hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

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imkermeister
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hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#1

Beitrag von imkermeister »

Hallo,
ich habe angefangen mit NC Kegs zu arbeiten. Momentan zwangscarbonisiere ich darin. In Zukunft möchte ich in den 19l Kegs auch vergären.
Um nach der Zwangscarbonisierung aus dem Keg zu zapfen wird ein Kompensatorzapfhahn aufgesteckt. Für die überschaubare, abendliche Biermenge finde ich das Verfahren und besonders die Hahnreinigung immer sehr aufwändig, so dass ich mich nach Gegendruckabfüllern umschaue um auch in Flaschen füllen zu können.
Das Angebot finde ich relativ vielfältig. Nach meiner Erkenntnis könnte man die Modelle in preiswerte Handmodelle, bei denen der abfüllende den Gegendruckabfüller manuell auf die Flaschenmündung drückt und den Abfüllvorgang startet. Alternativ dazu gibt es Modelle, die mit einem Ständer arbeiten, in dem die Flasche quasi eingespannt wird.
Lässt sich mit den manuellen Modellen im Vergleich zu den Modellen mit Ständern vergleichbar gut arbeiten? Ich frage deshalb, weil ich das ganze so verstanden habe, dass ein gewisser Druck vorgespannt wird und ich beim manuellen Abfüllen diesem Druck entgegnen muss, wenn ich den Abfüller auf die Flasche drücke. Durch in einem Ständer befestigte Flaschen brauche ich das nicht, so dass ich mir hier eine effektivere Abfüllung vorstelle.....
Also kurz und knapp: handgeführter Abfüller oder Abfüller mit Stativ?
Vielen Dank
Dirk
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Exedus
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Re: hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#2

Beitrag von Exedus »

Hi Dirk,

meine Antwort beantwortet zwar deine Frage nicht, gibt aber ggf. nen anderen Blickwinkel:

Ich würde nie auf die Idee kommen und erst in NC Kegs zu schlauchen, um dann wieder per GDA in Flaschen zu gehen. Also zumindest nicht, wenn ich das Bier zuhause trinken möchte. Wozu der Aufwand? Für Transport von Flaschen erschließt sich mir das schon, aber für den Verzehr zuhause? Weitere Infektions- und Oxidationsquelle + Zusatzaufwand.

Für zuhause würde ich entweder mit Flaschengärung arbeiten und beim Einschenken aufpassen oder eben direkt aus dem Fass. Drucktank und dann direkt in ne Flasche wäre ne weitere Alternative.

Was findest Du an der Zapfhahnreinigung so aufwendig? Einmal kurz auf nen Keg mit Wasser oder nen Adapter für den Wasserhahn und mit klarem Wasser durchspülen. Alle paar Tage mal "richtig" reinigen. Das ist doch kein großer Aufwand :Grübel

Sicherlich deutlich weniger Aufwand als mit dem GDA :Waa
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Mit besten Grüßen

Steven
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Ruthard
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Re: handgeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#3

Beitrag von Ruthard »

Hand oder Stativ?

Die Empfehlung heißt eindeutig Stativ. Handgeführte GDAs prodizieren Bierduschen. Man muss die nämlich nicht nur präzise senkrecht auf die Flasche drücken, sondern auch noch verschiedene Hebel abwechselnd betätigen - das ist bei 20 bis 40 Flaschen hintereinander schon eine Herausforderung. Schutzbrille und Handschuhe, die auch die Unterarme bedecken, sollte man dabei sowieso tragen, weil sich die Flasche nicht wie beim stativgeführten GDA hinter einer Plexiglasscheibe verstecken lässt.

Die Handhabung läuft da bei einem stativgeführten GDA nach einiger Übung viel entspannter. Man sollte aber drauf achten, dass man keine Mogelpackung kauft. Es gibt nämlich GDA auf dem Markt, die die Luft in der Flasche nur komprimieren, statt sie vorher mit CO2 herausspülen.

Auch sonst braucht das sauerstofffreie Abfüllen einige Erfahrung. Heute ein paar Flaschen abgefüllt, zur Seite gestellt, und nach 14 Tagen die nächsten Flaschen gefüllt, kann man die Unterschiede schon rausschmecken.

Besonders Wettbewerbsbiere sollte man deshalb erst möglichst kurz vor dem Einreichen abfüllen.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
OS-Schlingel
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Re: hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#4

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo zusammen,

ich habe mir eine Halterung für den GDA gebaut. Obwohl China-Teil klappt das Abfüllen super.

Allerdings muss ich neidvoll anerkennen, seid dem es I-Tap gibt, würde ich die Anzahl benötigter Flaschen kurz vor dem Ausschank abfüllen. Meine Hauptsorge wäre bei dem I-Tap eine mögliche Oxidation, aber bei der kurzen Verweilzeit zwischen Abfüllen und Leeren, kann man diese Vorsicht vernachlässigen. Welche bessere Lagermöglich als ein Keg gibt es denn überhaupt.

Viel Spaß beim Abfüllen!

Gruß Stephen

...und wenn Du Interesse hast, hab noch eine Biergun abzugeben. Dann kannst Du auch Dosen füllen.
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Re: handgeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#5

Beitrag von Rippchen85 »

Brauwolf hat geschrieben: Freitag 12. Mai 2023, 16:22 Die Empfehlung heißt eindeutig Stativ. Handgeführte GDAs prodizieren Bierduschen.
Da kann ich nur zustimmen. Hab's immer im Keller gemacht und es tropfte mehr als einmal Bier von der Decke 🤣
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Beerkenauer
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Re: hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#6

Beitrag von Beerkenauer »

Exedus hat geschrieben: Freitag 12. Mai 2023, 15:01 Ich würde nie auf die Idee kommen und erst in NC Kegs zu schlauchen, um dann wieder per GDA in Flaschen zu gehen. Also zumindest nicht, wenn ich das Bier zuhause trinken möchte. Wozu der Aufwand?
aber genauso mache ich es. Ich fülle mein Jungbier aus dem Gäreimer weitestgehend sauerstofffrei in die Kegs (mithilfe einer Membranpumpe).
In den Kegs wird karbonisiert und dann entweder gezapft oder per GDA auf Flaschen gezogen. Der Aufwand ist für mich überschaubar und lohnt sich, da ein Sauerstoffeintrag weitestgehend ausgeschlossen ist. Meine vorherige Methode (mit Zwischenschritt in einem separaten Behälter um den aufgelösten Zucker dazuzugeben) hat regelmässig zu oxidierten Bieren geführt.
Für mich wäre es zum Beispiel ein Mehraufwand jedesmal ein Keg inkl. Zubehör aus dem Keller zu holen anschließen und am Ende zureinigen.
So hat jeder seine Vorlieben und muss schauen was am Besten passt.

Grüße und Prost :Drink

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#7

Beitrag von Exedus »

Hi Stefan,

erschließt sich mir nach wie vor nicht. Du hast doch in jedem Fall deutlichen Mehraufwand, wenn Du aus dem Keg (aus dem Du direkt zapfen kannst) in Flaschen abfüllst:

Flaschen reinigen
Flaschen ggf. mit Kronkorken verschließen
Schläuche reinigen und desinfizieren
per GDA in Flaschen füllen
Schläuche erneut reinigen
GDA reinigen
ggf. Decke und Wände neu streichen :Notme


Aber wozu das Ganze, wenn es nicht transportiert werden soll :Waa

Ich bin ja ein absoluter Fan davon unnötige Aufwände zu vermeiden, aber wem es gefällt, warum nicht :Drink
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Mit besten Grüßen

Steven
imkermeister
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Re: hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#8

Beitrag von imkermeister »

Hallo Zusammen,
vielen Dank für die informativen Antworten. So wie es aussieht, werde ich mich dann wohl nach einem soliden Gegendruckabfüller mit Stativ umschauen. :Drink
Das Modell von crafthardware gibt es auf Anfrage leider nicht mehr. Gründe sind mir nicht genannt worden. Angeschaut hatte ich mir auch Stativausführungen von Jürgen Braband, aber die sind für meine paar Flaschen fast overloaded.
@Exedus: Du hast sicher recht. In meinem Fall müßte ich für 0,5l in den Keller den Hahn und das CO2 anschließen, zapfen, alles wieder demontieren und reinigen. Geht auch. Aus hygienischen Gründen will ich den Hahn nicht ein oder zwei Tage am KEG lassen ohne dass ich zapfe.
Es kann mir natürlich passieren, dass ich nach der Abfüllung mit einem GDA feststelle, dass die Direktzapfmethode doch besser ist..... :Ahh
Vielen Dank
Dirk
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Exedus
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Re: hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#9

Beitrag von Exedus »

Hi Dirk,

das Argument kann ich gut nachvollziehen. Vielleicht wäre es eine Alternative von den NC Kegs in kleine 5L (iKegger?) Kegs zu schlauchen und diese dann im normalem Kühlschrank zu lagern?

Der Aufwand ist dann natürlich ähnlich, wie bei der GDA-Geschichte.
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Mit besten Grüßen

Steven
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Re: hangeführter Gegendruckabfüller versus Stativgegendruckabfüller

#10

Beitrag von hattorihanspeter »

imkermeister hat geschrieben: Sonntag 14. Mai 2023, 12:33 Das Modell von crafthardware gibt es auf Anfrage leider nicht mehr. Gründe sind mir nicht genannt worden.
Hatte mit Douglas auf der HBCon darüber gesprochen. Die Fillstation war aufwendig und teuer in der Herstellung. Der Preis wäre so nicht mehr zu halten gewesen und hätte deutlich nach oben angepasst werden müssen. Klang aber so, dass es vordergründig daran lag, dass er nun selbst überwiegend einen iTap nutzt.
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