CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

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Poschn
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CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#1

Beitrag von Poschn »

Hallo, ich bin dabei zum ersten mal in Kegs abzufüllen und möchte dann mit einer Co2-Flasche zwangskarbonisieren.
Habe mich im Forum auch schon etwas eingelesen, nur konnte ich auf eine Frage keine Antwort bekommen:

Ich habe CC-Kegs ohne Druckventil im Deckel. Brauche ich das überhaupt? Ich habe vor, die Kegs dauerhaft im Kühlschrank zu lagern und nicht in der prallen Sonne stehen zu lassen. Bei Flaschen gibt es ja auch kein Druckventil und die können auch problemslos bei ~25°C gelagert werden.
Auf der Wiki Seite habe ich auch gelesen, dass die Kegs bis 10 Bar druckdicht sind.

Danke und LG Philipp
Rippchen85
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#2

Beitrag von Rippchen85 »

Moin,

Das wäre mir zu gefährlich. ich weiß zwar nicht wie das Fass platzen würde. wenn ich aber bedenke, wie einige Flaschenplatzer hier aussehen 😬

PS: beim Anschlag auf den Boston Marathon haben sie auch ein edelstahlgefäß (Schnellkochtopf) mit manipulierten überdruck Ventil genutzt. Natürlich kein direkter Vergleich, weil du sicher keine nägel im Bier hast, aber es zeigt ein bisschen die Wucht, wenn es schief geht
Poschn
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#3

Beitrag von Poschn »

Rippchen85 hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 09:56 Moin,

Das wäre mir zu gefährlich. ich weiß zwar nicht wie das Fass platzen würde. wenn ich aber bedenke, wie einige Flaschenplatzer hier aussehen 😬

PS: beim Anschlag auf den Boston Marathon haben sie auch ein edelstahlgefäß (Schnellkochtopf) mit manipulierten überdruck Ventil genutzt. Natürlich kein direkter Vergleich, weil du sicher keine nägel im Bier hast, aber es zeigt ein bisschen die Wucht, wenn es schief geht
Wäre es möglich das Spundventil aufgesteckt zu lassen als Ersatz zum Druckventil im Deckel? Ich habe die Fässer günstig gebraucht gekauft und ärgere mich jetzt, dass diese ohne Druckventil sind und will nicht neue Deckel kaufen, die dann mehr als die Fässer kosten würden :Grübel
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#4

Beitrag von Rippchen85 »

Denke die hauptsache ist, dass etwas kontinuierlich da ist und möglichen überdruck ablässt. Also ja, denke der Einsatz mit Spundventil wäre ok. Klar das kann auch verkleben, das kann das überdruckventil aber auch
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Beerkenauer
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#5

Beitrag von Beerkenauer »

Hallo Philipp

Ich würde auf alle Fälle den Druck messen. Du willst ja schließlich Dein Bier auch richtig karbonisiert haben.

Etwa mit sowas. Gibt es bestimmt auch für CC Abschlüsse:
https://gastro-brennecke.de/nc-keg-druc ... gLjjfD_BwE

Für die NC Kegs gibt es Deckel mit Druckventil zu kaufen.
Evtl passen die auch auf CC Kegs oder es gibt dafür was vergleichbares zu kaufen:

https://www.braupartner.de/Deckel-fuer- ... gK7k_D_BwE

Stefan
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30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Shortbreaker
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#6

Beitrag von Shortbreaker »

Wenn du die Fässer schon hast, dann würde ich sie auch verwenden. Um sicher zu gehen, kannst du ja ein Blowtie anschliessen um den Druck zu überwachen und ggF. abzulassen. Kannst auch mehrere Fässer an ein Blowtie anschliessen, so lange alle bei gleicher Temperatur und gleicher Karbonisierung lagern.
Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte ein evtl. Überdruck bei vollen Fässern weniger schwere Folgen haben, als bei großem Kopfraum.
Aber wie gesagt, ich hätte da jetzt keine Angst vor, habe bei den 5l Partyfässchen auch nie Probleme mit Überdruck gehabt. Diese Sodafässer sind ja auch für weit höhere Drücke ausgelegt.
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#7

Beitrag von Poschn »

Beerkenauer hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 10:26 Hallo Philipp

Ich würde auf alle Fälle den Druck messen. Du willst ja schließlich Dein Bier auch richtig karbonisiert haben.

Etwa mit sowas. Gibt es bestimmt auch für CC Abschlüsse:
https://gastro-brennecke.de/nc-keg-druc ... gLjjfD_BwE

Für die NC Kegs gibt es Deckel mit Druckventil zu kaufen.
Evtl passen die auch auf CC Kegs oder es gibt dafür was vergleichbares zu kaufen:

https://www.braupartner.de/Deckel-fuer- ... gK7k_D_BwE

Stefan
Alles klar, ich habe bereits gekauft:
https://gastro-brennecke.de/spundventil ... oca-cola-x
https://gastro-brennecke.de/co2-druckmi ... g-oxyturbo

Das Spundventil hält maximal 2 Bar aus, dann lässt es den Druck ab. Aber bei gekühltem Bier möchte ich die 2 Bar Marke sowieso nicht überschreiten denke ich!
Um die richtige Karbonisierung würde ich mich mit dem Druckminderer kümmern!

Werde aber wohl um einen Deckel mit Druckventil nicht herumkommen :Grübel

Andere Frage:
Wie lagert man denn die Fässer wenn man mit Durchlaufkühler zapft? Wenn man das Fass nicht kühlt, dann macht doch das Ventil auf und das ganze Co2 geht verloren oder?
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#8

Beitrag von Poschn »

Shortbreaker hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 10:36 Wenn du die Fässer schon hast, dann würde ich sie auch verwenden. Um sicher zu gehen, kannst du ja ein Blowtie anschliessen um den Druck zu überwachen und ggF. abzulassen. Kannst auch mehrere Fässer an ein Blowtie anschliessen, so lange alle bei gleicher Temperatur und gleicher Karbonisierung lagern.
Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte ein evtl. Überdruck bei vollen Fässern weniger schwere Folgen haben, als bei großem Kopfraum.
Aber wie gesagt, ich hätte da jetzt keine Angst vor, habe bei den 5l Partyfässchen auch nie Probleme mit Überdruck gehabt. Diese Sodafässer sind ja auch für weit höhere Drücke ausgelegt.
Ich möchte ja auch Zwangskarbonisieren, da ist meiner Meinung nach die Gefahr vor zu hohem Druck eher gering. Bei einer Nachgärung im Fass kann sich leichter ein Fehler einschleichen und man hat zu viel Zucker genommen. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, das sind jetzt nur meine Annahmen ohne Erfahrung damit zu haben :Bigsmile
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#9

Beitrag von jbrand »

Poschn hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 10:41 Ich möchte ja auch Zwangskarbonisieren, da ist meiner Meinung nach die Gefahr vor zu hohem Druck eher gering. Bei einer Nachgärung im Fass kann sich leichter ein Fehler einschleichen und man hat zu viel Zucker genommen. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, das sind jetzt nur meine Annahmen ohne Erfahrung damit zu haben :Bigsmile
Du hast schon Recht, beim Zwangskarbonisieren ist die Gefahr von zu hohem Druck geringer. Aber auch da kann es passieren, dass du versehentlich zu früh abfüllst oder dir eine Kontamination holst. Und dann entsteht halt im Fass ein immer höherer Druck wenn nicht irgendein Ventil da ist, dass dann abbläst.
Poschn hat geschrieben: Sonntag 28. Mai 2023, 10:38 Andere Frage:
Wie lagert man denn die Fässer wenn man mit Durchlaufkühler zapft? Wenn man das Fass nicht kühlt, dann macht doch das Ventil auf und das ganze Co2 geht verloren oder?
Auch ungekühlt sollte dein Bier nicht mehr als 3 bar haben, erst dann macht das Überdruckventil auf. Bei 20 Grad entspricht das 6,5 g pro Liter, das ist schon ganz schön viel. Und wärmer solltest du dein Bier auch nicht lagern.
Viele Grüße

Jens
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#10

Beitrag von ggansde »

Das Überdruckventil ist nur eine zusätzliche Fehlerquelle. Ich benutze es nur um den Restdruck aus leeren Fässern abzulassen und ärgere mich regelmäßig, wenn sie undicht sind. Benutze ein anständiges Spundventil oder Reihenspunder und gut ist.
VG, Markus
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#11

Beitrag von §11 »

Jetzt rein aus Sicht der Risikoabschätzung, auch Fässer ohne Überdruckventil, wie zum Beispiel alle Kegs, haben definierte Stellen die beim Überschreiten des maximalen Betriebsdruck kontrolliert bersten und den Druck so ablassen.

Ist natürlich trotzdem ärgerlich, aber du musst keine Angst haben sich mit einem Fass in die Luft zu jagen.

Cheers

Jan
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Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#12

Beitrag von Poschn »

§11 hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 03:48 Jetzt rein aus Sicht der Risikoabschätzung, auch Fässer ohne Überdruckventil, wie zum Beispiel alle Kegs, haben definierte Stellen die beim Überschreiten des maximalen Betriebsdruck kontrolliert bersten und den Druck so ablassen.

Ist natürlich trotzdem ärgerlich, aber du musst keine Angst haben sich mit einem Fass in die Luft zu jagen.

Cheers

Jan
Das heißt, das schlimmste was passieren kann ist, dass mir das Co2 verloren geht, weil der Überdruck irgendwo raus geht?

Danke übrigens für dein Buch zum Bier brauen! Hat mir in meinen Anfängen sehr weitergeholfen.
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#13

Beitrag von IronHosch »

Poschn hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 09:54 Das heißt, das schlimmste was passieren kann ist, dass mir das Co2 verloren geht, weil der Überdruck irgendwo raus geht?
Sollte das Keg bersten, ist es natürlich kaputt und kann nicht mehr verwendet werden.
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§11
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#14

Beitrag von §11 »

Poschn hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 09:54
§11 hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 03:48 Jetzt rein aus Sicht der Risikoabschätzung, auch Fässer ohne Überdruckventil, wie zum Beispiel alle Kegs, haben definierte Stellen die beim Überschreiten des maximalen Betriebsdruck kontrolliert bersten und den Druck so ablassen.

Ist natürlich trotzdem ärgerlich, aber du musst keine Angst haben sich mit einem Fass in die Luft zu jagen.

Cheers

Jan
Das heißt, das schlimmste was passieren kann ist, dass mir das Co2 verloren geht, weil der Überdruck irgendwo raus geht?

Danke übrigens für dein Buch zum Bier brauen! Hat mir in meinen Anfängen sehr weitergeholfen.
LG aus Österreich
Wie IronHosch schreibt ist es in diesem Fall nicht mehr zu verwenden. Ich meine bei Cornys ist diese Berstscheibe im Deckel. D.h. zumindest der wäre danach kaputt.

Cheers

Jan
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Bernhard87
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Re: CC/NC-Kegs ohne Überdruckventil

#15

Beitrag von Bernhard87 »

§11 hat geschrieben: Montag 29. Mai 2023, 13:45
Wie IronHosch schreibt ist es in diesem Fall nicht mehr zu verwenden. Ich meine bei Cornys ist diese Berstscheibe im Deckel. D.h. zumindest der wäre danach kaputt.

Cheers

Jan
So ist es. Ich verwende diese Kegs nun schon mehrere Jahre, das einzige was ich mal ausgetauscht habe, waren die Dichtungen für Deckel und Degen. Der Prüfdruck beträgt 7 bar, wenn ich mich recht erinnere. Ein Weizen mit 7,5 g/l CO2 würde ich nicht in der prallen Sonne stehen lassen, wobei die silbermetallische Farbe eine zu starke Aufheizung wohl verhindert. Zum Vergären im Keg ist sowieso ein Spundungsapparat nötig und mit Zwangscarbonisierung nach Flaschen-Manometer/Temperatur hatte ich noch nie Probleme. Der Deckel ohne Überdruckventil sieht so aus:

IMG_20230601_155254.jpg

DIe beiden "Halbmonde" sind angeschliffen und stellen die Sollbruchstelle dar. Sollte tatsächlich mal ein Deckel bersten, so gibt es diese als Ersatzteile bei den einschlägigen Shops, mit und ohne Überdruckventil.

Viele Grüße,
Bernhard
Viele Grüße,
Bernhard

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