Biersommelier der BierAkademie

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Svenk
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Biersommelier der BierAkademie

#1

Beitrag von Svenk »

Hallo Zusammen :Greets

Ich überlege nächstes Jahr den Onlinekurs zum Biersommelier der BierAkademie zu machen -> https://bierakademie.net/biersommelier-kurse/

Das Ganze ist eher aus Neugier, als das ich da eine berufliche Intention mit verbinde. Da der Biersommelier auch kein geschützter Begriff ist, sehe ich das eh auch ein bisschen skeptisch. Das ganze scheint mir aber schon mehr Hand und Fuß zu haben, als eine reine Geldmacherei. Die Leute dahinter kenne ich aus ihrem Podcast (dem Biertalk) und da machen die einen sehr guten Eindruck.

Hat den Kurs schon jemand gemacht?
Kann jemand was zum Ablauf sagen?
Wie waren so eure Erfahrungen?
Hat es euch und euren Bieren etwas gebracht?

Würde mich über ein bisschen Feedback freuen :Smile
Zuletzt geändert von Svenk am Donnerstag 4. Mai 2023, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#2

Beitrag von Colindo »

Ich bin auch eher skeptisch eingestellt, habe aber vor kurzem von Fritz von Ale-Mania gehört, dass der Kurs einer der besseren sei. Alleine die Tatsache, dass dort viel offener gegenüber fremden Bierstilen gearbeitet wird soll das Programm hervorheben.

Ich wäre aber auch interessiert, was andere für Erfahrungen haben.
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Alt-Phex
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Kommt halt drauf an, was du dir davon versprichst. Wenn du deine Braukünste verbessern und mehr übers Bierbrauen lernen willst, ist ein Sommelier-Kurs vielleicht nicht die beste Option. Dafür würde ich dir den Rezeptentwicklungsworkshop auf der HBCon und das Fehlaromenseminar empfehlen.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#4

Beitrag von Svenk »

Alt-Phex hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 11:12 Kommt halt drauf an, was du dir davon versprichst. Wenn du deine Braukünste verbessern und mehr übers Bierbrauen lernen willst, ist ein Sommelier-Kurs vielleicht nicht die beste Option. Dafür würde ich dir den Rezeptentwicklungsworkshop auf der HBCon und das Fehlaromenseminar empfehlen.
Mir geht es eher um das Drumherum, wie Verkostung oder Food-Paaring. Möchte mich da einfach mal was breiter aufstellen, abseits vom Bier brauen. Deswegen bin ich bei dem Sommelier gelandet, der scheint in seinen 15 Modulen ja wirklich alles wenigstens mal anzureißen.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#5

Beitrag von HopfenHoeft »

Hallo Svenk,

ich mache den Video Kurs aktuell (da ich es nicht hinbekommen hätte an den Terminen da zu sein), das Material ist super aufgearbeitet und umfangreich, es gibt zig Videos die ebenfalls sehr gut gemacht sind. Marcus, Erik und Florian (als Stammteam) und immer wechselnde Gäste bei den Videos. Gefühlt 1000 Biere in der Verkostung und Beschreibung. Das Material ist jetzt nichts um es nebenher zu lesen sondern man muss sich Zeit nehmen und konzentriert arbeiten.

Wenn du noch Fragen hast gerne raus damit.

Viele Grüße
Patrick
Svenk
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#6

Beitrag von Svenk »

HopfenHoeft hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 13:26 Hallo Svenk,

ich mache den Video Kurs aktuell (da ich es nicht hinbekommen hätte an den Terminen da zu sein), das Material ist super aufgearbeitet und umfangreich, es gibt zig Videos die ebenfalls sehr gut gemacht sind. Marcus, Erik und Florian (als Stammteam) und immer wechselnde Gäste bei den Videos. Gefühlt 1000 Biere in der Verkostung und Beschreibung. Das Material ist jetzt nichts um es nebenher zu lesen sondern man muss sich Zeit nehmen und konzentriert arbeiten.

Wenn du noch Fragen hast gerne raus damit.

Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
das klingt ja gar nicht mal so schlecht, dann will ich dein Angebot mal in Anspruch nehmen:

- Wie ist den der Ablauf am Anfang? Hast Du dich bei denen irgendwie angemeldet? Auf der Seite sind ja Links zu einer Seite, die direkt Geld sehen will, das finde ich etwas seltsam.
- Kauft man die Module nacheinander? Oder alle auf einmal? Muss man erst ein Modul bestanden haben für das nächste?
- Wie tief gehen die Module? Hast Du das Gefühl, die gehen tief genug?
- Sind die Prüfungen schwer? Wie laufen die ab? Hat man da ein Zeit Limit, sind die Fragen immer gleich?
- Wie läuft das mit den Bieren? Bekommt eine Einkaufsliste und muss dann schauen wo man die Schenkerla Rauch-Mumme oder das Hazy-Brut-Session-Dark-IPA von Brewdog herbekommt, das seit zwei Jahren nicht mehr gebraut wird?

Danke das Du ein paar Fragen beantwortest :Greets
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#7

Beitrag von HopfenHoeft »

Svenk hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 14:09
HopfenHoeft hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 13:26 Hallo Svenk,

ich mache den Video Kurs aktuell (da ich es nicht hinbekommen hätte an den Terminen da zu sein), das Material ist super aufgearbeitet und umfangreich, es gibt zig Videos die ebenfalls sehr gut gemacht sind. Marcus, Erik und Florian (als Stammteam) und immer wechselnde Gäste bei den Videos. Gefühlt 1000 Biere in der Verkostung und Beschreibung. Das Material ist jetzt nichts um es nebenher zu lesen sondern man muss sich Zeit nehmen und konzentriert arbeiten.

Wenn du noch Fragen hast gerne raus damit.

Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
das klingt ja gar nicht mal so schlecht, dann will ich dein Angebot mal in Anspruch nehmen:

- Wie ist den der Ablauf am Anfang? Hast Du dich bei denen irgendwie angemeldet? Auf der Seite sind ja Links zu einer Seite, die direkt Geld sehen will, das finde ich etwas seltsam.
- Kauft man die Module nacheinander? Oder alle auf einmal? Muss man erst ein Modul bestanden haben für das nächste?
- Wie tief gehen die Module? Hast Du das Gefühl, die gehen tief genug?
- Sind die Prüfungen schwer? Wie laufen die ab? Hat man da ein Zeit Limit, sind die Fragen immer gleich?
- Wie läuft das mit den Bieren? Bekommt eine Einkaufsliste und muss dann schauen wo man die Schenkerla Rauch-Mumme oder das Hazy-Brut-Session-Dark-IPA von Brewdog herbekommt, das seit zwei Jahren nicht mehr gebraut wird?

Danke das Du ein paar Fragen beantwortest :Greets
Also ;-)

- Wie ist den der Ablauf am Anfang? Hast Du dich bei denen irgendwie angemeldet? Auf der Seite sind ja Links zu einer Seite, die direkt Geld sehen will, das finde ich etwas seltsam.
Ich habe den ersten Kontakt via Telefon und Mail gehabt, dann habe ich eine Rechnung bekommen (war mir sympathischer bin da altmodisch) ;-)

- Kauft man die Module nacheinander? Oder alle auf einmal? Muss man erst ein Modul bestanden haben für das nächste?
Das geht nacheinander oder auch komplett (bei komplett gibt es einen Rabatt). Du kannst die Module in der Reihenfolge ablegen wie du möchtest.

- Wie tief gehen die Module? Hast Du das Gefühl, die gehen tief genug?
Ist schwer zu sagen, da es natürlich von dem entsprechenden Vorwissen abhängt. Ich bin jetzt aktuell bei Modul 7 und habe schon sehr viel neues gelesen und gehört, vor allem über die Historie hinter den unterschiedlichen Stilen.

- Sind die Prüfungen schwer? Wie laufen die ab? Hat man da ein Zeit Limit, sind die Fragen immer gleich?
Das sind Multiple-Choice Fragen die wirklich machbar sind und man kann die Prüfungen wiederholen (sofort im Anschluss ohne Kosten) Ein Zeit Limit gibt es nicht.

- Wie läuft das mit den Bieren? Bekommt eine Einkaufsliste und muss dann schauen wo man die Schenkerla Rauch-Mumme oder das Hazy-Brut-Session-Dark-IPA von Brewdog herbekommt, das seit zwei Jahren nicht mehr gebraut wird?
Für manche Module gibt es Pakete die man entweder direkt dort oder z.B. bei der Bierothek bestellen kann, es geht aber sehr selten um ein spezielles Bier sondern meist um den Stil (z.B. Pils egal woher)

Hoffe es sind alle Klarheiten beseitigt :Bigsmile
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#8

Beitrag von rakader »

Svenk hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2023, 09:21 Da der Biersommelier auch kein geschützter Begriff ist, sehe ich das eh auch ein bisschen skeptisch. Das ganze scheint mir aber schon mehr Hand und Fuß zu haben, als eine reine Geldmacherei. Die Leute dahinter kenne ich aus ihrem Podcast (dem Biertalk) und da machen die einen sehr guten Eindruck.
Edit:
Du siehst das mit Recht skeptisch. Der Biertalk ist nichts anderes als eine Maßnahme, um Reichweite für das Angebot zu generieren.

Es gibt ettliche Stimmen hier, die die Bierakademie sehr kritisch sehen: Viel Werbung, viel Eigenwerbung, viel Geldmacherei, ein selbstreferentieller Kreis, der sich selbst hypt. Es gibt keine echten, unabhängigen Zweitmeinungen. Das macht mich selbst misstrauisch. Ich habe mir vor einiger Zeit das Angebot angesehen, und ich drücke meine Vorbehalte aus der Erinnerung an der schon angesprochenen Preisgestaltung etwas drastisher aus: Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier kräftig mit Eitelkeit Geld gemacht wird, schon allein wegen des kleinteiligen Modulaufbaus selbst. So etwas kennt man von esoterischen Angeboten. Und schließlich: Wie ist es um die Anerkennung dieser Abschlüsse bestellt? Gibt es Vergleiche? Ist Bier-Sommelier gleich Bier-Sommelier? Als Alternative empfiehlt sich die BJCP-Prüfung.
Zuletzt geändert von rakader am Freitag 5. Mai 2023, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#9

Beitrag von Svenk »

HopfenHoeft hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 12:31 Also ;-)

- Wie ist den der Ablauf am Anfang? Hast Du dich bei denen irgendwie angemeldet? Auf der Seite sind ja Links zu einer Seite, die direkt Geld sehen will, das finde ich etwas seltsam.
Ich habe den ersten Kontakt via Telefon und Mail gehabt, dann habe ich eine Rechnung bekommen (war mir sympathischer bin da altmodisch) ;-)

- Kauft man die Module nacheinander? Oder alle auf einmal? Muss man erst ein Modul bestanden haben für das nächste?
Das geht nacheinander oder auch komplett (bei komplett gibt es einen Rabatt). Du kannst die Module in der Reihenfolge ablegen wie du möchtest.

- Wie tief gehen die Module? Hast Du das Gefühl, die gehen tief genug?
Ist schwer zu sagen, da es natürlich von dem entsprechenden Vorwissen abhängt. Ich bin jetzt aktuell bei Modul 7 und habe schon sehr viel neues gelesen und gehört, vor allem über die Historie hinter den unterschiedlichen Stilen.

- Sind die Prüfungen schwer? Wie laufen die ab? Hat man da ein Zeit Limit, sind die Fragen immer gleich?
Das sind Multiple-Choice Fragen die wirklich machbar sind und man kann die Prüfungen wiederholen (sofort im Anschluss ohne Kosten) Ein Zeit Limit gibt es nicht.

- Wie läuft das mit den Bieren? Bekommt eine Einkaufsliste und muss dann schauen wo man die Schenkerla Rauch-Mumme oder das Hazy-Brut-Session-Dark-IPA von Brewdog herbekommt, das seit zwei Jahren nicht mehr gebraut wird?
Für manche Module gibt es Pakete die man entweder direkt dort oder z.B. bei der Bierothek bestellen kann, es geht aber sehr selten um ein spezielles Bier sondern meist um den Stil (z.B. Pils egal woher)

Hoffe es sind alle Klarheiten beseitigt :Bigsmile
Danke für die Antworten :thumbup

Ich denke ich werde im Winter ein 1-2 Module mal antesten und schauen ob es mir gefällt. Wenn es mir nicht gefällt kaufe ich für das Geld halt ein paar Bücher für jedes Thema.

rakader hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 14:21 Es gibt ettliche Stimmen hier, die die Bierakademie sehr kritisch sehen: Viel Werbung, viel Eigenwerbung, viel Geldmacherei, ein selbstreferentieller Kreis, der sich selbst hypt. Es gibt keine echten, unabhängigen Zweitmeinungen. Das macht mich selbst misstrauisch. Ich habe mir vor einiger Zeit das Angebot angesehen, und ich drücke meine Vorbehalte aus der Erinnerung an der schon angesprochenen Preisgestaltung etwas drastisher aus: Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier kräftig mit Eitelkeit Geld gemacht wird, schon allein wegen des kleinteiligen Modulaufbaus selbst. So etwas kennt man von esoterischen Angeboten. Und schließlich: Wie ist es um die Anerkennung dieser Abschlüsse bestellt? Gibt es Vergleiche? Ist Bier-Sommelier gleich Bier-Sommelier? Als Alternative empfiehlt sich die BJCP-Prüfung.
Gut, das mit der Werbung kann ich verstehen, von irgendwas wollen die halt leben und dafür müssen die ihren Kram schon verkaufen. Aber hast schon recht, dass Preismodel hat ein bisschen was von Scientology. Auch das man relativ wenig Reviews oder unabhängige Bewertungen in Magazinen oder so etwas findet macht mich ja auch stutzig, deswegen auch der Faden hier.

Der Biersommelier ist jetzt kein anerkannter Ausbildungsberuf oder Weiterbildung, wird aber so von der BierAkademie und Doemens Akademie (<- die haben den quasi erfunden) unterrichtet und das wohl mittlerweile auch in mehreren Ländern. Beim Wein ist das eine IHK-Weiterbildung von ein paar Monaten, aber den gibt es ja auch schon länger. Was anderes, was beim Bier vergleichbar wäre, habe ich nicht gefunden.

Der BJCP-Judge interessiert mich so gar nicht, habe kein Interesse daran Biere zu "judgen" und bin teilweise auch nicht der größte Freund der BJCP. Auch wenn die in den letzten Jahren ihre amerikanische Sicht ein bisschen abgelegt haben.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#10

Beitrag von Innuendo »

Als Alternative kannst Du Dir kiesbye mal anschauen. Im Corona Lockdown habe ich den Online Kurs belegt. Es war nett (Online Meetings, Austsauch in Teilnehmergruppen über Zoom/Teams etc.) & kurzweilig (Unterlagen, Videos, Online Prüfungen). Am Präsenz Upgrade Kurs ("Kiesbye-Diplom") hatte/habe ich kein Interesse. Aus deren Portfolio würde mich (beim Thema über den Tellerrand schauen) das Braumeistercamp mehr reizen.

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Re: Biersommelier der BierAkademie

#11

Beitrag von rakader »

@Svenk Der Biertalk ist bei denen nichts anderes als eine Marketingmaßnahme, um Reichweite zu generieren. Nannte man früher mal Guerilla-Marketing - und funktioniert anscheinend noch immer, auch wenn die Themen belanglos und aufgeplustert sind; dahinter steckt wenig redaktionelle Eigenleistung, sprich die machen sich mit Interviews einen schlanken Fuß: eine Bierkönigin zu interviewen hat noch weniger Erkenntnisgewinn als ein Interview mit Clementine und Ariel und Wäscheduft. Nein, das spricht nicht für Seriosität.

Entscheidend sind bei solchen Angeboten immer Referenzen von außen, und zwar nicht solche aus deren eigenem Dunstkreis. Ich würde Dir raten Vergleiche heranzuholen, Alternativen hast Du schon benannt bekommen.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#12

Beitrag von bierhistoriker.org »

Svenk hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 15:24 Beim Wein ist das eine IHK-Weiterbildung von ein paar Monaten, aber den gibt es ja auch schon länger. Was anderes, was beim Bier vergleichbar wäre, habe ich nicht gefunden.

Gibt es auch für Bier! Heisst "IHK-Bierbotschafter" = 1 Woche Präsenzunterricht. => IHK Koblenz - finden überall in Deutschland statt - der nächste
August in Dortmund.

Wenn es einem Spaß macht, kann man später bei Doemens einen einwöchigen "Upgrade-Lehrgang" zum Biersommelier machen
(statt der sonst üblichen 2 Wochen).

Wer gut Englisch kann, dem kann man auch das (mehr international ausgerichtete ) Cicerone-Programm empfehlen. Sehr gute Begleitinfos - lediglich
Präsenzpflicht bei der Prüfung.

Viel Spaß bei der Bier- und Verkostungstheorie!

Cheers

Jürgen
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Kölner Bierhistoriker eV : http://koelnerbierhistoriker.org/
BJCP Deutschland (Facebook-Gruppe): https://www.facebook.com/groups/625748487884003/
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#13

Beitrag von Svenk »

Innuendo hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 16:27 Als Alternative kannst Du Dir kiesbye mal anschauen. Im Corona Lockdown habe ich den Online Kurs belegt. Es war nett (Online Meetings, Austsauch in Teilnehmergruppen über Zoom/Teams etc.) & kurzweilig (Unterlagen, Videos, Online Prüfungen). Am Präsenz Upgrade Kurs ("Kiesbye-Diplom") hatte/habe ich kein Interesse. Aus deren Portfolio würde mich (beim Thema über den Tellerrand schauen) das Braumeistercamp mehr reizen.

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Oh, das schaue ich mir mal an. Danke für den Tipp.


rakader hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 16:52 @Svenk Der Biertalk ist bei denen nichts anderes als eine Marketingmaßnahme, um Reichweite zu generieren. Nannte man früher mal Guerilla-Marketing - und funktioniert anscheinend noch immer, auch wenn die Themen belanglos und aufgeplustert sind; dahinter steckt wenig redaktionelle Eigenleistung, sprich die machen sich mit Interviews einen schlanken Fuß: eine Bierkönigin zu interviewen hat noch weniger Erkenntnisgewinn als ein Interview mit Clementine und Ariel und Wäscheduft. Nein, das spricht nicht für Seriosität.

Entscheidend sind bei solchen Angeboten immer Referenzen von außen, und zwar nicht solche aus deren eigenem Dunstkreis. Ich würde Dir raten Vergleiche heranzuholen, Alternativen hast Du schon benannt bekommen.
Klar ist das auch Werbung, aber ein bisschen übertreibst Du jetzt. Das Interview mit Gordon Strong war zum Beispiel echt interessant und wenn Du mir schon die BJCP empfiehlst wird der Dir dann ja auch was sagen. Klar manche der Folgen sind Füller und die drücke ich auch sofort weg, aber ganz so schlimm ist es nicht. Und ob das als Werbung funktioniert weiß ich nicht so recht, bin über Google auf der BierAkademie Seite gelandet und habe erst nach 5min gemerkt das es die gleichen Leute sind.

Aber ich gebe Dir natürlich recht, unabhängige Referenzen haben sie nicht viele.


bierhistoriker.org hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 17:18
Svenk hat geschrieben: Freitag 5. Mai 2023, 15:24 Beim Wein ist das eine IHK-Weiterbildung von ein paar Monaten, aber den gibt es ja auch schon länger. Was anderes, was beim Bier vergleichbar wäre, habe ich nicht gefunden.

Gibt es auch für Bier! Heisst "IHK-Bierbotschafter" = 1 Woche Präsenzunterricht. => IHK Koblenz - finden überall in Deutschland statt - der nächste
August in Dortmund.

Wenn es einem Spaß macht, kann man später bei Doemens einen einwöchigen "Upgrade-Lehrgang" zum Biersommelier machen
(statt der sonst üblichen 2 Wochen).

Wer gut Englisch kann, dem kann man auch das (mehr international ausgerichtete ) Cicerone-Programm empfehlen. Sehr gute Begleitinfos - lediglich
Präsenzpflicht bei der Prüfung.

Viel Spaß bei der Bier- und Verkostungstheorie!

Cheers

Jürgen
Ja den Bierbotschafter habe ich auch auf der Seite der Doemens Akadamie gesehen, allerdings haben da die dort keine Online Variante angeboten und da die in Bamberg sind war das sofort raus. Dortmund wäre jetzt nicht um Ecke aber gut machbar, ich glaube ich muss meinen Chef mal wegen Bildungsurlaub anhauen :Bigsmile
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#14

Beitrag von bwanapombe »

Damit Du Bildungsurlaub bekommen kannst, muss der Lehrgang im Bundesland anerkannt sein. Ich hatte Markus Raupach mal darauf hin angesprochen, dann kam die Pandemie und per Zoom wollte ich das nicht machen und seitdem ruht das für mich.

Dirk.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#15

Beitrag von MarkusRaupach »

Hallo zusammen,

ich bin gestern durch Zufall auf diesen Thread gestoßen und würde mich gerne kurz zu Wort melden. Ich bin seit vielen Jahren VHD-Mitglied und Gründer der Deutschen BierAkademie. Ein paar Statements, die hier abgegeben wurden, würde ich gerne richtig stellen:

1) Der BierTalk war nie eine geplante "Marketingmaßnahme", er ist ein Kind der Pandemie. Im März 2020 war unser Terminkalender plötzlich leer und wir erstmal völlig planlos. Da habe ich mich daran erinnert, dass ich in den 90ern mal als Radiojournalist angefangen habe, mein altes Mikro rausgekramt und so ging es los. Wer die ersten 100 Folgen kennt, weiß, dass wir uns auch sehr intensiv mit der Pandemie beschäftigt haben. Ich finde es auch nicht, fair, uns "wenig redaktionelle Eigenleistung" vorzuwerfen. Natürlich hat nicht jede Folge maximalen Tiefgang, dafür behandelt sie vielleicht andere Aspekte, die für andere Leute wichtig sind (Das Interview mit Prof. Narziss ist für mich ein gutes Beispiel. Über seine Bierwissenschaft haben viele mit ihm gesprochen, aber seine Anfangsjahre hat er nur bei uns erzählt). Ich kenne kein anderes Medium, das so international und interdisziplinär die Bierwelt bereist - und das noch dazu völlig gratis. Stand heute habe ich ca. 1.000 Arbeitsstunden in den Podcast investiert - unsere Bilanzen als GmbH sind öffentlich, da kann jeder nachsehen, dass wir seit 2020 nicht gerade rosige Zeiten durchleben. Es ist ok, wenn Euch der Podcast nicht gefällt, dann hört ihn halt nicht. Eine solche in meinen Augen ungerechtfertigte Abwertung trifft mich als gelernten Journalisten allerdings persönlich und kratzt an meiner Motivation, den Podcast weiterzumachen. Wenn es so einfach und banal ist, warum macht es denn sonst keiner? Werbung für unsere Kurse findet im BierTalk höchstens mal durch Erwähnungen statt, es werden aber die anderen Ausbildungsinstitute genauso erwähnt und teils auch interviewed. Demnächst kommt z.B. ein BierTalk mit Jan Biering von der VLB. Daran dass ich "neben" dem Podcast auch die BierAkademie mache, kann ich nun mal nichts ändern...

2) Was ist gemeint, wenn gesagt wird, die BierAkademie und ihre Biersommelierkurse hätten keine "Referenzen von außen". Was soll das sein? Wer hat die denn sonst? Doemensianer reden über Doemens, Kiesbye-Absolventen über Kiesbye und unsere Absolventen eben über uns, das liegt doch in der Natur der Sache. Ansonsten gibt es natürlich Artikel, Fernseh- und Radioberichte über uns - und zahlreiche Auszeichnungen, die die anderen Institute teilweise nicht haben. Die Aufnahme in die Ritterschaft der Belgischen Bierbrauer zum Beispiel fällt nicht vom Himmel, die kann man sich nicht kaufen, sondern die muss man sich durch gute Arbeit verdienen. Zudem findet Ihr eine ausführliche Publikationsliste aus meiner Feder. Würde sich der Deutsche Brauer-Bund seine Chronik von einem Marketing-Scharlatan schreiben lassen? Hier bitte ich doch um etwas Fairness. Mir wäre am liebsten, wenn alle seriösen Ausbildungsinstitute zusammenarbeiten würden. Wir haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen und würden uns prima ergänzen. Zu Beginn der BierAkademie war das auch so, wir waren Partner von Doemens und Kiesbye. Beide haben sich allerdings entschieden, lieber eigene Wege zu gehen, auch getrennt voneinander. Das muss ich respektieren - und deswegen machen wir halt unser eigenes Programm. Ich war selbst Dozent in den Biersommelierkursen bei Doemens und Kiesbye und mache seit fast 30 Jahren Erwachsenenbildung. Unsere Pädadogik und unsere internationale Ausrichtung sind unsere Stärken. Einen Teil des Netzwerkes sieht man ja im BierTalk. Und bei den internationalen Bierwettbewerben ist die BierAkademie mindestens genauso zahlreich vertreten wie die anderen Instituten, oft stellt sie sogar die größte Fraktion. Viele unserer Absolventen sind bekannt, sie stehen auf unserer Alumni-Seite. Ein Teil davon hat auch die Kurse anderer Institute besucht. Wenn Ihr also mehr wissen wollt, fragt doch einfach dort nach. Das ist besser als Spekulationen...

Ich lade Euch gerne ein, mit mir in Kontakt zu treten, sei es telefonisch oder per eMail. Mit mir kann man immer reden und sich austauschen. Die Frage, welches der "beste" Kurs ist, kann und muss nur jeder für sich selbst beantworten. Manche mögen es lieber in Präsenz, andere lieber online. Manche wollen mehr den "Brauerinhalt", andere mehr das Foodpairing oder das Internationale. Und natürlich ist kein Kurs perfekt, allerdings kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, dass wir uns stetig weiterentwickeln und immer besser werden wollen - und das auch tun. Dafür stehen auch die Mitglieder unseres Teams, die ihr zum Teil ja auch gut kennt, beispielsweise Erik Schnickers und Florian Erdel.

In diesem Sinne einen schönen Start in Euren Tag und vielleicht bald mal persönlich in Romrod, Bayreuth, Bamberg oder sonstwo in unserem Bierzirkus ;-)

Markus
rauchbier
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#16

Beitrag von rauchbier »

Hatte den Thread bisher bei uns nicht aktiv bemerkt. Zunächst mal danke an Markus für seine Sicht der Dinge. Ich möchte dir (und Holger Hahn) an dieser Stelle ganz herzlich für den tollen Bier-Podcast Biertalk danken! Es gibt kaum Medien (außer dem Forum hier), bei denen ich so viel über Bier(kultur) und Brauen gelernt habe. Es geht mir hier alleine um den Biertalk, der hier im Zusammenhang mit erwähnt wurde. Ich habe weder was mit der Bierakademie, Bier-Sommelier Kursen etc. am Hut und kann deren Qualität nicht beurteilen und möchte es auch gar nicht. Umso mehr danke ich dafür, dass die Interviews der Allgemeinheit offen stehen. Und ganz ehrlich, so etwas wie beispielsweise die Episode mit Prof. Narziß ist so ganz weit weg von Marketing, das ich nicht mal auf die Idee käme. Da spürt man einfach jede Sekunde das persönliche Interesse an der Person. Ich bin Markus dankbar, dass er die Person Narziß mit diesem Interview für die Nachwelt lebendig hält. Das ist für mich schon ein Zeitdokument, dass ohne den Biertalk fehlen würde! Dafür gebührt ihm aller Dank. Das ist nur ein Beispiel. Viele der Personen würden anderen ihre Tür nicht für Interviews dieser Art öffnen. Deshalb vielen Dank für deine Mühen und Einsatz, Markus!! Ob und in wie fern das Reichweite für die Akademie generiert, spielt für mich keine Rolle. Der Talk an sich ist für mich entscheidend und der sucht seinesgleichen in Deutschland.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#17

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Auch ich habe dieses Thema erst jetzt entdeckt.
Vielen Dank Markus für deine umfassende Stellungnahme.
Ich persönlich höre sehr gerne zu, habe schon einiges interessante erfahren und gelernt und kann nur zitieren:

"Es ist ok, wenn Euch der Podcast nicht gefällt, dann hört ihn halt nicht".

Markus, lass dich nicht beirren oder gar demotivieren und macht weiter so!

Alles gute,
Dieter
Brau, schau wem.
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§11
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#18

Beitrag von §11 »

Ich muss auch sagen, und zwar nicht nur als Gast im Podcast, das ich den Hut vor jedem ziehe der so regelmäßig abliefert. Ich bin selbst mit den wenigen Medien die ich so bediene überfordert und falle oft genug hinter meine eigenen Erwartungen zurück.

Ich würde hier den Kritikern am Podcast einfach mal ein „selber machen dann sehen wir schon“ entgegen schmettern.

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
LeckerBierchen
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#19

Beitrag von LeckerBierchen »

Hat jemand neue Erkenntnisse zum Thema Bildungsurlaub und Biersommelier?
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Proximus
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#20

Beitrag von Proximus »

LeckerBierchen hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 10:49 Hat jemand neue Erkenntnisse zum Thema Bildungsurlaub und Biersommelier?
Netter Versuch. :Wink
Träger und Bildungsangebot müssen als Bildungsurlaub zertifiziert sein. Zertifizierungsfähig sind vereinfacht gesagt fachliche und politische Angebote.
Sofern Du also nicht Brauer und Mälzer, in der einschlägigen Gastrobranche, etc. tätig ist und einen Biersommelier-Kursanbieter mit Bildungsurlaubzertifizierung findest, ist das Wunschdenken.
bwanapombe
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#21

Beitrag von bwanapombe »

Proximus hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 19:29
LeckerBierchen hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 10:49 Hat jemand neue Erkenntnisse zum Thema Bildungsurlaub und Biersommelier?
Netter Versuch. :Wink
Träger und Bildungsangebot müssen als Bildungsurlaub zertifiziert sein. Zertifizierungsfähig sind vereinfacht gesagt fachliche und politische Angebote.
Sofern Du also nicht Brauer und Mälzer, in der einschlägigen Gastrobranche, etc. tätig ist und einen Biersommelier-Kursanbieter mit Bildungsurlaubzertifizierung findest, ist das Wunschdenken.
Soweit ich weiss, ist ein Bezug zum eigenen Beruf nicht unbedingt Vorraussetzung für die Gewährung der Freistellung. Einzelheiten regelt das jeweilige Landesgesetz. (Das haben alle Länder bis auf Sachsen und Bayern. Deshalb gibt keinen Bildungsurlaub, wenn der Arbeitgeber dort seinen Sitz hat.) Z.B. kann ich einen Sprachkurs für Dänisch besuchen, obwohl die Sprache in meinem Beruf keine Rolle spielt.

Völlig richtig ist, der Kurs muss als Bildungsurlaub im entsprechenden Bundesland anerkannt sein, dann kann grundsätzlich dafür Bildungsurlaub genommen werden.

Für den Anbieter ist die Anerkennung zwar mit Aufwand und auch Kosten verbunden, ist aber keine unüberwindliche Hürde.

Dirk
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Proximus
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#22

Beitrag von Proximus »

bwanapombe hat geschrieben: Montag 17. Juli 2023, 08:22
Proximus hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 19:29
LeckerBierchen hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 10:49 Hat jemand neue Erkenntnisse zum Thema Bildungsurlaub und Biersommelier?
Netter Versuch. :Wink
Träger und Bildungsangebot müssen als Bildungsurlaub zertifiziert sein. Zertifizierungsfähig sind vereinfacht gesagt fachliche und politische Angebote.
Sofern Du also nicht Brauer und Mälzer, in der einschlägigen Gastrobranche, etc. tätig ist und einen Biersommelier-Kursanbieter mit Bildungsurlaubzertifizierung findest, ist das Wunschdenken.
Soweit ich weiss, ist ein Bezug zum eigenen Beruf nicht unbedingt Vorraussetzung für die Gewährung der Freistellung. Einzelheiten regelt das jeweilige Landesgesetz. (Das haben alle Länder bis auf Sachsen und Bayern. Deshalb gibt keinen Bildungsurlaub, wenn der Arbeitgeber dort seinen Sitz hat.) Z.B. kann ich einen Sprachkurs für Dänisch besuchen, obwohl die Sprache in meinem Beruf keine Rolle spielt.

Völlig richtig ist, der Kurs muss als Bildungsurlaub im entsprechenden Bundesland anerkannt sein, dann kann grundsätzlich dafür Bildungsurlaub genommen werden.

Für den Anbieter ist die Anerkennung zwar mit Aufwand und auch Kosten verbunden, ist aber keine unüberwindliche Hürde.

Dirk
Ja der berufliche Bezug ist nicht zwingend, aber dennoch im allgemeinen Regel. Auch wenn das manchmal etwas an den Haaren herbeigezogen wirken kann.

Ja, Sprache wird immer als unabhängiges Beispiel angeführt. Ist ja auch nachhvollziehbar, weil Sprache übergreifende soziale, kulturelle, kommunikative, etc. Funktionen hat.
Nach unsere Meinung hat das Bier natürlich auch. :Bigsmile

Was Arbeitgeber aber vermutlich sehen, wäre „Biertrinken mit Lohnfortzahlung“. Insofern sind die Themen „Alkohol“ und „Bildungsurlaub“ sicherlich eine schwierige Kombination, bei der man mit Widerständen rechnen muss, wenn man das hier versuchen wollen würde.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#23

Beitrag von bwanapombe »

Ein Blick in das einschlägige Verzeichnis zeigt, das die Kombination "Biertrinken mit Lohnfortzahlung" durchaus anerkannt wird.

https://www.bildungsurlaub.de/seminare/ ... 51850.html

"Kultur- und Sozialgeschichte der Bierbrauer:innen - Radreise durch die fränkische Schweiz"

Natürlich könnte ein Arbeitgeber an dieser Stelle Widerstand aufbauen. Aber das Eis ist relativ dünn, und mangelnder Berufsbezug ist bei einer politischen Bildungsveranstaltung kein Thema.

Zurück zum Biersommelierkurs (denn hier - unterstelle ich mal - ist kein Bezug zur politischen Bildung beabsichtigt): Der erste Schritt ist in jedem Fall die Anerkennung des Kurses. Denn ohne staatliche Anerkennung, kann der Arbeitgeber in der Tat sehr leicht nein sagen.
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#24

Beitrag von 0815flieger »

https://www.vhs-bremen.de/kurssuche/kur ... 231M26-090
Also bin Bremen bei der VHS gibts sowas ähnliches als Bildungszeit.
Es ist kein Zeichen von geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein!!!
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#25

Beitrag von LeckerBierchen »

bwanapombe hat geschrieben: Montag 17. Juli 2023, 15:18 https://www.bildungsurlaub.de/seminare/ ... 51850.html

"Kultur- und Sozialgeschichte der Bierbrauer:innen - Radreise durch die fränkische Schweiz"
Interessant, das hatte ich noch gar nicht gesehen.
Leider zu kurzfristig. Bei uns in der Firma wünscht man sich 4W Vorlaufzeit zur Genehmigung.
Mal schauen was man so den VHSen findet…
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#26

Beitrag von tinoquell »

:Drink

Nichts für ungut, als Selbständiger und Arbeitgeber reibe ich mir hier ein wenig die Augen.
Obwohl ich wirklich sehr bieraffin bin, hätte ich Bauchschmerzen, für eine (bei mir völlig branchenfremde) Bierreise zusätzliche, bezahlte Urlaubstage herauszurücken. Nur mal so vom "anderen Ende" geschaut.

Aber ich gönne Euch das ehrlich und wünsche, dass Eure Arbeitgeber da aufgeschlossener als ich sein werden.

Zum eigentlichen Thema:
Ich kann jedem eine Biersommelierausbildung empfehlen! Bei mir hat das meinem Biervirus noch einmal richtig Auftrieb gegeben, es ist bestimmt eine Horizonterweiterung. Am meisten schätze ich das Netzwerk, in das man dann automatisch hineingerät: noch mehr Bierverrückte.
Leider gibt es im Moment da mehrere "Blasen", die Sommeliers der Bierakademie, die Doemens und neuerdings auch die Kiesbye Alumnis. Hier findet teilweise eine -wirtschaftlich nachvollziehbare- Abgrenzung statt. Ich persönlich finde das ein wenig schade, aber der Kuchen ist begrenzt und der Wettbewerb groß.

In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Werbung der Bierakademie in den sozialen Medien "Werde Bierexperte und verdiene gutes Geld damit"
skeptisch. Für meinen Geschmack werden hier die falschen / nur für Wenige erfüllbaren Anreize gesetzt. Alles, was ich bisher von Markus Raupach gelesen und gehört habe, hat ein so hohes Niveau, dass es eigentlich nicht nötig sein sollte, "niedere Instinkte" zu bedienen.
Ich selbst habe meine Ausbildung bei Doemens+Kiesbye gemacht und kenne die Bierakademie allerdings nur vom Hörensagen.

Der ebenfalls hier angesprochene Biertalk ist für mich persönlich der beste Podcast zum Thema Bier. Mein Fokus liegt natürlich auch auf den "Geschichten um das Bier" und weniger auf den neuesten Rezept- und/oder Anlagentrends. Ich freue mich auf jede einzelne neue Folge und finde es großartig, wie Markus Raupach seine Gäste journalistisch immer wieder hin zum Thema lenkt.

Also, viel Erfolg bei der Bildung mit oder im Urlaub!
Tino
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#27

Beitrag von flying »

Bei Bildungsurlaub geht es um das Recht auf lebenslange Bildung. Mit dem Beruf muss das nichts zu tun haben. So muss z. B. ein Klemptner sich nicht zwangsläufig sein Leben lang in Sachen GasWasserScheiße fortbilden, sondern kann sich durchaus auch für Wissenschaft, Kunst, Poesie, Töpfern oder Yoga mit Welpen interessieren. Natürlich nur wenn die Kurse im jeweiligen Bundesland als Bildungsurlaub zertifiziert sind.
Arbeitgeber reagieren da immer muffelig drauf und müssen manchmal mit Hilfe des Betriebsrates darauf hingewiesen werden das es einen Rechtsanspruch gibt. Manche verweigern auch einfach die Freistellung aufgrund betrieblicher Notwendigkeiten. Dabei vergessen sie aber, dass es im 2. Jahr dann Anspruch auf 10 Tage BU gibt. Bei den Staatsdienern klappt das, wer hätte das vermutet, jedoch meisten super mit dem Bildungsurlaub...
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(John Ciardi)
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Re: Biersommelier der BierAkademie

#28

Beitrag von bwanapombe »

Nochmal offtopic, aber um auch noch mal vom anderen Ende zu schauen.

Arbeitgeber müssen durchaus nicht alles gewähren. In Sachsen und Bayern gibt erstmal überhaupt keinen Anspruch. In manchen Ländern gibt es staatliche Beihilfen für kleinere Betriebe. Und es muss auch nicht Freistellungen für alle gleichzeitig gewährt werden. Der Gesetzgeber hat also durchaus Milderung der Folgen im Blick gehabt.

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