Ultimative Lobhudelei auf den Liquiphanten

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Robster
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Ultimative Lobhudelei auf den Liquiphanten

#1

Beitrag von Robster »

Hallo Braugemeinde!

Ich wundere mich, dass der Name „Liquiphant“ in diesem Forum noch nie genannt wurde. Dabei kann das Gerät doch in unserem Hobby eine Menge Gutes tun! Deshalb möchte ich meine Liquiphanten hier einmal vorstellen:

Der erste Liqui sitzt in der Maisch- und Läutertonne (Bild 1). Es ist ein FTL51, den ich höhenverstellbar angebracht habe, um auf unterschiedliche Hauptguss- und Schüttungsmengen reagieren zu können. Den Sensor habe ich für 35€ gebraucht aus der Bucht geangelt. Ich habe damals noch nicht gewusst, ob er in der Maische überhaupt funktionieren würde. Meine Bedenken waren unbegründet, denn der kann mitten im Treber sitzen und genau detektieren, wenn Dieser trocken fällt. In meiner Automatik beendet der Sensor das Vorderwürze Abläutern und leitet das Nachgießen/ Nachläutern ein. Während eines Braugangs gibt der Sensor etwa 25 Nachgussstöße (Fly-Sparge) und hat noch nie einen Schaltpunkt überfahren.

Bild 1:
20230918_120352.jpg

Der Nächste Liquiphant sitzt am Rand der Würzepfanne (Bild 2). Es ist ein FTL20, den ich neu für 25€ in der Bucht gekauft habe. Der Sensor dient als Überfüllsicherung und verriegelt den Pfannenzulauf. Wenn ich auf Pfannenvollwürze gehe, was eigentlich immer der Fall ist, außer wenn ich HG braue, beendet der Sensor das Nachgießen/ Nachläutern und schaltet die Automatik weiter.

Bild 2:
20230918_120447.jpg

Mein drittes Gerät ist ein Liquiphant M Dichte und sitzt im Unitank (Bild 3). Bitte snobt mich nicht, weil ich hier ein so teures Teil anpreise! Ich hatte die einmalige Gelegenheit den Sensor für lau abzugreifen, sonst hätte ich mir das nie geleistet.

Bild 3:
Bild3.jpg

Der Liquiphant M Dichte kann nicht nur den Einfluss der Temperatur, sondern auch den Einfluss des Druckes kompensieren. Im zugehörigen Dichterechner FML621 wird die Schwingung der Gabel mit der Temperaturmessung und der Druckmessung verrechnet und in Dichte gewandelt. Über die frei programmierbaren Mathematikmodule kann ich alle Werte ermitteln, die das Brauerherz begehrt, und kontinuierlich anzeigen lassen (Bild 4). Insgesamt stehen mir hier die folgenden Anzeigen zur Verfügung:

Stammwürze [°Plato]
Scheinbarer Restextrakt [°Plato]
Tatsächlicher Restextrakt [°Plato]
Scheinbarer Vergärgrad [%]
Tatsächlicher Vergärgrad [%]
Alkoholgehalt [Mass.%]
Alkoholgehalt [Vol.%]
Kohlensäuregehalt [g/L]
Dichte [g/cm³]
Specific Gravity SG
Temperatur [°C]
Druck [bar]
Füllstand [Liter]
Füllstand [%]
Schwingung [Hz]

Die wichtigsten Werte davon werden vom Dichterechner an meine SPS weitergeleitet, die damit das Gärprogramm steuert.

Bild 4:
Messwerte.jpg

Durch den Einsatz des Liquiphanten entfällt Volumenverlust und Infektionsgefahr durch Probenahme. Es müssen keine Analysegeräte oder sonstige Utensilien mehr gereinigt oder kalibriert werden. Es gibt keine Übertragungsschwierigkeiten, keine Batteriewechsel, keine Updatezwänge, keine laufenden Kosten (außer Strom natürlich;-) und keine Messungenauigkeiten mehr.

Ich verdiene mit meinem Bier kein Geld und habe auch keinen Vertrag mit der Firma E+H. Ich wollte hier einfach mal meiner Begeisterung für die Geräte Ausdruck verleihen und hoffe, dass es den Einen oder Anderen interessiert. Über einen Kommentar würde ich mich freuen. Habt Ihr vielleicht auch Liquiphanten im Einsatz? -Dann schildert doch mal euren Anwendungsfall.

Prost! - Robster
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Vestenrunner
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Re: Ultimative Lobhudelei auf den Liquiphanten

#2

Beitrag von Vestenrunner »

:thumbup Interessant was es alles gibt. Ich kenne die Dinger nur als Grenzwertschalter an den Standrohren der Dampfturbinenentwässerung. Da merkt man halt wer Profi ist
1. Es gibt nix Bessers wäi wos Gouds!
2. Die Frauen schimpfen immer nur über das Saufen. Über den Durst sagen sie nichts.
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Re: Ultimative Lobhudelei auf den Liquiphanten

#3

Beitrag von stahlsau »

jo klar sind die gut, haben aber auch ihren Preis. Wir setzen fast nur Soli- und Liquifanten ein (in der Firma), aber wennds die nicht bei ebay schnappst kosten die imho ein Vermögen.
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Beerkenauer
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Re: Ultimative Lobhudelei auf den Liquiphanten

#4

Beitrag von Beerkenauer »

Vestenrunner hat geschrieben: Montag 18. September 2023, 16:54 :thumbup Interessant was es alles gibt. Ich kenne die Dinger nur als Grenzwertschalter an den Standrohren der Dampfturbinenentwässerung. Da merkt man halt wer Profi ist
is ja lustig. Habe früher im Kraftwerksbereich auf der Generatorseite gearbeitet. Da haben wir die Dinger auch eingesetzt bei den Zusatzeinrichtungen.

Stefan
Mein Motto: Add more hops!
30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: Ultimative Lobhudelei auf den Liquiphanten

#5

Beitrag von Sebasstian »

Hi,
wie bestimmst du denn den Füllstand im Unitank?
Grüße,
Sebastian
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Robster
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Re: Ultimative Lobhudelei auf den Liquiphanten

#6

Beitrag von Robster »

Hallo Sebastian,

da habe ich eine kapazitive Stabsonde von E+H drin (Liquicap M). Ich habe das Sicherheitsventil an den Spundapparat verbannt, damit der schöne Flansch im Deckel frei wird. Eine kapazitive Sonde ist meiner Einschätzung nach das einzige, was hier Sinn macht. Radar und Echo haben zu große Flansche, außerdem stören die ganzen Einbauten im Tank. Die Sonde habe ich für 45€ bei Kleinanzeigen gefunden. Das war aber wie ein Sechser im Lotto. Die 2 Liter Volumenzunahme zwischen dem ersten und dem 10. Tag kamen durch das Hopfenstopfen. Hier hat das Jungbier nochmal richtig aufgeblubbert und der Schaum hat sich an der Stabsonde angebatzt. Als das Bier dann fertig war und ich gezwickelt habe, ist die Messung aber sauber dem Pegel gefolgt und nicht an der Schaumanhaftung hängen geblieben. Funktioniert sehr gut das Ding.

Gruß Robster
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