"Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

Antworten
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

"Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#1

Beitrag von seb81 »

Ich habe am Wochenende folgendes Rezept ausprobiert

https://brauanleitung.com/2018/11/15/re ... izen-hell/

Kombirast nach Rezept, Hopfung 90 Minuten, 1 Gabe 90 Minuten, eine Gabe 10 Minuten, eine Gabe beim Whirlpool
Etwas über 12l bei 13.5°P
Hefe GOZDAWA Bavarian Wheat11 (BW11), MHD 2024. Bei 27° rehydriert und ca. 45 Minuten stehen lassen.
Die Anstelltemperatur war 23°, Raumtemperatur 20°. Es wurde ca 2/3 der Hefe verwendet, also etwa 7g.

Die Hefe kam dann nach ca. 5 Stunden (ca. 21 Uhr) an, und die erste Aktivität war sichtbar. Am Morgen danach und Vormittag dann sehr stürmische Gärung. Allerdings war dann ca ab 16:00 komplett Schluss. Mittlerweile kondensiert sogar schon das Wasser im Gärröhrchen, so dass ich davon ausgehe, dass hier aktuell keine grosse Aktivität mehr vorliegt.

Ich nutze das erste mal nun einen Gäreimer, evtl ist hier an der einen oder anderen Stelle im Deckel eine Undichtigkeit, so dass das weitere CO2 hier diffundiert, und nicht über das Gärröhrchen.

Bisher habe ich beim Weissbier immer die LalBrew Munich Classic verwendet, welche auch sehr aktiv war, aber hier war die sichtbare Gärung eher im Rahmen von 48h und nicht wie hier <24 Stunden

Habe ich irgendwas falsch gemacht? Irgendwelche nächsten Schritte, die ich unternehmen soll, oder einfach mal jetzt 10 Tage stehen lassen?
Benutzeravatar
schwarzwaldbrauer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2108
Registriert: Donnerstag 4. Januar 2018, 21:01

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Du schreibst von Anstelltemperatur 23°. Ist diese Temperatur während der Gärung gefallen?
Ist der Gärbehälter tief genug um den Deckel abzuheben und zu Spindeln? Dann würde ich das an deiner Stelle tun. Spindel vorher so gut es geht keimfrei machen.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#3

Beitrag von seb81 »

Hallo Dieter,

Die Temperatur während der Gärung habe ich nicht im Blick, soviel Equipment habe ich nicht. Bisher habe ich das immer nur angestellt und dann abgewartet und Hopfentee getrunken...

Ich habe nur ein Refraktometer. Könnte aber hier ja mal den Gärspund rausnehmen und über die Öffnung mit der Pipette was entnehmen.
Was bringt uns das Stand heute (Also weniger als 48h nach dem Ansetzen)? Einfach mal um grob den EVG zu bestimmen?
Benutzeravatar
jbrand
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 425
Registriert: Dienstag 13. August 2019, 08:32
Wohnort: Ludwigsau

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#4

Beitrag von jbrand »

Damit kannst du sehen, wie weit die Gärung schon fortgeschritten ist. Ich würde damit allerdings tatsächlich noch ein zwei Tage warten, wenn die Gärung tatsächlich so stark war, dass sie schon durch ist, dann schaden zwei Tage nichts und wenn sie noch nicht durch ist, dann bringt das Messen nur zusätzliche Infektionsgefahr.

Sollte die Gärung allerdings tatsächlich bei 23 Grad abgelaufen sein, dann ist es gut möglich, dass sie schon durch ist.
Viele Grüße

Jens
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#5

Beitrag von Plankton »

Wenn du nicht misst, weißt Du nicht, ob wirklich "komplett Schluss" ist, nur weil makroskopisch keine Aktivität erkennbar ist.

Generell besteht eine gewisse Gefahr, wenn Du über Raumtemperatur anstellst und die Temperatur nach der stürmischen Gärung abfällt, dass die Vergärung vorzeitig stoppt. Daher kann es zB bei Weizenhefen und belgischen Hefen sinnvoll sein, zum Ende der Gärung wärmer zu stellen.

Theoretisch kann die Hefe sich bei zu hochschießender Temperatur während der Gärung auch selbst killen, aber das sollte eigentlich in deinem Temperaturbereich bei dieser Hefe nicht passieren; laut Hersteller kann die bis 32 Grad ab.

Aber wie schon gesagt worden ist: es ist gut möglich dass alles in Ordnung ist, und zwei Tage warten wird auch nichts schaden. Wenn der Wert plausibel ist, misst du nochmal ein paar Tage später zur Kontrolle und kannst dann ggf. abfüllen.
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#6

Beitrag von Plankton »

PS: zum groben Überwachen der Gärtemperatur gibt es z.B. Klebethermometer, die du von außen auf den Gäreimer kleben kannst und fast nix kosten. Die sind natürlich auch nicht sehr exakt/zuverlässig, aber als erster Anhaltspunkt schon o.k.

Auch wenn man ein paar mal mit frisch desinfiziertem Thermometer während der Gärung nachmisst, wird das Bier nicht schlecht davon. Vielleicht raten einige hier auch davon ab, ich habe das aber am Anfang, vor Anschaffung meines Brau- und Gärkühlschranks so gemacht und das kann auch problemlos funktionieren, wenn man entsprechend vorsichtig und hygienisch vorgeht.
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#7

Beitrag von seb81 »

Ich bin per se ja ein ungeduldiger Mensch, aber ich warte jetzt einfach mal ab und messe dann zum Wochenende hin mal.
Braue heute noch einen Schwung mit anderer Hopfung. Dann sehe ich ja, ob hier das Gärverhalten wieder ähnlich ist
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#8

Beitrag von seb81 »

Der zweite Sud war ähnlich. Hier hat die Hefe zwar etwas länger gebraucht, um anzukommen, aber die sichtbare Gärung war auch innerhalb von 24 Stunden wieder zu Ende.
Sud 1 habe ich heute gemessen, ist auf 9 Brix runter. Bin mal gespannt, ob und wie weit das noch runter geht

ERGEBNISSE MIT TERRILL-FORMEL
Scheinbarer Restextrakt:
4.9°Plato
Tatsächlicher Restextrakt:
6.4%
Scheinbarer Endvergärungs­grad:
63%
Alkoholgehalt:
3.5 Gew.% bzw. 4.4 Vol.%
ERGEBNISSE MIT STANDARDFORMEL
Scheinbarer Restextrakt:
6.2°Plato
Tatsächlicher Restextrakt:
7.4%
Scheinbarer Endvergärungs­grad:
53%
Alkoholgehalt:
2.9 Gew.% bzw. 3.7 Vol.%
Benutzeravatar
coyote77
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 985
Registriert: Sonntag 10. Januar 2016, 19:09
Wohnort: Paderborn

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#9

Beitrag von coyote77 »

Die Gärung ist erst dann zu Ende, wenn kein weiterer Extraktabbau mehr stattfindet. Das ist alleine durch Beobachtung (Schaum, Blubbern etc) nicht zu erkennen.
Geduld hilft, dann gelegentliche Messung. Oder du freundest dich mal mit einer Schnellvergärprobe an.
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#10

Beitrag von Plankton »

Das sieht nun nicht danach aus, als wäre die Gärung schon durch. Die Zeit ist aber ja auch noch nicht lange.

Ich würde am Wochenende nochmal messen. Wenn der Brix-Wert weiter runtergeht, alles gut und ein paar Tage später wieder messen. Wenn nicht, würde ich, falls möglich, als erstes etwas wärmer stellen. Auch vorsichtiges Aufrühren der Hefe wäre dann eine Option.
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#11

Beitrag von integrator »

:Grübel Warum benutzt ihr denn nicht einfach ein Schnellvergärungsprobe anstatt immer am Gärfass rum zu fummeln?
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#12

Beitrag von Plankton »

Im vorliegenden Fall einfach zu beantworten: weil keine gemacht wurde. :Smile

Als mögliche Strategie für weitere Sude wurde das ja schon empfohlen.
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#13

Beitrag von seb81 »

integrator hat geschrieben: Donnerstag 30. März 2023, 18:24 :Grübel Warum benutzt ihr denn nicht einfach ein Schnellvergärungsprobe anstatt immer am Gärfass rum zu fummeln?
So weit fortgeschritten bin ich noch nicht. Und normal fummel ich außer an der Frau garnicht rum. ;) Bisher habe ich die Sude einfach 14 Tage stehen lassen und dann abgefüllt. Natürlich sind die 2 Wochen auch kein Garant, dass alles vergärt ist, aber bei >20° müsste es schon ziemlich blöd laufen, wenn es bis dahin nicht durch ist.
Plankton hat geschrieben: Donnerstag 30. März 2023, 18:20 Ich würde am Wochenende nochmal messen. Wenn der Brix-Wert weiter runtergeht, alles gut und ein paar Tage später wieder messen.
Ja, ich habe da jetzt auch keine Bange. Ich messe am WE nochmals und wenn sich da was getan hat, lass ich es einfach stehen und gut is.

coyote77 hat geschrieben: Donnerstag 30. März 2023, 17:54 Die Gärung ist erst dann zu Ende, wenn kein weiterer Extraktabbau mehr stattfindet. Das ist alleine durch Beobachtung (Schaum, Blubbern etc) nicht zu erkennen.
Das ist mir natürlich klar. Mich verwundert eben nur, dass dir Aktivität im Gärrohr so schnell zu Ende war im Vergleich zu meinen bisherigen Suden.
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#14

Beitrag von Plankton »

seb81 hat geschrieben: Donnerstag 30. März 2023, 18:46
So weit fortgeschritten bin ich noch nicht. Und normal fummel ich außer an der Frau garnicht rum. ;) Bisher habe ich die Sude einfach 14 Tage stehen lassen und dann abgefüllt. Natürlich sind die 2 Wochen auch kein Garant, dass alles vergärt ist, aber bei >20° müsste es schon ziemlich blöd laufen, wenn es bis dahin nicht durch ist.
Schnellvergärprobe ist jetzt nichts Kompliziertes. Erspart allerdings auch nicht, dass man zum Ende der Gärung hin messen muss.

Einfach nach zwei Wochen abfüllen ist dagegen viel zu riskant. Wenn deine Gärung wirklich eingeschlafen ist und du trotzdem abfüllst, hast Du ein gefährliches Problem.

Daher ist das gelegentliche Messen alle paar Tage nun die beste Möglichkeit. Das Infektionsrisiko ist nun, da schon Alkohol in nennenswerten Mengen entstanden ist, auch niedriger als am Anfang. Natürlich musst Du trotzdem vorsichtig und hygienisch sauber arbeiten.
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#15

Beitrag von Plankton »

Und das "blöd Laufen" bei 20 Grad ist schon ein reales Szenario, wenn die Temperatur im Verlauf der Gärung anfangs zu stark steigt und dann zu stark absinkt.

Deswegen ist zB bei vielen" belgischen" Rezepten Gärführung mit ansteigender Temperatur zum Gärende hin Pflicht.
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#16

Beitrag von integrator »

seb81 hat geschrieben: Donnerstag 30. März 2023, 18:46
integrator hat geschrieben: Donnerstag 30. März 2023, 18:24 :Grübel Warum benutzt ihr denn nicht einfach ein Schnellvergärungsprobe anstatt immer am Gärfass rum zu fummeln?
So weit fortgeschritten bin ich noch nicht. Und normal fummel ich außer an der Frau garnicht rum. ;)
:thumbsup Youmademyday :Drink
Aber so spannend ist eine SVP nicht. Wenn die Gärung ersten Hochkräusen zeigt, fülle ich einfach ca. 100ml in einen Erlenmeyerkolben ab und messe dann täglich und trage dann brav in den kbh ein. So kann ich bei einem OG gut sehen wann ich das erste mal eine Probemessung am Fass machen kann. So kann ich auch immer gut den Abfüllung planen.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#17

Beitrag von integrator »

Plankton hat geschrieben: Donnerstag 30. März 2023, 19:31 Und das "blöd Laufen" bei 20 Grad ist schon ein reales Szenario, wenn die Temperatur im Verlauf der Gärung anfangs zu stark steigt und dann zu stark absinkt.

Deswegen ist zB bei vielen" belgischen" Rezepten Gärführung mit ansteigender Temperatur zum Gärende hin Pflicht.
Da bin ich voll bei dir. Nach ca. 2 Braujahren habe ich mir einen Gärschrank gebaut und das war ein weiterer Gamechanger.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#18

Beitrag von seb81 »

Messung gestern ergab keine Änderung. Habe nun die Raumtemperatur auf 24° erhöht und die beiden Eimer mal kräftig durchgeschüttelt
jaulinho
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 244
Registriert: Donnerstag 2. Dezember 2021, 11:46
Wohnort: Saarbrooklyn - Saarland

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#19

Beitrag von jaulinho »

Die BW11 war bei mir vom AVGs auch eine reine Katastrophe, so knapp 65%. Rasend schnell durch und dann über Tage hinweg noch so ein paar Zehntel Prozentpunkte. Ich fülle heute ab, mal schauen, was das wird.

Hatte ich mit 3068 und 3638 noch nie, da war der sRE wesentlich niedriger.
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#20

Beitrag von seb81 »

jaulinho hat geschrieben: Montag 3. April 2023, 09:56 Die BW11 war bei mir vom AVGs auch eine reine Katastrophe, so knapp 65%. Rasend schnell durch und dann über Tage hinweg noch so ein paar Zehntel Prozentpunkte. Ich fülle heute ab, mal schauen, was das wird.

Hatte ich mit 3068 und 3638 noch nie, da war der sRE wesentlich niedriger.
Da das Phänomen auch beim zweiten Sud auftritt, glaube ich auch schon fast, dass das die Hefe selbst ist. Ich wart mal noch ab jetzt, ist ja erst ne Woche rum, aber ich glaube fast, dass sich da nichts mehr tun wird, auch nach der Temperaturänderung und dem Schütteln...
OS-Schlingel
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1078
Registriert: Sonntag 2. November 2014, 09:04
Wohnort: Lengerich

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#21

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo zusammen!

Der Sud ist 12 L groß. Wie lange soll der denn vor sich hin gären, wenn die Temperaturen beständig über 20°C sind???

Bitte nicht Plato und Brix durcheinanderwerfen. Die Spindel misst den Zuckergehalt, ein Refraktometer die Lichtbrechung.
Hier gibt es bei MMum jeweils einen Rechner für Spindel und Refraktometer. Messen ist sehr wichtig, zu Anfang und auch zum
scheinbaren Ende der Gärung. Plato ist nicht gleich Brix!

Der Endvergärungsgrad hängt sehr stark von der Maischeführung/ Temperaturgenauigkeit ab. Schwankt die Temperatur beim
Maischen oder können Temperaturen nicht sicher gehalten werden, beeinflusst das den EVG.

Da hilft auch ein Aufschwenken und höhere Temperaturen nicht weiter.

Ändert sich der EVG über 3-4 Tage nicht weiter, kann abgefüllt werden. Hier ist es auch das Beste, Zucker in jede Flasche einzeln
vorzulegen. Nur Einrühren in das Jungbier bringt nicht den gewünschten Effekt. Entweder zu gering oder zu hoch karbonisiert.

Hast Du schon einmal in das Wiki hier geschaut? Da gibt es eine gute Reihenfolge zum Brauen, Gären und Füllen!

Weiterhin viel Erfolg, Spaß und gutes Bier!
Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#22

Beitrag von seb81 »

Sud 1 hab ich Samstag abgefüllt, er blieb die Zeit über unverändert bei 9 Brix, also lt Terill-Formel 61% sEVG..
Sud 2 hat nachdem ich ihn FR Abend in die Küche gestellt hat wieder zu blubbern angefangen, aber auch hier tut sich nix mehr gross. 9.8 Brix aktuell. Denke das ist nur das CO2 welches sich löst. Werde hier mal in 1,2 Tagen nochmals messen und dann auch abfüllen
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#23

Beitrag von Plankton »

Ich bleibe skeptisch. Das Rezept und die Hefe geben einen derartig niedrigen Endvergärungsgrad eigentlich nicht her.

Gehen wir mal davon aus, dass die Messwerte einigermaßen stimmen... Vielleicht war die Kombirast zu warm und du hast übermäßig viel unvergärbaren Zucker produziert.

Oder die Gärung legt irgendwann wieder los. Sei also vorsichtig und beobachte, wie viel Druck sich aufbaut.
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#24

Beitrag von seb81 »

Sud 2 ging tatsächlich jetzt in der Woche 3 noch von den 9.8Bx auf 9.3 runter, ist aber jetzt auch schon 3 Tage stabil.
Vom Sud1 mache ich testweise mal heute ne Flasche auf, um Mal zu sehen, was sich da im inneren so tat ;)

Vielleicht lief da echt auch bei den beiden Kombirasten etwas schief. Der Einkocher ist nicht wirklich Temperatur-stabil, unten ist es immer wesentlich wärmer. Vielleicht habe ich da zu wenig ungerührt und die Maische unten war doch heißer als gedacht.

Habe die Woche darauf ein Dunkles Weissbier gemacht, mit komplettem Rastprogramm. sEVG mit der Munich Classic nach 6 Tagen 78%. Das sind halt schon Welten Unterschied...

Vielleicht versuche ich das Rezept nochmals, aber dann nicht mit Kombirast
seb81
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 28
Registriert: Sonntag 5. Februar 2023, 13:21
Wohnort: Coburg

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#25

Beitrag von seb81 »

Gestern eine Flasche von Sud1 geöffnet. Der Kronkorken ist mir nicht in die Fresse geflogen, Karbonisierung eigentlich ganz normal.
Schmeckt echt lecker, geht geschmacklich sehr in die Richtung "Franziskaner alkoholfrei"
Benutzeravatar
BrauSachse
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 864
Registriert: Samstag 2. Mai 2020, 20:23
Wohnort: Taunus

Re: "Turbogärung" BW11, was falsch gemacht?

#26

Beitrag von BrauSachse »

Auch bei mir hat die BW11 nur 66% EVG geschafft. Ich habe sie zum ersten Mal verwendet. Allerdings habe ich - ebenfalls zum ersten Mal - Flüssigmalzextrakt :Shocked genommen :redhead. Das ist ein echter Blindflug bezüglich EVG, da ich nichts über das Maischeprogramm weiß. Es war ein Test, aber dem Brauen fehlt dann die Sinnlichkeit des Brauens, wenn ihr versteht.

Viele Grüße
Tilo
Antworten