise taucht auf der Zutatenliste keinerlei Gewürze auf.
Die Farbe ist hellgelb und naturtrüb, der Schaum fein und stabil.

Im Geruch Koriander. Viel Koriander. Mit einem Hauch Orange.
Der Geschmack fein und ausgewogen, mit einer enormen Würzigkeit. Der Koriander ist hier der Taktgeber. Orange kann man nur erahnen,
die Hefe dezent typisch belgisch/phenolisch/estrig. Auch der Abgang ist von dem Gewürz geprägt.
Nicht wirklich schlecht, aber unausgewogen. Es ist leicht, die Hefe bringt sich ein, aber nur sehr dezent, Orange kann man bestenfalls erahnen und der Griff ins Gewürzregal ist zu tief ausgefallen.
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