SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

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Biefahrerbeifahrer
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SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#1

Beitrag von Biefahrerbeifahrer »

Hallo liebes Forum,

ich habe heute ein Helles gebraut, leider ist meine SHA zu gering ausgefallen. Statt 10 Liter waren es am Ende 6 Liter.
Vermutlich liegt es am BIAB-Verfahren oder am Läutern.

Aktuell geht es mir gar nicht darum, woran es genau gelegen hat. Vielmehr möchte ich in Erfahrung bringen, wie ich nach dem Würzekochen meine 10 Liter eventuell vollkriegen könnte.

Die Stammwürze liegt derzeit bei 11,6 Plato. Eigentlich sollte sie 13 Plato betragen. Wäre eine Erhöhung der Stammwürze mit Zucker, welchen ich zuvor in abgekochtes Wasser aufgelöst habe, eine Idee?

Da ich Wasser verwende, könnte ich dann die SHA nachträglich erhöhen und die Stammwürze nach oben anpassen.

Falls das möglich wäre, wie viel Zucker benötige ich dann bei 4 Litern und wie viel Wassermenge um den Zucker aufzulösen?

Bin leider noch ein blutiger Anfänger. :redhead

Vielen Dank schon mal im Voraus.

Beste Grüße!
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen. :Drink
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Juergen_Mueller
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#2

Beitrag von Juergen_Mueller »

Für 10 Liter Würze mit 13°P brauchst du 130g Extrakt.
Aktuell hast du (6*11,6 =) 69,6g, also fehlen noch 60,4g.
Du kannst die Würze schon entsprechend aufzuckern, solltest aber bedenken, das dein Bier dadurch sehr dünn wird, weil der Zucker komplett vergoren wird.
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Gruß
Jürgen
Ökonomierat
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#3

Beitrag von Ökonomierat »

Hallo Biefahrerbeifahrer,
Bei 11,6% enthält 1 kg Würze 116g Extrakt.
Bei 13.0% enthält 1kg Würze 130g Extrakt.
Um aus 6ltr mit 11.6% 10ltr mit 13% zu machen brauchst du
130g mal 4 ltr =520 g
+ 14gmal 6ltr = 84g

Gesamt 604 gr Zucker.
604 gr Zucker verdrängen beim Auflösen 377ml Flüssigkeit.

Normales Bier enthält etwa 1/3 Restextrakt. Du ersetzt etwa die Hälfte der SHA durch vergärbaren Zucker und hast dadurch nur 1/6 Restextrakt. Geschmacklich fade und eine alkoholische Lösung( so sie denn durchgärt).

GaA
Dieter
Anglizismen sind für mich ein absolutes no-go. :Greets
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#4

Beitrag von Juergen_Mueller »

Stimmt! 604g.
Blöde Mathe......
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Jürgen
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Boludo
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#5

Beitrag von Boludo »

Die Sudhausausbeute hat nichts mit dem Volumen zu tun.
Und die beste Lösung wäre Malzextrakt.
Mit Zucker bekommst du nur mehr Alkohol.
Ich würde es so nehmen wie es ist.
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gulp
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#6

Beitrag von gulp »

Aktuell geht es mir gar nicht darum, woran es genau gelegen hat.
Genau darum sollte es dir aber gehen! Alles andere ist Pfusch auf hohem Niveau.
Den Sud so nehmen wie er ist und als Erfahrung abhaken. Sodann lernen und weiter machen.
Wenn es nur um Quantität und Drehzahl geht, bist du hier eh falsch.

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Gruß
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Barney Gumble
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#7

Beitrag von Barney Gumble »

Tja, die bittere Erfahrung, dass Dir die SHA mit biab brutal in den Keller geht (40%+ ×) habe ich auch machen müssen. Das hat mich genervt, v. a. weil ich einfach nicht mehr Malz in die beiden 10 L Edelstahltöpfe (als Maische- und Sudpfannen) bekommen habe bei normalem Malz/Wasser-Verhältnis und auch den einen Bier-Kasten ganz am Ende voll haben wollte. Deswegen habe ich die Säcke dann irgendwann immer ordentlich nachgewaschen, da wurde es besser (60 % ca), ist aber eine derbe Sauerei und eng in der Küche unter der Abzugshaube. Habe mir jetzt deswegen ein Kästchen mit Lochblech gebaut, batch sparge dazu und die SHA ging bei meinem 10 L batches auf 67 % hoch!
Wens interessiert, könnte ich das Kasterl in einem neuen thread an richtiger Stelle mit ein paar Fotos präsentieren.

PS: Die vergilbten biab-Maischesäcke sind ausgekocht noch als Stopfhopfen-Recipients im Einsatz.

Sorry etwas offtopic geworden..
Vg
Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#8

Beitrag von Biefahrerbeifahrer »

gulp hat geschrieben: Montag 8. Mai 2023, 09:12
Aktuell geht es mir gar nicht darum, woran es genau gelegen hat.
Genau darum sollte es dir aber gehen! Alles andere ist Pfusch auf hohem Niveau.
Den Sud so nehmen wie er ist und als Erfahrung abhaken. Sodann lernen und weiter machen.
Wenn es nur um Quantität und Drehzahl geht, bist du hier eh falsch.

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Gruß
Peter
Da gebe ich Dir auch vollkommen recht, Peter.

Bei meinem Selbstgebrauten geht es in erster Linie auch um die Qualität.
Es gab schon zwei bis drei Sude, die ich entsorgen musste, weil ich die so nicht trinken bzw. verschenken konnte. Und bevor ich jemanden eine Flasche Bier hinstelle, die geschmackstechnisch nicht zumutbar ist, entsorge ich das Produkt lieber.

Zum Thema Drehzahl: Auch hier geht es mir primär nicht darum ein Bier zu brauen, das am nächsten Morgen einen Kater bereitet.

Ich gehe davon aus, dass die geringe SHA durch das BIAB-Verfahren kam und ich mich (leider) zu sehr auf das Rezept versteift habe, gerade was den Nachguss betrifft. Nächstes Mal werde ich wieder normal brauen und auf das BIAB-Verfahren verzichten und bei Bedarf die Nachgussmenge erhöhen.

Wenn es Pfusch sein sollte, mit Malzextrakt den Eimer vollzumachen, dann lasse ich das natürlich.
Ich habe einen gewissen Qualitätsanspruch bei dem, was ich mache. Auch wenn es vielleicht mit meiner Frage von gestern nicht danach aussah.

Bereits gestern Abend hatte ich daher beschlossen, die 6 Liter hinzunehmen und daraus das beste Helle zu machen, welches ich bis dahin gebraut habe. Ich hoffe nur, dass die Diamond Lager da ein leckeres Bierchen draus zaubert. Bis dato hatte ich diese Hefe noch nicht. :Drink

Beste Grüße und danke für eure Antworten!
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#9

Beitrag von Colindo »

Biefahrerbeifahrer hat geschrieben: Montag 8. Mai 2023, 13:55 Bereits gestern Abend hatte ich daher beschlossen, die 6 Liter hinzunehmen und daraus das beste Helle zu machen, welches ich bis dahin gebraut habe.
Es kann gut sein, dass dir das gelingt. Eine schlechte Auslaugung der Malze bedeutet meistens ein volleres, intensiver schmeckendes Bier.
Auf Youtube: The British Pint
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gulp
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#10

Beitrag von gulp »

Ich habe einen gewissen Qualitätsanspruch bei dem, was ich mache. Auch wenn es vielleicht mit meiner Frage von gestern nicht danach aussah.

Bereits gestern Abend hatte ich daher beschlossen, die 6 Liter hinzunehmen und daraus das beste Helle zu machen, welches ich bis dahin gebraut habe. Ich hoffe nur, dass die Diamond Lager da ein leckeres Bierchen draus zaubert. Bis dato hatte ich diese Hefe noch nicht.
Recht so :thumbup und die Diamond ist eine sehr gute Hefe.
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#11

Beitrag von Biefahrerbeifahrer »

Hallo zusammen,

ich hätte da mal eine Frage, da ich mir derzeit etwas unsicher bin.

Nachdem ich nun mein Bier bei 10 Grad mit der Diamond Lager angestellt habe, das war am 08. Mai, hat sich nun seit gut 3 Tagen der Brix-Wert nicht mehr geändert. Vom 12. bis 14. Mai habe ich das Bier im Gärkühlschrank von 6 Grad auf 11 Grad langsam erwärmen lassen um eine Diacetyl-Rast zu fahren.

Nun hat sich der Brix-Wert seit dem 15. Mai nicht mehr geändert und er steht konstant bei 6,8 Brix. Vor der Hefegabe war der Brix-Wert bei 11,9.

Laut dem MMum Refraktometerrechner wären das ein scheinbarer Vergärungsgrad von 68%, wenn ich mich nicht irre.

Eigentlich sollte da doch noch mehr drin sein, gerade in Hinblick auf den scheinbaren Endvergärungsgrad. Oder?

Die Hefe kam direkt aus der Packung - rehydriert natürlich.

Glaubt ihr, ich sollte das Bier noch etwas stehen lassen, oder wäre ein idealer Zeitpunkt zum Abfüllen? Ich möchte ungern Flaschenbomben haben.

Das Aufschwenken der Hefe, falls sie eingeschlafen sein sollte, habe ich auch schon vorgenommen. Der Brix-Wert blieb unverändert.

Schon mal besten Dank für eure Hilfe und einen schönen Abend.

Viele Grüße
Norman
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Re: SHA erhöhen nach dem Hopfenkochen?

#12

Beitrag von maecki-maecki »

Bei 11° C bist Du immer noch recht kühl, keine Ahnung ob die Diamond da wirklich schon Diacetyl abbaut…

Und bei den 70 % EVG sollte die eigentlich auch nicht stehen bleiben, daher würde ich die Temperatur weiter erhöhen…

Mäcki
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