Rezept Helles

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Krivo
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Rezept Helles

#1

Beitrag von Krivo »

Hallo Freunde des Hopfens und Malzes,

ich bin Neuling und habe erst ein Pils und zwei Weizenbiere gebraut in 20 Liter Dimensionen. Ich würde gern ein leckeres Helle brauen. Hat wer ein Rezept für mich was bewährt und gut ist? Ich weiß, im Internet wird man erschlagen damit, aber eine echte Empfehlung dazu gibt es meist nicht.

Ich habe bislang an folgende Zutaten gedacht: Pilsner Malz mit Perle am Anfang und Herkules in der Mitte, Hefe hatte ich die SAFLAGER S-23 im Auge. Kann man das Helle auch mit etwas CARAHELL verfeinern? Wird dann bestimmt etwas dunkler, aber dann wäre es ein dunkles Helles :Smile Vielleicht gibt es hier noch den ein oder anderen Tipp für mich?

Vielleicht gibt es hier in Herne auch Hobbybrauer die, mal was Gemeinsames lostreten wollen?

LG
Christian
Viele Grüße
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schlupf
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Re: Rezept Helles

#2

Beitrag von schlupf »

Duc1302
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Re: Rezept Helles

#3

Beitrag von Duc1302 »

rauchbier
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Re: Rezept Helles

#4

Beitrag von rauchbier »

Du kannst ein Helles ohne Probleme mit Carahell "verfeinern". Ich gebe bei einem meiner Rezepte zum Pilsener noch Münchner Malz. Das wird dann ein Helles Urtyp. S-23 geht, ich nehme inzwischen eine Münchner Lager Flüssighefe. Das tut aber keinen Abbruch. Als Hopfen kommt bei mir nur Mittelfrüh rein. Welche Wasserprofil möchtest du verwenden.
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Innuendo
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Re: Rezept Helles

#5

Beitrag von Innuendo »

MüHell im Braumagazin
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Boludo
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Re: Rezept Helles

#6

Beitrag von Boludo »

Das Rezept ist das kleinste Problem.
Wie du es machst entscheidet darüber, was daraus wird.
Vor allem solltest du das Wasser nicht unterschätzen.
Dann noch so wenig Sauerstoff wie möglich und eine saubere kalte Gärung mit viel vitaler Hefe.
Das ist wesentlich entscheidender als die Frage ob Cara oder nicht.
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Re: Rezept Helles

#7

Beitrag von Krivo »

Danke für Eure Antworten und Rezepte.
Wasser ist hier bei mir aus der Ruhr und die Maische hatte das letzte Mal 5,5 PH-Wert. Denke, das ist fürs Brauen ok. Sauerstoff vermeide ich mit einem Schlauch der bis zum Boden geht beim Umfüllen, so dass nix aufgeschäumt wird.
Viele Grüße
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Re: Rezept Helles

#8

Beitrag von DietmarK »

Ich rate Dir zu Flüssighefe, verwende keine Trockenhefe.

Ich mache gerade einen unfreiwilligen Hefevergleich.
Meine WLP 860 wollte 2 Tage nicht anspringen, dann
habe ich 3 Tüten 34/70 gegeben um den Sud zu retten.
Puuhhhh
Die gewohnte leichte Süsse und Malzkgkeit ist weg, dafür ist jetzt eine leichte Fruchtigkeit dabei. Es wurde kein schlechtes Bier aber beileibe nicht so gut wie gewohnt.

Cheers
Dietmar
Cheers!
dietmar
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Re: Rezept Helles

#9

Beitrag von Boludo »

DietmarK hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 08:17 Ich rate Dir zu Flüssighefe, verwende keine Trockenhefe.
Das funktioniert aber nur, wenn man einen vernünftigen Starter macht. Und mit vernünftig meine ich auch vernünftig, also nicht bloß ein bisschen anfüttern.
Bei obergärig kann man die Flüssighefe so nehmem wie sie kommt und dann reicht auch eine Packung locker für 20l.
Untergärig ist da eine komplett andere Welt. Auch wenn die Hersteller was anderes auf die Packung schreiben wie zb warm anstellen.
Am allerbesten holt man sich einen Batzen Hefe aus der Brauerei oder diese Flüssighefe von Braupartner.
https://www.braupartner.de/Hefe?Filter= ... C4QAvD_BwE
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Re: Rezept Helles

#10

Beitrag von Krivo »

Habe, wie gesagt, eine Trockenhefe (SAFLAGER S-23) im Auge und auch schon im Einkaufskorb liegen. Ich würde, wie bisher auch, auf dem Magnetrührer einen Starter damit ansetzen, also nur lauwarmes Wasser, Tüten rein und 20 min in Ruhe lassen, dann einschwenken oder etwas rühren lassen um Sauerstoff reinzubringen. Und dann ab in die etwa gleich temperierte Würze.

Ich habe bislang mich auf Trockenhefe beschränkt, aber ist die Flüssighefe wirklich so ein "Technologiesprung" beim Brauen? Und kann man den Starter auch mit Zuckerlösung machen, oder muss es Malzextrakt sein?
Viele Grüße
Krivo

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Re: Rezept Helles

#11

Beitrag von renzbräu »

Krivo hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 14:02 Ich würde, wie bisher auch, auf dem Magnetrührer einen Starter damit ansetzen, also nur lauwarmes Wasser, Tüten rein und 20 min in Ruhe lassen, dann einschwenken oder etwas rühren lassen um Sauerstoff reinzubringen. Und dann ab in die etwa gleich temperierte Würze.
Sorry - das ist kein Starter sondern Hefe rehydrieren!
Ein Starter zielt darauf ab die Hefe zu vermehren.

Sauerstoff ist bei Trockenhefe aus dem Päckchen auch nicht nötig, da die Hefe beim Hersteller in dem Zustand getrocknet und eingetütet wird, dass sie alle zur Vermehrung nötigen "Bausteine" in den Zellen "gebrauchsfertig" eingelagert hat. Bei Flüssighefe sieht das anders aus: Die braucht Sauerstoff und die Nährstoffe der Würze.
Daher am besten Würze zur Propagation herstellen (z.B. Kombirast in der Thermoskanne), Malzextrakt oder -zur Not- alkoholfreies Bier aus gestoppter Gärung. Bei reiner Zuckerlösung fehlen zu viele Nährstoffe.
Grüße Johannes

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Re: Rezept Helles

#12

Beitrag von Krivo »

Danke für die Info, Johannes :)

Kannst Du mir ein Bier benennen, welches nach der Methode "gestoppte Gärung" produziert wurde?

Lg
Christian
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Re: Rezept Helles

#13

Beitrag von rakader »

Abhängig von der Stammwürze und der Anstelltemperatur musst Du zwei bis vier Päckchen Flüssighefe nehmen. Das ist natürlich auch eine Kostenfrage. Ein Untergäriges braucht mehr Hefezellen beim Anstellen als ein Obergäriges, meist das Doppelte. Stellt man dann noch kälter als empfohlen an, steigt die benötige Hefe nochmals an; da muss man sich dann extra schlau machen. Suche mal nach Yeast Calculator, diese Rechner weisen recht verlässlich Durchschnittswerte aus z.B. hier https://www.brewersfriend.com/yeast-pit ... alculator/
(Im Text dort gibt es auch sehr viele ihilfreiche Hinweise zum Verständnis.)

Manchmal findet man auch Hinweise der Hersteller auf deren Seiten, meist aber versteckt. Ansonsten ist ein Starter, wie hier schon empfohlen, das Mittel der Wahl.

Edit: Ein alkoholfreies Bier ist u.a. ein Bier aus gestoppter Gärung. Das kannst Du in Deinem Fall aber vernachlässigen. Einen Starter machst Du z.B. so: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=recipe
---
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Re: Rezept Helles

#14

Beitrag von Krivo »

rakader hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 15:45 Abhängig von der Stammwürze und der Anstelltemperatur musst Du zwei bis vier Päckchen Flüssighefe nehmen. Das ist natürlich auch eine Kostenfrage. Ein Untergäriges braucht mehr Hefezellen beim Anstellen als ein Obergäriges, meist das Doppelte. Stellt man dann noch kälter als empfohlen an, steigt die benötige Hefe nochmals an; da muss man sich dann extra schlau machen. Suche mal nach Yeast Calculator, diese Rechner weisen recht verlässlich Durchschnittswerte aus z.B. hier https://www.brewersfriend.com/yeast-pit ... alculator/
(Im Text dort gibt es auch sehr viele ihilfreiche Hinweise zum Verständnis.)

Manchmal findet man auch Hinweise der Hersteller auf deren Seiten, meist aber versteckt. Ansonsten ist ein Starter, wie hier schon empfohlen, das Mittel der Wahl.

Edit: Ein alkoholfreies Bier ist u.a. ein Bier aus gestoppter Gärung. Das kannst Du in Deinem Fall aber vernachlässigen. Einen Starter machst Du z.B. so: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=recipe
Danke Dir :thumbup
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Re: Rezept Helles

#15

Beitrag von renzbräu »

Liste alkoholfreier Biere durch gestoppte Gärung
viewtopic.php?p=489907&hilit=liste+alko ... er#p402407
Grüße Johannes

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Re: Rezept Helles

#16

Beitrag von rakader »

Krivo hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 16:46 Danke Dir :thumbup
Wie hier schon an anderer Stelle hier im Thread erwähnt - das Rezept ist beim Hellen nicht die Herausforderung. Es ist die Gärführung, also das Einhalten der Temperatur - die Stolperstelle Sauerstoff hast Du ja schon selbst erwähnt. Wenn die richtige Temperatur gegeben ist, z.B. durch einen Reifekühlschrank, nur zu. Ansonsten würde ich Dir zuerst zu einem oberärigen Bier raten.

Mit Trockenhefe kannst Du natürlich auch einen Starter propagieren. Das ist aber eher ungewöhnlich. Es gibt einige Threads hier im Forum dazu. Der vorgestellte Yeast Calculator berücksichtigt auch das. Ich würde Dir, nicht zuletzt wegen Fragen des Geschmacks, zu Flüssighefe raten, wenn Du schon mit einem Starter als "Technologiesprung" anfangen solltest.
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Re: Rezept Helles

#17

Beitrag von SchlatzPopatz »

Krivo hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 14:02 Habe, wie gesagt, eine Trockenhefe (SAFLAGER S-23) im Auge und auch schon im Einkaufskorb liegen.
Die S-23 entspricht, nach dem was ich gelesen habe, dem Hefestamm RH von der VLB Berlin (Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei Berlin). Gleichen Stamm bekommst Du als Trockenhefe auch von Gozdawa: https://www.gozdawa.biz/de_DE/p/Gozdawa ... -RH-10g/46
Die Hefe geht etwas in die fruchtige Richtung, so wird sie auch auf verschiedenen Seiten beschrieben.
Wir brauen regelmässig mit diesem Hefestamm, allerdings haben wir die Hefe mal von einer Brauerei bekommen und uns auf Agar "eingelagert". Wir propagieren die immer wieder neu mit einem Starter.
Versuchsweise habe ich auch mal die Trockenhefe VLB RH von Gozdawa genommen. Das Bier war auch sehr gut. Es spricht meiner Ansicht nach nichts dagegen für Dein Helles eine Trockenhefe zu nehmen. Wichtig ist nur, dass Du ausreichend Hefe nimmst. Ich hatte für 25 Liter 2 Päckchen (je 10g) der Gozdawa genommen. Rehydrieren reicht da aus.
Hier auch noch mal das Rezept zu unserem Hellen
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... enerezepte
Zuletzt geändert von SchlatzPopatz am Sonntag 30. Juli 2023, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß aus Dresden
:Drink
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slimcase
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Re: Rezept Helles

#18

Beitrag von slimcase »

Ich braue recht häufig Helles :) Wenn ich etwas weiter geben kann dann dies:

1.) Ich empfehle dir dieses Rezept:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... 3%BCnchner

Es ist ein schönes bekanntes Müncher Helles mit Cara und nur einer Hopfensorte. Ich braue es immer wieder gern

2.) Meine Liebelingshefe ist die Wyeast 2308 aber die S-23 ist auch total in Ordnung. Die Trockenhefen sind mittlerweile so gut geworden und stehen den Flüssighefe nicht mehr viel nach. Viele Hobbybrauer "retten" oft Sude bei denen die bekannte Flüssighefe versagt hat mit Trockenhefe. Das ergibt dann oft eine Mischmaschgärung die nicht wirklich toll ist und die Schuld wird dann der Trockenhefe gegeben.

3.) Ich braue in der 50L Klasse und verwende immer nur ein Päckchen Trocken- oder Flüssighefe die ich mit einem Starter fit mache. Bei 20L klappt das erst recht ;) In 2-3 Tagen sollte der Starter fit sein: 1 Tag: 0,5L alkfreies auf die Hefe, 2 Tag: 1,5l drauf.

4.) Für zukünftige Starter 10% des Sudes einfrieren. So sparst du dir das alkfreie Bier und der Starter hat beeinflusst dein Bier geschmacklich in keinem Fall.

5.) Wasser ist total wichtig. pH Wert darf nach dem Maischen die 5,6 nicht übersteigen besser sind 5,4

6.) Gärführung ist extrem wichtig, unbedingt an das Rezept halten! Faustregel: bei 9-10 Grad. Vor dem Abfüllen dann nochmal zwei Tage auf 15 Grad lassen damit evt entstandenes diacetyl abgebaut wird.

7.) Auch mal andere Helle Rezept probieren z.b. dies hier: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ff=kaitzer

Viele Erfolg und mach es zum Anfang einfach ;) das wird schon
Lieben Gruß
Danilo
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Krivo
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Re: Rezept Helles

#19

Beitrag von Krivo »

slimcase hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 18:31 Ich braue recht häufig Helles :) Wenn ich etwas weiter geben kann dann dies:

1.) Ich empfehle dir dieses Rezept:

https://www.maischemalzundmehr.de/index ... 3%BCnchner

Es ist ein schönes bekanntes Müncher Helles mit Cara und nur einer Hopfensorte. Ich braue es immer wieder gern

2.) Meine Liebelingshefe ist die Wyeast 2308 aber die S-23 ist auch total in Ordnung. Die Trockenhefen sind mittlerweile so gut geworden und stehen den Flüssighefe nicht mehr viel nach. Viele Hobbybrauer "retten" oft Sude bei denen die bekannte Flüssighefe versagt hat mit Trockenhefe. Das ergibt dann oft eine Mischmaschgärung die nicht wirklich toll ist und die Schuld wird dann der Trockenhefe gegeben.

3.) Ich braue in der 50L Klasse und verwende immer nur ein Päckchen Trocken- oder Flüssighefe die ich mit einem Starter fit mache. Bei 20L klappt das erst recht ;) In 2-3 Tagen sollte der Starter fit sein: 1 Tag: 0,5L alkfreies auf die Hefe, 2 Tag: 1,5l drauf.

4.) Für zukünftige Starter 10% des Sudes einfrieren. So sparst du dir das alkfreie Bier und der Starter hat beeinflusst dein Bier geschmacklich in keinem Fall.

5.) Wasser ist total wichtig. pH Wert darf nach dem Maischen die 5,6 nicht übersteigen besser sind 5,4

6.) Gärführung ist extrem wichtig, unbedingt an das Rezept halten! Faustregel: bei 9-10 Grad. Vor dem Abfüllen dann nochmal zwei Tage auf 15 Grad lassen damit evt entstandenes diacetyl abgebaut wird.

7.) Auch mal andere Helle Rezept probieren z.b. dies hier: https://www.maischemalzundmehr.de/index ... ff=kaitzer

Viele Erfolg und mach es zum Anfang einfach ;) das wird schon
Hi Danilo,

auch Dir vielen Dank für Deine Erfahrung. Werde es auch mal versuchen und mit Deiner Anleitung kann ja nix "schief" gehen :)

Lg
Christian
Viele Grüße
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Re: Rezept Helles

#20

Beitrag von rakader »

@Christian Zum Wasser merke Dir einfach: mit pH 5,5 geht nie etwas schief. pH 5,4 ist aber optimal für helle Biere (trockener) und pH 5,6 für dunkle Biere (süßer). Chemisch machen helle Malze den Maische-pH saureralkalischer, dunkle Malze senken heben ihn leicht an ab. Malz verzuckert optimal zwischen pH 5,2 und 5,8. Rechnet man Messfehler heraus, sind es nur noch 5,3 bis 5,7, dann noch Schwankungen im Malz, so kommt man auf 5,4 und 5,6 - daher diese Werte.
Wenn der pH in Ordnung ist, kannst Du Fragen nach der Restalkalität vergessen.

Gruß Radulph
Zuletzt geändert von rakader am Dienstag 1. August 2023, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rezept Helles

#21

Beitrag von Boludo »

rakader hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 21:54 Chemisch machen helle Malze den Maische-pH saurer, dunkle Malze heben ihn leicht an.
Ist es nicht gerade anders rum?
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Re: Rezept Helles

#22

Beitrag von Düssel »

rakader hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 21:54 Chemisch machen helle Malze den Maische-pH saurer, dunkle Malze heben ihn leicht an.....
Gruß Radulph
Bist Du dir da sicher? Ist es nicht umgekehrt?
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Re: Rezept Helles

#23

Beitrag von rakader »

Düssel hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 22:59
rakader hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 21:54 Chemisch machen helle Malze den Maische-pH saurer, dunkle Malze heben ihn leicht an.....
Gruß Radulph
Bist Du dir da sicher? Ist es nicht umgekehrt?
Du hast natürlich recht. Habe ich verwechselt. (Bin im Kopf über Säurevernichter wie Natron gestolpert.)
Edit: Hab's korrigiert.
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Re: Rezept Helles

#24

Beitrag von Barney Gumble »

Boludo hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 09:05
DietmarK hat geschrieben: Sonntag 30. Juli 2023, 08:17 Ich rate Dir zu Flüssighefe, verwende keine Trockenhefe.
Am allerbesten holt man sich einen Batzen Hefe aus der Brauerei oder diese Flüssighefe von Braupartner.
https://www.braupartner.de/Hefe?Filter= ... C4QAvD_BwE
Die Hefe im link ist aber für Dunkle, diese hier passt eher zu Deinem Hellen-Projekt: https://www.braupartner.de/Zymoferm-HEL ... sighefe-ug
Bin auch auf der Suche nach der ultimativen Hellen-Hefe, Erfahrungen mit der zymoferm hab ich keine. Die Wyeast 2308 war immer meine Standard-Helle-Hefe, ist meines Erachtens aber bei erster Führung nicht mehr ganz so stark wie noch vor 10 Jahren.
Vg Shlomo
Als ich von den schlimmen Folgen des Trinkens las, gab ich es sofort auf - das Lesen! (frei nach Henry Youngman)
Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Rezept Helles

#25

Beitrag von Innuendo »

die Hefe Suche beschäftigt mich auch. Ich empfinde die Wyeast 2308 als sehr geruchsintensiv (floral, blumig). Die Z001 habe ich 2-3 eingesetzt. Leider gab es zuletzt von unterschiedlichen Seiten ähnliche Kritiken, die auch ich so erfahren haben. Die Z001 gefiel mir sonst sehr gut: Lieferung, Liefermenge und Preis sind imho sehr gut. Im Kühlschrank wartet die White Labs WLP860 auf einen Test. Die WLP860 war zuletzt nirgends verfügbar.

Mein Vorgehen ist bis auf Kleinigkeiten identisch mit dem Beitrag von slimcase. Die Rezeptempfehlung mit 14% Cara wäre nicht so mein Favorit. Mit nur 8% (5% CaraHell, 3% CaraPils) im Juni mit der 2308 gebraut, entwickelt sich der anfangs dezente Cara-Geschmack (bei mir) nach 2-3 Gläsern als aufdringlich-am-gaumen-hängend. Eine gute Alternative zum Cara ist etwas MüMa (3-5%).
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Re: Rezept Helles

#26

Beitrag von schlupf »

Ich habe jetzt in der letzten Zeit öfter mal Helle und ähnliches gebraut und als meine Lieblings(trocken)hefe dafür hat sich eindeutig die SafLager S-189 (Hürlimann) rauskristallisiert. Trotz 100% Pilsner Malz lässt die eine leichte Vollmundigkeit und ist einfach lecker.

Der Brauer von unserer örtlichen Craftbrauerei sagte zwar, die S-189 wäre manchmal etwas zickig, aber bisher hatte ich keine Probleme damit. Ich habe jetzt beim Anstellen auch keinen großen Zauber veranstaltet: einfach 2 Tütchen bei 9 Grad für 28L aufstreuen und dann bei 10 Grad gären lassen, wenn die Kräusen zusammenfallen ein paar Tage auf 16 Grad kommen lassen zur Diazetylrast inklusive Spunden und zum Schluss Cold Crash.

Ich habe mir früher mit dem Hefe Rehydrieren immer einen mega Stress gemacht: einen Teil Würze separat auffangen und kühlen, Wasser abkochen, abkühlen auf 30 Grad, Rehydrieren, löffelweise mit der kalten separaten Würze Temperatur angleichen und das alles innerhalb der 30 Minuten die man maximal vorm Anstellen vergehen lassen soll. Und trotzdem hatte ich manchmal 2-3 Tage Lag vorm sichtbaren ankommen.
Seit jetzt in letzter Zeit Aufstreuen von mehreren Seiten propagiert wurde, hab' ich das mittlerweile mehrfach getestet und (anekdotische Evidenz) das Ankommen geht seitdem wesentlich schneller (meist direkt am nächsten Tag), am Ergebnis habe ich nicht mehr Kritik als vorher und der ganze Anstellprozess nervt halt direkt 100% weniger.
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Re: Rezept Helles

#27

Beitrag von Innuendo »

Es geht auch stressfrei mit vitalen & aktiven Zellen:
rehydrieren vs ertränken und Hölle

Heute früh habe ich für Samstag (etwas kurzentschlossen) einen Starter mit einem Päckchen WLP860 PurePitch erstellt. Die PurePitch Flüssighefen können nach WhiteLabs auch direkt auf die Würze gegeben werden. Aber auch in meinen propagierten Starter gebe ich am Sams noch einen (abgekühlten) Schluck Kochwürze rein, schüttelt das Gemisch ordentlich auf und stellen den abgedeckten Erlenmeyerkolben bei Anstelltemperatur weg. Dann ist im Erlenmeyerkolben zum Anstellen mehr Aktion, als bei WOA.
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Re: Rezept Helles

#28

Beitrag von rakader »

Innuendo hat geschrieben: Mittwoch 2. August 2023, 13:24
Heute früh habe ich für Samstag (etwas kurzentschlossen) einen Starter mit einem Päckchen WLP860 PurePitch erstellt. Die PurePitch Flüssighefen können nach WhiteLabs auch direkt auf die Würze gegeben werden. Aber auch in meinen propagierten Starter gebe ich am Sams noch einen (abgekühlten) Schluck Kochwürze rein, schüttelt das Gemisch ordentlich auf und stellen den abgedeckten Erlenmeyerkolben bei Anstelltemperatur weg. Dann ist im Erlenmeyerkolben zum Anstellen mehr Aktion, als bei WOA.
Innu
Ich weiß ja nicht welche Mengen du braust, aber das dürfte zu früh sein. Die Verdoppelungsrate liegt bei 5 Stunden. Das heißt: 10 Stunden Vervierfachung, 15 Stunden Verachtfachung - gemessen an 20 °C. Bei Faktor 10 sind das 17 Stunden für die letzte Stufe.
Du kannst aber die Zeit durch niedrigere Temperatur strecken - bei 10 °C wären das dann 48 Stunden.

Brraufex hat mir das mal sehr gut erklärt - und danach habe ich mein Handling von starren 24 h umgestellt, bzw. lasse ich den Starter oft im Kühlschrank reifen, bzw. verzichte af den Magnetrührer, wenn sich der Brautag verschiebt. Hat sich bewährt.
Vermerkt im Thread und bezogen auf UG: viewtopic.php?p=487494&hilit=starter#p487441
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Re: Rezept Helles

#29

Beitrag von Krivo »

So, das Helle Bier ist am Sonntag gebraut worden. Jetzt habe ich am Montag die Trockenhefe mit etwa 25°C rehydriert und der Sud hatte auch noch 25°C (Stand über Nacht im Gärschrank, der ist auf 12°C eingestellt, hat es aber in der Zeit nicht geschafft). Jetzt habe ich die Hefe bei etwa 25°C hinzugefügt und beides hat dann 1 1/2 Tage später 12°C erreicht. Hätte ich erst beides auf 12°C bringen müssen vor dem Ansetzten, oder war das so richtig? Gärprozess ist auf jeden Fall angelaufen...
Screenshot 2023-08-17 112910.jpg
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Re: Rezept Helles

#30

Beitrag von Innuendo »

Es gibt hier (min) zwei Überlegungen:
Eine Überlegung besagt, dass lieber früh als zu spät Hefe zugegeben werden muss, um den vorhandenen Sauerstoff den vorhandenen Mikroorganismen weg zu nehmen. Ggfs. auch nur einen Teil der gesamten Hefe. Von Ulrich Pei­se gab es dazu einen Beitrag, finde ich aber grad nicht wieder. Weil Du ein Über-Nacht-Abkühler bist, ist das Argument aber eigentlich nicht mehr ganz so ausschlaggebend.

Die andere Überlegung besagt, dass die Gärführung beim UG Hell über Hopp oder Topp entscheidet. Das sind auch meine Erfahrungen, wobei ich die S-23 nur einmal ausprobiert habe. 25°C Anstelltemperatur ist zu warm. Das Abkühlen auf 12°C ist richtig, aber ich vermute hier einen weiteren erhöhten Stressfaktor für die Hefe. Nun ist es so, also lass es vergären.
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Re: Rezept Helles

#31

Beitrag von ggansde »

Innuendo hat geschrieben: Donnerstag 17. August 2023, 11:55 Es gibt hier (min) zwei Überlegungen:
Eine Überlegung besagt, dass lieber früh als zu spät Hefe zugegeben werden muss, um den vorhandenen Sauerstoff den vorhandenen Mikroorganismen weg zu nehmen. Ggfs. auch nur einen Teil der gesamten Hefe. Von Ulrich Pei­se gab es dazu einen Beitrag, finde ich aber grad nicht wieder. Weil Du ein Über-Nacht-Abkühler bist, ist das Argument aber eigentlich nicht mehr ganz so ausschlaggebend.

Die andere Überlegung besagt, dass die Gärführung beim UG Hell über Hopp oder Topp entscheidet. Das sind auch meine Erfahrungen, wobei ich die S-23 nur einmal ausprobiert habe. 25°C Anstelltemperatur ist zu warm. Das Abkühlen auf 12°C ist richtig, aber ich vermute hier einen weiteren erhöhten Stressfaktor für die Hefe. Nun ist es so, also lass es vergären.
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Uli ging es dabei weniger darum, den Sauerstoff Mikroorganismen wegzunehmen als Oxidationsvorgänge zu vermindern.
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Re: Rezept Helles

#32

Beitrag von Braufex »

Innuendo hat geschrieben: Donnerstag 17. August 2023, 11:55 Eine Überlegung besagt, dass lieber früh als zu spät Hefe zugegeben werden muss, um den vorhandenen Sauerstoff den vorhandenen Mikroorganismen weg zu nehmen. Ggfs. auch nur einen Teil der gesamten Hefe. Von Ulrich Pei­se gab es dazu einen Beitrag, finde ich aber grad nicht wieder.
Hier der Post von Ulrich:
viewtopic.php?t=5167#p83953

Am Besten den ganzen Thread lesen, ist höchst informativ ...

Gruß Erwin
___________________________________________
Die Google-Forum-Suche.
Ich weiß zwar nicht wie, aber sie funktioniert prima ;-)
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Re: Rezept Helles

#33

Beitrag von Juergen_Mueller »

Danke für den Link, tatsächlich sehr informativ! :thumbup

Allerdings beschleicht mich jetzt der Gedanke, das wir Hobbybrauer technologisch doch zu stark beschränkt sind, ein exzellentes Helles (MüHell) hinzukriegen.
Meine eigenen Versuche waren okay, aber ich war immer bereit, gewisse Eigenheiten in Kauf zu nehmen. Die fast schon sterile Perfektion heutiger Heller empfinde ich schon als einschüchternd. Andere würden sie vielleicht als langweilig ansehen und sie als "Fernsehbier" schmähen. Mein Respekt vor solchen Bieren ist jedoch, seit ich selber braue, gewachsen.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: Rezept Helles

#34

Beitrag von rakader »

Braufex hat geschrieben: Donnerstag 17. August 2023, 22:21 Hier der Post von Ulrich:
viewtopic.php?t=5167#p83953

Am Besten den ganzen Thread lesen, ist höchst informativ ...

Gruß Erwin
In der Tat, informativ. Von "Hefe vorlegen" lese ich zum ersten Mal.

Verstehe aber Ulis Angaben nicht - das ist mir zu kryptisch:
Ulrich hat geschrieben: Samstag 31. Oktober 2015, 09:59 => In solchen Fällen empfehle ich die Hefegabe aufzusplitten. Je nach Ist-Temperatur nach Zwangskühlung: 30 - 50% vorlegen, 70 - 50% nach erreichen der Soll-Anstelltemperatur. (zB ab 18°C => 30%, < 15°C 50%, bei 25°C ca 15-20% der Gesamthefemenge)

Meine Empfehlung: Bei schon erreichten 13°C ruhig 50% Hefe geben.
Grüße,
Ulrich
Wie müsste ich vorgehen, wenn ich Hefe für ein Jungbier bei 16 °C (jetzt im Sommer) anstelle/vorlege, das bei 10 °C im Gärschrank ankommen soll?

Gruß
Radulph
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Re: Rezept Helles

#35

Beitrag von jkb »

rakader hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 16:11 In der Tat, informativ. Von "Hefe vorlegen" lese ich zum ersten Mal.

Verstehe aber Ulis Angaben nicht - das ist mir zu kryptisch:
Ulrich hat geschrieben: Samstag 31. Oktober 2015, 09:59 => In solchen Fällen empfehle ich die Hefegabe aufzusplitten. Je nach Ist-Temperatur nach Zwangskühlung: 30 - 50% vorlegen, 70 - 50% nach erreichen der Soll-Anstelltemperatur. (zB ab 18°C => 30%, < 15°C 50%, bei 25°C ca 15-20% der Gesamthefemenge)

Meine Empfehlung: Bei schon erreichten 13°C ruhig 50% Hefe geben.
Grüße,
Ulrich
Wie müsste ich vorgehen, wenn ich Hefe für ein Jungbier bei 16 °C (jetzt im Sommer) anstelle/vorlege, das bei 10 °C im Gärschrank ankommen soll?

Gruß
Radulph
Bei 16 °C ungefähr 40% der gesamten Hefemenge hinzugeben, weiterkühlen und bei Erreichen der 10 °C kommen dann die restlichen 60% der Hefe dazu.

40% ziehe ich jetzt als Mittelwert aus 30% bei unter 15 °C und 50% bei über 18 °C .
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Re: Rezept Helles

#36

Beitrag von rakader »

jkb hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 21:41 40% ziehe ich jetzt als Mittelwert aus 30% bei unter 15 °C und 50% bei über 18 °C .
Verstehe ich nicht. Wie kommst Du auf den Mittelwert - vom Spread 30 - 50 %? Was mich irritiert, ist, dass die Temperatur nicht abgebildet wird. Hoffe ich mache mich verständlich.
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Re: Rezept Helles

#37

Beitrag von jkb »

rakader hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 22:38
jkb hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 21:41 40% ziehe ich jetzt als Mittelwert aus 30% bei unter 15 °C und 50% bei über 18 °C .
Verstehe ich nicht. Wie kommst Du auf den Mittelwert - vom Spread 30 - 50 %?
Die 40% sind über den Daumen gepeilt, Ulrich gibt ja drei „Datenpunkte“ an. Da deine 16 °C grob in der Mitte zwischen 15 °C (Ulrich empfiehlt unter 15 °C eine Hefezugabe von 50% der Gesamtmenge) und 18 °C (Ulrich empfiehlt 30% Hefezugabe), habe ich der Einfachheit halber 40% geschrieben. Kann man natürlich genauer ausrechnen aber darauf kommt es denke ich nicht an.
rakader hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 22:38 Was mich irritiert, ist, dass die Temperatur nicht abgebildet wird. Hoffe ich mache mich verständlich.
Das verstehe ich allerdings tatsächlich nicht, die Temperaturen sind doch mit angegeben?
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Re: Rezept Helles

#38

Beitrag von rakader »

Ja, komme jetzt klar. Mich verwirrte vor allem die Angabe bei 25 °C. Wenn man das ausblendet, kommt man klar. Danke für die Mühen!
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Re: Rezept Helles

#39

Beitrag von jkb »

rakader hat geschrieben: Freitag 18. August 2023, 23:05 Ja, komme jetzt klar. Mich verwirrte vor allem die Angabe bei 25 °C. Wenn man das ausblendet, kommt man klar. Danke für die Mühen!
:thumbup da nicht für.
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Re: Rezept Helles

#40

Beitrag von Krivo »

Hallo Bierfreunde,

jetzt habe ich ein Problem, dass die Gärung nahezu stehengeblieben ist nach 9 Tagen und zwar bei 1.020 SG... also etwa 5°P von etwa 13,3°P. Hatte ja den Fehler gemacht bei 24°C (rehydrierte S23-Hefe und Sud) anzusetzen, weil mein kühlschrak über Nacht die 12° nicht erreicht hatte. Und beides dann seitdem auf 12 Grad gebracht habe. Das hat etwa 10 weitere Stunden gebraucht. Jetzt sind ja 9 Tage keine 14 Tage, aber ich bin beunruhigt. Müsste um die 5% Alkohol zu erreichen bis auf 1.0146, also 3,7°P runter...und im Pott herrscht Ruhr. So eine iSpindel ist Fluch und Segen zugleich... Spindel und iSpindel hatten vor dem Ansetzen den gleichen Wert, Messfehler schieße ich erstmal aus.

Was soll ich tun, wenn es nach 14 Tagen nicht weitergeht? Öffnen und rühren, oder noch eine Packung S-23 nachgeben? Für Ratschläge wäre ich dankbar.

Gruß
Krivo
Zuletzt geändert von Krivo am Mittwoch 23. August 2023, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
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Re: Rezept Helles

#41

Beitrag von ggansde »

Moin,
Hefen mögen das eher nicht, wenn man die Temperatur nach dem Anstellen verringert. Ich vermute allerdings eher eine zu geringe Menge an Hefe oder eine nicht optimal vorbereitete Hefe.
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Re: Rezept Helles

#42

Beitrag von Krivo »

ggansde hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2023, 18:05 Moin,
Hefen mögen das eher nicht, wenn man die Temperatur nach dem Anstellen verringert. Ich vermute allerdings eher eine zu geringe Menge an Hefe oder eine nicht optimal vorbereitete Hefe.
VG, Markus
Hi,
danke für Deine Antwort. Also auf 23l habe ich 3 Packungen S-23 Hefe rehydriert mit etwa 600ml zugegeben. Habe sie bei 24°C warme Wasser erst im Kolben etwas einziehen lassen, dann eingeschwenkt und schließlich etwas rühren lassen auf dem Magnetrührer, so dass sie Sauerstoff binden konnte. Sie sah bei der Zugabe eigentlich gut vorbereitet aus. Auf jeden Fall besser wie einstreuen, denke ich. War aber das erste Mal. hatte mich eigentlich vorbereitet...und der Gärverlauf in den ersten Tagen war auch super...
Viele Grüße
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Re: Rezept Helles

#43

Beitrag von ggansde »

Laut Hefe Rechner wären hier eher 4 - 5 Packungen oder ein Starter angesagt gewesen. Ich glaube aber eher an den Temperaturschock. Trockenhefe muss nicht belüftet werden und sollte nach dem Quellen nicht zu lange rumstehen.
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Re: Rezept Helles

#44

Beitrag von Krivo »

ggansde hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2023, 18:23 Laut Hefe Rechner wären hier eher 4 - 5 Packungen oder ein Starter angesagt gewesen. Ich glaube aber eher an den Temperaturschock. Trockenhefe muss nicht belüftet werden und sollte nach dem Quellen nicht zu lange rumstehen.
VG, Markus
das hatte mein Rechner gesagt:
Screenshot 2023-08-23 182801_hefe.jpg
Screenshot 2023-08-23 182801_hefe.jpg (27.56 KiB) 2026 mal betrachtet
Womit rechnest Du?
Viele Grüße
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Re: Rezept Helles

#45

Beitrag von ggansde »

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Re: Rezept Helles

#46

Beitrag von Krivo »

Hab mich hiernach auch gerichet:
Screenshot 2023-08-23 184632_2.jpg
Aber laut Deinem Rechner fehlt tatsächlich eine Packung. Sollte ich eine Packung nachgeben, oder bringt das nix?
Viele Grüße
Krivo

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Re: Rezept Helles

#47

Beitrag von ggansde »

Nee, sehe es als Erfahrung, gehe mit der Temperatur höher und fülle ab, wenn sich der Restextrakt nicht mehr ändert.
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Re: Rezept Helles

#48

Beitrag von Krivo »

ggansde hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2023, 19:01 Nee, sehe es als Erfahrung, gehe mit der Temperatur höher und fülle ab, wenn sich der Restextrakt nicht mehr ändert.
VG, Markus
Danke Dir für die Hilfe, das werde ich auf jeden Fall nochmal versuchen/brauen :) Wie sollte ich es richtig rehydrieren?
Viele Grüße
Krivo

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Re: Rezept Helles

#49

Beitrag von ggansde »

Die richtige Menge Trockenhefe in lauwarmen Leitungswasser aufstreuen (s. Angabe Hersteller). Anschließend unterrühren und sofort anstellen.
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Re: Rezept Helles

#50

Beitrag von Zoigl Jehovas »

Hast Du gemessen oder verlässt Du Dich nur auf die iSpindel?
Mein Lieblingstier ist der Zapfhahn.
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