Das hat mich natürlich interessiert. Laut Internet kann Heu tatsächlich einen relativ hohen Zuckergehalt bis zu 20% und mehr mitbringen, Liegt ja der Gedanken nahe das man aus Heu auch "Bier" machen kann.
Beim weiteren Stöbern bin ich dann tatsächlich auf Rezepte für Queckenbier gestoßen. Das muss ich im Frühjahr glatt mal testen
Queckenbier.
Das Queckenbier, welches bald trinke bar wird , aber nur wenige Wochen sich hält, kann man auf folgende Art machen : Man sammelt beim Umackern oder Umgraben der Felder die Wurzelhalme der Quecke (Triticum repens), welche bekanntlich in anderer Hinssicht ein sehr nachtheiliges Unkraut ist. Als, dann wäscht man sie und trocknet sie wie Heu. Gesezt, man wollte nun davon 50 Quart Bier bereiten. Man nimmt dann 55 Pfund trockne Quecken und 10 Pfund Hopfen. Die Quecken schneidet man auf der Hckerlingbank ( oder Strohschneidemaschine ) in kleine Stücke und kocht sie nun mit 85 Quart Wasser zwei Stunden lang gelinde. Hernach zieht man die Würze ab und kocht sie mit dem Hopfen abermals eine Stunde lang. Nach dem Abkühlen seht man ihr 1/4 Pfund Hefen zu und behandelt es auf dem Gährbottich wie Kartoffelbier. Zuletzt bringt man es auf Fässer.
Queckenbier. Nach einem Bericht von Gerger im österr. Landwirtsch. Wochenbl. werden die Quecken im Februar bis März, ehe sie Graskeime getrieben haben, gesammelt, gewaschen, getrocknet , zu Häcksel geschnitten und auf einem luftigen Boden unter Umrühren getrocknet ; sodann werden sie gedroschen und geputzt. Man nimmt zur weiteren Verarbeitung auf 100 l Wasser 10 kg Quecken, weicht sie abends in Wasser ein und bringt sie am nächsten Morgen zum Kochen ; aufschwimmende Unreinigkeiten werden entfernt und die Flüssigkeit nach einstündigem Kochen , bei vorherigem Zusatz von Hopfen, abgezogen, gekühlt und mit einer Kleinigkeit Hefe angestellt. Nach der Vergärung wird auf Flaschen gezogen ; nach 4-8 Tagen ist die Flüssigkeit trinkbar ; Haltbarkeit im Sommer gegen 4, im Winter gegen 8 Wochen.
Im Jahre 1772 hat man auch eine Methode angegeben, Queckenbier zu brauen , um den Armen bey dem Getraidemangel ein wohlfeiles Bier zu verschaffen. Man sammlet die Graswurzeln , ⋅ Peden , oder Quecken im Frühjahr oder auch spät im Herbst, wäscht im Wasser alle Unreinigkeiten davon ab, und schneidet sie ungefähr so klein als Heckerling. ' Hernach werden sie getrocknet, und man hat sich nur zu hüten, daß die geschnittenen Wurzeln nicht allzu dick auf einen Haufen zu liegen kommen, weil sie, außer dem Dumpfig werden, auch anfangen zu keimen , wovon das Bier nothwendig nach Gras schmecken würde. Zuletzt werden sie ganz hart geörret. Wenn solches geschehen , stößt oder mahlet man sie gröblich, und verfährt hernach damit, als ob man Bier von Malz brauen wollte, nur mit dem Unterscheid, daß man die Queckenwurzeln stark auskochen, auch wohl etwas Hopfen dazu nehmen muß. Alsdenn stelit man Diesen abgekochten Trank mit guten Bierhefen an einen warmen Ort. Wenn er zureichend gegohren hat, fasset man ihn auf, und hat sich alsdenn eines guten Biers zu versichern, welches nach Belieben stark oder schwach gemacht werden kann , nachdem es mit viel oder wenig Wurzeln gebrauet worden , mit welchen man gar nicht nöthig hat zu geizen, weil sie umsonst und im Ueberfluß zu haben sind. Im Sommer taugen sie nichts zu dieser Absicht, weil sie dann zu sehr verwachsen sind, und nur erst im späten Herbst, wenn das Gras davon verwelket ist, ihre Kräfte wieder bekommen. Siehe Berlinische Sammlungen zur Beförderung der Arzneywissenschaft #. s. w. 5 Band. 1. Stück S. 99, 1 1 S.
Queckenbier. 46 Pfund reine Quecken werden auf der Hexelbanck klein geschnitten, mit 54 Quart Wasser gekocht , durchgeseiht , mit 4 Loth Hopfen bis auf 30 Quart eingekocht , mit 4 Loth Hefen angesetzt , und wie gewoehnlich damit ver fahren. So erhaelt man ein angenehmes starkes Getraenk wie Weitzenbier. -Landmann ! Nun klage nicht ueber Abgaben - Trink Bier ohne Geld ! Es waechst dir im Feld !