Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Hans-Peter91
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Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#1

Beitrag von Hans-Peter91 »

:Grübel
Hallo,

Ich würde gerne das Helle Bier laut Rezept im Anhang brauen.
Maischen und Hopfen kochen ist soweit klar.

Ich würde zum Vergären einen im Fermzilla 30 L Allrounder
(das notwendigen Equipment zum Druck vergären ist vorhanden)

Leider ist mir nicht so klar wie die richtigen Temperaturen sind bzw der richtige Zeitpunkt für die für CO2 Begasung

Ich hätte mir folgendes als Ablauf gedacht:
Bier kommt nach dem Würzekühlen (auf 10-12 Grad) in den Gärbehälter dort kommt die suspendierte Hefe dazu

Hauptgärung (10-12 Grad)
Diese dauert dann bis der Restextrakt stabil ist.
Wie misst man dies am besten weil sollte der Gärbehälter nicht geschlossen bleiben? Wäre ein Tilt sinvoll?
Dabei ist das Spundventil offen?


Nachgärung:
Wird dann das Spundventil geschlossen? bzw welchen Druck muss man anlegen
Die Temperatur wir nun abgesenkt wenn möglich gegen Null oder?

Bitte um Hilfe ich weiß es ist sicher eines falsch aber ich bin leider noch blutiger Anfänger :redhead
Rezept Mash Camp
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maecki-maecki
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#2

Beitrag von maecki-maecki »

Ich stelle das Spundventil immer am Anfang der Gärung auf ein paar wenige psi ein. Wenn es dann auf die Zielgerade geht drehe ich es zu, um nahe an die gewünschte Karbonisierung zu kommen bzw. sie idealerweise zu erreichen. Wieviel Druck das ist kannst Du mit den diversen Spundungsdruckrechnern berechnen, ist temperaturabhängig.

Nachgärung im Sinne der Flaschenkarbonisierung gibt es hier dann nicht. Meine Gärführung für untergärig ganz grob und pauschal:
- Gärung je nach Hefe 9-14 Grad , die zweite Hälfte davon mit geschlossenem Spundventil für Zielkarbonisierung
- Diacetyl-Rast bei 16-18 Grad für 1-2 Tage (der Druck steigt dann! wenn Du keine Karbonisierung verlieren willst musst Du das Spundventil weiter schliessen und natürlich die Grenzen der Ausrüstung kennen)
- Cold-Crash bei 2 Grad zum Klären für 1-2 Tage. Hier sinkt der Druck wieder, aber wenn das Bier richtig karbonisiert ist, bleibt es das auch. Bei der geringen Temperatur fülle ich auch ab, so bleibt viel Kohlensäure gebunden und es schäumt nicht so beim Abfüllen.
- Nachgärung bzw. eher ‚Reifung‘ findet dann in der Flasche oder im zapf-Keg statt für einige Wochen und je nach vorhandenem Kühlschrankplatz entweder kellerkalt oder kühlschrankkalt…

Und zum zwickeln/messen schliesse ich einfach einen Zapfhahn oder Picknick-Tap an am Bierpfosten des Druckdeckels…

Mäcki
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Innuendo
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#3

Beitrag von Innuendo »

Hans-Peter91 hat geschrieben: Montag 27. November 2023, 22:40 Leider ist mir nicht so klar wie die richtigen Temperaturen sind bzw der richtige Zeitpunkt für die für CO2 Begasung
Die benötigst ein einstellbares Spundventil und diese Spundungstabelle
Hans-Peter91
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#4

Beitrag von Hans-Peter91 »

Vielen Dank :thumbsup
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danieldee
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#5

Beitrag von danieldee »

Ich würde dir dringend raten, dich weiter in das Thema einzuarbeiten. Es gibt im Netz und hier zig Themen dazu. Unter Druck ist nicht ganz ungefährlich.
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Hans-Peter91
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#6

Beitrag von Hans-Peter91 »

Ja das wäre der Plan
Unter welcher Kategorie find ich die Themen bzw kannst du mir eventuell Links senden?
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klecksi
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#7

Beitrag von klecksi »

Für dich währe auch der Suchbegriff Grünschlauchen intresant.
ein farbenfroher Gruß

Klecksi
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maecki-maecki
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#8

Beitrag von maecki-maecki »

danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 09:56 Ich würde dir dringend raten, dich weiter in das Thema einzuarbeiten. Es gibt im Netz und hier zig Themen dazu. Unter Druck ist nicht ganz ungefährlich.
… sagt ‚Ungespundet‘ :Bigsmile :Bigsmile

Der Fermzilla Allrounder hat ein passendes Überdruckventil beim Druckset eingebaut und der TE hat offensichtlich zusätzlich ein einstellbares Spundventil, daher hält sich die Gefahr denke ich in Grenzen. Aber ja, 30 Kilo Zeugs rumschleppen in einem Kunstoffbehälter mit Druck drauf - wenn da ein Riss rein kommt ist eine grosse Sauerei vorprogrammiert und auch Verletzungsgefahr nicht ausgeschlossen.
klecksi hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 10:22 Für dich währe auch der Suchbegriff Grünschlauchen intresant.


Ich denke Du meinst zum Einlesen, nicht zum Ausprobieren, oder?

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danieldee
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#9

Beitrag von danieldee »

maecki-maecki hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 11:57
danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 09:56 Ich würde dir dringend raten, dich weiter in das Thema einzuarbeiten. Es gibt im Netz und hier zig Themen dazu. Unter Druck ist nicht ganz ungefährlich.
… sagt ‚Ungespundet‘ :Bigsmile :Bigsmile

Der Fermzilla Allrounder hat ein passendes Überdruckventil beim Druckset eingebaut und der TE hat offensichtlich zusätzlich ein einstellbares Spundventil, daher hält sich die Gefahr denke ich in Grenzen. Aber ja, 30 Kilo Zeugs rumschleppen in einem Kunstoffbehälter mit Druck drauf - wenn da ein Riss rein kommt ist eine grosse Sauerei vorprogrammiert und auch Verletzungsgefahr nicht ausgeschlossen.
klecksi hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 10:22 Für dich währe auch der Suchbegriff Grünschlauchen intresant.


Ich denke Du meinst zum Einlesen, nicht zum Ausprobieren, oder?

Mäcki
Mir ist es tatsächlich passiert, dass das Überdruckventil und der Spundapparat durch Hochkräußen mit Hopfengabe verstopft waren. Zum Glück hatte ich das rechtzeitig gemerkt bei3,5bar. Im Netz gibt es zig Beispiele von geplatzten Plastikbombern.....#theshitisreal
Und by the way Ungespundet heisst nicht dass keine Kohlensäure drin ist :Greets
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maecki-maecki
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#10

Beitrag von maecki-maecki »

danieldee hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 12:30
Mir ist es tatsächlich passiert, dass das Überdruckventil und der Spundapparat durch Hochkräußen mit Hopfengabe verstopft waren. Zum Glück hatte ich das rechtzeitig gemerkt bei3,5bar. Im Netz gibt es zig Beispiele von geplatzten Plastikbombern.....#theshitisreal
Und by the way Ungespundet heisst nicht dass keine Kohlensäure drin ist :Greets
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Bei mir noch nie, aber mache auch hauptsächlich untergärige Biere im Fermzilla, da ist der Kräusen meist eher verhalten.

Natürlich heisst ungespundet nicht ohne Kohlensäure, aber doch, dass nur soviel Kohlensäure drin ist, wie bei der Vergärtemperatur bei Atmosphärendruck gelöst wird. Oder habe ich das Konzept falsch verstanden? Aber ist wahrscheinlich OT hier, fands nur lustig zusammen mit der Warnung vor Druck …

Mäcki
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§11
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#11

Beitrag von §11 »

Also Druckgärung ist bei weitem komplexer als nach dem Anstellen den Spundapparat zuzudehen.

Zum einen mag nicht jede Hefe Druck. Um es genau zu sagen mag eingentlich keine Hefe Druck, denn der stellt immer Stress da. Ein erhöhter CO2 Partialdruck im Medium erschwert der Hefe entsprechend den Stoffwechsel. Es gibt aber Hefen die Druck besser vertragen als andere.

Zum zweiten, ein erhöhter CO2 Partialdruck beeinträchtigt vor allem den Baustoffwechsel der Hefe. Es ist also dringen davon abzuraten direkt nach dem Anstellen den Druck zu erhöhen. Durch den Druck hat die Hefe vor allem Probleme Stickstoff aufzunehmen.

Ausserdem neigt Erntehefe aud Druckgärung zu einer veringerten Gärleistung. Also nach möglichkeit die Hefe nicht zu oft führen.

Cheers

Jan
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Aluhut
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#12

Beitrag von Aluhut »

§11 hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 15:40 Zum einen mag nicht jede Hefe Druck. Um es genau zu sagen mag eingentlich keine Hefe Druck, denn der stellt immer Stress da.
Gibt es ggf eine Tabelle welche Hefe mit wieviel Druck klar kommt u.ä.?

Merci und Grüezi
Ich freue mich, wenn es regnet.
Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch

Karl Valentin
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§11
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Re: Wie funktioniert die Vergärung unter Druck?

#13

Beitrag von §11 »

Aluhut hat geschrieben: Donnerstag 30. November 2023, 15:06
§11 hat geschrieben: Dienstag 28. November 2023, 15:40 Zum einen mag nicht jede Hefe Druck. Um es genau zu sagen mag eingentlich keine Hefe Druck, denn der stellt immer Stress da.
Gibt es ggf eine Tabelle welche Hefe mit wieviel Druck klar kommt u.ä.?

Merci und Grüezi
Ich kenne keine derartige Übersicht

Cheers

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