Kleinste Sudgröße mit Einkocher + Läuterhexe

[Wombat-Brewing]

Hallo zusammen!

Nach vielen Jahren Braupause will ich jetzt endlich wieder anfangen, Bier zu brauen. Früher habe ich sehr gute Erfahrungen mit einem Einkocher gemacht, daher will ich meine neue Brauanlage auch wieder auf Basis von 1 oder sogar 2 Einkochern aufbauen. Ich habe geplant, im ersten Einkocher zu maischen und auch gleich durch die im Einkocher befestigte Läuterhexe zu läutern. Während dem Läutern kann ich die Würze schon im zweiten Einkocher fürs Hopfenkochen aufheizen.

Meine eigentliche Frage: Kann ich mit diesem Setup auch Sude mit 10 Liter Ausstoß fahren, oder ist dann die Trebermenge zu gering? Aus früheren Erfahrungen kann ich sagen, dass mir 10 Liter Bier pro Sud völlig ausreicht. Falls doch mal eine größere Menge benötigt wird, kann ich mit dem Einkocher ja trotzdem 20 Liter brauen.

Liebe Grüße,
Michael

[Stuggbrew]

Hallo Michael,

Also ich bin ja auch mit dem Einkocher unterwegs. Bei speziellen Bieren braue ich auch nur 10-12 Liter. Wobei ich auf 13 Liter in Summe Maische sodass ich bei rund 10 Liter Jungbier lande (10% Verdampfung treberverlust usw).

Das funktioniert einwandfrei. Ich wechsle zwischen BIAB und klassischem Läutern. Je nach Durchmesser deines einkochers ist halt das treberbett höher oder niedriger. Bei mir ergeben sich meist so 8-10 cm je nach Schüttung (3-4 kg).
Beim Einkocher fürs kochen - schau auf die Leistung. Bei 1800W dauert es halt doch eine Zeit.
Also lange Rede kurzer Sinn: aus meiner Sicht spricht nichts gegen dein Setup.

[renzbräu]

Beim Einkocher fürs kochen - schau auf die Leistung. Bei 1800W dauert es halt doch eine Zeit.

Ein Mäntelchen zur Wärmedämmung hilft. Aber auch bei 10-16 Liter Suden wartet man bis es kocht und dann kocht es zu stark mit entsprechend hoher Verdampfung.
Der Braumeister 10 heizt mit nur ca 1,2 kW.

[emjay2812]

Ich brauen auch immer nur rund 11L Bier. Nach meiner Erfahrung reicht eine Temperatur von 90-95°C um unerwünschte Aromen auszutreiben. Sprudelndes Kochen führt zu hohem Verdampfungsverlust. Ansonsten kann Mann gut in Edelstahl investieren 15 Liter Kochtöpfe findet man oft günstig. Für ein paar Flaschen Bier schneidet dir der Metallbauer deines Vertrauens ein Hahnloch rein und befestigt einen Nippel furrden Kugelhahn.

[Stuggbrew]

Seh ich auch so. Ich nutze die starke Leistung nur zum schnellen heizen, inkl. Manschette.

Danach regle ich runter damit es schön vor sich hinköchelt.
Dabei hab ich bislang die Verdunstung relativ genau auf den 10% halten können

[slimcase]

Ich brauen auch immer nur rund 11L Bier. Nach meiner Erfahrung reicht eine Temperatur von 90-95°C um unerwünschte Aromen auszutreiben. Sprudelndes Kochen führt zu hohem Verdampfungsverlust. Ansonsten kann Mann gut in Edelstahl investieren 15 Liter Kochtöpfe findet man oft günstig. Für ein paar Flaschen Bier schneidet dir der Metallbauer deines Vertrauens ein Hahnloch rein und befestigt einen Nippel furrden Kugelhahn.

Die Brauliteratur weißt aber darauf hin, dass sprudelndes Wasser bzw Kochen bei 100° wichtig wäre um DMS auszutreiben?!

Lieber einen Liter mehr verdampfen als Gemüsegeschmack? Zudem man mit dem KBH doch ganz gut auch hohe Verdampfungsraten mit einbeziehen?

Ist das also Quatsch mit dem DMS bzw Kochen bei 100°?

[thopo68]

...
Ist das also Quatsch mit dem DMS bzw Kochen bei 100°?

Teilweise richtig. DMS gibt es, aber rollendes Kochen ohne Deckel reicht völlig.

[Wombat-Brewing]

Danke für eure Antworten. Gut zu wissen dass auch kleinere Sude geeignet sind für eine Einkocher Brauanlage. Ich bin immer noch am überlegen, ob ich mir nicht doch 2 schöne 15 Liter Edelstahltöpfe mit (induktions?)kochplatten kaufen soll.

[Stuggbrew]

Das ist natürlich eine Möglichkeit. Damit Kannst du bei den Töpfen danach immer noch aufrüsten. ZB Klarstein 25l Kochtopf mit Hahn oä.
Bedenke aber dass du nach oben hin genügend Luft lässt wenn es schäumt oder wallend kocht.

[dieck]

Eine Induktionsplatte für die Sudpfanne kann ich sehr empfehlen. Die 3500W sind schon ein nennenswerter Unterschied zu den 1800W vom Einkocher.
(Wird bei kleineren Suden natürlich immer weniger relevant)

Man gewinnt auch Flexibilität, wenn man z.B. mal einen Sud mit Dekoktion brauen will, geht das super einfach und schnell.


Im "normalen" Infusionsbetrieb ist mein Einkocher jetzt "degradiert" zu reiner Maischepfanne mit Läuterhexe, und von da geht's direkt in die Sudpfanne auf der Induktionsplatte.
Weiterer Vorteil: Nur zwei Teile zu reinigen, der Läuterbottich fällt weg. (Ok 3, wenn man den Gärbehälter dazu rechnet)

(Einen alten Emaille-Einkocher Nr. 2 zähle ich mal bei der Reinigung nicht dazu, der macht nur Nachguss, Auswischen und fertig)

[renzbräu]

Ich bin immer noch am überlegen, ob ich mir nicht doch 2 schöne 15 Liter Edelstahltöpfe mit (induktions?)kochplatten kaufen soll.

Eine Induktionsplatte für die Sudpfanne kann ich sehr empfehlen. Die 3500W sind schon ein nennenswerter Unterschied zu den 1800W vom Einkocher.
(Wird bei kleineren Suden natürlich immer weniger relevant)

Ich habe schon Sude um die 10 Liter auf ner Yato versucht zu kochen: Entweder man steckt zu viel Energie rein oder man stellt weniger Leistung ein und die Steuerung der Yato pulst - im Ergebnis sprudelnd kochen und dann wieder nix. Fand ich jetzt nicht so ideal. Beim Maischekochen bei Dekoktion mag das reichen. Also bräuchte man in der Klasse wieder was mit weniger Gesamtleistung oder die Leistungsregelung muss feiner verteilt getaktet werden.

[Ras Tafaric]

Ich bin auch (noch) in der 12l Klasse unterwegs.
Ich arbeite mit einem Gasherd zu Haus, der ist meiner Meinung nach top zu steuern, weil halt voll analog. Automatisierung gibts natürlich nicht, da ist die Induktionsplatte nen ganzen Zacken besser.
Darauf zum Kochen hab ich Edelstahltöpfe, die es in Supermärkten ab und an für nen schmalen Taler gibt. Einer ist fürs Maischen und kochen, ohne Hahn an der Seite. Der Deckel ist beim Maischen praktisch, weil das Thermometer exakt in das Dampfloch passt. (Beim Kochen ist der dann natürlich weg.) Dazu passt der Topf auch genau in die Abwäsche, wo man mit Eis und Wasserhahn gut und schnell runterkühlen kann, ohne Kühlspirale.
Den zweiten hab ich zum Läuterbottich umgebaut. Hab mir ein Loch gebohrt und mit einem Anschlussstück mit Außen und Innengewinde versehen. Das Teil wird mit einer flachen Mutter und einer Dichtung im Topf verschraubt. Das Innengewinde wird außen mit nem Kugelhahn versehen, im Topf ist über ein weiteres kleines Adaptorstück ein Läuterfreund 300 angeklemmt. Funktionell und preiswert und vom Durchmesser ähnlich wie ein Einkocher. Treberbett ist eher zu hoch, als zu flach, passt also halbwegs.

Denk mal, dass ich ggf mit Inkbird und Hendi aufrüste und die Einkocher seinlasse, sollte ich in den nächsten Monaten mal den Ausschlag erhöhen wollen.