Versuch eines Augustiner-Weizen-Klons

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Graf Plato
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Versuch eines Augustiner-Weizen-Klons

#1

Beitrag von Graf Plato »

Hallo Leute,

ich wüde mich gerne mal daran versuchen, das Augustiner Weißbier so gut es geht nachzuahmen. Deshalb brauche ich hier die Hilfe aller erfahrenen Augustiner-Weizen-Biertrinker :Wink
Ich weiß, dass man über die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorhabens streiten kann, aber darum soll es hier bitte nich gehen. Ich sehe es eher als Übung an.

Ich hätte als Grundlage mal folgende Rezepidee entwickelt:


Für 24 Liter Ausschlagmenge würde ich das Wasser auf ca. 5° dH einstellen und dann folgende Schüttung verwenden: Angestrebt werden ca 12,6° Plato.

Weizenmalz 2,7 kg (50 %)
Wiener Malz 1,7 kg (31 %)
Pilsner Malz 0,6 kg (11 %)
Carawheat 0,22 kg (4 %)
Melanoidin Malz 0,22 kg (4%)

Das Ganze wollte ich in Richtung 14 EBC einstellen, da ich das Augustiner in etwa in der Farbe sehen würde. Hier bin ich mir aber nicht sicher, ob es das trifft.


Maischplan:

Einmaischen 40°C
Ferularast 45°C für 15 Minuten
Maltoserast 63°C für 40 Minuten
Verzuckerungsrast 72°C für 30 Minuten
Abmaischen 78°C

Der Maischeplan soll auf einem ausgewogenen Weizen basieren (kein Extrem in Richtung Banane oder Nelke). Hier habe ich mich am Artikel zum Thema Weizen im Braumagazin orientiert.


Würzekochen 60 Minuten

VDW Cascade 7g
55 Minuten kochen 5,5 g Hallertauer Magnum
5 Minuten kochen 7g Cascade

Hier wollte ich auf ca. 14 IBU einstellen und die dezenten Zitrusnoten mit Cascade reinbringen. Eventuell wäre hier auch Mandarina Bavaria möglich, aber Cascade hätte ich noch zu Hause. Vielleicht bin ich hier auch völlig auf dem Holzweg. Hier bin ich mir noch Recht unsicher; auch darin, ob die Aromagabe 5 Minuten vor Ende nicht zu großzugig ausfällt.


Gärführung und Nachgärung

Die Hefe soll eine gestrippte Augustiner Hefe sein. Anstellen bei 18°C und dann gegen Ende der HG auf 20°C gehen. NG traditionell in Flaschen. 10 Tage bei 18°C (Natürlich mit Manometer überwacht) und anschließend 14 Tage bei 10°C.

Was meint ihr, geht es in die Richtung, wie ich mir das vorstelle oder ist es doch eher eine Themaverfehlung bisher?
Ich freue mich auf euer Feedback und bedanke mich schon im Voraus!

Johannes
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emjay2812
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Re: Versuch eines Augustiner-Weizen-Klons

#2

Beitrag von emjay2812 »

Augustiner wird definitiv keinen Cascade verwenden. Und die haben meines Wissens eine eigene Tenne. Würde auf Tennenmalz setzen.
Graf Plato
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Re: Versuch eines Augustiner-Weizen-Klons

#3

Beitrag von Graf Plato »

Vielen Dank schon mal für deine Rückmeldung. Dann würde ich das Pilsner Malz mit Tennenmalz ersetzen. Oder würdest du noch mehr nehmen?
Und hast du eine Idee bzgl. des Hopfens? Was könnte ich da nehmen?

Danke schon Mal!
BrewerTimothy
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Re: Versuch eines Augustiner-Weizen-Klons

#4

Beitrag von BrewerTimothy »

Hopfen spielt eine eher untergeordnete Rolle. Ich würde vermutlich auf klassische Sorten wie Perle, Tradition, Spalter o.ä. gehen
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gulp
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Re: Versuch eines Augustiner-Weizen-Klons

#5

Beitrag von gulp »

Ohne das Augustiner Weizen zu kennen, glaube ich nicht, dass die 5 verschiedene Malze verwenden. Eher zwei bis drei. Auf der Homepage steht was von Bernsteinfarben, das wären so um die 16 EBC und 5,4 % Alk. Vol.
Man kann von 60 % Weizenmalz ausgehen und eben 40 % anderen Malzen.
Hopfen würde ich Mittelfrüh nehmen und zwar eine Gabe in die Vorderwürze. Mittelfrüh hat auch so ein feines Zitrusaroma, überlagert aber nicht die Hefe.

Abgesehen davon wird man das nicht genauso wie die Augustiner hinbringen. Soweit ich weiß, machen die Spelzentrennung und das nimmt unsereins aus dem Rennen.

Dennoch Gutes Gelingen!

Gruß
Peter
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Graf Plato
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Re: Versuch eines Augustiner-Weizen-Klons

#6

Beitrag von Graf Plato »

Danke für eure Rückmeldungen.
Ich werde vermutlich auf eine klassische Sorte umsteigen und das Wiener Malz weglassen und (komplett) mit Tennenmalz ersetzen. Die Farbe passe ich dann mit den Spezialmalzen auf 15-16 EBC an.

Mir ist klar, dass ich das nicht so hinbekommen werde wie das Original. Ich sehe es mehr als Übung an, beim probieren eines Bieres eventuell Rückschlüsse auf die Herstellung und Zusammensetzung ziehen zu können um dann selbst ein Bier brauen zu können, das dem Original möglichst nahe kommt. Es ist auch klar, dass das nicht mit einem Durchgang abgetan sein wird.

LG Johannes
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