Malz schroten für Mundschenk

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Martensit
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Malz schroten für Mundschenk

#1

Beitrag von Martensit »

Moin,

für mein erstes Bier hatte ich geschrotetes Malz (Pale Ale) bestellt, dies bestand aus groben Bestandteilen, aber auch aus jeder Menge Mehl und Staub. Im Ergebnis hat die das Sieb im Mundschenk so zugesetzt, dass das Meiste hochgepumpte Wasser/Bier nicht wieder durch den Malz nach unten gesickert ist sondern das lief unten trocken (auch beim geringsten einstellbaren Volumenstrom), sodass ich das meisste durch das Mittelrohr zurücklaufen lassen musste, soll glaube ich nicht so sein.

Im Ergebnis ist dennoch ein schmackhaftes Ale bei rausgekommen, aber ich möchte es das nächste Mal besser machen. Deshalb habe ich eine Malzmühle gekauft, so eine mit Handkurbel (bzw. Akkuschrauber) und zwei rauhen Walzen, zwischen denen das Malz wohl zerrieben werden soll, habs noch nicht ausprobiert. Einstellen lässt sich der Abstand zwischen den Walzen.

Nun meine Frage an die Mundschenke bzw. Vergleichbaren unter Euch, könnt ihr mir irgendeinen Anhaltspunkt geben wie grob oder fein das Malz gemahlen werden muss, damit es mit dem Mundschenk klappt ?

Vielleicht kann man das ja in Abstand zischen den Walzen 1, 2,3, Millimeter, oder wie auch immer definieren ?

Über eine Hilfestellung würde ich mich freuen,

Gruß

Martin
Andlix
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#2

Beitrag von Andlix »

Einige verwenden für ein Malzrohrsystem einen Abstand von 1,4-1,7mm.
Ich verwende 1mm, das funktioniert aber nur wenn ich das Malz vorher konditioniere. 2 h vorher sprühe ich das Malz nass und lass es dann stehen. Es nimmt Recht viel Wasser auf, nach den 2h sollte es aber nicht mehr kleben.

Wichtig ist, dass die Spelzen in Takt bleiben und wenig Mehl entsteht.
Letztendlich musst du das selber mit deiner Mühle ausprobieren.
Wenn dennoch zu viele Feinteile entstehen gröber stellen.

Gruß
Andy
Martensit
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#3

Beitrag von Martensit »

Danke, da habe ich ja schon mal einen Anhaltspunkt....
ludiwawa
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#4

Beitrag von ludiwawa »

Ich bin jetzt bei Sud 12 mit dem Mundschenk und habe die selben Erfahrungen gemacht. Ich hab bei 2 Suden eine quasi unterirdische Ausbeute gehabt und das fast egal wie ich geschrotet habe. Mittlerweile bin ich bei 1-1,2mm weil ich dann die Körner 100% aufgebrochen habe und es trotzdem nicht staubt (Mehl ist).
Inzwischen lasse ich den oberen Deckel weg so das ich immer mal so alle 10 Minuten die Maische mit dem Paddel auflockern bzw kräftig rühren kann, das funktioniert prima, Ausbeute beim heutigen PaleAle Ansatz: ~75% Maischeeffizienz. Beim Läutern rühre ich nochmal vorm ziehen, giese dann ~6 Liter aus dem Hahn oben wieder ins Malzrohr , ziehe dann das Rohr, und lasse den Rest plus Nachguss durchlaufen. Dauert dann so um die 20-30 min. Ich denk mal so hab ich meinen Frieden damit gemacht - einfach nur Laufen lassen funktioniert einfach bescheiden.
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Commander8x
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#5

Beitrag von Commander8x »

Malzmehl ist nicht das Problem, das bringt Extrakt. Du solltest mMn so schroten, dass die Spelzen möglichst intakt bleiben - vorher anfeuchten oder gröber. Und dann machst du nach dem Einmaischen eine kurze Rast ohne Rühren oder Pumpen, so ne Pseudo Läuterruhe. Danach erst fängst du vorsichtig an zu zirkulieren. Bei mir funktioniert das ganz gut.

Gruß Matthias
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#6

Beitrag von Andlix »

Man sollte versuchen, dass es ohne umrühren geht. Ansonsten wirbelt man immer wieder alles auf. Wenn die Spelzen in Takt sind sollte es bei einem Pale Ale auch keine Problem geben. Bei Weizen kann man noch Reishülsen dazu geben (aber das brauch ich mit dem Brewzilla Gen 4 auch nicht mehr).
Versucht es Mal doch Mal mit konditionen.

Ich gebe das Malz in einem Eimer und sprühe dabei das Malz mit relativ viel Wasser voll, so dass es nass ist, ohne dass es tropft.
Dann Deckel drauf und nochmal durchschütteln. Nach 2h fühlt es sich bei mir wieder trocken an. Viele lassen es auch über Nacht stehen, das mach ich aber ungern, da ich die Sorge hab, dass es sauer wird.
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#7

Beitrag von ludiwawa »

Andlix hat geschrieben: Donnerstag 23. Februar 2023, 11:19 Man sollte versuchen, dass es ohne umrühren geht. Ansonsten wirbelt man immer wieder alles auf
Wo ist das Problem mit dem aufwirbeln? Die Kollegen die hier mit Töpfen und Rührwerken brauen machen doch auch nichts anderes? Ich meine es geht ja darum eine möglichst gleichmäßige Temperatur im gesamten Maischevolumen und eine Flüssigkeitsbewegung während des Gesamtprozesses zu haben - zum Klären und Reinigen wird ja geläutert? Und ja die Würze ist eigentlich sehr klar - darum ja die ~6l ausm Totraum die ich vorm ziehen des Rohres wieder hochschütte.
"Konditionieren" krieg ich rein prozesstechnisch nicht hin eben weil ich nicht abends befeuchten wöllte, und wenn ich früh noch 2h zusätzlich brauche wird der Brautag schlicht zu lang...
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#8

Beitrag von Commander8x »

Zwei Stunden ist auch recht lang. 10 Minuten sollten reichen.

Gruß Matthias
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#9

Beitrag von Andlix »

Mit Töpfen und Rührwerk lässt du den ersten Teil so lange wieder durch den Treiber laufen, bis die Würze klar ist.
Wenn bei dir aber schon beim Umwälzen alles stockt, denke ich Mal wird es beim Läutern auch nicht besser laufen.

Und je nach Mühle oder Geschwindigkeit muss man auch nicht Konditionen. Bei meiner Mühle geht es aber nicht ohne. Muss man eben testen. Andere Möglichkeit ist auch die Mühle gröber einzustellen.
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Shortbreaker
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#10

Beitrag von Shortbreaker »

Ich mache es wie ludiwawa.
Was Commander8x schreibt funktioniert auch und ich habe es früher auch selbst so gemacht. Allerdings gehe ich eh so etwa alle 20-30min an den Mundschenk um zu sehen, dass die Pumpe noch richtig eingestellt ist (mein Ziel ist dabei die Würze immer oben, knapp unter dem Überlauf zu halten). Durch die Änderung der Viskosität beim Maischen muss dann eben immer mal wieder die Pumpe nachgestellt werden, wenn ich dann eh schon an der Maschine stehe, kann ich auch gleich rühren. Die SHA ist dadurch einfach auf einem konstant guten level. Bei mir liegt sie zwischen 60 und 65% (Dekoktion).
Bzgl. Mühle:
Ich hatte bis vor kurzem nur eine Corona-Mühle und das war auch in Ordnung. Seit 2 Suden habe ich einen Quetschfreund und damit lässt es sich durch Akkuschrauberantrieb einfach zügiger arbeiten. Allerdings muss ich mir das Konditionieren des Malzes wieder abgewöhnen. Bei der Corona war das Pflicht, weil sonst die Spelzen zerrieben wurden, bei der Walzenmühle braucht man dadurch einfach nur mehr Kraft und das auch noch ungleichmässig. Mir ist bewusst, dass dies an meiner „Blitzkonditionierung“ liegt, aber ich will morgens gleich anfangen, damit ich abends genug Zeit zum Abkühlen des Suds und zum Reinigen meiner Ausrüstung habe.
Gruß
Tobias
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
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wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#11

Beitrag von Martensit »

Also vor dem Mahlen wässern ? Habe ich das richtig verstanden? Gibt das nicht ne arge Schweinerei?
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klecksi
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#12

Beitrag von klecksi »

Martensit hat geschrieben: Freitag 24. Februar 2023, 09:37 Also vor dem Mahlen wässern ? Habe ich das richtig verstanden? Gibt das nicht ne arge Schweinerei?
Das hab ich auch gedacht und habe es mal ausprobiert. Erstaunlicher weise nicht !
Ich mache das nicht, weil es mir keinen vorteil oder verbesserung gebracht hat beim Schroten.
ein farbenfroher Gruß

Klecksi
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#13

Beitrag von Braufex »

Für 5kg Malt verwende ich ca 50g Wasser zur Konditionierung. Also ca.1%
Mehr wie 2% Wasser würde ich nicht verwenden.
Ich würde dies auch nicht als "Wässern" bezeichnen, bei diesem Wort stelle ich mir etwas ganz anderes vor.

Es sollen ja nur die Spelzen etwas elastischer werden, damit sie beim Schroten möglichst ganz bleiben.
Somit lockern sie beim Läutern den Treber besser auf.

Gruß Erwin
ludiwawa
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#14

Beitrag von ludiwawa »

ich werd das auf jeden fall mal ausprobieren, Danke für die Mengenangabe...
Martensit
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Re: Malz schroten für Mundschenk

#15

Beitrag von Martensit »

ok verstanden Danke
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