Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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RobertB
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Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#1

Beitrag von RobertB »

Bin von einem User per PN nach meiner Erfahrung gefragt worden - also - warum nicht für alle Interessierten eine Version ausarbeiten. Ich finde bei der Suche im Unterforumauch keine Artikel der sich explizit mit dem Brewzilla beschäftigt - also bitteschön:

Kurz über mich: bin Anfänger und schreibe hier meine Erfahrungen und Eindrücke nach vier Suden. Nicht gerade viel, aber Ich denke den Großteil hat man verstanden, und erkennt die Schwächen und Stärken. Bitte gerne Korrekturen oder Hinweise, wenn jemand denkt Ich hätte wichtige Aspekte noch nicht gesehen, oder übersehen. Entschuldigt mein Denglisch - ich bin sehr YouTube geprägt was mein Brauwissen betrifft. Ich habe unmittelbar vor diesem Artikel keine Brewzilla-Artikel im Forum gelesen - Ich wollte meinen Inhalt nicht unbewusst durch andere Artikel beeinflussen lassen - kann also sein das etwas doppelt ist.

Zur Theorie: Vor allen platzsparenden Malzrohrsystemen scheint die Brewzilla Variante einer der preislich attraktiveren zu sein - mit starker YouTube Präsenz - und guter Präsenz und Marketing des Herstellers KegLand. Vielfach erwartet man eine Brewfather ähnliche Qualität - mit einfacherem Computer/Timer - und billigerer Kühlschlange. Für ca 399,-€ habe Ich den Brewzilla im Juni 2020 über eBay in Österreich gekauft.
Vorab habe Ich festgestellt das praktisch ALLE Ersatzteile spottbillig über AliExpress zu beziehen sind. Sowohl die Elektronik, Blech- und Metallteile - als auch die Pumpe und den Glasdeckel. Ein für mich wichtiger Punkt - auf eine Garantieabwicklung eines solchen Produkte über EU-Ausland habe Ich nicht gesetzt - selbst wenn’s Österreich und vertrauenswürdig ist. Inzwischen bietet Kegland sogar ein nachrüstbares, außen liegendes Steigrohr an.

BuildQuality: Mein erster Eindruck - sehr ordentliche Qualität - nur mit leichten und akzeptablen Mängeln in der Verarbeitung. Hier und da leichte Grade, oder nicht ganz präzise Löcher und Bohrungen. Aber alles Dicht und gut zu montieren - ordentliche Doku (PDF, Online).
Das Blech an sich ist nicht gerade dick - Ich schätze so 0,8mm - hab’s nicht gemessen. Es reicht gerade so. Dürfte aber auch gut verbeulen, wenn man nicht sorgsam damit umgeht - sicher nichts für "Berufsschul-Einsätze" sondern was für den sorgsamen Hobbybrauer. Problem dabei ist meiner Ansicht die Verpackung. Chinesischer Hersteller und KegLand habe die Verpackung für den Container und den Versand per Palette optimiert. Geht das Ding von den Händlern raus an die Endkunden - OHNE UMVERPACKUNG - besteht ein erhöhtes Verbeul-Risiko. Das liegt an den nur kurz (max 1cm) unter der Pappoberfläche ungepolstert liegenden Griffen, die sofort eine Beule in den Blechmantel drücken, wenn das Paket an der Stelle belastet wird. Bei mir geschehen - und von außen nicht zu sehen! Also 3 Wochen Verzögerung und riesen Aufwand in Sachen Reklamation. (Danke GLS) Also aufpassen und bei Übernahme vom Paketdienst auf Schäden achten!!!

Zur Pumpe: Die Pumpe läuft ordentlich und leise. Arbeitet man nicht sauber und läßt zuviel Malz seitlich übers Malzrohr rüberlaufen, besteht die reelle Gefahr das die Pumpe verstopft. Die Pumpe liegt innen - und ist erst wieder zum Säubern zugänglich wenn das Gefäß leer ist. Mir ist das Ding einmal beim Kochen verstopft. Ich mußte ohne Pumpe zu Ende Kochen und hinterher zum Reinigen losschrauben. Zu häufig sollte das nicht passieren. Ich mußte dann per Schwerkraft durch den Wärmetauscher in einen 5l-Messbächer plätschern - hat aber auch problemlos funktioniert - nur umständlicher, und wozu hat man ein System mit Pumpe gekauft. Die Pumpe und die Steuerung ist auch nur mit sehr kurzen Kabeln in den Boden eingebaut - das ist also durch aus etwas fummelig und nicht einfach auszubauen. Mich reizt es fasst die Kabel selbst zu verlängern und zu tauschen.
Für mich insgesamt der größte Schwachpunkt der Konstruktion - die innenliegenden Pumpe. Hier überlege Ich bei zukünftigen Schäden oder defekten Pumpen (irgendwann wird das passieren) - den 1/2" großen Anschluss der Ansaugöffnung im Boden des Bahälters - wie auch des Steigrohrs so nach außen zu legen, daß man mit einer externen, besseren Pumpe wie der Blichmann oder einer Novax pumpen kann.

Computer Steuerung: Ganz klar sagen hier auch die Reviews - unterlegen gegenüber Grainfather oder Speidel. Obwohl die Generation 3.1.1 der Steuerung die anfänglichen Kritikpunkte adressiert und beseitigt. Das LCD Display sowie den Steuerungscomputer gibts für ca 10,-€ bei AliExpress - gut für Eigenreparaturen und zum Nachrüsten. Ein echter Pluspunkt nochmal in Sachen Ersatztzeilversorgung! Nur - Ich nutze die Steuerung kaum - und Programmiere hier gar keine Schritte oder Rezepte ein. Ich nutze den Timer der Brewfather App (und einen Zettel als Backup) Der Timer dort ist mir vollkommen ausreichend. Inzwischen weiß ich nicht ob Ich es jemals wirklich brauchen werde - ich braue nur manuell. Die Methode manuell in 3 Pötten zu brauen ist mir seitdem ich es praktisch mache und den Brewzilla habe ebenfalls deutlich verständlicher und plausibler geworden. Nichts desto Trotz - das Malzrohrsystem ist schön platzsparend - und ich halte s es optimal für Anfänger und Intermediates.
Meine Strategie zur Nutzung was also diesen Schwachpunkt betrifft: Pass auf und sieh zu das das Malz/Treber ordentlich im Malzrohr bleibt - wenn irgendmöglich möglich immer auch mit dem Topscreen arbeiten. Ob man dieses Mittelrohr wirklich braucht? Ich denke ich werden mir den Boden des Malzrohres ohne Loch nachkaufen und ohne dieses mittlere Überlaufrohr brauen - erscheint mir eher störend und tendenziell nicht lebenswichtig in diesem System.

Fazit:Als Anfänger habe Ich Probleme an anderer Stelle: bei der Carbonisierung - oder beim Fermzilla (siehe Artikel im "Biete-Forum" :Ahh -
Der Brewzilla ist der Baustein bei meiner Ausrüstung der praktisch problemlos läuft. Ich denke, wenn man davon ausgeht ihn selbst reparieren zu könne - und ihn sorgsam behandelt - ist das ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis ... aber halt auch kein Profigerät! Aber das will es ja auch garnicht sein.

Grüße
Robert
jojo5
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Re: Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#2

Beitrag von jojo5 »

Erstmal danke für deinen tollen Erfahrungsbericht. Die innenliegende Pumpe hört sich ja wirklich nicht sonderlich toll an, hab ich aber auch schon öfters gelesen das es da zu Problemen kommt...
JoMax542
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Re: Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#3

Beitrag von JoMax542 »

Vielen Dank für deinen Bericht! Ich habe Gestern meinen 65l Brewzilla bekommen, am Montag ist der erste Brautag geplant. Bin schon sehr gespannt.

Gruß´

Max
Semibrietas Profusa Pecunia Est. :Drink
JoMax542
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Re: Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#4

Beitrag von JoMax542 »

So Brautag mit dem Brewzilla ist fertig.
56l Weizenbier im Fermenter bei 19°C angestellt mit schöne Hefe von der Lokalen Brauerei.
Der Brautag an sich war unglaublich bequem. Ich sehen gestern Abend das Maischewasser eingefüllt und mein Malz geschrotet. Dank der Timer Funktion war dann heute früh um 05:00 (Der frühe Vogel und so) alles fertig zum einmischen. Das lief problemlos, bei einer Schüttung von insgesamt 11kg, davon 6 Weizen, 3 Pilsner und 2kg Wiener Malz.
Die Rasten habe ich Manuel gefahren, das ganze mit den 500 und dem 1000 Watt Elementen, die 2Kw Maschine habe ich erst während des Läuterns eingeschaltet.
Hier auch schon das einzige, kleine Problemchen. Der Maischekorb wird wirklich unglaublich schwer. Das nächste Mal hole ich mir dazu Hilfe, leider haben heute früh um halb acht aber noch alle gepennt :-D
Das Läutern lief super und also ich damit durch war, Gesamtvolumen waren dann 63 Liter, war die Temperatur bei 94°C. Innerhalb von 10 Minuten nach dem Läutern hatte ich schön wallende Würze.
Die Hopfengaben mit Mittelfrüh Dolden waren ebenfalls kein Problem und die "Pre-Boil Gravity" wurde mit 1.040 genau wie berechnet getroffen.
90min später kam dann der Whirlpoolarm zum Einsatz. Diesen habe ich allerdings nach 10 Minuten wieder rausgenommen. Die Pumpe schafft es nicht Mal annähernd einen Whirlpool zu drehen.
Positiv überrascht bin ich von dem, mitgelieferten Eintauchkühler! Innerhalb von 20 Minuten von 99 auf 24°C!
Die Würze dann mit Hilfe der Pumpe und dem Zirkulierarm in meinen Gärtank und ab in die Gärkammer, so problemlos ging das noch nie bei mir.
Das putzen war ebenfalls kein Aufwand, keinerlei Rückstände oder "angepappte" Malz/Hopfenreste auf den Elementen. Der Falsche Boden leistet hier ganze Arbeit.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Brewzilla 65l. War zwar erst der erste Brautag auf der neuen Anlage, diese lässt allerdings wirklich auf gutes hoffen.

Beste Grüße und gut Sud!
Max
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elactic
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Re: Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#5

Beitrag von elactic »

Moin!

Ich habe mir den Brewzilla 3.1.1 35l an Sylvester aus einer Laune heraus in Österreich bestellt. Das Auspacken war eine Achterbahn der Gefühle. Es war alles da und sehr vielversprechend, die Verabeitung war dann aber nicht ganz wie ich sie mir vorgestellt hatte. Der Zylinder scheint nicht ganz rund zu sein, der doppelte Boden passt an einer Stelle gut, an einer anderen kaum. Auch der Henkel des Malzrohrs passt (wenn das Malzrohr eingesetzt ist) nur mit sanfer Gewalt (vermutlich habe ich den richtigen Winkel nur noch nicht gefunden).
Alles schon ok, aber ich hatte ganz kurz das süffisante Grinsen der Braumeister-Kollegen vor Augen.

Heute hatte ich meinen ersten Sud mit dem Brewzilla 3.1.1 35l und bei mir ist leider einiges schief gegangen.
Disclaimer 1: Ich denke mit jedem Brausystem muss mal erstmal warm werden und verstehen, wie man Rezepte dafür anpasst. Ich habe heute ein NEIPA mit Haferflocken etc gemacht, insgesamt war eine ganze Menge Mehl mit im Schrot.
Disclaimer 2: Nichts von dem was ich jetzt erzähle halte ich für einen Dealbreaker, man muss es nur im Hinterkopf behalten.

Aufheizen
Zunächst habe ich das gesamte Wasser inkl Nachguss eingefüllt und mit der Pumpe meine Salze durchgemischt. Mit der Pumpe habe ich dann das Nachgusswasser auch wieder abgepumpt.
Das Aufgeheizten ging ziemlich zügig und einfach.


Maischen
Dann habe ich das Malzrohr eingesetzt und nach und nach Malz dazugegeben. Hier wurde es kniffelig: die Maische war viel zu dick (sage ich jetzt im Rückblick, in dem Moment wusste ich natürlich nicht ob das nicht vielleicht so aussehen muss). Man muss WIRKLICH lange und gründlich rühren und vor allem mit dem Paddel bis auf den Boden des Malzrohr und dort ein bisschen 'kratzen'.
Dann habe ich den oberen Filter aufgesetzt und das Überflussrohr soweit nach unten geschoben, dass der Überflussstuzten auflag.

Die Zirkulation, hat von Anfang an leider gar nicht funktioniert, das Wasser ist einfach nicht durch die Maische abgelaufen. 
Ich musste also irgendwie den oberen Filter wieder abnehmen, das war gar nicht so leicht.
Beim Durchrühren hatte ich dann wiederum das Problem, dass das Überlaufrohr zu nah an der Wasser-/Maischeoberfläche lag. Es war extrem schwer es wieder zu verlängern, nachdem Malz auf dem kleinen Griff lag, mit dem man die Länge des Malzrohrs einstellen kann.

Am Ende des Tages habe ich die gesamte Maische wieder abgeschöpft und das feine Sieb (das untere Ende des Malzrohrs hat ja 2 Siebe) entfernt. Danach lief es deutlich besser! Ich hab aber keine Ahnung wie ich vorher ahnen soll, ob das feine Sieb erforderlich ist oder nicht.

Bei der ganzen Aktion ist zweifelsohne ein bisschen Malz aus dem Malzrohr gefallen. Später ist mir aber aufgefallen, dass ich einiges an Malz im Steigrohr hatte. Daraus schließe ich einerseits, dass der doppelte Boden nur mäßig gut Malz abhält. Daraus schließe ich aber auch, dass die Pumpe mit ein paar festen Bestandteilen keine Probleme hat.

Neben der Frage, ob das untere feine Sieb gebraucht wird oder nicht, kommt für mich auch noch die Frage wie viel Wasser man braucht. Laut meinem Rezept sollte ich 16l+13l nehmen. Brewfather (mit dem Brewzilla Profil) sagte 23l+6l und der Grainfather Calculator sagte 19l+10l ¯\_(ツ)_/¯
Ich hatte die 19l genommen, bei meinem panischen Rühren, dann aber noch 2l dazugegeben.

Das nächste Problemchen sind die Camlocks am Spargearm (entschuldigt das viele English). Wenn ich den Arm drehe ider doof dagegen komme (bspw. wenn ich den Deckel anhebe oder so) geht die Verriegelung auf!
Ich hatte wegen der Probleme beim Maischen eh nie viel Fluss, also ich hatte die Pumpe weit runter gedreht, daher ist mir nicht viel ausgelaufen. Aber das hätte auch echt blöd enden können.
Ich hab schon einmal ganz kurz in die David Heath FB Gruppe geschaut, und da wird es auch besprochen. Da gibt es sogar Leute bei denen es von allein ausgeht.

Das läutern lief ok.

Kochen / Kühlen
Das Kochen und Kühlen lief auch ohne Probleme! Die Elemente sind super leise, ich bin vom meinem Einkocher ein sehr deutliches Geräsch gewähnt, während es kocht.
Da ich mit dem doppelten Boden eh keinen Whirlpool machen kann, habe ich zum Kühlen und zum Umfüllen der Würze in den Fermenter die Pumpe benutzt, das lief auch entspannt.

Renigen
Zum Reinigen habe ich alles einmal grob abgespült. Unterhalb des doppelten Bodens lag nicht viel rum. Es hatte sich ein klein bisschen etwas an den Elementen angesetzt, das ging aber ohne Chemie oder Gewalt mit der weichen Seite eines Schwamms weg.
Ich habe danach alle Teile und den Kühler in den Brewzilla getan und eine Weile PBW mit warmen Wasser zirkuliert, das lief wunderbar.

Fazit
Naja... Der Sud heute war nicht gut, die OG habe ich deutlich verfehlt 1.049 statt 1.062 laut Brewfather Oo
Deshalb ist ja aber der Brewzilla nicht doof, sondern ich muss lernen mit ihm umzugehen.
Mit folgenden Fragen werde ich mich mit in den kommenden Tagen auseinandersetzen, wenn ihr dazu Meinungen hab, immer her damit!
1. Wann macht das feine Sieb sinn, wann führt es zu einem stuck Mash?
2. Wie viel Wasser sollte in den HG?
3. Ist das Brewzilla Profil bei Brewfather totaler Murks? Hätte ich mit einer viel geringeneren SHD ausgehen müssen? Ich hatte angenommen, dass viele das so erfolgreich nutzen.

Cheers, Johannes
Johannes
RobertB
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Re: Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#6

Beitrag von RobertB »

Hi Johannes ---

Ich hab das feine Sieb auch erst seit 5 Suden benutzt und hab mir immer Sorgen wegen 'stuck sparges" gemacht ...
- auch ich hab mir ein Denglisch über mein YouTube Konsum angeeignet, über den Ich das Brauen gelernt habe - :-)

Also soviel unterschied scheint das nicht zu machen - der Pumpenkopf wird ja offenbar magnetisch rotiert. Bleibt also mal was stecken und verstopft die Pumpe, geht sie zumindest nicht kaputt. So im Schnitt bin Ich alle 5 Sude zu unachtsam - und mir läuft zuviel Zeugs in die Pumpe und sie bleibt dann mal stecken. Hab auch gehört es gäb ne Methode mit Druckluft oder von Hand die Pumpe wieder frei zu blasen - hab Ich aber noch nicht probiert .. Nur beim öffnen des Bodens sollte man aufpassen - hier gibts viele scharfkantige Gelegenheiten um sich blutig zu kratzen. Die Silikon- Schlauchverbindungen an denen die Pumpe hängt können auch leicht knicken und den so Durchfluss herabsetzen, wenn man nicht sorgfältig arbeitet. Sehr fummelig und unschön.

Ich mach mir allerdings keine Kopf mehr um zu dickes Maischebett - Ich schmeiss im Zweifel immer die superbilligen Ricehulls dazu - außerdem warte ich nicht ab bis alles abgelaufen ist. Im Zweifel 'sparge' Ich die restlichen 2-3 Liter in einen Eimer in den Ich mein Malzrohr stelle wenn es noch gut nass ist. Dann dröppeln die restlichen 3 Liter in den Eimer, die Ich während der ersten 20 Minuten des kochens wieder dazugieße. Selbst mein Reisbier mit 33% sehr dichtem und matchigen Reis und dem feinen Sieb hab Ich so gut läutern können. Problem bei der Methode: zur Bestimmung der PreBoil Gravity fehlen dann diese 3 'dünnen' Liter und man muss etwas schätzen.

Wie der Brewfather Algorithmus die Menge zwischen Sparge und Strike Water aufteilt ist mir auch noch etwas ein Rätsel. Meine Vermutung ist das es am ehesten am "Grainbill" liegt. Ich bin aber immer so frei und verschiebe 2-3 Liter zwischen Strike und Sparge, im Zweifel zugunsten des Strike, damit ich nicht so schwer rühren muss.

Aber Vorsicht - Ich bin Anfänger mit 10 Suden, les mich erst langsam nebenbei ein ...

Grüße
Robert
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Brewzilla 35l G4 Update 2022

#7

Beitrag von RobertF »

Hallo Leute -

habe inzwischen auf den Brewzilla G4 gewechselt. Die Konstruktion ist insgesamt besser geworden - auch die Qualität. Die Bodengruppe ist deutlich besser geworden, insbesondere der konisch zulaufende Boden und die frei zugängliche Pumpe. Die Steuerung ist jetzt abnehmbar und eigentlich sensationel detailreich einzustellen - die Heizelemente sollten (eher: müssen) jetzt mit einer PID Steuerung 'gefahren' werden - tja - mußte Ich auch erstmal googeln.
Sehr interessant wird das zweite Thermometer das mit Bluetooth angekoppelt werden kann und eine weitere HeatExchange Platte die für Februar angekündigt wurde. Außerdem gibts inzwischen optional einen verbesserten Deckel mit 'Steam Condenser' für 200-300€ - sehr interessant bei den derzeitigen Energiepreisen auch und gerade weil man seinie kostbare 20° Raumteperatur nicht 60-90 Minuten nach draußen blasen will ...

Nach wie vor ist die gute Ersatzteilversorgung über ALiExpress (die Ich bisher nie gebraucht habe), und der ziemlich ordentlich Support - abgesehen vom Preis - für mich das größte Plus. Kegland hat mich auch immer wieder mal enttäuscht, aber die Konsequenz mit der Kegland dort in DownUnder an der Weiterentwicklung ihrer Produkte arbeiten ist schon irgendwie beeindruckend.

Mein größerter Fehler, oder eher Mißverständnis war bei dem Brewzille lange Zeit die Pumpe und die Bedienung. Ich war und bin ein 'Dauerpumper' - sowohl beim Maischen als auch später beim Kochen - außerdem Pumpe ich die fertige Würze danach direkt in den Fermenter - durch einen Plattenkühler. Nur funktioniert das Pumpen von siedender Würde rein physikalisch kaum - ist schließlich keine Dampfpumpe. Irgendwie hat es rückblickend komisch lange gedauert bis ich das selbst realisiert und verstanden habe. Die Probleme die ich dachte, das Ich sie mit der Pumpe habe, liegen wohl eher an der blubernden, siedenden Wüze - und kaum an der Pumpe selbst. Kaum läßt mans mal kurz auf 98° abkühlen pumpt alles wieder normal - selbst die scheinbar mikrigen 6Watt ...

Die Anfangsprobleme die Johannes oben mit seinem Brewzilla 35l 3.1 beschrieben hat - das richte Verhältnis von Schüttung zur Wassermenge, dürften sicher nicht einfach verschwinden. Häufig ist man immer etwas zu gierig, und reizt die Kapazität zu sehr aus mit einer 6kg oder größeren Schüttung. Das macht alles schwieriger und anfälliger für Fehler. Aber nach 3-6 Suden sollte man die Handhabung langsam gelernt haben - die Brewfather App war da auch für mich ne große Hilfe. Bei Standard Bieren mit ca. 1.050 habe ich trotzem immer den Ehrgeiz 3 Kästen á 24 0,33 Flaschen = 24l voll zu kriegen - idR klappt das auch immer

also grünes Licht von mir auch für den G4 - kann ihn empfehlen.

Grüße
Robert


PS: gekauft hab Ich ihn im Oktober/November bei BrewKegTap in UK - weil der Zoll die falsche Warengruppe bei der Deklaration der Neoprendecke unterstellt hatte, hats 4 Wochen statt 10 Tagen gedauert. Das Ding ist tatsächlich etwas schwer zu finden in Deutschland - und ist auch leicht teurer als der G3 geworden. Inzwischen gibts ihn aber bei immer mehr Händlerns sehe ich - auch Mashcamp und Brouwland kann ch empfehlen.
peter_braut
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Re: Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#8

Beitrag von peter_braut »

Servus beinand!
Ich hab meinen Brewzilla Gen3.1.1 65l in Österreich bei Weixelbaumer bier-brauen.at gekauft, ist viel billiger als mashcamp :-o
Mir taugt er, die Thermomanschette ist hilfreich zum Energiesparen bzw schneller Aufheizen.
Die Programmiererei verwende ich nicht, auch den Thermostaten kontrolliere ich regelmäßig mit elektronischem und Flüssigkeits-Thermometer - schlussendlich gehts ja um die Temperatur im Maischekorb, nicht am Boden des Gefäßes (nehm ich wenigstens an...)
Mit den Reisschalen sparen ist blöd, vor allem wenn man (so wie ich) erst den Umgang mit der Malzmühle lernen muss und oft zu viel feines mehl einmaischt...
Prost und Gesundheit
Peter
Andlix
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Re: Brewzilla 35l G3.1.1 aka Robobrew - Erfahrungsbericht 2020

#9

Beitrag von Andlix »

Verwende den g4 auch schon eine Weile, und es funktioniert sehr einfach.
Was mich nur richtig stört ist, dass ich meine Profile nochmal eingeben muss und es nicht zusammen mit Brewfather funktioniert. Insgesamt ist die App Steuerung noch sehr ausbaufähig.

Die Heat exchange Platte braucht man wahrscheinlich eher, weil denen ein Konstruktionsfehler passiert ist, aber selbst mit hohem Weizenanteil hatte ich bisher keine Probleme.

Mit der Temperatur bin ich am Anfang nicht zurecht gekommen. Der überspringt immer Recht stark meine Zieltemperatur. Ich hab mir jetzt aus China das Bluetooth Thermometer bestellt, nach langem Neujahrsfest ist es leider in China hängen geblieben, da es eine Batterie enthält. Die meinten, das sei kein Problem, die schicken es nochmal, Mal schauen wann es ankommt.
Ich erhoffe mir damit zusammen mit der PID Steuerung, dass ich die Temperaturen nicht zu stark überspringe.

Und wenn es wallend kochen soll muss ich 100,5 Grad einstellen. Dachte zuerst, dass 100 reichen würden, auf meiner höhe kocht es normal schon bei 98 Grad. Dumm nur, dass man ein laufendes Programm nicht ändern kann.

Insgesamt ist die Konstruktion aber sehr durchdacht. Alleine schon, dass man es bis zum letzten Rest entleeren kann ist ideal. Das macht wirklich alles einfacher.
Die Software ist aber noch stark ausbaufähig.

Gruß
Andy
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