Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

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thomyo
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Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#1

Beitrag von thomyo »

Hallo Bierfreunde!

Da ich nun bald auch vor meinem ersten Sud stehe und ich derzeit einiges lerne, möchte ich mal folgende Frage an die Profis da draußen stellen:

Wenn ich das Internet, oder auch dieses Forum durchsuche, wird beim Thema Maischen immer von mehreren Stufen gesprochen, bis hin zum abmaischen bei 78 grad.
Nun fibde ich allerdings in meiner Literatur (Craft Bier selber brauen von Fritz ubd Heike Wülffing) folgende Aussage:
"Es gibt verschiedene mehrstufige Maischverfahren. Hier wird die Maische bei unterschiedlichen Temperaturen ruhen gelassen.[...] Das wirkt sich nicht immer positiv auf den Geschmack aus. Die Faustformel lautet: Je mehr gemaischt wird, um alle Bestandteile des Malzes zu zertrümmern, desto langweiliger schmeckt das fertige Bier"

Hier wird also dazu geraten, sich für die Alpha oder Beta Amylase zu entscheiden!

Warum hält sich gefühlt niemand an diese Faustformel, sondern braut jeder nach dieser Aussage ein langweiliges Bier?!
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#2

Beitrag von Schlinsermändle »

Hallo und erstmal willkommen im forum,
Schau es gibt Überall in jedem Bereich Spezialisten die glauben das ihre Vorgehensweise die richtige ist usw.
Das is normal weil diese ihre Erfahrungen einbringen wollen und verarbeiten so zu sagen.
Ich kann dir den Tipp geben fahr mit mehreren rasten.
Es fängt schon bei der eiweisrast an, die einen sagen ja, die anderen nicht mehr nötig, ich mache sie zum teil zum teil nicht, kommt drauf an was ich braue.
Die maltoserast bei zB 63 grad mache ich schon , die Zeit ist unterschiedlich, kommt wieder auf die Biersorte an aber du willst ja vergährbaren Zucker also der bei der gährung dann später um gewandelt wird in alkohol. Eine Zweite verzuckerung brauchst um die restliche stärke die noch aus dem Malz gelöst wird zu verzuckern. Damit kannst du sicher gehen das du wirklich sämtliche stärke verzuckert hast und später dann keine Überraschung erfährst.
Ich fahre auch bei einer kombirast mit 67 grad dann nochmals eine rast bei 72 grad und gehe dann zB auf 76 oder 78 grad zum abmaischen, also hab ich wieder mehrere rasten.
Tipp von mir: nach der rast bei zB 72 grad mach ich die jodprobe.
Hoffe ein bissl gedient zu haben, hoffe du konntest was damit anfangen viel Spass beim ersten sud, nimm dir Zeit und Berichte darüber wie es gelaufen ist, OK?

Gruss Thomas :Drink
Zuletzt geändert von Schlinsermändle am Dienstag 12. Mai 2015, 19:08, insgesamt 2-mal geändert.
Gruss Thomas :Smile
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Liquidminer
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#3

Beitrag von Liquidminer »

Schlinsermändle hat geschrieben: Tipp von mir: nach der rast bei zB 72 grad mach ich die Hörprobe.
Die Technik würde mich allerdings interessieren. :Smile
Sorry, konnt nicht anders....
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#4

Beitrag von Schlinsermändle »

UPS sorry :Ahh
Möchte ich selber mal erleben, schon ausgebessert :Pulpfiction
Gruss Thomas :Smile
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gulp
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#5

Beitrag von gulp »

kommt wieder auf die Biersorte an aber du willst ja vergährbaren Zucker also der bei der gungvdann später um gewandelt wird. Eine Zweite verzuckerung brauchst um die restliche
starke
die noch aus dem Malz gelöst wird zu verzuckern. Damit kannst du sicher gehen das du wirklich sämtliche starke verzuckert hast und beim Gärungsprozess dann keine Überraschung erfährst
Ich fahre auch bei einer kombirast ei 67 grad dann nochmals eine bei 72 grad und gehe dann zB auf 76 oder 78 grad zum abmäischen, also ich wieder mehrere rasten.
Tipp von mir: nach der rast bei zB 72 grad mach ich die Hörprobe.
Wenn dann alle starken fürs gähhhren umgewandelt sind, kann man nach dem Abmähen schon mal ne Hörprobe machen, oder so... :Bigsmile :Greets


Gruß
Peter
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Liquidminer
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#6

Beitrag von Liquidminer »

thomyo hat geschrieben: Nun fibde ich allerdings in meiner Literatur (Craft Bier selber brauen von Fritz ubd Heike Wülffing) folgende Aussage:
"Es gibt verschiedene mehrstufige Maischverfahren. Hier wird die Maische bei unterschiedlichen Temperaturen ruhen gelassen.[...] Das wirkt sich nicht immer positiv auf den Geschmack aus. Die Faustformel lautet: Je mehr gemaischt wird, um alle Bestandteile des Malzes zu zertrümmern, desto langweiliger schmeckt das fertige Bier"

Warum hält sich gefühlt niemand an diese Faustformel, sondern braut jeder nach dieser Aussage ein langweiliges Bier?!
Naja, das angeführte Zitat ist ja auf mehreren Ebenen falsch, bzw führen solche Pauschalisierungen zu nichts. Ich würde Dir empfehlen Dich etwas über das Ziel der einzelnen Rasten zu belesen. "Langweiliges" Bier kann man auf verschiedene Weise herstellen.
Ansonsten erstmal herzlich wilkommen.
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Seed7
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#7

Beitrag von Seed7 »

thomyo hat geschrieben: Nun fibde ich allerdings in meiner Literatur (Craft Bier selber brauen von Fritz ubd Heike Wülffing) folgende Aussage:
"Es gibt verschiedene mehrstufige Maischverfahren. Hier wird die Maische bei unterschiedlichen Temperaturen ruhen gelassen.[...] Das wirkt sich nicht immer positiv auf den Geschmack aus. Die Faustformel lautet: Je mehr gemaischt wird, um alle Bestandteile des Malzes zu zertrümmern, desto langweiliger schmeckt das fertige Bier"

Hier wird also dazu geraten, sich für die Alpha oder Beta Amylase zu entscheiden!
Mann entscheidet sich nicht fuer eine Amylase, beide sind die meiste zeit zusammen wirksam es sei denn man maischt sehr warm ein da denaturiert die Beta (viel) schneller.

Die Faustformel verstehe ich nicht, oder es ist eine "falsche" simplifikation von einem sehr komplexen prozess. Zum beispiel einen aspekt, mei meheren Rasten muss wenigstens bei dem erhitzen geruehrt werden. Ruehren bringt durch die mechanische wirkung mehrere stoffe in der wuerze die sich geschmacksnegativ auswirken koennten (zum Beispiel gerbstoffe). Das kann dann wieder durch Dekoktion gekontert werden, liefert antioxidanten. In dieser hinsicht ist das einen schritt Infusionsverfahren sehr viel schonender, er wird nur bei dem einmaischen geruehrt und weiter steht die würze. Bei das richtige Malz sinkt sogar nichts zum Boden und bleibt es 90 minuten lang einen homogener Brei.

Eigentlich ist es so das das gewählte Malz die Maischmethode bestimmt. Eiweissrast ist normalerweise ueberfluessig und kann sogar Schaumnegativ arbeiten. Eiweissrast kann notwendig sein wen viel Weizenmalz oder Rohfrucht benützt wird da es in der Würze sonst Stickstoffmangel geben kann.

Faustformeln funktionieren eigentlich nie so ganz. keiner der maischverfahren ist Falsch, Mann kann sie nur falsch anwenden,

Ingo
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#8

Beitrag von thomyo »

Meine Güte, erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten.
Also das wird ja dann alles doch sehr viel komplizierter als es sich auf den ersten Blick anhörte :D
Dann werde ich mich mal genau in die unterschiedlichen Raststufen einarbeiten!

Dennoch merkwürdig, was er da in seinem Buch schreibt. Hat das denn schon einer von Euch gemacht?
Also einstufig gemaischt, ohne verschiedene Rasten? Kann jemand einen Vergleich ziehen?

Das hier ist übrigens das Buch:
http://www.amazon.de/Craft-Bier-selber- ... ber+brauen

Schlinsermändle hat geschrieben: Hoffe ein bissl gedient zu haben, hoffe du konntest was damit anfangen viel Spass beim ersten sud, nimm dir Zeit und Berichte darüber wie es gelaufen ist, OK?
Also ich plane dieses Projekt derzeit mit einem sehr guten Freund und wir sind noch recht am Anfang. Haben gerade unsere 3 Töpfe a 50 Liter (hatten erst 100 Liter, sind dann aber vernünfitg geworden)
bestellt und müssen die nächsten Tage erstmal unseren Einkaufszettel weiter abarbeiten. Allerdings ist mein Braupartner heute Maschinenbauingenieur und hat damals seine Ausbildung zum Mechatroniker
bei König Pilsener gemacht, er ist also etwas vom Fach :D Falls es von Interesse ist, kann ich auch den ganze Bau unserer Anlage dann dokumentieren.
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#9

Beitrag von thomyo »

Auf dem Foto kann man es sich nochmal durchlesen

[Foto vom Moderator entfernt]
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Seed7
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#10

Beitrag von Seed7 »

thomyo hat geschrieben: Dennoch merkwürdig, was er da in seinem Buch schreibt. Hat das denn schon einer von Euch gemacht?
Also einstufig gemaischt, ohne verschiedene Rasten? Kann jemand einen Vergleich ziehen?
So etwa 85% meiner Biere mache ich so, nur wenn ich denke das die ausbeute bei bestimmten schuettungen zu niedrig ist mache ich es in zwei schritte. Bei der hoeheren temperatur werden auch wieder neue staerken frei gemacht.

Ingo
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#11

Beitrag von gulp »

Dennoch merkwürdig, was er da in seinem Buch schreibt. Hat das denn schon einer von Euch gemacht?
Also einstufig gemaischt, ohne verschiedene Rasten? Kann jemand einen Vergleich ziehen?
Das ist schon korrekt beschrieben, in dem Buch. Single infusion mash, hier besser bekannt als Kombirast. Ist mache nichts anderes mehr. Eine Stunde bei 67° ist für viele Biere genau richtig.

Gruß
Peter
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#12

Beitrag von oliver0904 »

viewtopic.php?f=4&t=3251&p=45768#p45768

Ich finde Kombirast auch genial, nur die Ausbeute leidet. Klick mal auf den Link, da habe ich eine Kombirast gemacht.

Und weil es so einfach war, habe ich das gleiche mit einem Weizenbier gemacht. Gestern probiert, ist saulecker :thumbsup

Gruß
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#13

Beitrag von olibaer »

Hallo thomyo,
thomyo hat geschrieben:Dann werde ich mich mal genau in die unterschiedlichen Raststufen einarbeiten!
einen besseren Plan kann man gar nicht haben :thumbup

Gruß
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#14

Beitrag von Alt-Phex »

thomyo hat geschrieben: Nun fibde ich allerdings in meiner Literatur (Craft Bier selber brauen von Fritz ubd Heike Wülffing) folgende Aussage:
"Es gibt verschiedene mehrstufige Maischverfahren. Hier wird die Maische bei unterschiedlichen Temperaturen ruhen gelassen.[...] Das wirkt sich nicht immer positiv auf den Geschmack aus. Die Faustformel lautet: Je mehr gemaischt wird, um alle Bestandteile des Malzes zu zertrümmern, desto langweiliger schmeckt das fertige Bier"
Ich habe ja schon viel Blödsinn gehört und gelesen der in Hobbybrauer Büchern stehen soll.
Aber das kommt in meiner Top-Ten ganz weit nach oben, was für ein Quatsch ! :Mad2

Gerade mit unterschiedlichen Rasten kann ich doch steuern was am ende rauskommt.
Ich mache grundsätzlich meine drei Rasten, Eiweißrast, Maltoserast, Verzuckerung.
Und meine Biere schmecken alles andere als Langweilig.
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#15

Beitrag von Boludo »

Das Rasten wird komplett überbewertet. Achte lieber auf eine vernünftige Gärführung.
Ob Kombirast oder nicht entscheidet nicht über die Qualität des Bieres.

Stefan
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#16

Beitrag von gulp »

Mein korrekt bezog sich auf die Aussagen im "vom Moderator entfernten" Bild.

Gruß
Peter, der der Meinung ist, dass der Fritz Wülfing schon wissen wird was er wie macht!
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#17

Beitrag von cyme »

gulp hat geschrieben:Single infusion mash, hier besser bekannt als Kombirast. Ist mache nichts anderes mehr. Eine Stunde bei 67° ist für viele Biere genau richtig.
Auch meine Meinung. Mehrstufige Rasten sind aufwändiger, einen Unterschied rausschmecken konnte ich aber nie.
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schloemi
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#18

Beitrag von schloemi »

Hallo,

ich würde mich hier auch noch einmal ganz gerne einklinken.

Und zwar habe ich jetzt auch schon mehr als 10 Kombirasten hinter mir, sowohl im BM als auch einfach im Thermoport. Immer wieder lese ich Rezpte und Brauprotokolle, in denen mit der Kombirast nach 60 Minuten 65-70% SHA erreicht werden. Gerade dieses Wochenende hatte ich mal wieder einen 60 Liter Sud im Thermoport. Nach einer Stunde erreichte ich lediglich 13,5 ° Plato, nach 2 Stunden 15° Plato und erst nach 3 Stunden die anvisieren 16,69 °Plato, was nach Nachguss und Kochen knapp 61% SHA entsprach. Eingemaischt hatte ich bei 75°C -> ging dann schnell auf 67°C Rasttemeratur runter

Ich habe nun auch schon mehrere "Schrotbilder" ausgetestet, ohne signifikanten Unterschied. Beim Einmaischen rühre ich typischerweise etwa 10 Minuten und dann nohmals jeweils jede Viertelstunde.

Wo könnte mein Fehler liegen?

cu schloemi

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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#19

Beitrag von Boludo »

Pauschalisieren ist immer schwierig.
Die allermeisten Biere gehen mit Kombirast.
Ein nelkiges Hefeweizen würde ich immer tief einmaischen.
Beim Wit mit Rohfrucht sind Eiweißrasten nicht verkehrt und eine untergärige Hefe mag gerne ein paar Aminosäuren aus der Eiweißrast mehr, damit sie nicht gar so schwefelt.
Aber für die vielen obergärigen Biere ist eine Kombirast genau richtig.
Nachteil ist, dass man sich dabei langweilt.

Stefan
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#20

Beitrag von Boludo »

schloemi hat geschrieben:
Wo könnte mein Fehler liegen?

cu schloemi
Zu hoher Maische pH durch ungeeignetes Brauwasser?

Stefan
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#21

Beitrag von cyme »

schloemi hat geschrieben:Wo könnte mein Fehler liegen?
Stefan hat die kurze Antwort gegeben, falls du die lange ausführliche willst:
http://braukaiser.com/wiki/index.php?ti ... Efficiency
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#22

Beitrag von gulp »

Aber für die vielen obergärigen Biere ist eine Kombirast genau richtig.
Nachteil ist, dass man sich dabei langweilt.
Na ja, inner Brauerei gibts immer was zu tun und wenn es philosophieren und Musik lauschen ist. :Smile

Gruß
Peter, dem die Ausbeute recht Wurst ist. :Greets
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#23

Beitrag von schloemi »

Hallo Stefan,

werde ich mal wieder kontrollieren. Da mir hier nur Brunnewasser zur Verfügung steht, verwende ich seit geraumer Zeit die 5 Liter Eimer Purania, welche meines Wissens als recht "weich" gilt. Vor gut einem Jahr hatte ich mal einen Maische-PH Wert von 5,5 - 5,6 mit Teststreifen ermittelt und für mich als OK abgehackt, jedoch muss ich zugeben, dass ich wirklich das Brauwasser und deren Aufbereitung etwas Stiefmütterlich behandel :redhead

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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#24

Beitrag von Boludo »

Purania sollte ok sein und der pH auch.
Dann liegt es eher an der Schrotqualität.

Stefan
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#25

Beitrag von schloemi »

Ja das war auch so meine letzte Stellschraube, an der ich beim letzten Sud gedreht hatte. Hatte die MaltMill auf die Breite einer CD verkleinert, was sich beim Läutern auch nicht als richtiger Spass erwiesen hatte. Ich dacht eich wäre möglicherweise vorher zu grobkörnig herangegangen ...

Aber ich nehme auf alle Fälle mit, dass 60 Minuten in der Tat reichen sollten, Jodnormalität und Ziel-Stammwürze zu erreichen.


Danke schloemi

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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#26

Beitrag von afri »

Was mir aufgefallen ist: bei den Kombirasten hatte ich stets einen super beständigen Schaum auf dem Produkt, vielleicht ist das auch noch ein Anreiz, das mal zu testen. Bei klassischen Rasten hatte ich üblicherweise wenig bis keine Schaumdecke auf dem Bier. Ich mache mir nix aus Schaum, es ist mir nur in Erinnerung geblieben.
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#27

Beitrag von BadBuddha »

Ich maische auch nur per Kombirast im TP. Habe bis jetzt neben 6 60/70min Rasten auch 2 mal über Nacht gemaischt und am Ende 4-5 Liter mehr herausbekommen als bei den kurzen Rasten. Und ich leg die Rezepte immer nur für gut 20l aus. Nicht das es mich arg stört, da man mit mehr Malz gegenarbeiten kann, aber etwa 65%-70% Ausbeute über Nacht zu knapp 55% bei 1h ist ausbaufähig. Werde mich mal in den von cyme verlinkten Artikel einlesen.
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#28

Beitrag von GregorSud »

BadBuddha hat geschrieben:Ich maische auch nur per Kombirast im TP. Habe bis jetzt neben 6 60/70min Rasten auch 2 mal über Nacht gemaischt und am Ende 4-5 Liter mehr herausbekommen als bei den kurzen Rasten. Und ich leg die Rezepte immer nur für gut 20l aus. Nicht das es mich arg stört, da man mit mehr Malz gegenarbeiten kann, aber etwa 65%-70% Ausbeute über Nacht zu knapp 55% bei 1h ist ausbaufähig. Werde mich mal in den von cyme verlinkten Artikel einlesen.
Das finde ich merkwürdig. Mit meinem ollen Silvercrest habe ich nach einer Stunde Kombirast sicher schon 63%, bei Übernachtmaischen rund 70%. Bei mir hängt die Ausbeute eindeutig von der Schrotqualität ab (habe ne Corona).
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#29

Beitrag von Neubierig »

GregorSud hat geschrieben: Das finde ich merkwürdig. Mit meinem ollen Silvercrest habe ich nach einer Stunde Kombirast sicher schon 63%, bei Übernachtmaischen rund 70%. Bei mir hängt die Ausbeute eindeutig von der Schrotqualität ab (habe ne Corona).
Läuft dein Rührwerk die gesamte Zeit durch?

Cheers,

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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#30

Beitrag von GregorSud »

Neubierig hat geschrieben:
GregorSud hat geschrieben: Das finde ich merkwürdig. Mit meinem ollen Silvercrest habe ich nach einer Stunde Kombirast sicher schon 63%, bei Übernachtmaischen rund 70%. Bei mir hängt die Ausbeute eindeutig von der Schrotqualität ab (habe ne Corona).
Läuft dein Rührwerk die gesamte Zeit durch?

Cheers,

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Sowas habe ich nicht :Bigsmile Wenn ich daran denke, rühre ich nach 30 Min. einmal um und heize gegebenenfalls nochmal einen Grad auf.
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#31

Beitrag von BadBuddha »

Ich hab auch ne Corona. Werde die nächsten Male das Malz vorher mit 2% Wasser konditionieren. Hoffe dadurch etwas feiner schroten zu können, da bei meiner jetzigen Einstellung noch einige halbe Malzkörner in der Spelze verbleiben. Stelle ich es aber kleiner zerfetzt es mir zu sehr die Spelzen. Und nach der Lektüre des oben verlinkten Artikels werde ich mir auch fürs nächste Mal ein paar PH-Teststreifen besorgen. Schaun mer mal.
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#32

Beitrag von Neubierig »

GregorSud hat geschrieben:
Sowas habe ich nicht :Bigsmile Wenn ich daran denke, rühre ich nach 30 Min. einmal um und heize gegebenenfalls nochmal einen Grad auf.
Aber die Stärke eines Silvercrests liegt darin, dass es eine gewisse Temperature halten kann - das wird aber durch gelegentlicher Aufheizung gemacht, und so sollte es gerührt werden ... Oder maischst Du auch mit Isolierung, was gut genug ist, die Temperature übernacht zu halten?

Cheers,

Keith :-)
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#33

Beitrag von Ulrich »

thomyo hat geschrieben: Nun fibde ich allerdings in meiner Literatur (Craft Bier selber brauen von Fritz ubd Heike Wülffing) folgende Aussage:
"Es gibt verschiedene mehrstufige Maischverfahren. Hier wird die Maische bei unterschiedlichen Temperaturen ruhen gelassen.[...] Das wirkt sich nicht immer positiv auf den Geschmack aus. Die Faustformel lautet: Je mehr gemaischt wird, um alle Bestandteile des Malzes zu zertrümmern, desto langweiliger schmeckt das fertige Bier"
Hier wird also dazu geraten, sich für die Alpha oder Beta Amylase zu entscheiden!
Also, das ist ja, wie ein schrecklicher Unfall => man will dran vobeigehen, schaut dann aber doch hin!

Wie hier (Gambrinus sei es gedankt) schon mehrere Male erwähnt wurde, ist diese Aussage mehr als...hm.. fragwürdig!
Das Maischverfahren ist in erster Linie abhängig von gewünschten Endresultat. => man definiert sein Endprodukt und passt die Technologie unter Berücksichtigung der zu verwendenen Roh-, Hilfs-,Betriebsstoffe und anlagenbedingte Möglichkeiten an.
Ziel des Maischens:
- Umwandeln von gewollte unlöslichen Stoffen in lösliche Stoffe in bestimmter Quantität (im Bestimmten Verhältnis),
- nicht lösen von ungewollten Stoffen
- und erhaltung der Spelze.

Der Vorteil an single-infusion, ist
- Zeitersparnis
- ggf geringerer Energieverbrauch
- geringer mechanischer Einflus auf die Maische
Aber hauptsächlich, weil man gezielt Einfluß auf den EV° hat.

Eine mehrstufige Infusion oder gar Dekoktion bieteten aber diffizielere Möglichkeiten

Welches Maischverfahren man verwendet ist abhängig von dem "Stärkelieferant" den man verwendet (Gerstenmalz, Roggenmalz, Gerste , Mais, Reis, Sorghum, Hirse, Urkorn, Weizen, usw) und was man in welcher Konzentration aus der Maische lösen möchte (=Endprodukt)
GregorSud
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Re: Frage zum einstufigen Infusionsmaischverfahren

#34

Beitrag von GregorSud »

Neubierig hat geschrieben:
GregorSud hat geschrieben:
Sowas habe ich nicht :Bigsmile Wenn ich daran denke, rühre ich nach 30 Min. einmal um und heize gegebenenfalls nochmal einen Grad auf.
Aber die Stärke eines Silvercrests liegt darin, dass es eine gewisse Temperature halten kann - das wird aber durch gelegentlicher Aufheizung gemacht, und so sollte es gerührt werden ... Oder maischst Du auch mit Isolierung, was gut genug ist, die Temperature übernacht zu halten?

Cheers,

Keith :-)
Ich habe den Silvercrest mit einer einfachen Isomatte isoliert, ja! Dadurch verliert er innerhalb einer Stunde maximal ein °C. Deshalb heize ich dann manchmal noch auf. Aber meistens vergesse ich das eh, weil gerade aufräume, oder sonst etwas erledige ;)
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