Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

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freddinger
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Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#1

Beitrag von freddinger »

Hallo,

hab vor zwei Wochen das Triticum Wormatia gebraut. Vergoren mit in NaCl eingelagerter Schneider Weisse (per Starter aufgeweckt)
Stammwürze 14 °P, Restextrakt 3,5 °P, dieser mehrmals kontrolliert.
Gestern Abend wurde abgefüllt und mit Zucker per Dosierlöffelchen (für die 0,5er Flasche) aufgespeist.
Heute Morgen guck ich auf's Flaschenmanometer, da standen da tatsächlich schon 2,3 bar. Musste zur Arbeit, also hab ich bisher net nochmal nachsehen können.
Jetzt zur Frage: ist so ein Druckanstieg in nur einer Nacht möglich? Hatte letzten Sommer einenFlaschenplatzer, teils selbst verschuldet (aus Versehen doppelt aufgespeiste Flasche), aber auch fremd verschuldet (Würze net ganz zu Ende vergoren) und möchte nicht, dass mir das nochmal passiert und gar wer verletzt wird.

Viele Grüße,
Frederik
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guenter
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#2

Beitrag von guenter »

Das wäre dann wohl ungewöhnlich schnell gegangen. Wenn du aber sehr kalt abgefüllt hast und viel Luft in der Flasche ist und die sehr warm stehen: keine Ahnung, ob du damit über 2 Bar kommst, aber das würde vom Prinzip so einen schnellen Anstieg erklären.

Bitte beobachten. Ich würde die Flaschen vorsichtig entlüften.
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Stuggbrew
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#3

Beitrag von Stuggbrew »

Wie Günter sagt wäre das auch meine einzige Erklärung wenn man sonst unterstellt dass es wirklich ausgegoren war.

Schau heute nochmals nach und entlüfte mal leicht.
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#4

Beitrag von freddinger »

Oder evtl Manometer defekt? Beim erwähnten Platzer war die Falsche damit umgekippt.
Das Bier stand im Gäreimer durchgehend bei ~22 °C
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guenter
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#5

Beitrag von guenter »

freddinger hat geschrieben: Montag 5. Februar 2024, 16:39 Oder evtl Manometer defekt?
Wenn ins Manometer Bier eingedrungen war, könnte es verklebt sein. Wäre dann auch eine Erklärung, vielleicht am plausibelsten.
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#6

Beitrag von freddinger »

Hab eben geschaut. Waren knapp 3 b auf'm Manometer gestanden. Habe vorsichtig entlüftet, dabei kam auch gut Schaum beim zweiten anlupfen vom Verschluss. Aber es ging auch viel Hefe beim Abfüllen mit (Gushing?).
Die restlichen Flaschen stehen im Keller bei gleicher Raumtemp (jeder Kasten einzeln mit Decke abgedeckt gesichert), da war nix geplatzt.
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guenter
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#7

Beitrag von guenter »

Da könnte was anderes in den Flaschen oder im Sud gewesen sein, in aller Regel geht bei mir die Nachgärung eher mit 0.1 Bar pro Tag weiter. Aber 3 Bar? Da muss was anderes am Werke sein, was eine so schnelle Vergärung verursacht. Da bin ich leider raus.
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#8

Beitrag von Stuggbrew »

freddinger hat geschrieben: Montag 5. Februar 2024, 17:26 Hab eben geschaut. Waren knapp 3 b auf'm Manometer gestanden. Habe vorsichtig entlüftet, dabei kam auch gut Schaum beim zweiten anlupfen vom Verschluss. Aber es ging auch viel Hefe beim Abfüllen mit (Gushing?).
Die restlichen Flaschen stehen im Keller bei gleicher Raumtemp (jeder Kasten einzeln mit Decke abgedeckt gesichert), da war nix geplatzt.
Naja das hört sich so an als würde da was mächtig noch gären. Mach doch mal langsam eine Flasche auf und Probier mal. Geschmack normal?
Wenn die Flasche schon überläuft beim vorsichtigen öffnen is was faul:
- entweder doch den falschen Löffel beim Zucker dosieren verwendet
- oder es gärt was neben der Hefe mit
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#9

Beitrag von freddinger »

Hm, hab die Spindelproben immer getrunken. Da schmeckte alles normal und die Flaschen werden immer direkt nach'm trinken ausgespült und vor dem Abfüllen in der Spülmaschine im heißesten Programm gereinigt :Waa
Werde die Manometerflasche kalt stellenbund später probieren
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#10

Beitrag von freddinger »

So, hab eben die Manometerflasche geöffnet. Es kam wieder ein bisl Schaum hoch, aber der guckte nur zaghaft aus der Flaschenöffnung. Das Bier ist recht lasch was das CO2 angeht (logisch, hab's ja abgelassen).
Geschmacklich isses noch sehr unfreif (auch logisch) aber keinesfalls sauer o.ä.
Ich werde den Rest weiter ordenlich in den Kästen verpackt belassen und ggf. wieder probieren. Vielleicht war's ja wirklich nur die eine Flasche. Ich werde berichten.
Danke euch für eure Antworten :thumbsup
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#11

Beitrag von InFlames77 »

Bei mir waren es knappe zwei Tage bis ich auf 2.2 bar war letzen Sommer. Und am Ende waren es 3.2 bar. Ich würde noch ein wenig warten und vor allem noch nicht lüften.
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#12

Beitrag von guenter »

InFlames77 hat geschrieben: Montag 5. Februar 2024, 20:39 Bei mir waren es knappe zwei Tage bis ich auf 2.2 bar war letzen Sommer. Und am Ende waren es 3.2 bar. Ich würde noch ein wenig warten und vor allem noch nicht lüften.
Hier ist doch dass Problem, dass er in knapp 24 Stunden auf 3 Bar ist. Da passt etwas nicht, das geht viel zu schnell.
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#13

Beitrag von Frommersbraeu »

Bei Ale und UG Hefen würde ich auch sagen, dass es viel zu schnell geht. Bei einer Zuckergabe und aktiver Weizenbier Hefe, was spricht dagegen? Man kann z.T. förmlich zusehen wie die Gärung los geht, wenn leicht verdauliche Zucker auf quietschfidele Hefe trifft. Da kann eine Nachgärung auch nach 24h mal durch sein. Mit der WA-18 schaff ich bei 20°C eine 12°P Stammwürze auch innerhalb von 3 Tagen auf 2%RE
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#14

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Wenn genug Hefe mit in die Flasche gekommen ist, kann es doch auf schneller gehen. Ich habe auch ein IPA, dass die Nachgärung in 3-4 Tagen schafft. Ausreichende „Anstellrate“ in der Flasche und passende Temperatur, dann verstoffwechselt die Hefe die paar Gramm Zucker ratzfatz.
Viele Grüße
Björn

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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#15

Beitrag von InFlames77 »

guenter hat geschrieben: Montag 5. Februar 2024, 22:22
InFlames77 hat geschrieben: Montag 5. Februar 2024, 20:39 Bei mir waren es knappe zwei Tage bis ich auf 2.2 bar war letzen Sommer. Und am Ende waren es 3.2 bar. Ich würde noch ein wenig warten und vor allem noch nicht lüften.
Hier ist doch dass Problem, dass er in knapp 24 Stunden auf 3 Bar ist. Da passt etwas nicht, das geht viel zu schnell.
Erwischt! Die 3bar hatte ich überlesen.
Ich wollte nur sagen das es durchaus so schnell gehen kann mit der Nachgärung. Bei Weißbieren war ich auch immer extrem nervös. Da zeigt das Manometer je nach Karbo auch mal knappe 4bar an.
Selbst die OGA geht bei mir in drei Tagen bei 15°C durch.
Fakt ist aber auch Vorsicht ist besser als Nachsicht. :Drink
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#16

Beitrag von freddinger »

Ja, ist wie bereits erwähnt recht viel Hefe mit in die Flaschen, da von oben abgezogen aber da war der Schlauch zu tief. Und dann war mein Starter nach Alt-Phex auch in Ordnung :thumbsup Brauche mal was aus Kupfer oder einfsch per Ablasshahn. Das war bei meinem anderen Gäreimer deutlich entspannter als das Abziehen.
Danke nochmals für eure Unterstützung. Nach dem Skiurlaub wird nochmal probiert :thumbsup
Ich halte euch auf dem Laufenden. :Smile
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#17

Beitrag von freddinger »

Hier noch ein Bild der Hefe nach der Hauptgärung. Das sie noch so präsent an der Oberfläche verbleibt hatte ich noch nie. Nichtmal bei der Maisel-Hefe, die durch das Gärröhrchen abgehauen ist. Spricht ja auch dafür, dass bereits nach der Hauptgärung ordentlich CO2 vorhanden war, oder?
Hefe nach Hauptgärung
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#18

Beitrag von ggansde »

Klarer Fall von Pacman-Hefe :Bigsmile
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Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#19

Beitrag von freddinger »

Passend zu diesem Beitrag werde ich auch meine Flaschenreinigung überdenken. Danke, Jan!
BrewerTimothy
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Re: Nachgärung ---> von 0 auf 2,3 bar in nur einer Nacht?

#20

Beitrag von BrewerTimothy »

ggansde hat geschrieben: Dienstag 6. Februar 2024, 22:10 Klarer Fall von Pacman-Hefe :Bigsmile
VG, Markus
:thumbsup
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