Rezeptcheck english Porter

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Rezeptcheck english Porter

#1

Beitrag von württemberg »

Guten Abend zusammen,
ich habe keinen Thread gefunden für ein Rezept English Porter, deshalb hier das Thema.
Ich plane ein english Porter zu brauen. Malzrohrsystem BM 50.

Schüttung:
7kg Barke Münchner
800g Haferflocken
700g GoldSwaen Münchner Leicht
400g Carafa Spezial II

Hopfen: East Kent Golding 95g
60 Minuten Kochen

Hefe: Wyeast 1028

Jetzt meine Frage:
ich würde für 60 Minuten bei 65°C rasten. Im Hobbybrauerwiki steht bei der Maltoserast, dass ich bei einer Rast von 65°C länger als 30 Minuten an "Vollmundigkeit" einbüße. Ich bin da unsicher, ein Porter will ich doch vollmundig oder? Sind dann 60 Min nicht viel zu lange?

Weitere Tempschritte:
Einmaischen bei 72°C
Abmaischen bei 78°C

Gebt mir gerne Rückmeldungen, wenn ich einen Denkfehler habe. Am Ende soll das Bier der Knaller werden :)
Wenn Ihr weitere Rasten/Ideen/Input habt für mein Rezept, immer her damit.
Danke euch und Grüße
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Stuggbrew
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 748
Registriert: Samstag 24. Dezember 2022, 07:31
Wohnort: Innsbruck

Re: Rezeptcheck english Porter

#2

Beitrag von Stuggbrew »

Hi,

Wegen der Rasten würde ich mich an diesem London Porter Rezept orientieren. Auch wenn es ein robust porter ist sollten die Rasten eigentlich gut passen:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... t%20Porter
Einstiegsklasse: 27l Einkocher, Läuterfeinblech, Eintauchkühler, klassische Gäreimer - Hauptsache es schmeckt :Drink
Benutzeravatar
Spike_19
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 397
Registriert: Sonntag 18. Oktober 2009, 00:09
Wohnort: Ibbenbüren

Re: Rezeptcheck english Porter

#3

Beitrag von Spike_19 »

Alternativ könntest du das Carafa Spezial später dazu geben bei einer Rast von 72°C, dann wird das Bier später nicht ganz so röstig, büßt aber keine Vollmundigkeit ein.
Gruß
Christoph
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#4

Beitrag von Colindo »

Hi württemberg,
Das sieht mir wie ein sehr modernes Porter-Rezept aus. Großartig englisch wird es damit nur bedingt, aber immerhin gehen Hefe und Hopfen in die richtige Richtung.

Zu deiner Frage:
Eine Kombirast wird einen hohen Endvergärgrad erwirken. Die Hefe ist allerdings eine malzbetonte Hefe mit etwas geringerem EVG, also passt das gut zusammen. Ich hatte damals, als ich die benutzt habe, große Probleme mit der Klärung, allerdings habe ich damals mein Wasser noch nicht angepasst. Mit ordentlichem Maische-pH sollte das besser gehen. Eventuell aber über Irish Moss oder so etwas nachdenken, bzw. viel Zeit einplanen.

Wenn du mir sagst, wie du dir dein Porter geschmacklich vorstellst, kann ich dir gerne weitere Hinweise geben.

@Stuggbrew Robust Porter gibt es nicht. Selbst die BJCP verwendet diesen frei erfundenen Stilnamen mittlerweile nicht mehr :Wink
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#5

Beitrag von rakader »

württemberg hat geschrieben: Dienstag 10. Januar 2023, 21:19 Jetzt meine Frage:
ich würde für 60 Minuten bei 65°C rasten. Im Hobbybrauerwiki steht bei der Maltoserast, dass ich bei einer Rast von 65°C länger als 30 Minuten an "Vollmundigkeit" einbüße. Ich bin da unsicher, ein Porter will ich doch vollmundig oder? Sind dann 60 Min nicht viel zu lange?

Weitere Tempschritte:
Einmaischen bei 72°C
Abmaischen bei 78°C

Gebt mir gerne Rückmeldungen, wenn ich einen Denkfehler habe. Am Ende soll das Bier der Knaller werden :)
Wenn Ihr weitere Rasten/Ideen/Input habt für mein Rezept, immer her damit.
Danke euch und Grüße
Das Hobbybrauerwiki ist in dem Punkt aus der Sicht der Untergärig-Fraktion geschrieben und vereinfacht etwas zu sehr. Traditionelle englische Rezepte maischen länger und kochen noch länger. Wenn da 60 min steht, mache 60 min. Dein Rezept schlägt alles der Maltoserast zu und verzichtet auf die Verzuckerungsrast. Wenn Du gut geschrotet hast, sollte nach einer Stunde der Sud jodneutral sein, sonst einfach die Rast bis zur Jodneutralität verlängern. Auf die 78°C Abmaischen verzichte - das macht so niemand mehr.

Gruß
Radulph

Edit: Ich selber würde bei 65°C noch zusätzlich eine Verzuckerungsrast bei 72°C für 20 min einlegen. Das macht das Bier wegen nicht vergärbarer Zucker etwas vollmundiger; eine Überlegung ist dann die 1. Rast auf 64°C abzusenken – sonst wär’s mir zu süß. Der EVG sollte damit sogar besser werden. Was mir bei diesem Porter fehlt, sind die englischen Malze.
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#6

Beitrag von württemberg »

Guten Morgen zusammen,
vielen Dank für euren Input. Ich werde in der Tat die Rast bei 72°C noch einbauen und folge damit euren Eingebungen. :Greets
Ja, die englischen Malze bzw. vor allem das PaleAle-Malt hab ich nicht gewählt bei der Schüttung. Das ist ein erster Versuch in der BRewfatherapp gewesen. Ich hab mich wegen den EBC für das Barke entschieden, statt für das PaleAle-MAlz. Mir fehlt hier noch die Detailtiefe+Erfahrung, welche Eigenschaften die Malze neben EBC, EVG etc. mitbringen. Das werde ich mir nochmal anschauen.

@Colindo: Geschmacklich möchte ich natürlich gemäß BJCP-Richtlinien gehen. :Wink Da wäre ich gespannt, welchen Input Du noch hast.
Irish Moos hat mir beim vorletzten Sud die Hefe in der Flaschengärung komplett runtergezogen. Erst na aufschütteln ging die Flaschengärung weiter. Da bin ich etwas vorgeschädigt... Aber ich werd es nochmal in Betracht ziehen.

Am Freitag wird wieder gebraut, das wird klasse!!! :thumbsup
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#7

Beitrag von Colindo »

rakader hat geschrieben: Dienstag 10. Januar 2023, 22:59 Ich selber würde bei 65°C noch zusätzlich eine Verzuckerungsrast bei 72°C für 20 min einlegen. Das macht das Bier wegen nicht vergärbarer Zucker etwas vollmundiger.
Bei 65°C hat die Alpha-Amylase schon genug Aktivität um mitzuarbeiten. Deswegen heißt das ja auch Kombirast. Die Maltoserast heißt nur so, wenn man am Maximum der Maltoserast bei 62°C arbeitet, wobei bis 64°C man noch sehr nahe an dem Maximum ist und sehr wenig Alpha-Amylase aktiv ist. Bei 65°C, der Standardtemperatur in UK, würde ich nicht mehr von Maltoserast sprechen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mich schwer wundern, wenn du nach der Rast bei 72°C eine Veränderung zu vorher feststellst.
rakader hat geschrieben: Dienstag 10. Januar 2023, 22:59 Was mir bei diesem Porter fehlt, sind die englischen Malze.
Das ist auch mein Hauptkritikpunkt.
württemberg hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 10:44 Geschmacklich möchte ich natürlich gemäß BJCP-Richtlinien gehen. :Wink Da wäre ich gespannt, welchen Input Du noch hast.
Irish Moos hat mir beim vorletzten Sud die Hefe in der Flaschengärung komplett runtergezogen. Erst na aufschütteln ging die Flaschengärung weiter. Da bin ich etwas vorgeschädigt... Aber ich werd es nochmal in Betracht ziehen.
Öhm, ja, kann man machen. Also BJCP. Jetzt müsste ich mir allerdings durchlesen, was die über Porter aktuell so schreiben, denn das entspricht ja nicht dem, was in England gemacht wird. Vielleicht quäle ich mich zur Mittagspause mal durch den Text.

Irish Moss kenne ich auch als nur selten notwendig und manchmal hinderlich. Ich denke bei ausreichend sedimentierenden Hefen ist es absolut nicht notwendig. Bei der 1028 kann es aber sinnvoll sein. Hauptsache, du weißt Bescheid.
Auf Youtube: The British Pint
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#8

Beitrag von württemberg »

@Colindo: Mach dir kein Stress wegen den BJCP!
Das bekomm ich auch so hin.

Zum Thema Rasten: einen Unterschied würde ich dann Deines Wissens nach erst einfahren, wenn ich deutlich Richtung Maltoserast die Temperatur senke bzw. explizit statt der Kombi Rast zwei Rasten bei sagen wir 60 Grad und 72 Grad fahr. Dann bin ich weg von Kombi und dann würden 2 Rasten auch Sinn ergeben. „Sinn“ im Sinne von: Statt 65 Grad & 72 Grad eher 60 Grad & 72 Grad.
Zuerst maltoserast dann Verzuckerungsrast.
Richtig?
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#9

Beitrag von Colindo »

Ja, aber zu niedrig darfst du wegen der Verkleisterungstemperatur der Gerste nicht gehen. In den letzten Jahren wurde immer 64°C mindestens für die ersten paar Minuten der Maltoserast empfohlen, sonst können die Enzyme nicht arbeiten.
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#10

Beitrag von rakader »

Colindo hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 13:56 Bei 65°C hat die Alpha-Amylase schon genug Aktivität um mitzuarbeiten. Deswegen heißt das ja auch Kombirast. Die Maltoserast heißt nur so, wenn man am Maximum der Maltoserast bei 62°C arbeitet, wobei bis 64°C man noch sehr nahe an dem Maximum ist und sehr wenig Alpha-Amylase aktiv ist. Bei 65°C, der Standardtemperatur in UK, würde ich nicht mehr von Maltoserast sprechen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mich schwer wundern, wenn du nach der Rast bei 72°C eine Veränderung zu vorher feststellst.
Nur kurz dazu, ohne dass es den Faden zerreißt: Das Optimum für die Beta-Amylase wird seit einigen Jahren bei 63°C angesetzt; Grund sind die trockenen Sommer - in einigen Fäden mit Ingo @Seed7 wurde das diskutiert. Maltose- und Kombirast überschneiden sich. Wenn ich eine Zweistufenrast mache, rede ich immer von Maltoserast. Wie Maltoserast definiert wird, daran scheiden sich die Geister. Nach dem Braumagazin sind es 60-64°C, nach dem Hobbybrauer-Kompendium 60-65°C, der Kleine Brauhelfer spricht gar von 60-68°C.

Beim Geschmack hast Du vermutlich recht. Die Zuckerrast gibt halt nochmals Dextrine und 64°C sind näher am Optimun. Ob’s was bringt - müsste ein Geschmackstest zeigen :Smile

Grüße
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Benutzeravatar
BummlerD
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 268
Registriert: Dienstag 7. September 2021, 18:48
Wohnort: Gütersloh

Re: Rezeptcheck english Porter

#11

Beitrag von BummlerD »

rakader hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 16:11 Nur kurz dazu, ohne dass es den Faden zerreißt: Das Optimum für die Beta-Amylase wird seit einigen Jahren bei 63°C angesetzt; Grund sind die trockenen Sommer
Nur kurz zur Klarstellung; das Optimum der Beta-Amylase hat sich nicht verschoben. Durch die trockenen Sommer ist die Verkleisterungstemperatur der Gerste gestiegen, so wie Colindo schreibt (Ja, wahrscheinlich Korinthenkackerei..).
Gruß Matthias
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#12

Beitrag von rakader »

BummlerD hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 16:31
rakader hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 16:11 Nur kurz dazu, ohne dass es den Faden zerreißt: Das Optimum für die Beta-Amylase wird seit einigen Jahren bei 63°C angesetzt; Grund sind die trockenen Sommer
Nur kurz zur Klarstellung; das Optimum der Beta-Amylase hat sich nicht verschoben. Durch die trockenen Sommer ist die Verkleisterungstemperatur der Gerste gestiegen, so wie Colindo schreibt (Ja, wahrscheinlich Korinthenkackerei..).
Richtig - wichtige Korinthenkackerei, ich heiße aber nicht Colindo. Alles gut :Smile
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#13

Beitrag von württemberg »

Danke auch für die Fakts zum Hintergrund. Genau dieses Wissen brauche ich für das nächste Rezept!! :thumbup
Dann werde ich mich an das vorgeschlagene Rezept von Stuggbrew halten und die 63 Grad für 45 Minuten rasten. Das passt dann auch zu den trockenen Sommern :thumbsup

Geschmacksprobe dann gerne wer will. Schickt mir eure Adresse per PM. Dann kommt es nach ca. 6 Wochen per Post.
Grüße
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#14

Beitrag von Colindo »

Also BJCP sieht das gar nicht so falsch: Es geht um ein dunkles Bier mit Röstaroma und leichter Karamellnote. Das kann man entweder klassisch mit 11°P Stammwürze machen oder modern mit ca. 15°P. Typische Zutaten sind Pale Ale Malz, Crystal Malt und Röstmalz, so wie auch im Rezept von stuggbrew. Das GoldSwaen Münchner Hell ist als Karamellmalz ok, Carafa II als Röstmalz auch, wobei Spezial wahrscheinlich zu mild wird. Die Haferflocken hingegen sind stiluntypisch und würde ich weglassen. Zum Basismalz hast du ja schon etwas gesagt, aber Münchner Malz ist halt brotiger als ein helles Malz. Wenn du Wiener Malz hättest wäre das deutlich passender.

BJCP schreibt von leichten Esternoten, deswegen würde ich bei der recht neutralen 1028 eine Gärung bei 20°C empfehlen. Maximum laut Spec sind 22°C, da werden 20°C genau richtig sein.

Bitterung auf 30-40 IBU, je nach Stammwürze.
rakader hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 16:11 Beim Geschmack hast Du vermutlich recht. Die Zuckerrast gibt halt nochmals Dextrine und 64°C sind näher am Optimun.
Bedenke, dass wenn die Stärke nach 60 Minuten komplett verarbeitet ist, eine Verzuckerungsrast gar nichts mehr bewirken kann.
Auf Youtube: The British Pint
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#15

Beitrag von Colindo »

Ach so, und zur Orientierung wie es authentisch schmeckt gibt es hier Beschreibungen der britischen Bierstile: https://camra.org.uk/learn-discover/the ... er-styles/
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#16

Beitrag von rakader »

Colindo hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 21:46
rakader hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 16:11 Beim Geschmack hast Du vermutlich recht. Die Zuckerrast gibt halt nochmals Dextrine und 64°C sind näher am Optimun.
Bedenke, dass wenn die Stärke nach 60 Minuten komplett verarbeitet ist, eine Verzuckerungsrast gar nichts mehr bewirken kann.
Das kannst Du nicht so stehen lassen, da sind ja noch die Alpha-Amylasen, außerdem ist Verzuckerung nicht alles.
Ich möchte jetzt keine Grundsatzdiskussion, nur für die Mitleser ein paar Seiten, wenn Interesse:
https://braumagazin.de/article/auswahl-maischverfahren/
viewtopic.php?t=6999
https://www.braufranken.de/html/bkbrauen.html

Gruß
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Benutzeravatar
BummlerD
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 268
Registriert: Dienstag 7. September 2021, 18:48
Wohnort: Gütersloh

Re: Rezeptcheck english Porter

#17

Beitrag von BummlerD »

rakader hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 16:33 ich heiße aber nicht Colindo. Alles gut :Smile
Ich meinte auch den Beitrag #9 von Colindo; anscheinend missverständlich von mir geschrieben. Jetzt aber auch genug Offtopic von mir.
Gruß Matthias
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#18

Beitrag von rakader »

BummlerD hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 22:12
rakader hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 16:33 ich heiße aber nicht Colindo. Alles gut :Smile
Ich meinte auch den Beitrag #9 von Colindo; anscheinend missverständlich von mir geschrieben. Jetzt aber auch genug Offtopic von mir.
Verstanden, das hatte ich übersehen. Der Beitrag von Flothe im zweiten Link ist sehr hilfreich. Der erklärt das Prinzip sehr gut. für alle, die es interessiert.
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#19

Beitrag von württemberg »

Colindo hat geschrieben: Mittwoch 11. Januar 2023, 21:46 Also BJCP sieht das gar nicht so falsch: Es geht um ein dunkles Bier mit Röstaroma und leichter Karamellnote. Das kann man entweder klassisch mit 11°P Stammwürze machen oder modern mit ca. 15°P. Typische Zutaten sind Pale Ale Malz, Crystal Malt und Röstmalz, so wie auch im Rezept von stuggbrew. Das GoldSwaen Münchner Hell ist als Karamellmalz ok, Carafa II als Röstmalz auch, wobei Spezial wahrscheinlich zu mild wird. Die Haferflocken hingegen sind stiluntypisch und würde ich weglassen. Zum Basismalz hast du ja schon etwas gesagt, aber Münchner Malz ist halt brotiger als ein helles Malz. Wenn du Wiener Malz hättest wäre das deutlich passender.
Hallo Colindo,
mensch ja, super, vielen Dank für die Einordnung gemäß BJCP. Ok, dann werde ich mich im aktuellen Fall vom "english" Porter verabschieden. Ist in dem Fall ein ..."Schwäbisch" Porter? Whatever, Bier wirds werden. :thumbsup
Ich hab das Malz schon bestellt in der entsprechenden Menge. :redhead Da bin ich für Morgen schon an die Rezeptvorgaben gebunden. Deswegen überlege ich auch noch ob ich die Haferflocken wirklich raus lassen soll. Ich hab das Rezept so jetzt kalkuliert. Wenn ich die Flocken raus lasse, verhaut es meine Stammwürze, Alkohol etc... Ich schau mal.
Grüße
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#20

Beitrag von rakader »

württemberg hat geschrieben: Donnerstag 12. Januar 2023, 15:43
Ist in dem Fall ein ..."Schwäbisch" Porter? Whatever, Bier wirds werden. :thumbsup
Weswegen geben wir uns hier so viel Mühe? :Grübel
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#21

Beitrag von württemberg »

rakader hat geschrieben: Donnerstag 12. Januar 2023, 15:51
württemberg hat geschrieben: Donnerstag 12. Januar 2023, 15:43
Ist in dem Fall ein ..."Schwäbisch" Porter? Whatever, Bier wirds werden. :thumbsup
Weswegen geben wir uns hier so viel Mühe? :Grübel
Ja Mensch Radulph, die Mühe ist NICHT UMSONST! :Shocked
Der Austausch wird direkt beim nächsten Rezept umgesetzt.
Die Mühe eurerseits war keineswegs umsonst. Sie hat mir jetzt schon sehr viel gebracht. :thumbup
Dieses Mal hatte ich die Zutaten schon bestellt. Deshalb kann ich grad für den Brautag Morgen nicht zurück zum echten Englisch Porter. :redhead

Edit: ich würd dir gerne ne Kostprobe senden. Vielleicht treffe ich jetzt schon Deinen Biergeschmack :Smile
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#22

Beitrag von Colindo »

Wird wohl ein Oatmeal Porter. Ich nehme auch gerne eine Flasche, PN kommt :Wink
Auf Youtube: The British Pint
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#23

Beitrag von württemberg »

So Freunde so oder so… war nichts der Sud. Die berühmten Braumeister-Fontänen haben gesprüht, sehr zu meinem Verdruss. Und zum Verdruss der elektrischen Steuerung, die jetzt „gewürzt“ ist und auf der Heizung hoffentlich ganz trocken wird. :Shocked
Der Brautag… liegt auf dem Kompost und im Gulli.
Eine tragische Geschichte die mich MEGA nervt… :crying

Naja, als nächstes dann das echte english Porter mit komplett englischen Malzen etc. :Greets
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#24

Beitrag von Colindo »

Oh weh, mein herzliches Beileid. Das ist ja wirklich ärgerlich. Dann schnell nachbestellen und fürs nächste Wochenende Vergeltung üben.
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#25

Beitrag von rakader »

Von mir auch tiefstes Beileid! :crying
württemberg hat geschrieben: Donnerstag 12. Januar 2023, 19:49 Ja Mensch Radulph, die Mühe ist NICHT UMSONST! :Shocked
Der Austausch wird direkt beim nächsten Rezept umgesetzt.
Die Mühe eurerseits war keineswegs umsonst. Sie hat mir jetzt schon sehr viel gebracht. :thumbup

Edit: ich würd dir gerne ne Kostprobe senden. Vielleicht treffe ich jetzt schon Deinen Biergeschmack :Smile
Hoffe Du hast Verständnis, wenn ich bei dem Spruch „Bier wird’s immer“ etwas pikiert reagiere. Aber das hätte jetzt nicht passieren dürfen. Ich schicke Dir eine PM, probiere dann sehr gerne mit Feedback natürlich.

Englische Malze sind wegen Brexit nicht ganz einfach zu bekommen, sonst war The Malt Miller immer erste Wahl. Derzeit führt Twoj Brovar in Polen einige. HopSiShop in Slowenien ist auch eine gute Quelle - sehe gerade, die sind mit Simpsons am besten aufgestellt; habe meines von denen. Ansonsten ist von Olox die Suchmaschine, auch wenn nicht upgedatet, immer eine gute Anlaufstelle für tricky Zutaten: https://brauen.online/zutatensuche/

Gruß
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#26

Beitrag von Colindo »

Braumischung.de liefert Warminster und Thomas Fawcett direkt aus Deutschland.

Für Crisp gibt es noch geterbrewed.com, habe ich aber noch nicht probiert.
Auf Youtube: The British Pint
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#27

Beitrag von württemberg »

So Freunde,
nach dem heißen Tipp von Colindo und dem vermaledeiten Sud von letztem Freitag hier die neue Schüttung (noch nichts bestellt :Wink ):
8kg Maris Otter
700g Brown Malt
700g Crystal 150
500g Chocolate

Alles von Warminster aus GB :Bigsmile .

Folgende Gedanken/Fragen zur Schüttung mit Bitte um Antwort/Kommentare dazu:
-sowohl Brownmalt als auch das Chocolate sind beides Malze, welche keinen Einfluss auf die Stammwürze haben. Sie bringen Farbe und Geschmack. Damit wird die darin enthaltene Stärke (wenn da noch was drin sein sollte) nicht durch die Amylasen beim Maischen abgebaut? Habt Ihr mir hierzu Quellen wo ich das nochmal nachlesen kann? Man spricht doch da von einer "diästetischen Kraft" (bitte keine Steine werfen, wenn ich mit dem Begriff voll falsch liege!!! :Ahh )?
-Das Malz von Warminster ist natürlich alles etwas teurer als die Malze von Weyermalz, welche von anderen Händlern zu kaufen wären. Das ist halt der Import. :puzz
-Ich bin mit dem BU/GU bei 0,59. Habt ihr mir einen Tipp, bzw. eine Quelle, an welcher ich mich für diesen Wert orientieren kann? :Grübel
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#28

Beitrag von Colindo »

württemberg hat geschrieben: Mittwoch 18. Januar 2023, 21:22 Damit wird die darin enthaltene Stärke (wenn da noch was drin sein sollte) nicht durch die Amylasen beim Maischen abgebaut?
Röstmalze und Karamellmalze (also auch Crystals) sind Spezialmalze, die nicht vermaischt werden müssen, weil sie keine Stärke mehr beinhalten. Bei den Karamellmalzen wird beim Mälzen eine Minimaische im Korn durchgeführt, die alle Stärke bereits verzuckert. Bei den Röstmalzen sind die Rösttemperaturen so hoch, dass alle Stärke dadurch zersetzt wird. In beiden Fällen erhältst du durch simples Einweichen in heißem Wasser ("steeping") bereits eine Zuckerlösung, ohne dass Enzyme notwendig sind. Als Quelle würde ich jedes beliebige Braubuch nennen, ich habe es bisher in fast allen so gelesen. Gibt auch verschiedene Mälzer, die solche Sachen in ihren Blogs erwähnen.
württemberg hat geschrieben: Mittwoch 18. Januar 2023, 21:22 Ich bin mit dem BU/GU bei 0,59. Habt ihr mir einen Tipp, bzw. eine Quelle, an welcher ich mich für diesen Wert orientieren kann?
Damit kenne ich mich nicht aus, aber Rakader hat damit Erfahrung. Ich weiß, dass die typischen 5%-Porter meist 35-40 IBUs haben.


Die nun gewählte Schüttung finde ich übrigens super. Wird ein prima London Porter! :Drink
Auf Youtube: The British Pint
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#29

Beitrag von württemberg »

württemberg hat geschrieben: Mittwoch 18. Januar 2023, 21:22 -sowohl Brownmalt als auch das Chocolate sind beides Malze, welche keinen Einfluss auf die Stammwürze haben. Sie bringen Farbe und Geschmack. Damit wird die darin enthaltene Stärke (wenn da noch was drin sein sollte) nicht durch die Amylasen beim Maischen abgebaut? Habt Ihr mir hierzu Quellen wo ich das nochmal nachlesen kann? Man spricht doch da von einer "diästetischen Kraft" (bitte keine Steine werfen, wenn ich mit dem Begriff voll falsch liege!!! :Ahh )?
Es war die Diastatische Kraft :Ahh , gemessen in Lindner (USA) oder Windisch-Kolbach (DE).
Hier ein Link zum Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Windisch-Kolbach
Ich wusste, ich habs im Hinterkopf. Heut morgen nochmal die JustBrewit-Podcast-Folge zu den Basismalzern durchstöbert. Da wird das thematisiert.
Demnach haben die Röst- und Karamalze keine diastatische Kraft mehr. Dies aus den von Dir, Colindo, genannten Gründen.

Ich finde zwar vereinzelt Spezifikationen der Braumalze mit Angaben zur Diastase-Kraft. Aber eine richtige Liste zum vergleichen der Malze fehlt mir aktuell. In der Braubibel von Jan hab ich auch keine Übersicht gefunden. Habt ihr da was dazu?

YES, dann hab ich die Malze fürs Porter. ES WIRD WIEDER GEBRAUT WERDEN. Das sind wahrlich gute Nachrichten :thumbsup :)
Zuletzt geändert von württemberg am Donnerstag 19. Januar 2023, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Rezeptcheck english Porter

#30

Beitrag von DevilsHole82 »

Bezüglich Rasten und Malzigkeit: Macht nicht so ein Brimborium (wie Bernd immer so schön sagt) um die Rasten beim Porter. Der Engländer war in der Hinsicht schon immer faul. Regel Deine Temperatur auf 65-67°C für 60 Minuten. Überfahre die Verzuckerung mit 1°C/min. bis auf 75°C und maisch ab.
Als Hefe wählst Du eine London ESB (z.B. Wyeast #1968). Dann hast Du ein schönes ausgewogenes Bier. Nicht zu trocken und nicht zu malzig.

Schüttungsempfehlung:
72% Pale Ale
10% Brown Malt
10% Chocolate Malt
8% Crystal 60°L

Wie bereits von anderen erwähnt, sind die Malze von Simpson oder Thomas Fawcett spitze und authentisch.

Gerne kannste Dich auch an meinem Fuller's London Porter Klon versuchen.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#31

Beitrag von rakader »

Colindo hat geschrieben: Mittwoch 18. Januar 2023, 21:52
württemberg hat geschrieben: Mittwoch 18. Januar 2023, 21:22 Ich bin mit dem BU/GU bei 0,59. Habt ihr mir einen Tipp, bzw. eine Quelle, an welcher ich mich für diesen Wert orientieren kann?
Damit kenne ich mich nicht aus, aber Rakader hat damit Erfahrung. Ich weiß, dass die typischen 5%-Porter meist 35-40 IBUs haben.
Die nun gewählte Schüttung finde ich übrigens super. Wird ein prima London Porter! :Drink
0,59 ist nah am idealen Mittelwert von 0,56. Passt. Finde die Schüttung auch gut, sogar sehr gut. 10% Chocolate wären mir zu viel, die ca. 5% Chocolate jetzt sind ausbalancierter, meine ich. Die 1968 ESB gärt bei mir gerade. Klärt 1a, ist aber ein wenig ein Biest, muss man Geduld haben, wenn sie eine Pause einlegt. Viel Erfolg!
Bildschirmfoto 2023-01-19 um 11.24.30.png
Bildschirmfoto 2023-01-19 um 11.24.45.png

Grüße
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#32

Beitrag von württemberg »

rakader hat geschrieben: Donnerstag 19. Januar 2023, 11:25 Die 1968 ESB gärt bei mir gerade. Klärt 1a, ist aber ein wenig ein Biest, muss man Geduld haben, wenn sie eine...
Hast Du auch Irish Moos benutzt oder klärt die Hefe das komplett selbst?

Edit: danke für die Screenshots mit der Tabelle.
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#33

Beitrag von rakader »

Ich haue Irish Moos grundsätzlich rein und gebe auch immer Hefenahrung dazu. 1-2 g/10 l.

Edit: gelöscht und eigenständiger Post
Zuletzt geändert von rakader am Donnerstag 19. Januar 2023, 16:10, insgesamt 2-mal geändert.
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Rezeptcheck english Porter

#34

Beitrag von DevilsHole82 »

Bei der London ESB muss man ein wenig vorsichtig sein. Die sedimentiert und klumpt sehr stark. Kann sein, dass man sie noch mal in Schwebe bringen muss, um den EVG zu erreichen.

In folgendem Thread wurde eine Umwälzpumpe empfohlen, was auch für englische Brauereien nicht untypisch ist:
http://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.p ... 410#p63410
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#35

Beitrag von rakader »

Danke, Daniel. Ja, die klumpt extrem. Habe sie als Ersatz für die WLP002 genommen, verhält sich aber gänzlich anders, obwohl es heißt, sie sei auch die Fuller’s. Die Hauptgärung war blitzschnell durch. Dann ist sie deutlich temperaturempfindlicher als die 002. Habe den Fermenter in die Küche genommen, da ist sie wieder angesprungen und blubbert jetzt seit 2 Tagen sehr gemächlich nach. Jedenfalls ein interessanter Ersatz.

Gruß
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#36

Beitrag von rakader »

württemberg hat geschrieben: Donnerstag 19. Januar 2023, 12:12
rakader hat geschrieben: Donnerstag 19. Januar 2023, 11:25 Die 1968 ESB gärt bei mir gerade. Klärt 1a, ist aber ein wenig ein Biest, muss man Geduld haben, wenn sie eine...
Hast Du auch Irish Moos benutzt oder klärt die Hefe das komplett selbst?

Edit: danke für die Screenshots mit der Tabelle.
Edit zu Deiner Frage oben mit den Malzen. Die Farbe ist das wenigste. Auch die diastatische Kraft kannst Du hier knicken - das wird erst bei großen Teilen Rohfrucht interessant. Im engeren Sinn ist ein Brown Malt ein hochgedarrtes Malz (high kilned) und bringt durch das Malzverfahren einen unvergleichlichen Geschmack mit. Die meisten Shops führen es als Röstmalz, das stimmt so aber nicht ganz. Zu hochgedarrten Malzen gehört auch Abbey Malt, Aromatic Malt und Melanoidinmalz. Ihnen allen gemein ist ein starkes Malzaroma, aber auch Mandel, Nüsse, Kaffee, Bitterschokolade (Brown Malt). Amber Malt und Brown Malt sind wegen ihrer Farbe irgendwo zwischen hoch gedarrt und Röstmalz einzuordnen, ganz schwierig. Ähnlich lassen sich Crystal- von Karamellmalzen unterscheiden (bei Crystal ist es ein gläserner Fruchtkörper, der sich stark vom matten Karamellkörper bei Cara unterscheidet).
Kurzum: Diese Malze bringen Aromen mit, die es bei Röst- oder Karamellmalzen nicht gibt, und sie machen das, was ein Bier zu einem guten englischen (klassischen) Bier macht. Da kann aber @Colindo Dir mehr erzählen.


Zum Anlesen:
https://www.bairds-malt.co.uk/highly-kilned-malts/
https://beersmith.com/blog/2018/09/26/k ... t-flavors/

Edit: Noch ein Tipp: füge die Röstmalze erst am Ende der Verzuckerungsrast oder kurz vorm Abmaischen hinzu. Schrote diese sehr fein. Du kannst sie auch bei 68°C in einer Presstempelkanne vorlösen (hier wahrscheinlich zu viel). Hintergrund: Gibt weniger brenzlige Aromen, macht das Bier smoother, runder.
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#37

Beitrag von Colindo »

rakader hat geschrieben: Donnerstag 19. Januar 2023, 16:00 Edit: Noch ein Tipp: füge die Röstmalze erst am Ende der Verzuckerungsrast oder kurz vorm Abmaischen hinzu. Schrote diese sehr fein. Du kannst sie auch bei 68°C in einer Presstempelkanne vorlösen (hier wahrscheinlich zu viel). Hintergrund: Gibt weniger brenzlige Aromen, macht das Bier smoother, runder.
Da scheiden sich die Geister. Klassisch Englisch gibt es diese späte Zugabe nur ganz selten, zum Beispiel beim Einfärben von Bieren (Timothy Taylor Landlord wird so auf 20 EBC gebracht). Aber bei Porter und Stout gehören die brenzligen, ja gerade die unangenehmen Aromen dazu. Solange sie von ausreichend Hopfenbittere gekontert werden und man keine kleinen Schlücke trinkt geht das meiner Ansicht nach voll klar. Alles andere schmeckt für mich wie Schwarzbier. Außer vielleicht ein Imperial Stout, wo die Menge Röstmalz entsprechend groß ist.

Zur Frage mit den Malzen: Brown Malt und Amber Malt sind in England tatsächlich Röstmalze, das heißt in der Rösttrommel sehr kurz geröstet. Deswegen führen das die Mälzereien auch entsprechend. Es gibt aber auch das belgische Amber Malt, dass ein Highly-kilned Malt ist. Da besteht also ein signifikanter Unterschied in der Namensgebung. Das hellste Röstmalz in Belgien heißt Biscuit Malt und ist vergleichbar mit englischem Amber Malt.

Vor 300 Jahren war Brown Malt ein komplexes Malz mit Aspekten aus vier Kategorien: Highly-Kilned, Brühmalz (Melanoidin), Basismalz (Enzymstärke) und Röstmalz. Das kann heutzutage aber keiner mehr nachstellen, bzw. es ist mir trotz Bemühungen noch nicht gelungen.
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Rezeptcheck english Porter

#38

Beitrag von DevilsHole82 »

Colindo hat geschrieben: Freitag 20. Januar 2023, 00:27 Das hellste Röstmalz in Belgien heißt Biscuit Malt und ist vergleichbar mit englischem Amber Malt.
Das hängt wiederum stark von der Mälzerei ab. Das Castle Malting Chateau Biscuit ist ein "lightly kilned and torrefied Malt", während das von Black Swaen ein "roasted Malt" ist. Ich würde jederzeit das von Castle Malting bevorzugen. Damit kann man auch mal Schüttungen bis 20% realisieren ohne dass sich einem die Zunge verdreht.

Hatten wir ja schon mal hier: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt :Wink

Bezüglich Brown Malt würde ich mir wünschen, dass mehr Mälzereien Dieses als ursprüngliches highly kilned Malt anbieten. Dann könnte man auch mal wieder ein historisches Porter mit 100% Brown Malt brauen.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#39

Beitrag von rakader »

DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 20. Januar 2023, 06:54
Colindo hat geschrieben: Freitag 20. Januar 2023, 00:27 Das hellste Röstmalz in Belgien heißt Biscuit Malt und ist vergleichbar mit englischem Amber Malt.
Das hängt wiederum stark von der Mälzerei ab. Das Castle Malting Chateau Biscuit ist ein "lightly kilned and torrefied Malt", während das von Black Swaen ein "roasted Malt" ist. Ich würde jederzeit das von Castle Malting bevorzugen. Damit kann man auch mal Schüttungen bis 20% realisieren ohne dass sich einem die Zunge verdreht.

Hatten wir ja schon mal hier: Erfahrung: BlackSwaen Honey Biscuit Malt :Wink

Bezüglich Brown Malt würde ich mir wünschen, dass mehr Mälzereien Dieses als ursprüngliches highly kilned Malt anbieten. Dann könnte man auch mal wieder ein historisches Porter mit 100% Brown Malt brauen.
Das Biscuit von Castle Malting habe ich hier. Es ist für mich klar ein hochgedarrtes Malz. Merkmal ist das Fehlen brenzliger Aromen, dafür ein ausgeprägt brotiger Geschmack. Würde ich sogar als Russisch Brot charakterisieren. Ich führe es trotzdem als Röstmalz, weil es so eingeordnet wird. halte die Kategorisierung aber für falsch.

Beim Brown Malt gehe ich so was mit Dir. Ich setze es bei meinen Russian Imperial Stouts ein. Will sagen, ohne ist es kein RIS. Dagegen schießt ein Black Malt das Geschmacksprofil aus der Bahn. Es ist irgendwie ein hochgedarrtes Malz, das bis kurz vor dem Kolbenkracher hochgezüchtet wurde, mit Ecken und Kanten, ohne dass es unbeherrschbar wird. OK-jetzt ist mir der Dichter durchgegangen. Ich habe das von Warminster. Kann ich nur empfehlen.
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Rezeptcheck english Porter

#40

Beitrag von DevilsHole82 »

rakader hat geschrieben: Freitag 20. Januar 2023, 07:36 Ich führe es trotzdem als Röstmalz, weil es so eingeordnet wird. halte die Kategorisierung aber für falsch.
Bei mir ist das unter hochgedarrte Malze. Siehe Braugamazin: Malzübersicht. Man sollte sich halt nur bewusst sein, dass sie unterschiedlich sind und man die Schüttung dementsprechend anpassen muss, wenn man substituiert. Das Chateau Biscuit führt auch zu keiner signifikanten Reduzierung des EVG.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#41

Beitrag von rakader »

Dann mache ich Dir das nach und jetzt endgültig auch so. Freut mich übrigens, dass es einen Braukollegen gibt, der die Kategorie hochgedarrt führt :thumbup
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#42

Beitrag von Colindo »

DevilsHole82 hat geschrieben: Freitag 20. Januar 2023, 08:00 Bei mir ist das unter hochgedarrte Malze. Siehe Braugamazin: Malzübersicht. Man sollte sich halt nur bewusst sein, dass sie unterschiedlich sind und man die Schüttung dementsprechend anpassen muss, wenn man substituiert. Das Chateau Biscuit führt auch zu keiner signifikanten Reduzierung des EVG.
Da in der Liste keinerlei englische Malze vorkommen, sondern nur belgische, würde ich die in dem Zusammenhang zum Teufel jagen.
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#43

Beitrag von rakader »

Ja, die Liste ist ein wenig überholt. Für Einsteiger taugt sie aber. War bei mir Ausgangspunkt aller Malzrecherchen - und habe mich schon oft über sie geärgert.
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#44

Beitrag von württemberg »

So Freunde, es braut und gärt bald wieder.
Ich werde einen Splitsud brauen und jeweils 20 Liter separat vergären. Ich lerne aktuell im Bereich Hefe viel dazu und bin fasziniert von den Unterschieden, welche die Varianz der Hefe im Rezept dann doch ausmacht. Ich hab einen SplitSud mit nem Weizenbier und der WLP 300 und der WB-06 gemacht. Das war wirklich eindrücklich vom Geschmack her. :thumbup

Also SlitSud English Porter:
Wichtige Info zuerst: Beide Gärbehälter stehen im gleichen Temperaturschrank. Damit werde ich beide mit der gleichen Temp. vergären.
=> Auf jeden Fall kommt die Wyeast 1028 in den einen Gärbehälter für das "echte" english Porter. Damit habe ich ein leicht fruchtiges Bier mit mineralischen Noten. Temp-Range liegt bei 15-22°C.
Nun die Frage für den anderen Behälter. Ich überlege die Nottingham von LalBrew zu nehmen. Von der Temp-Range passt das zu der 1028er und sie soll sehr "neutral" sein im Geschmack.

Hier die Fragen an euch:
=> denkt ihr, man schmeckt den Unterschied zu "leicht fruchtig/mineralisch" der 1028er zur Notti? :Waa
=> Gibts noch andere englische Bierhefen, die vom Geschmack her richtung fruchtig/vollmundig/cremig gehen? Das fände ich spannend! :Drink
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Benutzeravatar
rakader
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5062
Registriert: Dienstag 1. Dezember 2015, 10:45
Wohnort: Karpaten & Niederbayern
Kontaktdaten:

Re: Rezeptcheck english Porter

#45

Beitrag von rakader »

württemberg hat geschrieben: Montag 20. Februar 2023, 12:35 Also SlitSud English Porter:
Wichtige Info zuerst: Beide Gärbehälter stehen im gleichen Temperaturschrank. Damit werde ich beide mit der gleichen Temp. vergären.
=> Auf jeden Fall kommt die Wyeast 1028 in den einen Gärbehälter für das "echte" english Porter. Damit habe ich ein leicht fruchtiges Bier mit mineralischen Noten. Temp-Range liegt bei 15-22°C.
Nun die Frage für den anderen Behälter. Ich überlege die Nottingham von LalBrew zu nehmen. Von der Temp-Range passt das zu der 1028er und sie soll sehr "neutral" sein im Geschmack.

Hier die Fragen an euch:
=> denkt ihr, man schmeckt den Unterschied zu "leicht fruchtig/mineralisch" der 1028er zur Notti? :Waa
=> Gibts noch andere englische Bierhefen, die vom Geschmack her richtung fruchtig/vollmundig/cremig gehen? Das fände ich spannend! :Drink
Wen du eine Reinhefe verwendest, solltest Du meiner Meinung nach auch bei einer Reinhefe bleiben. Lass das mit der Nottingham. Sie ist immer eine Verlegenheitslösung, wenn einem Brauer nichts einfällt oder Hefe nicht wichtig ist.

Du willst den Spread der Insel kennenlernen? Und es soll nicht so fruchtbetont wie die London sein? Viele andere britische Hefen sind malzbetonter. Wie wäre es mit der 1728 Scottish Ale - für viele Brauer eine Haushefe. Sie vergärt neutral und kristallklar. Auch bieten sich an die 1275 Thames Valley und 1469 West Yorkshire Ale an. Wenn der Sud etwas mehr Stammwürze hat, wäre auch ein Sprung auf die Nachbarinsel mit der 1084 Irish Ale zu überlegen. Ich selber würde ganz einfach die 1968 London ESB Ale dagegen setzen um den Variantenreichtum Londoner Hefen zu erkunden. Mit letzterer mache ich auch oft IPAs.

Zu Deinen Fragen: Eine leicht-fruchtige Hefe ist mit der West Yorkshire dabei.
Willst du mehr fruchtige Hefen, lies einfach die Beschreibungen der Hersteller durch. Sehr viele Hefen bei der PC-Serie passen da bei Wyeast, sie sind aber immer nur schwer zu bekommen.

:Drink
Radulph
---
Viele Grüße / Regards
Radulph Kader
Rezepte, Tipps und Stories von Malte by Stubby Hobbs
Neu: Serie Brauzucker selber machen
"Wenn wir noch aufstehen können, bleiben wir da. Wenn wir nimmer aufstehen können, gehn wir heim."
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#46

Beitrag von Colindo »

Freut mich, dass du dich dem Brautag näherst! Ich habe die WY1028 nur zweimal benutzt, aber fand sie verhältnismäßig neutral. Da lernst du durch die Nottingham nicht viel dazu.

Die Empfehlungen von @rakader kann ich nur voll unterstützen. Eventuell hilft dir auch meine Beschreibung der Hefen, die ich 2022 benutzt habe.
Auf Youtube: The British Pint
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#47

Beitrag von württemberg »

Guten Abend die Herren,
danke für euer Feedback. Ich werde es mit der Scottish 1728 versuchen.
Beim nächsten Porter nehm ich die London-Hefe und die Irish Ale.
Oh, was bin ich gespannt auf das Ergebnis! :thumbsup
Schönen Abend euch.
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 212
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Rezeptcheck english Porter

#48

Beitrag von württemberg »

So Freunde,
Der Sud läuft und ich wollte euch die wunderbare Farbe der Maische nicht vorenthalten :Wink
Dateianhänge
2A5489CC-17E8-4E85-86CA-D1EBDC5A548F.jpeg
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1564
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Rezeptcheck english Porter

#49

Beitrag von Colindo »

Sehr schön. Ich bin eben erst aus dem Urlaub zurück und muss sagen, die Farbe erinnert mich sehr an das in England getrunkene Porter.
Auf Youtube: The British Pint
Antworten