Läutern - Restextrakt

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Rippchen85
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Läutern - Restextrakt

#1

Beitrag von Rippchen85 »

Moin,

Ich habe einen grainfather g30. Nach dem maischen ziehe ich das Rohr hoch, gebe den nachguss drauf und lass es abtropfen bis die würze kurz vorm kochen ist. Danach Stelle ich das malzrohr auf einen Topf, um die Reste aufzufangen.

Bei den letzten brauvorgängen ist mir aufgefallen, dass die würze die in dem Topf gelandet ist eine höhere stammwürze als meine eigentlich würze hatte. Was für mich bedeutet: der läutervorgang ist nicht optimal.

Der läutervorgang an sich, vom rausziehen bis der nachguss komplett gegeben wurde, dauert so 15 Minuten.

Der Effekt tritt unabhängig von der schüttung/Rezept auf... Pils, Pale Ale und Weizen hatte ich bisher mit dem gleichen Effekt.

Aus meine Sicht ist vermutlich die malzmühle die einzige Stellschraube. Meine Malzmühle ist aktuell auf 1,2 mm eingestellt. Das Malz wird vor dem schroten mit 5ml Wasser pro kg Malz konditioniert.

Jetzt die Frage stimmt ihr mir zu oder gibt es noch andere Faktoren an denen ich drehen kann?

Vielen Dank & Gruß
Daniel
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gulp
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Re: Läutern - Restextrakt

#2

Beitrag von gulp »

Ja gut sicherlich, Läutern nicht optimal, aber wo ist das Problem? Schmeckt das Bier nicht?
1 kg Malz kostet aktuell umme 2 €. :Cool

Gruß
Peter
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BummlerD
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Re: Läutern - Restextrakt

#3

Beitrag von BummlerD »

Ich würde an deiner Stelle erst einmal die Messung kontrollieren. Rührst du die Würze ordentlich um, bevor du deine Probe nimmst? Ansonsten kann es sein, dass du Glattwasser misst, das sich noch nicht vollständig mit der Restwürze vermischt hat.
Wenn die Messungen passen sollten, gibst du wahrscheinlich den Nachguss zu schnell und es bilden sich Kanäle im Treber.
Ich wüsste nicht, wie deine Malzmühle zu diesem Ergebnis führen könnte.

Ansonsten das, was Peter sagt.
Gruß Matthias
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olibaer
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Re: Läutern - Restextrakt

#4

Beitrag von olibaer »

Hallo Daniel,
Rippchen85 hat geschrieben: Freitag 12. Mai 2023, 08:48 ...Danach Stelle ich das malzrohr auf einen Topf, um die Reste aufzufangen.

Bei den letzten brauvorgängen ist mir aufgefallen, dass die würze die in dem Topf gelandet ist eine höhere stammwürze als meine eigentlich würze hatte. Was für mich bedeutet: der läutervorgang ist nicht optimal.
Ein weiteres Problem: die Probengewinnung.

In den Topf träufelt ein "heißes Rinnsal", das während des Ablaufs und während der Aufbewahrung kräftig vor sich hin dampft.
Durch diesen Ausdampfeffekt erhöht sich die Extraktkonzentration im Topf und diese ändert sich zudem ständig (frische Läuterwürze läuft nach).

Zur Ermittlung des Ist-Extraktwertes ist der Zeitpunkt und die Art der Probenahme relevant.
Mit einem Refraktometer als Messgerät bietet sich an 2-3 Tropfen direkt unten am Malzrohr auf das Refraktometer laufen zu lassen. Die Probe kühlt rasch aus und der Ausdampfeffekt bleibt überschaubar.
Für den kompletten Durchblick wären zwei Messwerte interessant:
  • Mit welcher Extraktkonzentration läuft die Läuterwürze aus dem Malzrohr in den Topf (siehe oben)
  • Welche Extraktkonzentration hat sich im Topf eingestellt, wenn der gesamte Vorgang abgeschlossen ist.
Gruss
Oli
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Rippchen85
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Re: Läutern - Restextrakt

#5

Beitrag von Rippchen85 »

Moin,

Ich danke für die Antworten!

@gulp: Ich möchte verstehen warum es so ist. Ob es sich dann lohnt das abzustellen ist eine andere Frage. 😁 Ggf. Ist es aber auch nur etwas was ich falsch mache

@bummlerD: wenn ich es richtig verstanden habe soll man den Treber ja nicht trocken Laufen lassen. Also immer wenn der Wasserstand das Malz freilegt bzw. Die Platte im malzrohr erreicht kippe ich nach. Daraus ergibt sich die Geschwindigkeit. Meine Vermutung war, dass zu grobes schroten den Durchlauf der flüssigkeit beschleunigt. Achso und gerührt wird natürlich ordentlich bevor ich die Probe entnehme.

@olibaer: interessanter Aspekt! an die Verdampfung der messprobe im Topf habe ich gar nicht gedacht, das könnte einiges erklären. Ich Versuche nächstes Mal direkt was anzufangen und zu messen statt 1,5 Stunden später. Ich messe alles mit einem refraktometer, von daher reichen ja die von dir erwähnten paar Tropfen aus.

Gruß Daniel
Rippchen85
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Re: Läutern - Restextrakt

#6

Beitrag von Rippchen85 »

Moin,

Ich denke es war ein Messfehler auf Grund von Verdampfung. Ich habe gerade abgemaischt und nach dem der nachguss durch war eine probe vom abtropfenden Wasser genommen. 4 Brix bei einer zielstammwürze von 13 Brix. Da sonst keine Faktoren geändert wurden, kommt der Messfehler vermutlich aus der Gewinnung der Probe.

Trotzdem vielen Dank für eure antworten 😌
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integrator
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Re: Läutern - Restextrakt

#7

Beitrag von integrator »

Rippchen85 hat geschrieben: Freitag 12. Mai 2023, 08:48 Der läutervorgang an sich, vom rausziehen bis der nachguss komplett gegeben wurde, dauert so 15 Minuten.
Den Messfehler hast du ja schon heraus gefunden. Meine 50 Cent ... wenn der Läuterprozess für ein Bier mit 13 Brix ca. 15 bis 30 Minuten dauert ist das für ein Grainfather OK. Bei 15 Minuten könntest du vielleicht sogar etwas feiner schroten.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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