Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

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Luca2709
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Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#1

Beitrag von Luca2709 »

Hallo zusammen,

vor zwei Tagen habe ich einen Sud mit 60% Weizenanteil gebraut.

Meine Sudhausausbeute bei 100% Gerstenmalz liegt normalerweise bei ca. 63%.

Beim Brauvorgang mit 60% Weizenanteil kam ich auf eine Sudhausausbeute von ca. 54%.
Die Berechnung wurde auf MMuM durchgeführt.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit einer geringeren Sudhausausbeuten bei Weizenbieren gemacht?
Um wie viel Prozent sinkt die SHA bei euch?

Demnächst werde ich mit 40% Roggenmalz und 60% Gerstenmalz brauen. Muss ich hier auch mit einer geringeren SHA rechnen?
Wenn ja, in welchem Bereich könnte sich die Reduktion bewegen?

Vielen Dank und Prost,
Luca
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Juergen_Mueller
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Re: Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#2

Beitrag von Juergen_Mueller »

Auch bei mir sinkt die SHA bei einer 50% Weizenmalzschüttung, etwa von 67% auf 62%.
Zum Einsatz von Roggenmalz kann ich mangels Erfahrung nichts sagen.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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guenter
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Re: Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#3

Beitrag von guenter »

Welche Anlage? Wie fein wurde geschrotet?

Bei mir ändert sich allein durch den Einsatz von Weizenmalz die Ausbeute nicht.
Bier trinken ist besser als Quark reden! :Drink
Luca2709
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Re: Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#4

Beitrag von Luca2709 »

Juergen_Mueller hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 11:33 Auch bei mir sinkt die SHA bei einer 50% Weizenmalzschüttung, etwa von 67% auf 62%.
Zum Einsatz von Roggenmalz kann ich mangels Erfahrung nichts sagen.
Hallo Jürgen, das würde sich ja mit meinen Erfahrungen decken. Vielen Dank!
guenter hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 11:37 Welche Anlage? Wie fein wurde geschrotet?

Bei mir ändert sich allein durch den Einsatz von Weizenmalz die Ausbeute nicht.
Hallo guenter, ich braue im 10 Liter-Kochtopf. Es ist also eher eine einfache "Anlage" :Bigsmile
Das Weizenmalz kaufe ich bereits geschrotet.
Gerstenmalz schrote ich mit dem Quetschbuddy mit festem Walzenabstand von 1,4mm
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guenter
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Re: Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#5

Beitrag von guenter »

Schon 63% sind ja nicht viel. Ich würde vermuten, dass dein Läutern nicht optimal abläuft. Das ist bei 60% Weizen schon nicht ganz einfach. Wäre daher die Stelle, die zu optimieren wäre (wenn meine Vermutung stimmt).
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Alt-Phex
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Re: Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Durch die fehlenden Spelzen kann es zu einer geringeren Ausbeute bei hohem Anteil von Weizenmalz kommen. Wenn man langsamer läutert und ggf. den Treberkuchen etwas einschneidet, lässt sich aber das recht gut kompensieren.
Luca2709 hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 10:58 Demnächst werde ich mit 40% Roggenmalz und 60% Gerstenmalz brauen. Muss ich hier auch mit einer geringeren SHA rechnen?
Wenn ja, in welchem Bereich könnte sich die Reduktion bewegen?
Wenn du 40% Roggenmalz "herkömmlich" läutern möchtest, nimm dir die nächsten 3 Tage besser nichts vor. Stichwort: Schleimstoffe / Pentosane. Solche Mengen lassen sich eigentlich nur mittels BIAB handhaben.

Artikel dazu im Braumagazin: https://braumagazin.de/article/mythos-roggenbier/

Ich hab mal im BIAB Verfahren ein Bier aus ca. 60% Roggenmalz und 40% Hafermalz gemacht. Die SHA lag bei ~45%.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Luca2709
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Re: Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#7

Beitrag von Luca2709 »

Ok, beim Thema Roggenbier mache ich mich auf jeden Fall noch einmal schlau zum Thema Läutern. Vielen Dank für den Hinweis!
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§11
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Re: Geringere Sudhausausbeute durch Weizenanteil

#8

Beitrag von §11 »

Rein theoretisch betrachtet ist der Extraktgehalt von Weizen höher, da eben keine Spelzen vorhanden sind.

Allerdings wird dadurch der Treber kompakter, was dazu führt das stärker Extrakt zurückgehalten wird.

Ein weiteres Problem ist das Weizenkörner kleiner sind. D.h. die Mühle muss angepasst werden, da sonst die Körner nicht optimal ausgemahlen werden und manchmal sogar ganze Körner durchrutschen. Die Frage also, wie sah denn der Schrot aus?

Weizen ist zudem härter. Bei gut eingestellter Mühle wird dadurch der Mehlanteil höher. Das verstärkt den Effekt der fehlenden Spelzen noch zusätzlich.

Cheers

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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