Bitterhopfung mit zwei Sorten

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Luca2709
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Bitterhopfung mit zwei Sorten

#1

Beitrag von Luca2709 »

Hallo zusammen,

habt ihr Tipps oder Erfahrung mit zwei Hopfensorten als Bitterhopfen?

Ich würde gerne für ein Kellerbier Hallertauer Tradition (2/3) und Spalter Select (1/3) als Bitterhopfen (60 Min. Kochzeit) verwenden.
Als Aromahopfen würde ich Hersbrucker (5 Min. Kochzeit) verwenden. Angepeilt habe ich 20 IBU.

Kann das was werden?

Vielen Dank!
Luca
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Boludo
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#2

Beitrag von Boludo »

Warum nicht?
Luca2709
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#3

Beitrag von Luca2709 »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 21. Dezember 2022, 20:27Warum nicht?
Hatte bisher fast ausschließlich Rezepte mit einer Sorte als Bitterhopfen gesehen und war daher nicht sicher, ob das was werden kann.

Aber ich werde es einfach mal ausprobieren! :Wink
rauchbier
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#4

Beitrag von rauchbier »

Hab ich selbst schon gemacht. Spricht aus meiner Sicht nix dagegen.
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Alt-Phex
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Da vom Aroma nicht allzu viel übrig bleibt, kannst du auch 3 Bitterhopfen verkochen. :Greets
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Colindo
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#6

Beitrag von Colindo »

Brauereien machen das gerne, damit man weniger Unterschied schmeckt, falls ein Hopfen mal eine miese Ernte hat. Wobei ich den "Geschmacksunterschied" am ehesten im Bittereindruck und weniger im Aroma sehe.
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schwarzwaldbrauer
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#7

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Auch meine Erfahrung: Beim Bittern kommt es nur auf die Alpha Säure an.
Dieter
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Luca2709
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#8

Beitrag von Luca2709 »

Super, danke euch!
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integrator
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#9

Beitrag von integrator »

Alt-Phex hat geschrieben: Mittwoch 21. Dezember 2022, 21:51 Da vom Aroma nicht allzu viel übrig bleibt, kannst du auch 3 Bitterhopfen verkochen. :Greets
:Grübel Beim Wechsel von Magnum auf Perle als Bitterhopfen habe ich sehrwohl einen sensorischen Unterschied geschmeckt.

Bei meinen Rezepten arbeite ich aber mit separaten Bitterhopfen als auch mit Aromahopfen zur Bitterung (SingleHop).
Manchmal muss halt eine Tüte Hopfen alle werden.
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#10

Beitrag von ggansde »

Moin,
Perle ist ein Aromahopfen :Greets
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#11

Beitrag von Alt-Phex »

integrator hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 15:05
Alt-Phex hat geschrieben: Mittwoch 21. Dezember 2022, 21:51 Da vom Aroma nicht allzu viel übrig bleibt, kannst du auch 3 Bitterhopfen verkochen. :Greets
:Grübel Beim Wechsel von Magnum auf Perle als Bitterhopfen habe ich sehrwohl einen sensorischen Unterschied geschmeckt.

Bei meinen Rezepten arbeite ich aber mit separaten Bitterhopfen als auch mit Aromahopfen zur Bitterung (SingleHop).
Manchmal muss halt eine Tüte Hopfen alle werden.
Ja, natürlich machen unterschiedliche Hopfen auch einen unterscheidlichen Geschmack, bzw. eine andere Bittere. Magnum ist da z.b. sehr harsch und kantig. Während Perle eher ein ausgewogenes, runderes Bitterprofil ergibt. Ich bezog mich eher darauf, dass vom eigentlichen Aroma nicht viel übrig bleibt.
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#12

Beitrag von HubertBräu »

ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 15:39 Moin,
Perle ist ein Aromahopfen :Greets
VG, Markus
Mit dem man selbstverständlich sein Bier auch bittern kann.
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integrator
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#13

Beitrag von integrator »

ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 15:39 Moin,
Perle ist ein Aromahopfen :Greets
VG, Markus
Es ging mir eigentlich um die Aussage das es geschmacklich egal sein soll mit was man bittert. :Greets
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#14

Beitrag von Spike_19 »

Hi
Es würden aber bei einer Bitterung mit Aroma-Sorten, die für gewöhnlich weniger Alpha haben, bei gleich angestrebten IBUs mehr grasige Noten mit eingebracht.
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ggansde
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#15

Beitrag von ggansde »

HubertBräu hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 18:01
ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 15:39 Moin,
Perle ist ein Aromahopfen :Greets
VG, Markus
Mit dem man selbstverständlich sein Bier auch bittern kann.
Natürlich. Dann sollte man aber nicht über einen Effekt im Aroma reden
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#16

Beitrag von ggansde »

Spike_19 hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 21:10 Hi
Es würden aber bei einer Bitterung mit Aroma-Sorten, die für gewöhnlich weniger Alpha haben, bei gleich angestrebten IBUs mehr grasige Noten mit eingebracht.
Stimmt
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#17

Beitrag von ggansde »

integrator hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 18:43
ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 15:39 Moin,
Perle ist ein Aromahopfen :Greets
VG, Markus
Es ging mir eigentlich um die Aussage das es geschmacklich egal sein soll mit was man bittert. :Greets
Ja, korrekt
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#18

Beitrag von Spike_19 »

ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 21:49
integrator hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 18:43
ggansde hat geschrieben: Donnerstag 22. Dezember 2022, 15:39 Moin,
Perle ist ein Aromahopfen :Greets
VG, Markus
Es ging mir eigentlich um die Aussage das es geschmacklich egal sein soll mit was man bittert. :Greets
Ja, korrekt

.... Also doch nicht ganz egal? 🤔
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#19

Beitrag von jaulinho »

Meister Narziss hatte dazu mal im Interview Stellung bezogen. In seiner Jugend gab es keine ‚Bitterungshopfen‘, also Alpha Monster wie herkules oder Magnum. Gebittert wurde mit den klassischen deutschen Hopfen und es wurde halt entsprechend mehr gegeben.

Das führt zu mehr grasigen, grünen Noten, da Hopfen nach dem kochen durchaus auch neben Alphasäure noch andere Aromen liefert.

Ihm persönlich fehlten laut Interview diese Noten (wer kennt das nicht, in Jugenderinnerung schwelgen) und er bedauert die heutige bitterung, kann sie aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen nachvollziehen.

Auf meiner todo Liste steht daher auch noch der Versuch, mal einen Sud bspw mit Perle zu bittern. Ich bin ansonsten eher auf der Magnum Seite des Brauens, was bitterung angeht.
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#20

Beitrag von renzbräu »

jaulinho hat geschrieben: Montag 26. Dezember 2022, 11:48 Meister Narziss hatte dazu mal im Interview Stellung bezogen. In seiner Jugend gab es keine ‚Bitterungshopfen‘, also Alpha Monster wie herkules oder Magnum. Gebittert wurde mit den klassischen deutschen Hopfen und es wurde halt entsprechend mehr gegeben.
(...)
Auf meiner todo Liste steht daher auch noch der Versuch, mal einen Sud bspw mit Perle zu bittern. Ich bin ansonsten eher auf der Magnum Seite des Brauens, was bitterung angeht.
Eine kurze Anmerkung:
Perle ist da auch eine relativ "neue" Züchtung aus den 70ern.
https://www.lfl.bayern.de/ipz/hopfen/049001/index.php
Vielleicht eher die alten Landsorten wählen?
Grüße Johannes

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Colindo
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Re: Bitterhopfung mit zwei Sorten

#21

Beitrag von Colindo »

jaulinho hat geschrieben: Montag 26. Dezember 2022, 11:48 Ihm persönlich fehlten laut Interview diese Noten (wer kennt das nicht, in Jugenderinnerung schwelgen) und er bedauert die heutige bitterung, kann sie aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen nachvollziehen.
Habe das Interview gestern erst gelesen, und er sagt tatsächlich, dass ihm dadurch auch eine gewissen Vollmundigkeit fehlt. Den Teil fand ich überraschend. https://blogs.faz.net/bierblog/2016/04/ ... -bier-288/

Ich hatte schon Sude mit nur EKG-Bitterung (5%aa), die sehr gut geschmeckt haben. Grasigkeit Null.
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