Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

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thopo68
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Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#1

Beitrag von thopo68 »

Hallo zusammen,

vorab: Ich habe mir von einem Brauerkollegen Equipment zur Zwangskarbonisierung meines aktuellen Sudes (11l Wit) ausgeliehen.
Ein 18l NC-Keg, Druckminderer mit Sodastream-Adapter, Kompressorzapfhahn, Manometer, alles dabei.

Folgende Situation: Cold Crash meines Wit nach der HG bei 4°C. Dann ins Keg umgefüllt. Laut Brewfather brauche ich 0.9 bar für ca. 1 Woche, um 5.1g CO2/l zu erreichen. Ich habe also meine Sodastream-Flasche angeschlossen und Stoff gegeben. Leider hatte ich keine Erfahrungswerte, wie lange es dauert, bis auf so einem Keg 1bar Druck sind. Bevor ich gemerkt habe, dass da was nicht stimmt, war die Flasche auch schon leer. Ich dachte, es läge daran, dass das Keg nicht voll ist und zuviel Kopfraum gefüllt werden muss. :Ahh Auf die Idee, dass am Keg irgendwas undicht sein könnte, kam ich dabei nicht. Muss wohl die Aufregung gewesen sein... :redhead. Da ich nicht noch eine Sodastream-Flasche opfern wollte, habe ich dann eine Zuckerlösung (40g auf 100ml) ins Fass gegeben, um die Nachgärung auf die klassische Art zu machen. Später habe ich dann die Undichtigkeit am Deckel entdeckt, behoben und noch mal ca. 1,5 bar CO2 draufgegeben. Jetzt hält es dicht. Nun aber zu meiner Frage: Ich habe jetzt Zucker und CO2 im Keg. Wie wirkt sich diese Kombi auf die Nachgärung aus? Das Keg steht bei 4°C im Kühlschrank. Ich schaue jeden Tag nach und fülle das inzwischen eingebundene CO2 nach.

Aber ich fahre am Samstag für 3 Wochen in den Urlaub und es kann sich niemand um den Sud kümmern. Was soll ich tun? Entsprechend mehr CO2 (z.B. 3 bar) als Vorrat draufgeben, damit es 3 Wochen "hält" und im Kühlschrank lassen? Oder aus dem Kühlschrank rausnehmen, damit der Zucker seinen Job machen kann? :Grübel
Viele Grüße Thomas
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PabloNop
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Re: Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#2

Beitrag von PabloNop »

Da der Zucker schon drin ist, muß er vergärt werden, oder es wird nicht schmecken. Also raus mit dem Keg und ab zur Nachgärung bei passender Temperatur.
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schlupf
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Re: Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#3

Beitrag von schlupf »

Moin,
Der Zucker ist ja jetzt eh schon drinnen, den wirst du also vergären lassen müssen. Leih' dir bei deinem Kumpel noch ein vernünftiges Spundventil (ohne ungewollte Undichtigkeiten) aus, stell' das entsprechend des gewünschten CO2-Gehalts und deiner (maximal zu erwartenden) Zimmertemperatur ein, bau es an und nimm' das Fass damit über deinen Urlaub aus dem Kühlschrank.
Wenn alles glatt läuft, kannst du danach noch feinjustieren.
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thopo68
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Re: Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#4

Beitrag von thopo68 »

Tach.
Zunächst mal danke für Eure Tipps. Ich werde dann das Keg aus dem Kühlschrank raus nehmen und in den Keller stellen. Dort hat es so 17-20°C. Auf das Spundventil muss ich leider verzichten, da der Kumpel auch aktuell nicht im Lande ist. Wenn der Druck aber zu hoch werden sollte, sollte ja das Überdruckventil des Keg entsprechend abblasen. Ich stelle das Keg aber sicherheitshalber noch in eine Wanne und packe eine Decke drüber. Dann sollte da keine Sauerei passieren. Ich berichte nach meinem Urlaub, wie es gelaufen ist. Danke! :thumbup
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Re: Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#5

Beitrag von Beerkenauer »

ich würde es im Kühschrank stehen lassen, erstens gärt es dann langsamer als bei Raumtemperatur und der Druck ist dann auch niedriger als bei Raumtemperatur. Zur Sicherheit kannst Du Dir ja was bauen, dass das Ablassventil dauerthaft hochgezogen ist. Dann hast Du zwar nach 3 Wochen keine Kohlensäure mehr drin aber Du kannst Dir sicher sein, dass dem Fass nix passiert ist. Musst dann halt nochmal anfangen zu karbonieren.
Oder Du beauftragst Deinen Blumengießdienst, dass er regelmässig den Druck ablassen soll an Deinem Fass ;-)

Stefan
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Re: Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#6

Beitrag von thopo68 »

So,
jetzt habe ich zwei Meinungen zu meinem Problem. Das macht es nicht einfacher... Eigentlich tendiere ich auch eher dazu, das ganze im Kühlschrank zu lassen und erst nach meinem Urlaub rauszunehmen (wo ich es dann wieder unter Beobachtung habe). Die Nachbarin, die sich um Post und Pflanzen kümmert, ist bereits über 80 und ich möchte sie damit nicht behelligen... Aber danke für all Eure Tipps!
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schlupf
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Re: Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#7

Beitrag von schlupf »

Naja, du hast die Zuckermenge ja vermutlich vorher passend berechnet. Dann hattest du, wenn ich das richtig verstanden habe, ja nur noch einmal den Kopfraum auf 1,5 bar gebracht, wovon der Großteil mittlerweile im Bier gelöst und der Druck gesunken sein dürfte. Wenn du das im warmen stehen lässt, dürfte das Bier zwar am Ende leicht überkarbonisiert sein, aber gefährlich sollte das nicht werden. Das NC Keg hat ja standardmäßig ein 7 bar Überdruckventil und hält ansonsten wohl an die 10 bar aus. Aber da die Zuckermenge ja berechnet ist und das zusätzliche Gas im Kopfraum jetzt nicht soo viel ist, dürfte das Ventil vermutlich nicht mal ansprechen.
Ich würde mir dann nach dem Urlaub mal ein Spundventil besorgen und das Fass dann über 2 Tage oder so auf den berechneten Druck bringen.

P. S.: Ich weiß nicht, wieviel Bock die Hefe noch auf den Zucker hat, nachdem sie 3 Wochen im Kühlschrank bei 4 Grad gestanden hat.
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thopo68
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Re: Zum ersten mal Zwangskarbonisierung mit Schwierigkeiten

#8

Beitrag von thopo68 »

Ich habe jetzt noch mal nachgesehen. Ich habe doch ein Spundventil auf dem Keg. Das war ziemlich weit zugedreht. Ich habe noch mal CO2 drauf gegeben (auf 2 bar) und es so weit geöffnet, dass es bei > 1,8 bar ablässt. Das ist auch der Druck, den es bei 17°C haben soll. Dann lasse ich das Keg doch im Keller und mache den Kühlschrank über den Urlaub aus. Sorry für mein Unwissen und vielen Dank für Eure Geduld. Aber ich übe ja noch... :redhead
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