Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Elephant
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Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#1

Beitrag von Elephant »

Liebe Bierbrauer,

ich brauche vermutlich nach sehr langer Zeit etwas Hilfe.

Ich habe vor der Coronazeit angefangen mir eine kleine Brauanlage zurecht zu basteln, jedoch konnte ich sie nicht vervollständigen durch gewisse Umstände wie Corona und berufliche Herausforderungen. Es gab mal ein Konzept von der Anlage, jedoch ist das nicht mehr auffindbar. Aus diesem Grund, hoffe ich sehr auf eure Hilfe.

Ich habe eine 60 Liter Anlage geplant mit Gestell und gasbetrieben. Folgende Gerätschaften sind aktuell vorhanden:

Gestell mit zwei 60 Liter Töpfe
Ein 30 Liter Nachgusstopf
Läuterspirale
Rührwerk + Scheibenwischermotor als Antrieb
Malzmühle – Trichter fehlt noch wird vermutlich Selbstbau.
Überlegung: einer Maischepumpe von Polsinelli Novax 20 M. Ist sie gut??? Hat jmd Erfahrungen?
Überlegung: einen der Töpfe als Gärbottich oder 2 x 30 Liter Kegfässer zu nehmen??? ( Die Kegfässer sollen gut sein, weil es Mini Zapfgarnituren gibt, so meine laienhafte Fantasie. Direkt vom Gärfass zum Keg und dann ins Glas oder Biersiphon. ;-)
Maischethermometer muss ich noch hinzufügen, was aber recht einfach sein soll durch
das Rührwerk, worin es installiert wird.

Wie wichtig ist die Gärtemperatur?? Laut Rezepte macht es angeblich was aus.
Obergärig und untergärig ist mir klar und Toleranzen in den Temperaturen kenne ich auch, aber genaue Temperaturen sind bestimmt für Profis.
Noch ein Punkt wäre das Wasser, Braugips und Sauermalz sinnvoll?
Ich weiß es gibt solche Weisheiten: Der Brauer macht das Wasser und die Hefe das Bier. :-)
Ich denke den Großteil meiner Anlage habe ich aufgeführt, nur weis ich nicht mehr ob das alles so passt und ich einfach so anfangen kann, ohne
was wichtiges nicht Bedacht zu haben.
Ich war schon in den Foren unterwegs nur konnte ich mir kein richtiges Bild machen, da es viele Fragen sind. :Waa

Danke im Voraus für jegliche Information.

Gruß Hardy
Stuggbrew
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#2

Beitrag von Stuggbrew »

Hallo Hardy,

Herzlich willkommen im Forum. Wäre schön wenn du dich einmal allgemein vorstellen würdest.

Eine 60l Anlage ist schon eine Hausnummer, aber du hast ja eigentlich fast das gesamte Equipment schon stehen.

Ja - die Weisheit hat seine Berechtigung:
Ich bin ein wenig verwundert über die Fragen der Gärtemperatur- denn das ist eigentlich kleines Brauer 1x1:
Ja, die Temperaturführung ist beim brauen sehr wichtig, mitunter ein essenzieller Geschmacksbildner.
Vor allem bei UG Bieren ist eine saubere und genaue Gärführung sehr wichtig da kommt es wirklich auf 0,5-1,0K Schritte an. Bei OG ist es nicht so extrem, dennoch sollte man die Temp. Sauber halten und steuern können.

Beim Wasser kommt es natürlich auf dein Basiswasser an. Ganz einfach mal bei dem Wasserwerken die Werte abfragen. Das Wasser hat ebenfalls Einfluss auf das Geschmacksprofil (Vollmundigkeit, hervorheben von bittere usw) sowie durch den pH Wert auf die Enzymarbeit. Dieser sollte bei rund pH 5,4-5,6 liegen.
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#3

Beitrag von heinrich2012 »

Puh, wo soll man da anfangen ?

Die Novax 20 M ist, wie man im Netz lesen kann, eine Wein-Umfüllpumpe.
Das bedeutet sie kann keine hohen Temperaturen vertragen. Die Novax 20 B geht bis max 95°C
ist aber eher als Würzepumpe und zum reinigen einzusetzen. Es wird nicht ganz klar, ob Du die Maische zum
Läutern umpumpen möchtest oder die klare Würze wieder zurück in einen Topf zum kochen.
Zweites ginge mit der Novax 20 B.

Weder die Töpfe noch KEGs zum Gären einsetzen. Es gibt von Speidel Kunststoffgärfässer,
teilweise auch gebraucht zu kaufen. Die sind lebensmittelecht und gut zu reinigen.

Auf die Wasserbehandlung und Gärführung gehe ich mal nicht ein, sonst schaffe ich heute Abend
die Tagesschau nicht. Nimm dein Wasser, ein einfaches obergäriges Konzept und fang an.

Der Brauer macht das Wasser und die Hefe das Bier. :-) ????? --> Wenn Du Wasser machen kannst bist Du gut.

Der Brauer macht die Würze, die Hefe das Bier kenn ich.

Aus welcher Region kommst Du, vielleicht gibt es Hobbybrauer aus der Nähe für ein persönliches Gespräch.

VG Klaus
Elephant
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#4

Beitrag von Elephant »

Habe gerade einen sehr langen Text geschrieben und das System hat mich zwischendurch einfach abgemeldet. Finde ich den Text wieder? Bestimmt nicht oder?
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#5

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Überlegung: einen der Töpfe als Gärbottich oder 2 x 30 Liter Kegfässer zu nehmen??? ( Die Kegfässer sollen gut sein, weil es Mini Zapfgarnituren gibt, so meine laienhafte Fantasie. Direkt vom Gärfass zum Keg und dann ins Glas oder Biersiphon. ;-)
Maischethermometer muss ich noch hinzufügen, was aber recht einfach sein soll durch
das Rührwerk, worin es installiert wird.
Irgendwie wird mir nicht so ganz klar, was du da vorhast. Soll in dem Topf vergoren werden oder im Keg? Bei Vergärung im Keg musst Du entweder spunden oder hinterher das CO2 reinbekommen. Beides nicht ohne technischen Aufwand möglich.
Und was hat das Thermometer mit dem Rührwerk zu tun? Idealerweise ist es irgendwo mittig im Topf und bleibt nicht im Rührwerk hängen.
Dass die Gärführung bei einer Anlage in dieser Größe einigermaßen sitzen sollte, wurde ja schon angemerkt. Ich denke, wenn man den Aufwand für diese Größen betreiben möchte, sollte es auch im gesamten Prozess passen. Da wäre eine aktive Kühlung, kontrollierte drucklose Gärung und Flaschengärung sinnvoller als eine Gärung in Kegs (die man ja auch wieder reinigen muss, nächste Baustelle) ohne eine vernünftige Kontrolle.
Viele Grüße
Björn

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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#6

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich habe eine 60 Liter Anlage geplant mit Gestell und gasbetrieben. Folgende Gerätschaften sind aktuell vorhanden:

Gestell mit zwei 60 Liter Töpfe
Ein 30 Liter Nachgusstopf
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Überlegung: einer Maischepumpe von Polsinelli Novax 20 M. Ist sie gut??? Hat jmd Erfahrungen?
Mit 60 Liter Töpfen wird es nicht unbedingt eine Anlage für 60 Liter Ausschlagmenge. Ich braue in 57 und 38 Liter Töpfen und kommen maximal auf 31 bzw. 48 Liter. Sonst kocht es über. In einem 60er Topf maximal 50 Liter. Oder stärker einbrauen und hinterher verdünnen.
Ich kann den Artikel dazu im Braumagazin empfehlen.
https://braumagazin.de/article/klassengesellschaft/
Viele Grüße
Björn

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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#7

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Temperaturen kenne ich auch, aber genaue Temperaturen sind bestimmt für Profis.
Noch ein Punkt wäre das Wasser, Braugips und Sauermalz sinnvoll?
Ich weiß es gibt solche Weisheiten: Der Brauer macht das Wasser und die Hefe das Bier. :-)
Eine einigermaßen genaue Temperaturkontrolle ist bei Maischen und Gärung wichtig. Das lässt sich heute mit wenig Aufwand bewerkstelligen (Kühlschrank mit Inkbird).
Beim Wasser ist wichtig, erstmal die Basis zu kennen. Wie sind die Wasserwerte bei Dir. Und dann je nach Bedarf und Bierstil anpassen. Ich nehme Gips, Calciumchlorid, Kochsalz und Milchsäure. Empfehlenswert ist Schlupfs Wasserrechner hier aus dem Forum. Oder wenn man es umfangreich mag Brew‘n Water. Ich nehme gern den Rechner von Schlupf.
Viele Grüße
Björn

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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#8

Beitrag von rakader »

Wenn Du auf 60 Liter Ausschlag gehen willst, brauchst Du schon 80l-Töpfe, eher mehr. Oder sind die 60 für 30 l Ausschlag? Tipp: Fixiere erst Deine Ausschlagmenge und gibt dann 33 % bei Töpfen dazu, so frei Schnauze - Maischekessel weniger, Würzebottich mehr. Räuber Hopfenstopf hat das ganz gut skizziert.

Da Du offenkundig größer einsteigen willst, antworte ich auch mit Vorschlägen für größere Lösungen.
Eine Frage, die bisher nicht gestellt wurde: Wie ist es um die Leistung des Gaskochers bestellt? 11 kWh sollten es schon sein.

Gärtemperatur: Bei diesen Mengen solltest Du Dir einen Reifeschrank und Gärschrank überlegen. Das kann Marke Eigenbau sein, eine alte Tiefkühltruhe, die Du für Kegs umbaust (Anleitungen auf YouTube) und Kühlschränke. Du steuerst das alles mit einem Inkbird. Die Nobelvariante wäre ein Kühlraum.

Wenn Du schon dabei bist. Kaufe Dir eine Osmoseanlage und stelle Dein Wasser immer nach Bierstil ein. Osmoseanlagen gibt es günstig bei den Aquarianern oder im Baumarkt. Braugips, Calciumchloris und Milchsäure braucht es anfangs noch dazu. Sauermalz ist heute nicht mehr nötig, nimmt man nur noch aus nostaligischen Gründen. Ich empfehle den Wasserrechner von Martin Brungard, Brew 'n Water. Da muss man ein wenig amerikanische Maßeinheiten umrechnen, aber er hat die größte Funktionsvielfalt.
Che
Fürn die Kegs brauchst Du jede Menge Schläuche - zum Umdrücken, reinigen, vorspannen etc. Die Gasflasche holst Du Dir am besten bei einem örtlichen Gashändler. Für den Druckminderer, Anschlüsse, Schläuche empfehle ich Candirect, die sind darauf spezialisiert.

Was Dir noch fehlt ist ein Refraktometer oder eine Spindel. Und ein pH-Meter, wenn Du Wasser aufbereiten willst. Ich empfehle Hanna Instruments oder Apera. Du benötigst noch Kalibirelösungen dazu, das ist beim Apera dabei.

Denke auch an einen Hopfensack und eine Kühlspriale und einen Plattenkühler, Abfüller für sauerstofffies Abfüllen (z.B. von FSH).

Und das ist noch nicht alles…
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Viele Grüße / Regards
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#9

Beitrag von Elephant »

Hallo Jungs,
ich bin schon mal sehr begeistert von den vielen Antworten, hatte schon eine größere Antwort geschrieben, sie war allerdings weg da mich das System abgemeldet hatte. Ich werde mich morgen noch ordentlich vorstellen, wie gewünscht, und ausführlich dazu antworten. ;-) Danke schon mal.
Elephant
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#10

Beitrag von Elephant »

Hallo,

ich bin aus Falkenberg Elster das gehört zum Land Brandenburg. Ich denke Alter und Geschlecht spielen keine Rolle.😉 Ich bin gelernter Einzelhandelskaufmann und habe auch viele Erfahrungen im Handwerk gesammelt. Ich weiß natürlich nicht so viel wie andere hier, meine Erfahrungen beziehen sich eher auf theoretisches Wissen.

Die Pumpe von Posinelli muss nur nach dem Maischen funktionieren, also unter 95°C sollten doch passen oder? Die klare Würze soll zum Maischetopf wieder hoch befördert werden.
Da kommt die Frage auf: wie filtert ihr den Trub? Gärbottich?

Zum Thema Maischetemperaturen kann ich sagen, ich kenne Einmaischen, die jeweiligen Rasten und Abmaischen ,damit bin ich relativ gut vertraut.
Nur mit den Gärtemperaturen bin ich nicht richtig vertraut und deren Schwankungen?
Böhmisch Pilsner 12° Ug
Porter London 16-21°Og
Ich weiß untergärig ist schwieriger... warum die genaue Temperatur? Was verändert sich im Geschmack?
Da wäre meine Frage, bei genau 12° wie weshalb warum? >Wie< wurde schon beantwortet.

Ich glaube die Frage wurde schon erklärt zwecks Umbau eines TK mit Ink.
Was ist Ink, eine Steuerung?

Was kostet eine normale Osmoseanlage? Ich denke der Brauer bereitet das Wasser auf... ;-)
Das Wasser will ich nicht nur von der Region abhängig machen, also so wenig Einschränkungen wie möglich.

Bezüglich der Kochfelder: Die Gasfelder waren geplant mit mindestens 12 kWh geplant.
Okay mit dem Gasthema muss ich mich noch etwas beschäftigen.

Also mal zwischendurch am Geld soll es erst mal nicht scheitern, eher daran was ist sinnvoll?
Am liebsten direkt aus dem Fass trinken. ;-)

Die Ausschlagmenge schätze ich natürlich auf maximal 50, eher 45 Liter ein.

Das Thermometer sitzt im Stab vom Rührwerk soweit ich mich erinnere.

Spunden oder CO2 hinzufügen was ist die bessere Lösung für den Start?

Ich hoffe ich habe keine Frage übersehen. ;-)

Vermutlich muss ich mal eine Foto oder eine Skizze machen.

Wenn Ihr Leute aus meiner Region kennen solltet, dann bitte ich um Verbindung. 70 - 80 km ist mein maximaler Radius für ein Treffen.
Danke euch

Gruß Hardy
Zuletzt geändert von Elephant am Mittwoch 31. Januar 2024, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#11

Beitrag von Stuggbrew »

Hi,

Ja eine Skizze wäre interessant. Warum willst du denn nach dem Hopfenkochen zurück in die Maischepfanne?
Normalerweise wird nach dem Hopfenkochen direkt gekühlt (A) oder der Whirlpool abgedreht nach einer Ruhephase (B). Wenn die erledigt ist wird dann in dein Gärbehälter abgefüllt. Entweder mittels bierheber wenn die Würze schon erkaltet ist oder per Schwerkraft langsam durch einen Schlauch.
Daher wäre es gut wenn dein Gärbehälter niederer steht wie deine Sudpfanne.
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rakader
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#12

Beitrag von rakader »

Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Die Pumpe von Posinelli muss nur nach dem Hopfenkochen funktionieren, also unter 95°C sollten doch passen oder? Die klare Würze soll zum Maischetopf wieder hoch befördert werden.
Da kommt die Frage auf: wie filtert ihr den Trub? Gärbottich?
Da gibt es hier unzählige Threads dazu. Nutze einfach die Suchfunktion. Ein gutes Braubuch wäre an dieser Stelle hilfreich. Das Thema ist umfangreich, das erfordert einen eigenen Faden. Mein Tipp: Wirf einen angestrengten Blick auf den Läuterprozess, das ist schon die halbe Miete.
Oder hier im Wiki: wiki/doku.php/doku?redirect=1
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Zum Thema Maischetemperaturen kann ich sagen, ich kenne Einmaischen, die jeweiligen Rasten und Abmaischen ,damit bin ich relativ gut vertraut.
Nur mit den Gärtemperaturen bin ich nicht richtig vertraut und deren Schwankungen?
Böhmisch Pilsner 12° Ug
Porter London 16-21°Og
Ich weiß untergärig ist schwieriger... warum die genaue Temperatur? Was verändert sich im Geschmack?
Da wäre meine Frage, bei genau 12° wie weshalb warum? >Wie< wurde schon beantwortet.
Auch hier wieder: Buch. Hefen sind unsere Tierchen und manche mögen wie wir eher mediterrane Regionen, andere nordische. Na ja, eigentlich sind es Pilze, wir nennen sie nur Tierchen. Kurz: jeder Hefestamm ist anders. Grob unterteilt man zwischen untergärigen und obergäriges Hefen sowie Kveik und Wildhefen.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Ich glaube die Frage wurde schon erklärt zwecks Umbau eines TK mit Ink.
Was ist Ink, eine Steuerung?
Ja. Inkbird heißt das genau. Auch hier hilft Dir die Suche des Forums weiter.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Was kostet eine normale Osmoseanlage? Ich denke der Brauer bereitet das Wasser auf... ;-)
Das Wasser will ich nicht nur von der Region abhängig machen, also so wenig Einschränkungen wie möglich.
Dein Ansatz ist richtig. Eine Osmoseanlage bekommst du ab 50 €. Achte auf eine dreistufige. Kostet dann um die 80 €.
Kauf Dir dazu noch ein Leitwertmessgerät. Kostet um die 20 €. Wenn Du schon Wasseraufbereitung machst, ist ein pH-Messgerät unumgänglich. Apera oder Hanna Instruments sind gute Lösungen. Auch hier hilft die Forensuche.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Bezüglich der Kochfelder: Die Gasfelder waren geplant mit mindestens 12 kWh geplant.
Okay mit dem Gasthema muss ich mich noch etwas beschäftigen.
Ich habe meine aus dem Baumarkt und wurde gut beraten. Das Verhältnis Leistung und Topfgröße muss stimmen. Lieber etwas mehr.
Machen auch manche Braushops, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Also mal zwischendurch am Geld soll es erst mal nicht scheitern, eher daran was ist sinnvoll?
Am liebsten direkt aus dem Fass trinken. ;-)
Mache ich aus sehr gerne, weil ich das Abfüllen hasse. Meine Fässer stehen gekühlt, bzw. im Haus mit einer Trockenkühl-Zapfanlage, die mir die richtige Temperatur ermöglicht. Zapfen ist ein weiteres Kapitel.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Die Ausschlagmenge schätze ich natürlich auf maximal 50, eher 45 Liter ein.
Plane so, dass Du Deine Fässer optimal füllen kannst. Für 2 Cola Kegs wären 40 l OK, Für 3 Cola-Kegs nicht hinreichend, für 30l-Kegs weder Fisch noch Fleisch. Soll es ein 50 l-Keg sein - perfekt. Ich halte 60 l nicht für optimal. Vielleicht fasst Du doch 80 l ins Auge? Dann hast Du Puffer. Es gibt hier aber kompetentere Leute, die Dich da beraten können. Planen vom Ende her, also von der gewünschten Ausschlagsmenge, ist nicht die schlechteste Idee.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Das Thermometer sitzt im Stab vom Rührwerk soweit ich mich erinnere.
Nein. Wer das aber so konstruiert, macht vieles richtig.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Spunden oder CO2 hinzufügen was ist die bessere Lösung für den Start?
Mache Dich mit den Fachbegriffen vertraut. Auch hier wieder: Buch. In Deiner Größe zwangskarbonisiert (spundest) Du das Bier mit CO₂.
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Ich hoffe ich habe keine Frage übersehen. ;-)
Aber ganz sicher :thumbsup
Elephant hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 01:45 Danke euch

Gruß Hardy
Gerne. Gruß
Radulph
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#13

Beitrag von Elephant »

Stuggbrew hat geschrieben: Dienstag 30. Januar 2024, 05:25 Hi,

Ja eine Skizze wäre interessant. Warum willst du denn nach dem Hopfenkochen zurück in die Maischepfanne?
Normalerweise wird nach dem Hopfenkochen direkt gekühlt (A) oder der Whirlpool abgedreht nach einer Ruhephase (B). Wenn die erledigt ist wird dann in dein Gärbehälter abgefüllt. Entweder mittels bierheber wenn die Würze schon erkaltet ist oder per Schwerkraft langsam durch einen Schlauch.
Daher wäre es gut wenn dein Gärbehälter niederer steht wie deine Sudpfanne.
Ich werde mich bemühen eine Skizze anzufertigen. Ich meinte eigentlich nach dem Maischen, nach dem Hopfenkochen macht es laut Planung wenig Sinn. Bei mir wäre es dann nach dem Abkühlen per Schwerkraft durch einen Schlauch.
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#14

Beitrag von Elephant »

Ich habe ein Braubuch von Klaus Kling, allerdings scheint es mir etwas veraltet, oder passt nicht zu meinem Konzept. Okay ich werde mich näher mit dem Läuterthema beschäftigen.

Thema Hefe: ich weiß das es verschieden Stämme gibt bei den Pilzen, ich habe ein paar Jahre Pilze gezüchtet und sogar Stämme selektiert in der Petrischale. ;-) Nur so ganz verstehe ich nicht warum man z.B. genau 12°C einhalten muss, okay naja ich schau mal im Forum.

Okay Osmoseanlage und Leitwertmessgerät werde ich bestellen. Danke für den hilfreichen Tipp, ;-) Buch kann zwar helfen aber nicht immer die richten Antworten geben.

Ich denke eine 80 Liter Anlage will ich jetzt nicht planen, da ich die 60 Liter Töpfe schon da habe und sie sehr günstig bekommen habe.

Ich glaube ich habe die Frage fasch formuliert, aber egal. Bei der Größe muss ich spunden? Ich dachte immer spunden bedeutet nur Druckdicht verschließen. :-))) Naja klar man kann dann den C02 Gehalt besser steuern. Die normale Gärungskohlensäure verschwindet vermutlich weites gehend?

Gruß Hardy
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#15

Beitrag von coyote77 »

Thema Hefen: jede Hefe hat eine Wohlfühltemperatur, bei der sie arbeitet. Meist ist da ein Fenster angegeben, z.B. 10-14°C. Nun will man ja ein bestimmtes Aroma erreichen. Dieselbe Hefe erzeugt bei höheren Temperaturen andere oder intensivere Aromen als bei niedrigeren. Daher ist bei vielen Rezepten (oder Hefen) eine Gärtemperatur angegeben.
Wichtig noch: lieber etwas kühler anstellen und dann kommen lassen. Hefen mögen allgemein keinen Temperaturabfall.
Grüße, Andreas :Drink

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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#16

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Auch, wenn ich jetzt der Spielverderber bin, möchte ich meine Gedanken in die Runde werfen.
Zwei Töpfe in gleicher Größe ist nicht optimal, mag aber gehen (solange das Treberbett nicht zu dünn wird, hängt von der Geometrie der Töpfe und der Stammwürze ab). Ein Topf mit Läuterspirale, einer zu Kochen. Beide mit passenden Hähnen. Der Topf zum Läutern mit Thermometer an einer einfach zugänglichen Stelle. Das muss zerlegt und gereinigt werden. Ein Rührwerk ist gut. Wenn man Lust hat, kann man das noch mit einer Temperaturregelung versehen. Bei Gas schwieriger als bei Induktion. Dann noch eine Malzmühle, eine Kühlspirale, ein Gärfass oder Edelstahltbehälter und ein Kühlschrank mit Inkbird. Etwas Kleinkram feht noch, dann ist es fertig. Weiterer Bedarf stellt sich beim Brauen ein. Mir persönlich wäre das Setup schon zu groß, wenn ich überhaupt keine Erfahrung habe. Das muss ja auch alles bespielt werden. Warum soviel Planerei. Soviele andere haben hier ihre Brauerei vorgestellt und meistens ist es ähnlich.
Viele Grüße
Björn

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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#17

Beitrag von VolT Bräu »

Elephant hat geschrieben: Mittwoch 31. Januar 2024, 23:38 Ich glaube ich habe die Frage fasch formuliert, aber egal. Bei der Größe muss ich spunden? Ich dachte immer spunden bedeutet nur Druckdicht verschließen. :-))) Naja klar man kann dann den C02 Gehalt besser steuern. Die normale Gärungskohlensäure verschwindet vermutlich weites gehend?
"Normalerweise" vergärt man als Einsteiger drucklos. Dann passiert genau das: Die Kohlensäure entweicht größtenteils. Das ist Temperatur-abhängig. Nach dem Ende der Gärung füllt man mit Zucker oder Speise in Flaschen oder Fässer ab. Das steht in jeder Anleitung so oder ähnlich drin. Insbesondere die Dosierung.

Das kannst Du auch so machen. Solltest Du vielleicht sogar beim ersten Mal.

Wenn man die Möglichkeit hat, kann man auch am Ende unter Druck vergären, so dass man nichts mehr machen muss. Oder Zwangskarbonisierung d. h. Kohlensäure aus der Flasche. Als Einstieg hier: wiki/doku.php/lagern:spunden
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Re: Zusammenstellung einer 60 Liter Anlage? Ich brauch Hilfe.

#18

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Wenn man komplett unter Druck vergären möchte, sollte die Temperaturkontrolle auf jeden Fall funktionieren. Und man muss sich im Klaren sein, dass eine gewisse Menge Hefe aus dem Behälter muss. Drucklos vergären und dann rechtzeitig ohne Bodensatz in ein Keg umdrücken finde ich recht interessant. Wenn man dann auf den Zieldruck spundet, hat man eine schöne Lösung. Wie gesagt, ich würde versuchen, erstmal ein paar Sude ohne technische Maximallösungen zu machen und dann Erfahrung zu sammeln.
Viele Grüße
Björn

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