Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

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Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#1

Beitrag von Citrist »

Hoi zusammen,
Hat einer von Euch Erfahrung mit disem Kreislauf:

Kühlschlange im Braubehälter -> kleine Aquarienpumpe -> Wärmetauscher für wassergekühlten PC wie im Bild, evtl mit Lüfter in Tiefkühlung -> wieder zur Kühlschlange.

Medium müsste dann logischerweise iwas glykolartiges sein.

Außerdem denke ich darüber nach, ein paar NC/CC-Deckel zu modden und mit eben den genannten Kühlspiralen auszustatten. Viel Energie ist es ja nicht, die abgeführt werden muss, sofern eine Isolierung drum ist.

Was meint ihr?
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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#2

Beitrag von Ökonomierat »

Die Aquariumpumpe ist nicht auf Druck ausgelegt. Sie bringt nicht die nötige Wassermenge für die Länge der Kühlschlange, beim zäherem Glykol erst recht nicht. Ich habe eine alte Umwälzpumpe aus einer Zentralheizung und den Kühler einer Zapfanlage (Begleitkühler) mit Wasser. Pumpe wird über Temperatur über Inkbird gesteuert. Läuft einwandfrei- bin hochzufrieden.

Bei Mengen um die 20, 30Liter müsste eine Kaltwassertemperatur
unter 5-6 Grad Biertemperatur ausreichen(Kühlschrank mit1 bis2 Grad)
GaA

Dieter
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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#3

Beitrag von nPlusEins »

Ich hallte solche Aufbauten für unnötig kompliziert. Es mag funktionieren um das Bier bei der obergärigen Gärtemperatur zu halten, aber ob Untergärig damit geht wage ich mal zu bezweifeln, ganz zu schweige von Coldcrash.

Entweder Gärbehälter in die Kühltruhe (das ist auch am Energieffizientesten) oder ein dedizierten Glykol-Chiller anschaffen.
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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#4

Beitrag von Citrist »

nPlusEins hat geschrieben: Samstag 1. April 2023, 20:29 Ich hallte solche Aufbauten für unnötig kompliziert. Es mag funktionieren um das Bier bei der obergärigen Gärtemperatur zu halten, aber ob Untergärig damit geht wage ich mal zu bezweifeln, ganz zu schweige von Coldcrash.
Warum das, auch bei einem handelsüblichen Glykolchiller braucht es noch eine Pumpe und eine Kühlschlange im Gärgefäss.
Coldcrash braucht es definitiv nicht, das erledigt Zeit und Hefeauswahl für mich.
Der Unterschied ist in meinen Augen der Wärmetauscher für rund 20-25 Euro vs 450 für einen "richtigen" chiller. Belehre mich gerne eines Besseren, ich möchte von Erfahrungen anderer lernen.
Entweder Gärbehälter in die Kühltruhe (das ist auch am Energieffizientesten) oder ein dedizierten Glykol-Chiller anschaffen.
Kühlschrank hätte den Vorteil der Doppelnutzung mit fertigem Bier und dass er sowieso verhanden ist und nicht zusätzlich angeschafft werden muss. Wir haben doch sowieso schon alle unendlich viel Gedöns herumstehen.
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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#5

Beitrag von Frommersbraeu »

Mal aus der Erfahrung mit einem kleinen 0,8kW Chiller mit integrierter Pumpe (Vevor CW5000) gesprochen, der Kühlschrank wird damit überfordert sein.
Ich hab mein 50L Klarstein Gärfass am Kühler hängen und der läuft in der Hauptgärung recht häufig, da wird der 300W Kühlschrank meiner Meinung nach nicht hinterher kommen. Falls du was mit doppelt Nutzen suchst, geht auch ein Begleitkühler
Schöne Grüße
Patrick


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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#6

Beitrag von Ökonomierat »

Meine Gärkühlung ist nicht durch einen Kälteanlagenbauer berechnet, sondern improvisiert und gepfriemmelt. Für das Funktionieren solcher Kühlmöglichkeiten sind mehrere Faktoren auschlaggebend,- Kühlleistung, Wirkungsgrad des Kälteerzeugers- Pumpenleistung Kaltwasserkreislauf- Wärmetauscher im Gärpott- vorgehaltene Kaltwassermenge- Umgebungstemperatur-....

Für " Kältespitzen ", z.Bsp untergärig Anstellen (16 auf 8 Grad) ersetze ich Kaltwasser z.T. mit Eis aus dem Eisfach (-18 Grad). Kälteleistung 2 Grad pro Stunde.

GaA

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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#7

Beitrag von nPlusEins »

Citrist hat geschrieben: Samstag 1. April 2023, 22:19
nPlusEins hat geschrieben: Samstag 1. April 2023, 20:29 Ich hallte solche Aufbauten für unnötig kompliziert. Es mag funktionieren um das Bier bei der obergärigen Gärtemperatur zu halten, aber ob Untergärig damit geht wage ich mal zu bezweifeln, ganz zu schweige von Coldcrash.
Warum das, auch bei einem handelsüblichen Glykolchiller braucht es noch eine Pumpe und eine Kühlschlange im Gärgefäss.
Coldcrash braucht es definitiv nicht, das erledigt Zeit und Hefeauswahl für mich.
Der Unterschied ist in meinen Augen der Wärmetauscher für rund 20-25 Euro vs 450 für einen "richtigen" chiller. Belehre mich gerne eines Besseren, ich möchte von Erfahrungen anderer lernen.
Weil es eine sehr bastelintensive Lösung ist mit imho eher begrenztem Funktionsumfang - klar kann es funktionieren aber aus meiner Sicht ist die Praktikabilität eher ungewiss und der Aufwand für den Nutzen ungerechtfertigt: Wärmetauscher Einbauen, Pumpe, Ausgleichsbehälter (im Kühlschrank?), Temperatursteuerung, NC Kegs mit Kühlspirale modifizieren. Nicht zu vergessen der zusätzliche Wartungs- und Reinigungsaufwand den so ein System mit sich bringen wird und die schlechte Energieeffizienz. Die ganzen Einzelteile die man anschaffen muss werden werden preislich auch nicht günstig werden.

Im Vergleich dazu: 2-4 NC Kegs in Kühlschrank oder Kühltruhe stellen, Inkbird zur Steuerung. Funktioniert 100% auch für Untergärig + Coldcrash, keine Modifikation von Kühlschrank oder KEG nötig, hohe Energieeffizienz. Bei Bedarf kann der Kühlschrank auch als temporärer Lagerkühlschrank benutzt werden.

Das Nutzen/Aufwand Verhältnis verschiebt sich IMHO erst Richtung separaten Chiller mit Kühlkreislauf bei größeren Unitanks die von Haus aus darauf vorbereitet sind.
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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#8

Beitrag von brötchenfluss »

Tatsächlich hatte ich auch mal die Idee wie Du und auch aus den Gründen wie Du. Ich hatte in meinen Liebherr Flaschenkühlschrank einen 40l Plastikeimer gestellt und außerhalb standen entweder ein 25 oder 50l SS Brew Bucket mit Neopren-"Isolation" + Tauchpumpe. Auf UG Anstelltemperatur zu kommen war ohne zusätzliche Kühlakkus nur schwer oder sehr langsam möglich. Unter 10 °C gehaltener Temperatur kam man nur sehr schwer, aber 10 °C waren schon bei mir möglich. Cold Crash war gar nicht möglich (willst Du ja aber auch nicht). Für mein Gefühl ist jedoch der Kühlschrank eher im Dauerbetrieb gelaufen und den wollte ich dann doch nicht über den Jordan schicken.

Deine Idee mit den Kegs hatte ich auch mal, hatte sie dann aber nicht weiter verfolgt.

Da es Dich ja nicht viel kostet, versuche es halt einfach aus, wie es für Dich passt.

Ich hab's sein lassen, weil ich den Kühlschrank dann doch nicht überstrapazieren wollte. Und in dem Kühlschrank lagert auch noch mein Hopfen. Und am Ende war's halt schon etwas schwachbrüstig.

Evtl. wäre es mit ein wenig Glykol besser gelaufen, da mein Liebherr Flaschenkühlschrank bis -2 °C geht. Da war natürlich mein Wasser und auch mal die Pumpe eingefroren. Auf dem Wasser bildete sich eine Eisschicht / die Wasserschläuche vereisten mal.

Letztendlich bin ich jetzt auf einen Lindr AS-80 umgeschwenkt und mit dem glücklich. Mit dem bekomme ich dann auch meinen Cold Crash hin. Dabei läuft alles ohne Probleme mit bis jetzt in der Spitze 2x 25l + 1x 50l gleichzeitig UG und/oder Cold Crash. Ein Cold Crash braucht's natürlich nicht unbedingt, aber mir ging die letzte Zeit dann doch ziemlich auf den Keks, ständig größere Hefemengen in den Kegs zu haben. Und auf Anstelltemperatur bin ich auch recht schnell, ohne große Vorräte an Kühlakkus vorhalten zu müssen.

Viel Erfolg
Gordon
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Re: Kühlung des Gärbehälters: Wärmetauscher in Kühltruhe?

#9

Beitrag von Citrist »

Danke alle,
Ich werde dann davon Abstand nehmen. Wieder was gelernt.
Schönen Abend euch!
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