Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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CarlOne
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Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#1

Beitrag von CarlOne »

Hallo zusammen,

ich habe bereits viel herumgeschaut und nach passenden Antworten gesucht, aber irgendwie bin ich nicht so recht fündig geworden.
Mir geht es um das genaue Prinzip und eine Beratung, wie die Nutzung eines Malzrohrsystems mit dem Überlaufrohr bestmöglich funktionieren sollte.

Ich besitze einen Klarstein Mundschenk 30l und habe jetzt so ca. 12 Sude gebraut.
Leider bin ich mir noch immer unsicher, wie ich das System im Bezug auf das Überlaufrohr nutzen sollte.
Im Netz und hier im Forum finde ich unterschiedliche Meinungen.
- Pumpe drosseln, dass nichts in das Überlaufrohr fließt.
- Pumpe auf Vollgas, dafür ist das Überlaufrohr da.
- Wenn Level steigt Treber durchrühren, dass alles wieder besser abfließt.

Persönlich habe ich die letzten Sude immer den Treber durchgerührt, das hat meine Effizienz erhöht.
Mit Regulierung der Pumpe bin ich nie auf meine angepeilte OG gekommen.
Leider werden die Biere durch das Rühren sehr trüb (ich schrote mit 1,4mm).

Gibt es eine valuable Practice oder sonstiges, was mir hilft das Thema zu verstehen?
Wassersäule, Dichte von Treber, Filtereffekt, menge Wasser bei der Pumpe, etc. ...
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thopo68
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#2

Beitrag von thopo68 »

Hallo CarlOne,

ein Tipp zum Anfang: Bevor Du mit der Tür, bzw. Deinem Anliegen ins Haus fällst, stelle Dich doch mal erst mal kurz vor.
Dann wird Dir sicher auch mit der geballten Fachkompetenz dieses Forums geholfen... :Wink
Viele Grüße Thomas
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#3

Beitrag von CarlOne »

Oh, na klar! Sorry.

CarlOne
Komme aus dem schönen Münsterland und bin 36 Jahre jung.
Habe mit einem Kollegen vor gut einem Jahr mit dem Brauen angefangen auf einem GF70.
Da ich dann aber darauf angewiesen war, dass mein Kollege Zeit hatte, da die Anlage bei ihm steht, habe ich mich im Dezember 2022 dazu entschlossen mir eine eigene Anlage zuzulegen, aber lediglich um kleinere Sude zu brauen.
Da ein gutes Angebot zu einem Klarstein Mundschenk um die Ecke kam, habe ich mir diesen zugelegt.

Mein Equipment aktuell ist:
Schroten: Grain Gorilla Mühle
Brauen: Klarstein Mundschenk
Fermentieren: FermZilla Allrounder
Fermentierkammer: Umgebauter Kühlschrank mit Inkbird

Habe bisher insgesamt ca. 20 Sude als Erfahrungswert, davon 12 auf meiner eigenen Anlage.
Bisher habe ich viel quer Beet gebraut. Weizen, Pilsner, Helles, NEIPA, Pale Ale.

Wo ich aktuell noch Probleme habe sind die Themengebiete: Messen (Spindel, Refrakto, ...), Werte exakt treffen (OG, FG, ...) und wie oben beschrieben ein paar technische Unklarheiten.

Hoffe das passt als Vorstellung? :)
Zuletzt geändert von CarlOne am Montag 12. Juni 2023, 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
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thopo68
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#4

Beitrag von thopo68 »

Hallo CarlOne,

na klar. Geht doch... :thumbup
Nur bei Deiner Frage kann ich Dir leider mangels Erfahrung mit Malzrohrsystemen nicht helfen... :P
Viele Grüße Thomas
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#5

Beitrag von Stoffel_84 »

Ich verwende zwar einen Digiboil mit Digimesh Einsatz und Umwälzpumpe als Malzrohr. Der Überlauf geht über die Aussparungen für den Tragegriff, wo ich Stöpsel mit Metallnetzen einsetze. Hier meine Erfahrungen mit diesem Malzrohr:

Wenn man die Pumpe zu viel aufdreht und viel über den Überlauf geht, verdichtet sich das Bett im unteren Teil. Dies führt zu weniger Durchfluss, mehr Überlauf und mehr Zeit beim Läutern. Am besten die Pumpe so einstellen, dass nur sehr weinig in den Überlauf geht.

Einen höheren Durchfluss erzieht man, indem man die Pumpe erst einschaltet, wenn sich das Maischebett von selbst gesetzt hat.

Wenn man den Maischevorgang in einer Rast mit dem Refraktometer verfolgt, sieht man zuerst eine schnelle Zunahme des Zuckergehalts, welche abnimmt. Lockert man das Maischebett mit dem Braupaddel auf, beginnt der Zuckergehalt schneller zu steigen. Beim zweiten Mal hat dies kaum Auswirkungen. Daher lockere ich in der Mitte der Maltoserast und Verzuckerungsrast das Bett neu auf und lasse es setzen. Wichtig ist hierbei, dass man die untersten 10 cm nicht auflockert, da sonst der Durchfluss durch das Maischebett abnimmt.

LG
Stoffel
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#6

Beitrag von CarlOne »

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ein paar Fragen dazu ☺️:
1. Ist ein Überlaufen wichtig? Könnte ich die Pumpe dann nicht so einstellen, dass der Füllstand immer minimal unterhalb des Ablaufes bleiben würde? Ich habe dabei immer die Angst, dass Evtl genauso viel abläuft, wie ich reinpumpe, da ich es nicht sehen / einschätzen kann.
2. Wie lange würde es ca dauern bis sich das Maischebett von selbst gesetzt hat? Würde diese Zeit bereits zu der Rast zählen? Als Beispiel, ich würde bei einer Kombirast bei 68 grad Einmaischen. Würde dann ca. 10 min warten, Pumpe erst dann anstellen, dann den Timer der Rast starten. Oder wie sah das ungefähr aus?

Gruß.
CarlOne
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Shortbreaker
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#7

Beitrag von Shortbreaker »

Zu 1.:

Genauso mache ich es immer. Meiner Meinung nach kann man die Temperaturen nur so wirklich anfahren. Ist die Maische zu dicht, dann fliesst die unter dem Malzkorb erhitzte Würze direkt wieder durch den Überlauf (Bypass) nach unten. Dadurch wird dann letztlich nur die unter dem Malzkorb stehende Würze auf Temperatur gehalten.
Ich rühre daher stetig, etwa alle 10min auf. Erst so ca. 10min vor dem Erhitzen auf 78°C höre ich dann auf, damit sich alles setzen kann.
Ganz deutlich merkt man das übrigens wenn man Dekoktion macht. Da kann es ewig dauern, bis der Mundschenk die gewünschte Mischtemperatur dann auch anzeigt. Wenn man da dann schon nachheizt, überschießt man die gewünschte Rast recht schnell!
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#8

Beitrag von CarlOne »

Vielen Dank für Antwort.
Du stellst also die Pumpe so ein, dass nichts in das überlaufröhrchen läuft, sondern der Stand leicht unterhalb bleibt. Dann rührst du regelmäßig durch um eine bessere Ausbeute zu bekommen? 10min vor der 78 grad Rast hörst du mit dem Rühren auf - was genau ist der Grund dafür? Eine Filterung der Würze oder einen dichteten Treber beim Nachguss?

Was ist mit dem Argument von einigen, die sagen, dass die Pumpe immer auf Anschlag laufen sollte, um eine bessere Temperaturführung zu haben (Temperaturnester vermeiden)
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#9

Beitrag von integrator »

:Grübel Ich habe zwar einen Grainfather G30 aber es ist das gleiche Prinzip.
Ich würde erst einmal beim schroten anfangen. Die sollte so ausfallen das bei voll offenem Hahn nur wenig in den Überlauf fliest. Letztendlich würde ich nur eingreifen bzw. erneut umrühren wenn der Treber zumacht. Eine weitere Problemlösung könnte das sorgfältige einmaischen sein. Ich maische immer ca. 10 min. ein.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#10

Beitrag von CarlOne »

Danke für die Antwort 👍🏼
Ich Schrote aktuell auf 1,4mm. Hatte immer gedacht, dass das schon grob wäre. Lese viel von 1,2mm. Sollte ich trotzdem mal auf 1,6mm gehen?
Wenn ich die Pumpe aufdrehe, dann läuft der sehr schnell über. Also innerhalb von 2 Minuten bestimmt.
Einmaischen habe ich bisher noch nicht so lange gemacht. Würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Was genau passiert da? Wird dadurch alles lockerer?
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#11

Beitrag von Boludo »

CarlOne hat geschrieben: Montag 12. Juni 2023, 14:18
Leider werden die Biere durch das Rühren sehr trüb (ich schrote mit 1,4mm).
Trübes Bier hat nichts mit dem Maischen zu tun.
Bier ist entweder durch die Hefe oder durch Eiweiß trüb. Alles andere sedimentiert spätestens im Gärbehalter.
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Shortbreaker
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#12

Beitrag von Shortbreaker »

Die Pumpe voll auf kannst du beim Mundschenk eigentlich nie. Weiterhin ist das natürlich stark von der Viskosität der Würze abhängig. Über die verschiedenen Rasten hinweg kannst du eigentlich nie die Einstellung gleich lassen.
Ich kann nicht sehen, wie die Temperaturführung verbessert werden soll indem die Würze stetig vom Boden in den Überlauf und dadurch zurück zum Boden gepumpt wird. Außerdem kann dir der Raum unter dem Malzkorb bei offener Pumpe schnell leer laufen. Man hört das sogar. Kann sein, dass es beim 30l MS nicht so schnell dazu kommt, aber beim XL ist man schnell dabei. Ich schrote auch bei ca.1,4mm wegen der besseren Ausbeute. Feiner wäre noch besser, aber dann macht der Treber schon sehr dicht und am Boden brennt schneller was an. Bei Weizen gehe ich dann auf ca. 1,2mm.
Das ich mit dem Rühren vor dem Ende des Maischens aufhöre ist quasi so eine Art Läuterruhe. Bei den 78°C ist es auch nicht so wichtig, dass die Temperatur überall erreicht wurde. Abgemaischt werden kann trotzdem. Sobald dann die Würze aus dem angehobenen Korb in den Kessel läuft, wird sie ja eh auf 78°C aufgeheizt.

Wie gesagt, nur weil der Mundschenk dir z.B. 64°C anzeigt, heißt dass nicht, dass die überall in der Würze vorherrschen. Ich kann nur ein zweites Thermometer Empfehlen um auch mal oben die Temperatur zu messen, gerade nach dem Rühren!
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#13

Beitrag von CarlOne »

Vielen Dank für die vielen Informationen.
Es scheint ja dennoch so zu sein, dass es unterschiedliche Ansätze zu dem Thema gibt.
- Maischebett nach dem Einmaischen setzen lassen, leicht überlaufen lassen, gelegentlich rühren, aber die unteren 10cm nicht
- Nichts überlaufen lassen, gelegentlich umrühren, 10min vorm Abmaischen aufhören mir Rühren

Ich entnehme daraus, dass man auf jeden Fall um das gelegentliche Rühren nicht herum kommt.
Die Methode gar nicht zu rühren und alles über die Regulation der Pumpe zu machen ist also auf keinen Fall zielführend?
Man müsste sich demnach herantasten, was für einen selbst am besten funktioniert, da es keine wirkliche "Best-Practice" gibt?

LG
CarlOne.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#14

Beitrag von Shortbreaker »

Doch, überhaupt nicht zu rühren geht auch. So ist der Mundschenk ja gedacht, aber die SHA ist dann halt unter Umständen wesentlich geringer. Wenn man aber eh ab und an die Pumpe nachstellen bzw. überwachen sollte, dann kann man meiner Meinung nach auch gleich Umrühren. Deswegen habe ich auch nie das obere Sieb drauf.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#15

Beitrag von Stoffel_84 »

Ich schrote mit 1 mm Walzenabstand, das geht bei meinem Malzrohr noch. Das Setzen des Maischebetts dauert bei mir knapp 10 Minuten.

Das Rühren hilft die Sudausbeute zu erhöhen. Hier meine Erfahrungswerte:
Ohne zu rühren ca. 55 % Sudausbeute
Mitten in der Rast umrühren (2-mal rühren) ca. 68 % Sudausbeute
Alle 10 Minuten rühren (war ein Test) ca. 70 % Sudausbeute
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#16

Beitrag von CarlOne »

Das sind ja super Erfahrungswerte.
Wenn man 10-15% bessere Ausbeute hat, dann lohnt das bissl Rühren ja schon sehr.
Ich denke, dass ich es beim nächsten Sud so versuchen würde (Erstmal weiter bei 1,4mm Schrotung):

Einmaischen - 10min warten, bis sich das Bett gesetzt hat - Während der Rast ein paarmal umrühren - Immer zusehen, dass der Füllstand leicht unterm Ablauf ist - 10 min. vorm Abmaischen nicht mehr rühren.

Wäre das ein guter Ansatz?
Mein nächstes Bier soll btw. ein SMaSH APA werden Pale Ale Malz mit Mosaic als Hopfen. :-)
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#17

Beitrag von integrator »

CarlOne hat geschrieben: Montag 12. Juni 2023, 19:43 Ich Schrote aktuell auf 1,4mm. Hatte immer gedacht, dass das schon grob wäre. Lese viel von 1,2mm. Sollte ich trotzdem mal auf 1,6mm gehen?
Das sollte eigentlich passen. Ich habe das seinerzeit mit einer DVD eingestellt.
CarlOne hat geschrieben: Montag 12. Juni 2023, 19:43 Wenn ich die Pumpe aufdrehe, dann läuft der sehr schnell über. Also innerhalb von 2 Minuten bestimmt.
Das ist meiner Meinung nach zu schnell. Heisst eigentlich das das schon zu verdichtet ist. In so einem Fall würde ich noch einmal auflockern.
CarlOne hat geschrieben: Montag 12. Juni 2023, 19:43 Einmaischen habe ich bisher noch nicht so lange gemacht. Würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Was genau passiert da? Wird dadurch alles lockerer?
Bevor du die Mühle verstellst, solltest du dir viel Zeit beim einmaischen nehmen. Ich maische ca. 10 min. ein und ist eigentlich die Eiweisrast. Ich gebe immer ca. 1 kg Malz rein und rühre dann. Wenn ich fertig bin lasse ich es ca. 5min. ruhen und zum Schluss stocher ich immer mit meinem Maischpaddel im Kreis auf und ab.
Ich meine wenn man das Malz zu schnell rein gibt, liegt das Malz weit unten und wenn die Spelzen dann aufquellen wird die Maische schon stärker verdichtet.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#18

Beitrag von integrator »

CarlOne hat geschrieben: Dienstag 13. Juni 2023, 15:37 Einmaischen - 10min warten, bis sich das Bett gesetzt hat - Während der Rast ein paarmal umrühren - Immer zusehen, dass der Füllstand leicht unterm Ablauf ist - 10 min. vorm Abmaischen nicht mehr rühren.
Denkt bitte daran das bei einem Malzrohrsystem während des maischens auch gleichzeitig geläutert wird. wenn ihr zu oft umrührt bleibt es lange trüb.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#19

Beitrag von CarlOne »

integrator hat geschrieben: Dienstag 13. Juni 2023, 15:48 Bevor du die Mühle verstellst, solltest du dir viel Zeit beim einmaischen nehmen. Ich maische ca. 10 min. ein und ist eigentlich die Eiweisrast. Ich gebe immer ca. 1 kg Malz rein und rühre dann. Wenn ich fertig bin lasse ich es ca. 5min. ruhen und zum Schluss stocher ich immer mit meinem Maischpaddel im Kreis auf und ab.
Ich meine wenn man das Malz zu schnell rein gibt, liegt das Malz weit unten und wenn die Spelzen dann aufquellen wird die Maische schon stärker verdichtet.
Ich würde dann beim Einmaischen einen 1l Messbecher zum einfüllen nehmen, da gehen ca. 600g geschrotetes Malz rein. Das würde ich dann nach und nach hineingeben und jedes Mal rühren.
Wie genau ist das mit der Eiweißrast gemeint? Wenn ich eine Kombirast bei 68° fahre, dann wäre ich ja eigentlich schon weiter oben von der Temperatur? Oder maischst du bei einer niedrigeren Temperatur ein und gehst dann erst weiter hoch?
Aktuell habe ich viele Rezepte mit Kombirast bei 65° / 68°. Komplett ohne Eiweißrast.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#20

Beitrag von integrator »

So genau musst du es nicht nehmen aber ich mache das auch mit einem 1 Liter Messbecher. :Wink
Die Eiweisrast ist natürlich keine Pflicht, das musst du nach deinem Rezept entscheiden.
Bei den meisten meiner Bier maische ich aber mit dieser "Mini-Eiweisrast" ein. Ich meine das dadurch der Schaum stabiler geworden ist.
Eine Info noch von mir, da ich es am Anfang meiner Braukarriere auch nicht richtig gemacht habe ... die Malztemperatur bei der Einmaischtemperatur beachten. Hier hilft der kbh auch sehr gut.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#21

Beitrag von christianf »

Ich habe das nie systematisch erforscht, gehe aber bei meinem G30 so vor: Schroten mit 1,3 mm Walzenabstand, dann einmaischen und den Durchfluss so regeln, dass nicht alles nur durch den Überlauf geht. Bei fortschreitendem Maischprozess sinkt die Viskosität der Würze (evtl. steigt auch die Durchlässigkeit des Malzbetts) und ich erhöhe den Durchfluss entsprechend. Über dem Überlauf liegt ein umgedrehtes Metallsieb, dass verhindert, das Malz oder Spelzen durch den Überlauf gehen. Gleichzeitig reguliert das Sieb den Durchfluss durch den Überlauf.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#22

Beitrag von CarlOne »

christianf hat geschrieben: Donnerstag 15. Juni 2023, 20:56 Ich habe das nie systematisch erforscht, gehe aber bei meinem G30 so vor: Schroten mit 1,3 mm Walzenabstand, dann einmaischen und den Durchfluss so regeln, dass nicht alles nur durch den Überlauf geht. Bei fortschreitendem Maischprozess sinkt die Viskosität der Würze (evtl. steigt auch die Durchlässigkeit des Malzbetts) und ich erhöhe den Durchfluss entsprechend. Über dem Überlauf liegt ein umgedrehtes Metallsieb, dass verhindert, das Malz oder Spelzen durch den Überlauf gehen. Gleichzeitig reguliert das Sieb den Durchfluss durch den Überlauf.
Also komplett ohne Rühren?
Die Pumpe so reguliert, dass "leicht" etwas in das Überlaufröhrchen fließt und hier ein Sieb drüber gelegt, falls sich doch mal Malz durch die Top-Plate geschmuggelt hat?
Wie sieht es da mit der Ausbeute und Reproduzierbarkeit aus?
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#23

Beitrag von Shortbreaker »

Eins noch zu dem Filter für den Überlauf. Wenn du die Mutter am Überlauf oben weg lässt, sollte der beiliegende Bazookafilter drüber passen.
Diesen Tipp habe ich selbst hier aus dem Forum und ich muss sagen, dass es echt viel ausmacht, gerade wenn man an der Kapazitätsgrenze des MS maischt.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#24

Beitrag von integrator »

CarlOne hat geschrieben: Freitag 16. Juni 2023, 08:18
christianf hat geschrieben: Donnerstag 15. Juni 2023, 20:56 Ich habe das nie systematisch erforscht, gehe aber bei meinem G30 so vor: Schroten mit 1,3 mm Walzenabstand, dann einmaischen und den Durchfluss so regeln, dass nicht alles nur durch den Überlauf geht. Bei fortschreitendem Maischprozess sinkt die Viskosität der Würze (evtl. steigt auch die Durchlässigkeit des Malzbetts) und ich erhöhe den Durchfluss entsprechend. Über dem Überlauf liegt ein umgedrehtes Metallsieb, dass verhindert, das Malz oder Spelzen durch den Überlauf gehen. Gleichzeitig reguliert das Sieb den Durchfluss durch den Überlauf.
Also komplett ohne Rühren?
Die Pumpe so reguliert, dass "leicht" etwas in das Überlaufröhrchen fließt und hier ein Sieb drüber gelegt, falls sich doch mal Malz durch die Top-Plate geschmuggelt hat?
Wie sieht es da mit der Ausbeute und Reproduzierbarkeit aus?
Bei dem ganzen geregel des Ventil/Überlauf sollte aber nicht vergessen werden, dass das Malz auch durchflossen werden muss. :Wink
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#25

Beitrag von CarlOne »

So, am Samstag war Brautag.
Hier mal ein kurzer Erfahrungsbericht was ich so gemacht habe mit den Punkten aus der Diskussion, die hier so liefen.
Plan ist ein American Pale Ale zu brauen mit einer Stammwürze von 14°P.
Ich zeige hier einfach mal ein paar Punkte auf, wie der Ablauf so war.
- Malz mit 1,4mm geschrotet
- Anlage auf 55°C geheizt und langsam eingemaischt in 22l Wasser
- Mit einem 1l Messbecher eine Ladung reingekippt und gut durchgerührt nach jeder Schüttung.
- Nach jeder 3-4 Schüttung habe ich eine Hand Reispelzen hinzugegeben.
- Maischebett 10min. ruhen gelassen.
- Auf 65°C hochgeheizt, um die Rast für 60min zu halten.
- Beim Erreichen der 65° habe ich die Pumpte angeschaltet und ich konnte sie mit ca. 80-90% Öffnung laufen lassen.
- Alle 10-15min. umgerührt.
- Füllstand war immer so 3-4 cm unterhalb des Überlaufrohres.
- 15min. vor Rast-Ende nicht mehr gerührt und Anlage auf fast 100% Pumpdurchfluss laufen lassen.
- Auf 78°C erhöht für 10min. zum Abmaischen - Kein Rühren mehr.
- Malzrohr nach letzter Rast rausgezogen und mit dem Nachguss (12l) begonnen.
- Auffällig hier war, dass der Treber sehr locker war und entsprechend das Wasser super schnell durchgelaufen ist. Ich musste quasi durchgehend Nachkippen und denke, dass das nicht so optimal ist?
- Dann normales Kochen für 60min. mit Hopfengabe etc.
- 15 min. vor Ende Yeast Nutrients und Whirlflock zugegeben.
- Mit Refraktometer 14,2°P gemessen meine iSpindel in der Brewfather App hat mir genau 14°P angezeigt.
- Hefe mit Starter ist schon nach wenigen Stunden angekommen und hat die Arbeit aufgenommen.

Mein Fazit --> Es hat alles super geklappt, es gab keine Probleme, beim Nachguss bin ich mir unsicher (schnelles Ablaufen gut?), Stammwürze getroffen - Passt soweit.

Gibt es von eurer Seite aus Feedback? Ich würde sonst den nächsten Sud nochmal so vorgehen oder gäbe es was, was man mal ausprobieren könnte z.B. um den Treber komprimierter zu halten beim Spargen?

Ich würde gerne ein Screenshot vom aktuellen Gärverlauf verlinken. Irgendwie klappt das nicht so recht mit Bild-Funktion.
Gibt es hier einen Tipp, habe mich an die Infos der FAQ gehalten, scheint aber nicht zu klappen.

Bild
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#26

Beitrag von integrator »

CarlOne hat geschrieben: Montag 19. Juni 2023, 11:37 -1- - Anlage auf 55°C geheizt und langsam eingemaischt in 22l Wasser.
-2- - Mit einem 1l Messbecher eine Ladung reingekippt und gut durchgerührt nach jeder Schüttung.
-3- - Beim Erreichen der 65° habe ich die Pumpte angeschaltet und ich konnte sie mit ca. 80-90% Öffnung laufen lassen.
-4- - Alle 10-15min. umgerührt.
-5- - Auf 78°C erhöht für 10min. zum Abmaischen - Kein Rühren mehr.
-6- - Auffällig hier war, dass der Treber sehr locker war und entsprechend das Wasser super schnell durchgelaufen ist. Ich musste quasi durchgehend Nachkippen und denke, dass das nicht so optimal ist?
:thumbup Das hört sich doch alles gar nicht so schlecht an. Von mir noch ein paar Anmerkungen ...

-1- Welche Einmaischtemperatur wolltest du denn haben. Bedenke das Malz zieht die Wassertemperatur runter.
-2- Nicht reinkippen ... besser reinstreuen.
-3- Nach wie vor würde ich immer 100% öffnen damit die Temperaturkontrolle des Malzrohrsystem stabiler läuft.
-4- Würde ich nach wie vor nicht machen. Wenn vernünftige Maischarbeit gemacht wird auch überflüssig.
-5- Malzrohrsystem schwingen immer etwas deshalb maische ich immer bei 76°C ab. Auch ohne Rast.
-6- Das ist OK auch wenn nicht optimal. Verringert meist nur etwas die Ausbeute.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#27

Beitrag von CarlOne »

integrator hat geschrieben: Montag 19. Juni 2023, 13:45 -1- Welche Einmaischtemperatur wolltest du denn haben. Bedenke das Malz zieht die Wassertemperatur runter.
-2- Nicht reinkippen ... besser reinstreuen.
-3- Nach wie vor würde ich immer 100% öffnen damit die Temperaturkontrolle des Malzrohrsystem stabiler läuft.
-4- Würde ich nach wie vor nicht machen. Wenn vernünftige Maischarbeit gemacht wird auch überflüssig.
-5- Malzrohrsystem schwingen immer etwas deshalb maische ich immer bei 76°C ab. Auch ohne Rast.
-6- Das ist OK auch wenn nicht optimal. Verringert meist nur etwas die Ausbeute.
-1- Der einzige Plan hier war, dass ich eine "kleine" Eiweißrast habe. Also keine Genaue Temperatur angepeilt. Eher 50-55° Oder ist das Quatsch?
-2- Ja, war blöd ausgedrückt. Habe es quasi immer so gemacht, dass ich mit leichten hin-und-her Bewegungen einmal 360° was verteilt habe.
-3- Also würdest du mit Top-Plate arbeiten und alles was in den Überlauf geht, geht eben rein? Hier gab es ja schon andere Meinungen dazu?
-4- Gleiche Thema wie der Punkt drüber: Würde dann nicht die Effizienz leiden? Was wären die Vorteile?
-5- Ich habe diesmal extrem häufig mit einem Einstechthermometer (Thermapen) von oben in die Maische gestochen. Dabei hatte das System zur 65° Rast Probleme sich einzuregeln, ist auf 68° hoch, da habe ich es dann manuell gestoppt und neu angefangen. Es hat sich dann mit der Zeit eingependelt und ist auch stabil geblieben. Ich hatte auch den Eindruck, dass es durch höhere Pumpleistung und Rühren konstanter ist.
-6- Könnten denn zu viele Reisspelzen oder das Rühren hier ein Thema sein? Hier wurde ja auch gesagt, dass man nicht den gesamten Treber verrühren sollte, sondern nur die obere Schicht.
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#28

Beitrag von FrankNDH »

Hallo CarlOne,

mein Ablauf beim GF70 ist in etwa so: - entspanntes Einmaischen und gut durchmischen. Ich fahre eine 10 Minuten Rast auf 55 Grad, und lasse dabei das obere Sieb weg, Pumpe bei 50%. Danach wird einmal durchgerührt. Reicht... In der Zeit konnte das Malz gut aufquellen, und zieht anschließend nicht mehr zu. Im weiteren Brauprozess lass ich die Pumpe so laufen, das nix durch den Überlauf geht, und der Spiegel nur 2-3 cm tiefer liegt. Läutern geht auch so ziemlich schnell, aber trotzdem mit guter Ausbeute....
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#29

Beitrag von integrator »

CarlOne hat geschrieben: Montag 19. Juni 2023, 14:52 -1- Der einzige Plan hier war, dass ich eine "kleine" Eiweißrast habe. Also keine Genaue Temperatur angepeilt. Eher 50-55° Oder ist das Quatsch?
-2- Ja, war blöd ausgedrückt. Habe es quasi immer so gemacht, dass ich mit leichten hin-und-her Bewegungen einmal 360° was verteilt habe.
-3- Also würdest du mit Top-Plate arbeiten und alles was in den Überlauf geht, geht eben rein? Hier gab es ja schon andere Meinungen dazu?
-4- Gleiche Thema wie der Punkt drüber: Würde dann nicht die Effizienz leiden? Was wären die Vorteile?
-5- Ich habe diesmal extrem häufig mit einem Einstechthermometer (Thermapen) von oben in die Maische gestochen. Dabei hatte das System zur 65° Rast Probleme sich einzuregeln, ist auf 68° hoch, da habe ich es dann manuell gestoppt und neu angefangen. Es hat sich dann mit der Zeit eingependelt und ist auch stabil geblieben. Ich hatte auch den Eindruck, dass es durch höhere Pumpleistung und Rühren konstanter ist.
-6- Könnten denn zu viele Reisspelzen oder das Rühren hier ein Thema sein? Hier wurde ja auch gesagt, dass man nicht den gesamten Treber verrühren sollte, sondern nur die obere Schicht.
-1- Schon OK, ich wollte nur darauf hinweisen das du die Temperatur vom Malz beachten muss.
-3- Geht sicher auch ohne. Bei meinem Grainfather G30 arbeite ich immer mit Platte.
-4- Ausbeute ist nicht alles und kostet notfalls nur paar Hände voll Malz. Man muss sie halt nur kennen. :Wink
-5- Deshalb lasse ich immer das Ventil voll offen um das zu starke Schwingen zu vermeiden. Ich habe aber eine 2-Punkt Regelung beim GF.
-6- Reishülsen nehme ich nur bei viel Weizenmalz. Deswegen vermeide ich rühren ... nur im Notfall OK:
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#30

Beitrag von CarlOne »

Ich wollte ja mit dem Thema hier ein wenig Licht (für mich persönlich) ins Dunkle bringen wie man im besten Fall mit dem Überlaufrohr und der Pumpensteuerung umgeht.
Die wirkliche Quintessenz aus den Beiträgen nehme ich aktuell so auf, dass man es für sich selbst rausfinden muss.
Die Vorgehen gehen teilweise extrem weit auseinander.
Von [Pumpe auf 100% und gerne viel ins Überlaufrohr und nicht rühren] bis [Fein justieren vom Durchlauf, immer unter dem Abfluss bleiben und viel Rühren] ist alles dabei.
Alles scheint seine Vor- und Nachteile zu haben.
Temperatursteuerung, Maischeführung, Ausbeute, Durchlässigkeit Maischebett, Wiederholgenauigkeit, ...

Aktuell scheint das Bier, welches ich am Samstag gebraut habe, vom Prozess her gut geklappt zu haben.
Ich werde das nächste Bier ebenfalls mit dem, von mir beschriebenen, Vorgehen brauen und schauen, ob es wieder so gelingt.
Dabei konnte ich viele, nützliche Tipps aus den Antworten hier bereits anwenden und denke, dass ich einfach mit der Zeit die Erfahrungen sammeln muss, was für mich das beste Vorgehen ist.

Vielen Dank erstmal. Wenn noch weitere Tipps parat stehen, gerne her damit :-).
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#31

Beitrag von integrator »

CarlOne hat geschrieben: Dienstag 20. Juni 2023, 12:05 Von [Pumpe auf 100% und gerne viel ins Überlaufrohr und nicht rühren] bis [Fein justieren vom Durchlauf, immer unter dem Abfluss bleiben und viel Rühren] ist alles dabei.
Bevor du mich falsch versteht :Wink ... wenn sehr viel durch den Überlauf geht ist das nicht OK sondern ein Anzeichen für ein Problem, d.h. hier muss man an seiner Maischarbeit was verändern.
Weiterhin viel Spass und Erfog bei (d)einem tollen Hobby. :Drink
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Re: Funktion und Aspekte Überlaufrohr bei Malzrohrsystemen

#32

Beitrag von Shortbreaker »

Bei meinem Mundschenk kann man die Pumpe nie sinnvoll auf 100% öffnen. Selbst wenn das Malz so durchlässig ist, dass das Läutern in 10-30min abgeschlossen ist, pumpt die Pumpe da noch mehr drüber.
Wenn ein bisschen mal was durch den Überlauf geht und wenn diese Würze dann entweder mittels oberem Sieb oder Filter auf dem Überlauf relativ sauber gehalten wird, ist das Ok, aber ich finde man sollte dann auch nach regeln. Wenn dann 10min später die Würze wieder mehrer cm unterhalb steht, dann halt wieder etwas auf.
Natürlich ist bei ständigem Überlaufen die Temperatur am Kesselboden gleichmässiger, aber mich interessiert ja eigentlich die im Malzkorb. Da kann man schon Überraschungen erleben, wenn man plötzlich mal ein zweites Thermometer nimmt und auch mal an verschiedenen Stellen misst.
Aber wie du sagst, so hat jeder seine Theorie und letztlich miss sich jeder selbst überlegen, was er für wichtig hält.
Mundschenk XXL + Kloßtopf auf Kochplatte für Dekoktion;
Überzeugter Fermzilla Allrounder 60l - Nutzer;
wohl schlechtester Hopfenbauer aller Zeiten (bisher) :-)
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