Brew Monk 30L - Bilanz nach den ersten 5 Suden

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Philsony
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Brew Monk 30L - Bilanz nach den ersten 5 Suden

#1

Beitrag von Philsony »

Hallo meine Braufreunde,

ich dachte, ich teile hier mal meine Erfahrungen mit dem Brew Monk 30 L, da ich doch etwas Lehrgeld bezahlen musste. Ich habe tatsächlich 4 Sude mehr oder weniger in den Sand gesetzt und erst jetzt das Gefühl, die Maschine zu verstehen. Aus meiner Sicht ist die Gebrauchsanleitung unzureichend.

Take Home Message:

1) Malzrohrsystem verstehen. Das Malz wird beim Maischen zwischen den Filterplatten eingemischt und ganz wichtig!!! Der PFROPFEN im Malzrohr muss nach der Malzzugabe entfernt werden, sonst kann die Würze nicht durch das Malzrohr abfließen und dann läuft es in die Pumpe und verstopft das System.

2) Keine Hopfensäckchen verwenden. Ganz furchtbar. Trotz großzügigem Materialverbrauch hatte ich einen sauren Sud, weil nicht genug vom Hopfen in die Würze gelangt ist. (antibakterielle Wirkung)


3) Bazookafilter stört den Whirlpooleffekt und verstopft den Abfluss beim Ablass in den Gärbehälter.

Noch ein Anfängerfehler:

Ich hatte ein Rezept (IPA) indem stand, Hopfenzugabe nach dem Kochen. Das sollte passieren, nachdem die Würze nach dem Kochen auf weniger als 70 Grad abgekühlt wird, ansonsten wird das Bier zu bitter. Das steht zwar in vielen Forenbeiträgen aber als Anfänger habe ich so Verfahren wie beschrieben, ohne zu hinterfragen. Und deshalb hatte ich ungenießbar bitteres Bier (auch nach mehreren Monaten).

Nun verstehe ich die Maschine und bin auch zufrieden damit. Sudhausausbeute ist gut und auch sonst hat alles funktioniert, wie es funktionieren sollte. Ich hoffe, dass mein Beitrag anderen Brauern einiges an Ärger erspart.

Gut Sud,

Philipp
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renzbräu
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Re: Brew Monk 30L - Bilanz nach den ersten 5 Suden

#2

Beitrag von renzbräu »

Philsony hat geschrieben: Sonntag 15. Oktober 2023, 09:11 2) Keine Hopfensäckchen verwenden. Ganz furchtbar. Trotz großzügigem Materialverbrauch hatte ich einen sauren Sud, weil nicht genug vom Hopfen in die Würze gelangt ist. (antibakterielle Wirkung)
Klingt mir eher nach einem Hygiene-Problem im Kaltbereich.
Philsony hat geschrieben: Sonntag 15. Oktober 2023, 09:11 Ich hatte ein Rezept (IPA) indem stand, Hopfenzugabe nach dem Kochen. Das sollte passieren, nachdem die Würze nach dem Kochen auf weniger als 70 Grad abgekühlt wird, ansonsten wird das Bier zu bitter. Das steht zwar in vielen Forenbeiträgen aber als Anfänger habe ich so Verfahren wie beschrieben, ohne zu hinterfragen. Und deshalb hatte ich ungenießbar bitteres Bier (auch nach mehreren Monaten).
80°C sind die Grenze. Hat du gemessen, ob die auch überall erreicht waren? Kühlt man mit den Eintauchkühler unten im Kessel ab, kann sich darüber eine heiße Schicht ausbilden oder es kann zu hot spots kommen.
Die Bitterkeit kann auch vom "großzügigem Materialverbrauch" kommen und nicht aus der Whirlpool Hopfung. Hast du die Hopfengaben auf den Alphasäuregehalt angepasst?
Grüße Johannes

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Stuggbrew
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Re: Brew Monk 30L - Bilanz nach den ersten 5 Suden

#3

Beitrag von Stuggbrew »

Vielen Dank für den Bericht.
Ich bin persönlich immer noch skeptisch von den Malzrohranlagen und bleibe wohl bei meinem klassischen Setup fürs Erste.

Bzgl dem Punkt Sauter Sud:
Da schließe ich mich Johannes an - wenn du zu Saures Bier hast dann ist irgendwas im Kaltbereich wohl eher schief gelaufen oder hatte das Jungbier schon gar keinen Hopfengeschmack?
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Philsony
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Re: Brew Monk 30L - Bilanz nach den ersten 5 Suden

#4

Beitrag von Philsony »

Stuggbrew hat geschrieben: Sonntag 15. Oktober 2023, 10:44 Vielen Dank für den Bericht.
Ich bin persönlich immer noch skeptisch von den Malzrohranlagen und bleibe wohl bei meinem klassischen Setup fürs Erste.

Bzgl dem Punkt Sauter Sud:
Da schließe ich mich Johannes an - wenn du zu Saures Bier hast dann ist irgendwas im Kaltbereich wohl eher schief gelaufen oder hatte das Jungbier schon gar keinen Hopfengeschmack?
Nach dem ganzen Trouble hätte ich mir auch eher ein klassisches Setup gewünscht aber da hatte ich das Geld schon ausgegeben... :Ahh

Was das saure Bier angeht hatte ich zuerst an Hygiene gedacht bzw. die Tipps hier im Forum bekommen. Hab daraufhin noch gründlicher, mit noch mehr Oxireiniger und einem neuen Gäreimer gearbeitet und danach wieder Sauerbier heraus bekommen. Jetzt nachdem ich die Hopfensäckchen weggelassen habe, habe ich eine schöne Hopfenblume schon beim Jungbier geschmeckt und die ungewollte Säure ist ausgeblieben.

Mit dieser Erfahrung kann ich nur dringend von Hopfensäckchen abraten. Ich hab auch mit 10% mehr Hopfen wie im Rezept gerechnet und dem Hopfen Platz gegeben und trotzdem konnte ich den Sud wegschütten.

:Drink
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Re: Brew Monk 30L - Bilanz nach den ersten 5 Suden

#5

Beitrag von Blattlaus71 »

Moin Zusammen,
bzgl. der sauren Biere möchte ich mich auch meinen Vorrednern anschließen.

Malzrohrsysteme:
Ich habe mit einem "konventionellem" System (3 Kessel) angefangen und bin dann nach ein paar Jahren auf ein Malzrohrsystem von Mundschenk (gleicher Aufbau wie der Brew Monk) gewechselt.
Hauptsächlich habe ich aus einem akutem Platzmangel gewechselt. Zweiter Grund war die Verringerung des Reinigungsaufwand.
Mittlerweile, seit 2 Jahren, bin ich Eigentümer eines BM20+ neuester Generation. Der Wechsel fand wegen der deutlich besseren Verarbeitung und der deutlich komfortableren Steuerung statt.

Ich hatte anfänglich (ich glaube die ersten 1-2 Sude) auch ein paar Probleme mit beiden Malzrohrsystemen, musste aber keinen Sud wegschütten.
Sobald man die Eigenheiten des Systems herausgefunden hat, erweist sich auch ein Malzrohrsystem als sehr zuverlässig.
Gleiches gilt übrigens auch für konventionelle Anlagen, auch darauf muss man sich eingrooven.

Was ich sagen will, habe Geduld es wird schon! ;-)

viele Grüße :Drink
Setup 1: Speidel BM20+ (2021)
Setup 2: BIAB mit 38l Thermoport
Projekt 1: Keezer (läuft)
Projekt 2. Gärschrank (Zukunft)
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Re: Brew Monk 30L - Bilanz nach den ersten 5 Suden

#6

Beitrag von silversurfer784 »

Ich braue mit dem Mundschenk 30, ist ja quasi der gleiche Chinaknaller nur mit anderem Namen.
Vor meinem ersten Sud hatte ich damals unzählige Videos und Braudokus etc studiert. Somit waren die Eigenheiten eigentlich schon klar. Nach inzwischen ca 20 Suden bin ich noch immer froh mit dem Ding und dem lieben Christkind noch immer dankbar. :-D

Zur Hopfengabe nutze ich einen Hopspider. Das geht prima, kann ich nur empfehlen.

Was sehr viel bringt ist eine Isolierung (ob original oder was gebasteltes sollte egal sein) und ein Stück Schlauch auf dem Einlaufschnorchel um die Würze besser über das obere Sieb zu leiten.

Viel Spaß damit und gut Sud!
Grüße aus dem Saarland
Sebastian
*Wer Bier trinkt hilft der Landwirtschaft* :Drink
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