Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Woidzeig
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Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#1

Beitrag von Woidzeig »

Servus beinander,

ich hab jetzt ein wenig überlegt ob das ins Allgemeine gehört oder letztendlich zu den Braugerätschaften. Shame on me, wenns hier nicht passen sollte :Bigsmile
Ich mache mir seit mehreren Wochen und Monaten schon Gedanken über die Optimierung des woidzeig'schen Brautags. Da ich wahrscheinlich mittlerweile den (Gedanken-)Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe, ersuche ich mal das allgemeine Schwarmwissen von euch werten Forenkollegen.
Kritik, Tipps, Anregungen über die unten aufgeführten Themen sind natürlich ausdrücklich erwünscht!

Aktuell liegt bei mir die durchschnittliche Dauer des Brautags selbst bei rund 8-9 Stunden TROTZ Aufbau und Vorbereitung am Vortag. Mit Beruf und Ehrenamt wirds da unter der Woche und oft auch schon an den Wochenenden extrem schwierig nen Brautag zu realisieren. Mein aktuelles Setup ist in meinen Augen relativ klassisch für die Einkocherklasse:
  • Aufbau des Setups, Schroten und Wasseraufbereitung am Vortag
  • Ein Biggie zum Maischen / Kochen mit angeschlossenen 3/8"-Hahn
  • Steuerung durch einen Inkbird ITC 310
  • Läutern durch Umschöpfen in den Gäreimer mit verbauter Hexe
  • Nachgüsse werden aktuell einen Stock höher in einen Kochtopf erhitzt
  • Sobald während des Läuterns ein paar Zentimeter Füllstand vorhanden sind VWH und Biggie auf Vollgas
  • Kochen im Biggie 60 min
  • Whirlpool andrehen
  • Umschlauchen in Gäreimer mit dazwischengeschaltenen Monofilamentfilter
  • Keine aktive Kühlung >> Eiswasser / warten
  • Währenddessen Reinigung
  • Hefe anstellen
Aktuell braue ich im Keller meiner Wohnung auf der Werkbank, alles ist ein wenig beengt, was dem Brauprozess auch nicht zu gute kommt. Die Idee mit Tischen vom schwedischen Braubedarfshändler war auch eher schlecht als recht. Es muss definitiv ein (halbwegs) mobiles Gestell her (dazu später mehr).

Soweit so gut, mittels eines Projektplans, meinen Brauprotokollen und den Erfahrungen aus den Brautagen habe ich folgende kritischen Aspekte gefunden. Einige werden aufgrund des Ablaufs offensichtlich sein, ich führe diese trotzdem unten mit auf:
  • Bei Suden mit mehreren Rasten eine signifikante Totzeit beim Aufheizen auf die nächste Raststufe ~ Zeít abhängig von den Rasten
  • Läuterprozess: Währenddessen können schon einige Vorbereitungen getroffen werden, jedoch beobachte ich lieber den Prozess um den Durchfluss zu regeln. Abzüglich der Zeit für Vorbereitungen noch ne Totzeit ~ 90 Minuten
  • Trotz Heizbeginn während des Läuterns relativ lange Zeitspange bis Kochtemperatur ~ 45 Minuten
  • Umschlauchen / Hopfenseihen ~ 40 Minuten
  • Keine aktive Kühlung: Zeit bis zur Anstelltemperatur ca. 180 Minuten. Abzüglich gut geschätzten 60 Minuten putzen haben wir hier ne Totzeit ~ 120 Minuten
  • Ein großer Faktor bin ich selbst als kleiner Chaot :Greets. Dass ich trotz Ablaufplan mal was verpeile oder mal nen Hahn offen lasse kann manchmal schon passieren. Da hilft das beste Setup der Welt nix, da muss ich einfach mal öfters das Hirn einschalten :thumbsup ~ X Minuten
Welche Optimierungen sind bei mir schon im vollen Gange?
  • Ich baue mir derzeit einen Gegenstromkühler. Das entstehende Heißwasser würde ich dann gleich für die Reinigung der Utensilien verwenden.
    Hierzu muss ich mir aber noch eine Pumpe beschaffen. Dass die Schwerkraft hier größtenteils den Job erledigen kann habe ich mir schnell aus dem Kopf geschlagen.
  • Neben meinen Spickzetteln wie Brewfather habe ich mir selbst noch eine Art "Ablauf- und Reinigungsplan" erstellt, mit welchem ich mich als Einflussfaktor halbwegs reduzieren möchte :Angel
Ich habe in letzter Zeit nochmal in einige Fäden und Blogbeiträge studiert um einige Richtungen zu kommen, zu welchen ich hinspinnen kann. Vorneweg: Vollkommen zufriedne bin ich mit keiner. :thumbsup Aber bei uns sagt man so schön "Irgend an Tod muast halt sterm." Und dem bin ich mir bewusst. Was ich bei mir aktuell nicht einschätzen kann ist der für mich auftretende Faktor Effektive Zeitersparnis-Invest-Platzbedarf, kurz EZIP :Bigsmile Welche Optionen ich mir jetzt vorgestellt habe führe ich mal auf:
  • Ich bleibe grundsätzlich bei meinem Setup und füge den Faktor Kühlspirale hinzu. Da hierbei ein dazwischenhängen des Monofilamentfilters eher schwierig wird hätte ich überlegt, Die Würze mit der Pumpe zurück in den Biggie zu pumpen, nur jetzt mit einen eigehängten BrewBag o.Ä. Ist halt die Frage ob die Rezirkulation mir nicht die gewonnenen Zeit beim Kühlen wieder killt. Einiziger Invest heirbei wären die Pumpe (die sohl sowieso kommt) sowie ein Bag.
  • Selbes wie oben, nur, dass ich mir die Aufheizzeit durch den Einsatz eines weiteren Kessels auf Hendi/Yato/.. verkürze.
  • Ich verabschiede mich größtenteils von Rasten und wechsel auf BIAB, zumindest für die Kombirastrezepte. BIAB im Einkocher übrezeugt mich jedoch nicht so sehr, da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Biggie bei Flamme aus die Temperatur so gut hält. Und ob ich mir was spare, wenn ich dann zubrühe? Bei Rezepten mit Rasten bringt mir die Option sowieso nix. Und Kombirast zB. bei nem Weizen bring ich nicht übers Herz. Fürs rausziehen des Bags würde ich an nem Braugestell mir einen Verlängerung dranbauen um dort einen Flaschenzug zu montieren. Oder Quick&Dirty Flaschenzug an ein Dreibein und drüber das Ding.
  • Wechsel auf BIAB mit Thermoport und Kessel + Platte zum Kochen. Wäre halt ein kompletter Hardwarereset.
  • Reckless Brewing: Zeitersparnis beispielsweise durch volles aufdrehen des Hahns beim Läutern und wenn nix mehr geht, dann geht halt nix mehr. F*** Nachgüsse. Whirlpool weglassen und einfach rein in den Filter. Natürlich würde mit solchen Aktionen auch ne Anpassung der Rezepte einhergehen.
  • Umstieg auf ein anderes System / Setup im Bereich der 20-30 Liter. Hier bin ich auf eure Anregungen gespannt.
Was sind noch meine weiteren Überlegungen?
  • Grundsätzlich verfolge ich neben der Brautagoptimierung ebenso das Ziel, langfristig meinen Stauraum effizienter zu nutzen. Ich habe nicht viel Platz und aktuell ist mein Brauraum absolut vollgestopft (Malzlager, Bierkisten, ein geteilte Schwerlastregale, in welchen meine Utensilien in Euroboxen sowie Einkocher, Reinigungswanne und Abtropfständer für Flaschen gelagert sind. Falls noch was groß dazukommt muss ich entweder richtig Tetris spielen und/oder ein paar Utensilien Tschüsseldorf sagen.
  • Bau / Kauf eines modularen und mobilen Braugestells mit aktueller Tendenz zu Aluprofilen. In meiner Wunschvorstellung drei einzelne Tische, welche ineinanderpassen und ich bei Bedarf miteinander verbinden kann. Zwischenböden (Siebdruckplatten) zum lagern von Utensilien. Ebenso halbwegs geringes Gewicht der Komponenten für das Thema Mobilität.
  • Eine Erweiterung der Sudgröße kommt für mich derzeit nicht in Frage. Einen höheren Ausstoß könnte ich derzeit kaum logistisch und konsumtechnisch verwerkeln :Wink
Puh, eigentlich wollte ich mich kurz und bündig halten. Hat wohl nicht so funktioniert :puzz. Ich hoffe ich habe keine relevanten Details vergessen, ansonsten gerne anmerken. Ich merke selbst bei mir, dass ich mich bei allen Optionen wohl zu sehr an den Nachteilen festbeiße und wohl nach dem letzten Einhorn suche. Ein wenig Vernunft schadet mir wohl nicht :Smile. Ich kann nicht wirklich einschätzen wie viel ich mir wirklich sparen kann. aber jedes Bisschen ist ja schon ein Gewinn zur Findung von Braufenstern :Bigsmile.

Wünsche euch allen noch nen schönen Sonntag! Und jetzt weiter den Blick aufs Abendprogramm! :Greets
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Aktuell geplantes Braugestell mit Ablauf
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Gruß Daniel

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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#2

Beitrag von Stuggbrew »

Hi Daniel.

Also ich bin ja auch in der Einkocherklasse unterwegs, mache aber meist 10-15 l Sude. Da die schneller auch getrunken werden.
Bei mir dauert der Brautag jedoch schon bedeutend kürzer 4-5h.
Ich bleibe aktuell bei meinem Setup, da ich auf dem Balkon meistens braue und ebenfalls das Zeug sehr kompakt lagern möchte. Daher habe ich lediglich eine Erweiterung im Kopf die ich bei dir ggf. Auch sehe.

Aber zur Ursprungfrage von Dir:

1) natürlich könntest du auf ein Malzrohrsystem gehen, 1-all in Gerät und gut ist. Damit auch noch sehr Platzparend und bei der 20-30l klasse auch noch easy machbar aus meiner Sicht.
2) wenn du bei deinem Setup mehr oder weniger bleiben willst und auch für die Zukunft sehr flexibel bleiben willst, würde ich folgende Anpassungen vornehmen:
- Maischen im Biggie oder sogar Einkocher; dabei die läuterhexe schon einbauen und nicht extra unschöpfen.
- leg dir eine Induktionsplatte mit einem entsprechenden 35-40l Kochtopf als Sudpfanne zu;
- in diese Läuterst du direkt und kannst bereits Dampf geben
- während dem Hopfenkochen kann man sauber machen und den Gäreimer fertig machen
- 2. Investition: kühlspirale! Nicht nur Zeitersparnis sondern wirkt auch massiv auf die Qualität des Bieres


Diese Option 2 habe ich (aktuell mit Ausnahme der Indu) so am laufen und kann damit eigentlich alle Spielchen machen. Den Kochtopf nehme ich dann teilweise auch für Dektoktion zum kochen der dick bzw Dünnmaische her; der Einkocher schafft die Rasten eigentlich einigermaßen zügig (Isolieren!!!) ansonsten kannst du auch sehr einfach mittels zubrühen arbeiten.
Und am Ende ist es in 20 min alles sauber und aufgeräumt.
Damit kannst du ungefähr rechnen:
30min Wasser anpassen und aufheizen; Malz schroten
60min Maischen
20 min Ruhe
20 min läutern
45-60 min kochen
20 min kühlen
10 min Hefe beigeben und ab die Post

BIAB ist auch eine Möglichkeit, verwende ich teilweise auch. Auch hier gehen mehrere Rasten (weiß gar nicht warum das immer so in Frage gestellt wird?!).
Ich habe mir vom Schweden einen eckigen sehr stabilen Metallsieb gegönnt der perfekt auf meinen Einkocher passt. Darauf lege ich den Sack nachdem die erste große Flut draußen ist drauf und heize voll auf. Dann kann ich schön gemütlich noch ein bisschen Nachguss draufgeben (geht auch bei BIAB😉) und erreiche rund 58% Sudhausausbeute.
Bei 4-5kg Malz geht das noch einigermaßen. Wenn es deutlich mehr wird, würde ich davon absehen.


Soviel mal mein Input.
Lg
Daniel
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#3

Beitrag von Woidzeig »

Danke dir recht herzlich für die ausführliche Einschätzung! :Smile 5 Stunden wären ein richtiged Träumchen.

Festgelegt habe ich mich noch nicht. Aber nehmen wir mal deine Variante 2). Fürs Läutern aus dem Einkocher werd ich den ein bisschen bearbeiten dürfen oder? Der 3/8" Hahn ist da safe zu klein. Ich hab noch was im Hinterkopf, dass man für so ein Unterfangen Richtung 1" - 1,5" gehen soll. Wie groß ist dein Hahn?

Wie gesagt, ein Gegenstromkühler ist im Bau, fertig zu ca. 80 %. Die letzten Windungen fehlen noch, sowie die Armaturen. Bei nem GSK werd ich nicht drum rum kommen mir ne Pumpe zu gönnen oder?
Da stehen bei mir aktuell die Brewferm Booster oder eine ähnlichere aus Amazon zur Auswahl. Die wirken auf mich (ohne jetzt Datenblätter gelesen zu haben, hol ich später nach) relativ ähnlich. Gibts ds Erfahrungswerte oder Alternative, dir ne sichere Bank wären? Hab auch schon einiges Gutes von der MP-15 gehört, welche Crafthardware anbietet. Jedoch seh ich bei mir nicht den Sinn, jetzt auf Tri-Clamp umzustellen 😅. Da halt ichs derweil lieber noch simpel und klassisch.

Kurz zum Verständnis, beim BIAB parkst du den Sack nochmal auf dem Kocher und spülst den Sack mit dem Nachguss noch etwas aus? :Smile

Zu Beginn meiner Braukarriere wollte ich ständig meine SHA optimieren, weil ich eigentlich nie > 60% war und bin. Mittlerweile nehm ichs gelassen. Dass bisschen mehr Malz gönn ich mir :Bigsmile.
Gruß Daniel

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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#4

Beitrag von coyote77 »

5 Stunden sind definitiv machbar, auch ohne große Investition.
Der gamechanger bei mir war Topf+ Induktion und Thermopot.
Aber auch wie oben beschrieben geht's. Maischen im Einkocher mit Hexe, und direkt abläutern in die Pfanne. Dann kocht zum Ende des Läuterns die Würze bereits. Einen anderen Hahn brauchst du nicht, du willst ja nicht abmaischen 😉
Wenn du lange Aufheiz-Zeiten beim Lautern hast kannst du auch die Rasten verkürzen. Die Enzyme fangen ja nicht schlagartig bei z.B. 63°C an zu arbeiten. Entscheidend um jodnormal zu werden ist die Gesamtzeit zwischen 50 und 75 Grad.
Edith: Kombirast ist meine beste Freundin: im Thermopot verkürzt sich so nicht nur die Maischzeit, es fällt auch Läuterruhe weg :thumbsup
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
(Frei nach J. W. von Goethe)
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#5

Beitrag von Stuggbrew »

Woidzeig hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2023, 21:22 Danke dir recht herzlich für die ausführliche Einschätzung! :Smile 5 Stunden wären ein richtiged Träumchen.

Festgelegt habe ich mich noch nicht. Aber nehmen wir mal deine Variante 2). Fürs Läutern aus dem Einkocher werd ich den ein bisschen bearbeiten dürfen oder? Der 3/8" Hahn ist da safe zu klein. Ich hab noch was im Hinterkopf, dass man für so ein Unterfangen Richtung 1" - 1,5" gehen soll. Wie groß ist dein Hahn?

Wie gesagt, ein Gegenstromkühler ist im Bau, fertig zu ca. 80 %. Die letzten Windungen fehlen noch, sowie die Armaturen. Bei nem GSK werd ich nicht drum rum kommen mir ne Pumpe zu gönnen oder?

Kurz zum Verständnis, beim BIAB parkst du den Sack nochmal auf dem Kocher und spülst den Sack mit dem Nachguss noch etwas aus? :Smile

Zu Beginn meiner Braukarriere wollte ich ständig meine SHA optimieren, weil ich eigentlich nie > 60% war und bin. Mittlerweile nehm ichs gelassen. Dass bisschen mehr Malz gönn ich mir :Bigsmile.
Also ich habe mir an den Einkocher einen normalen Edelstahl Hahn drangebaut aber ganz normale Größe - 1“ brauchst da nicht.

Ich habe ohne Pumpe zunächst gearbeitet und jetzt erst eine kleine Aquarium Pumpe gegönnt. Kommt auf dein Nachhaltigkeitsempfinden drauf an. Sonst kann man das Wasser auch zum reinigen nachher nehmen.

BIAB: ja genau ich zieh ihn raus, lass ihn großteils abtropfen und damit ich ihn nicht die ganze Zeit geben muss - Stichwort: fauler Sack - leg ich ihn ab und gieß dann noch 2-3 Liter Nachguss drauf.
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#6

Beitrag von Woidzeig »

Frohes Fest an alle! :Greets
coyote77 hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2023, 21:37 Aber auch wie oben beschrieben geht's. Maischen im Einkocher mit Hexe, und direkt abläutern in die Pfanne. Dann kocht zum Ende des Läuterns die Würze bereits. Einen anderen Hahn brauchst du nicht, du willst ja nicht abmaischen 😉
Supi, das hört man gern 😄. Dann bleibt mein 3/8" dran.
Stuggbrew hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2023, 21:43 Ich habe ohne Pumpe zunächst gearbeitet und jetzt erst eine kleine Aquarium Pumpe gegönnt. Kommt auf dein Nachhaltigkeitsempfinden drauf an. Sonst kann man das Wasser auch zum reinigen nachher nehmen.
Das anfallende Wasser hätte ich auch zur Reinigung verwendet. Da schlauche ich dann direkt in eine Wanne rein. :thumbup

Was ist eure Meinung / Erfahrung zum Thema Würze nochmal durch nen Filter zurück in die Pfanne pumpen um den Schmodder nicht in den Kühler zu kriegen? Aktuell dreh ich standardmäßig den Whirlpool an und schlauche in nen Monofilamentfilter und dann in den Eimer. Alleine auf mein Feingefühl beim Schlauchen vertrau ich dann doch nicht. :redhead
Gruß Daniel

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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#7

Beitrag von Kobi »

Moin,
wir brauen auch im Einkocher. Eine signifikante Verbesserung war dort vor einigen Jahren, weitestgehend auf das Aufheizen zur nächsten Rast zu verzichten, sondern die nächste Stufe durch das Zubrühen heißen Wassers zu erreichen.
Der eigentliche Anlass dafür war, dass wir bei den niedrigeren Raststufen wie zwischen Gummirast und Eiweißrast oder auch bis zur Maltoserast oft ein leichtes Anbrennen am Boden trotz des Rührens hatten; sobald die Maische dünnflüssiger geworden war, also ab der Maltoserast, war das dann kein Problem mehr.
Der Begleiteffekt ist eine spürbare Verkürzung der Zeiten zwischen den Rasten, den wir mittlerweile gerne nutzen, teilweise auch bis zur Verzuckerung.
Viele Grüße und schöne Weihnachten!
Andreas
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>> double dry hopped and triple vaccinated <<
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#8

Beitrag von Stuggbrew »

Woidzeig hat geschrieben: Sonntag 24. Dezember 2023, 23:10 Frohes Fest an alle! :Greets
Was ist eure Meinung / Erfahrung zum Thema Würze nochmal durch nen Filter zurück in die Pfanne pumpen um den Schmodder nicht in den Kühler zu kriegen? Aktuell dreh ich standardmäßig den Whirlpool an und schlauche in nen Monofilamentfilter und dann in den Eimer. Alleine auf mein Feingefühl beim Schlauchen vertrau ich dann doch nicht. :redhead
Also ich mach das nicht; bei mir reicht der Whirlpool und sauberes abnehmen von oben mit nem Bierheber.
Nochmals irgendwo durchschiffen ist wieder ein Sauerstoff Eintrag.
Ich mache es manchmal nach der Hauptgärung. Aber auch nur wenn ich will das es super klar wird
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#9

Beitrag von fg100 »

Wenn du mit dem bisherigen Ablauf und Equipment bis auf die zeitliche Dauer zufrieden bist, dann würde ich bei dem bisherigen Setup bleiben und zwei ggf. drei Optimierungen vornehmen.

Erstens:
Viel Zeit braucht man zum Hochheizen auf die Einmaischtemperatur und dann nochmals nach dem Läutern zum Kochen. Hier ist ein zusätzlicher Tauchsieder mit 2000W ein richtiger Booster. Du hast dann ca. 1800W vom Einkocher + 2000W vom Tauchsieder. Verkürzt die Zeit in etwa um die Hälfte.
So einen Tauchsieder bekommt man in Edelstahl so um die 45€. Oder gleich was unverwüstliches mit Resettaste falls man ihn mal überhitzt.
https://shop.ece-ehlers.de/tauchsieder/ ... ets240-v2a

Zweitens:
Bestimmt weit über 95% aller Biere kann man mit Kombirast maischen. Einmaischen etwas über Kombirasttemperatur, Deckel drauf und dann eine Stunde stehen lassen. Wenn der Einkocher gut isoliert ist, muss man nur einmal nach etwa einer halben Stunde kurz Nachheizen (dabei Rühren nicht vergessen).
Und ob da jetzt +-1°C mehr oder weniger ist zweitrangig.
Abmaischen dann ohne weitere Temperaturerhöhung direkt mit Kombirasttemperatur.

Ggf. drittens:
Wenn man den Nachguss einfacher machen möchte geht auch heißes Wasser aus der Leitung. Oder noch besser gleich nur Vorderwurzbier ohne Nachguss. Gibt halt etwas weniger (dafür besseres) Bier geht aber deutlich schneller. Da muss man übrigens auch nicht langsam Läutern, sondern kann "voll aufdrehen".

Der Gegenstromkühler bringt dir aus meiner Sicht eher Nachteile als Vorteile. Pumpe nötig und viel mehr zu putzen. Wenn dann Eintauchkühler.
Wobei du doch mit 180min Kühlzeit mit deinem Vorgehen mit Eiswasser doch nicht schlecht bist. So viel wirst du da mit Gegenstromkühler und zusätzlicher Putzzeit nicht sparen.
Grüße Franz
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#10

Beitrag von Rumpelstilz »

Hallo Daniel,

mein Beitrag dreht sich um die Würzekühlung.

Vorab eine Bemerkung:
Für mich ist ein Brautag ein besonderer Tag den ich ganz meinem schönen Hobby widme.
Da nehme ich mir dann auch nichts anderes mehr vor. Das macht nur unnötig Stress.
Um 9 Uhr geht es los und dauert bis ca. 18 Uhr.

Zum Beitrag

Ich braue auch in der Einkocherklasse und habe bei der Würzekühlung Verbesserungspotential gefunden.
Es geht ja darum schnell zu kühlen und die Hefe in die Würze zu bringen.

Schnell Kühlen warum? Stichworte: Hopfenisomerisation beenden und potentielle Infektionen der Würze vermeiden.

Schnell und günstig kühlen kann ich mit einer Kühlspirale und einem Kühlwasserbehälter.
Pumpe ist aus dem Aquariumszubehör. Förderhöhe beachten.
Kosten dafür sind grob geschätzt für alles (Kühlspirale, Pumpe, Schläuche und Montagematerial) bei ca. 100 Euro.

Die Spirale, die ich günstigst gekauft hatte, hatte enge Windungen ohne Zwischenräume.
Kam mir nicht optimal vor, da es ja so keinen Austausch zwischen innen und aussen geben kann.
Ich hab die Spirale etwas in die Länge gezogen (plastisch verformt). Der Flüssigkeitsaustausch scheint verbessert.

Heute habe ich gebraut und festgestellt, dass die unter Hälfte vom Würzekocher schon recht kühl war aber die obere Hälfte nicht.
Der Temperaturunterschied ist bei ca. 20 bis 30K.
Ich wollte nicht umrühren, da sonst ja die ganzen Schwebstoffe wieder in der Würze verteilt werden.
Die Kühlspirale ist nur ungefähr halb so hoch wie die Würze im Kocher steht und steht auf dem Boden vom Kocher.
Die obere Hälfte der Würze wird also nicht gekühlt. Damit kühle ich am Problem vorbei.

Lösung: Die Spirale weiter oben in die Würze hängen oder gleich eine größere Spirale kaufen.
Die andere Einbaulage hat die Kühlung sehr verbessert.

Kühlwasser bis 45°C Würzetemperatur aus dem Wasserhahn. Darunter Eiswürfel o.ä. hinzufügen.
Bei mir war es aktuell Wasser aus dem Freien (25L Kanister) mit ca. 8°C.

Dann wird es recht schnell kühl. 1,5 bis 2h für die Abkühlphase sind wohl möglich.

Hefe rein und dann geduldig warten bis das Bier fertig ist.

:Drink

Guten Rutsch alle miteinander.

Gruß,
Wolfgang
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#11

Beitrag von jbrand »

Ich verkürze das Kühlen mit dem Eintauchkühler zusätzlich dadurch, dass ich mit dem Kühler umrühre. Ja, dadurch wirbelt man die Trübstoffe auf aber das Abkühlen geht mindestens doppelt so schnell. Und wenn man die letzten 10 Minuten nicht mehr rührt, dann setzt sich alles genug ab, zumal ich dann auch noch durch einen Monofilamentfilter in das Gärfass schlauche.
Viele Grüße

Jens
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#12

Beitrag von afri »

Ich mache das so ähnlich wie Jens, nur dass ich mit dem Paddel rühre (meine Gardena-Anschlüsse suppen wenn sie bewegt werden, das ist mir zu heikel mit dem Regenwasser). Geht schneller und nach einigen Minuten Rührruhe setzen sich Eiweiß und Hopfen auch wieder ab.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#13

Beitrag von Woidzeig »

So Leute, bäck from se Business Trip :Bigsmile Um ein frohes neues zu wünschen bin ich wohl leider schon zu spät am 12.. Aber der Wille war da!
:Bigsmile
Vielen Lieben Dank für eure ganzen Vorschläge, Tipps und Ideen! :Drink
fg100 hat geschrieben: Dienstag 26. Dezember 2023, 18:41 Viel Zeit braucht man zum Hochheizen auf die Einmaischtemperatur und dann nochmals nach dem Läutern zum Kochen. Hier ist ein zusätzlicher Tauchsieder mit 2000W ein richtiger Booster. Du hast dann ca. 1800W vom Einkocher + 2000W vom Tauchsieder. Verkürzt die Zeit in etwa um die Hälfte.
So einen Tauchsieder bekommt man in Edelstahl so um die 45€. Oder gleich was unverwüstliches mit Resettaste falls man ihn mal überhitzt.
https://shop.ece-ehlers.de/tauchsieder/ ... ets240-v2a

Zweitens:
Bestimmt weit über 95% aller Biere kann man mit Kombirast maischen. Einmaischen etwas über Kombirasttemperatur, Deckel drauf und dann eine Stunde stehen lassen. Wenn der Einkocher gut isoliert ist, muss man nur einmal nach etwa einer halben Stunde kurz Nachheizen (dabei Rühren nicht vergessen).
Und ob da jetzt +-1°C mehr oder weniger ist zweitrangig.
Abmaischen dann ohne weitere Temperaturerhöhung direkt mit Kombirasttemperatur.

Ggf. drittens:
Wenn man den Nachguss einfacher machen möchte geht auch heißes Wasser aus der Leitung. Oder noch besser gleich nur Vorderwurzbier ohne Nachguss. Gibt halt etwas weniger (dafür besseres) Bier geht aber deutlich schneller. Da muss man übrigens auch nicht langsam Läutern, sondern kann "voll aufdrehen".

Der Gegenstromkühler bringt dir aus meiner Sicht eher Nachteile als Vorteile. Pumpe nötig und viel mehr zu putzen. Wenn dann Eintauchkühler.
Wobei du doch mit 180min Kühlzeit mit deinem Vorgehen mit Eiswasser doch nicht schlecht bist. So viel wirst du da mit Gegenstromkühler und zusätzlicher Putzzeit nicht sparen.
Grüße Franz
Der Tauchsieder sieht vielversprechend aus! Vielleicht wäre das echt ne gute alternative zur Hendi. Da spekulier ich mal dran :Smile
Mit dem Thema Vorderwürzebier werd ich mich auch mal ein wenig auseinandersetzen! Die etwas geringere Ausbeute würd mich nicht stören. Die ist sowieso nicht gigantisch bei mir und die paar Prozent weniger sind auch schon egal!
Beim Thema GSK habe ich die Meinung mittlerweile schon öfter gelesen / gehört. Ich werds mit ihm aber trotzdem mal antesten, hab ihn ja schon gebaut. Ansonsten wechsel ich mal auf Eintauchkühler und schau wie mir das liegt. :Smile
Rumpelstilz hat geschrieben: Samstag 30. Dezember 2023, 21:24 Die Spirale, die ich günstigst gekauft hatte, hatte enge Windungen ohne Zwischenräume.
Kam mir nicht optimal vor, da es ja so keinen Austausch zwischen innen und aussen geben kann.
Ich hab die Spirale etwas in die Länge gezogen (plastisch verformt). Der Flüssigkeitsaustausch scheint verbessert.

Heute habe ich gebraut und festgestellt, dass die unter Hälfte vom Würzekocher schon recht kühl war aber die obere Hälfte nicht.
Der Temperaturunterschied ist bei ca. 20 bis 30K.
Ich wollte nicht umrühren, da sonst ja die ganzen Schwebstoffe wieder in der Würze verteilt werden.
Die Kühlspirale ist nur ungefähr halb so hoch wie die Würze im Kocher steht und steht auf dem Boden vom Kocher.
Die obere Hälfte der Würze wird also nicht gekühlt. Damit kühle ich am Problem vorbei.

Lösung: Die Spirale weiter oben in die Würze hängen oder gleich eine größere Spirale kaufen.
Die andere Einbaulage hat die Kühlung sehr verbessert.
Danke für die Tipps Wolfgang! Die werd ich mir zu Herzen nehmen! :Smile

Schönes Wochenende Kollegen! :Smile :Drink
Gruß Daniel

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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#14

Beitrag von Rumpelstilz »

Hallo zusammen,

diese Monofilamentfilter setze ich bei jedem Umfüllvorgang ein.
Da bleibt immer was hängen und dadurch wird mein Bier etwas klarer.
Ich verwende diese Filter auch als Hopfensäckchen.
Mit einem kleinen Gewicht ist das Säckchen auch in der kochenden Würze drin.

(Ausser beim Läutern. Das Filtern soll ja die Maische mit den Spelzen können.)

Diese Filter koche ich vor der Verwendung immer noch mal aus.
Reine Vorsichtsmaßnahme. Aber wohl wirksam.

Dazu gibt es auch einen Thread für die Flaschenreinigung.
Da habe ich die Vorgehensweise her.
Mechanisch alles sauber und zum Schluss noch kochendheißes Wasser rein.
Dann ist alles gut.

In diesem Sinne Grüße an die Brauer,
Wolfgang
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Schullebernd
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#15

Beitrag von Schullebernd »

Da musste ich doch glatt erst mal auf Instagramm schauen, weil mir Woidzeig irgendwie bekannt vorkam. Also erst mal einen Gruß von berdencraft :Greets

Ich kann deine Ideen und Wünsche absolut nachvollziehen. Ich (wir) brauen bis heute auch hauptsächlich in der 25 Liter Klasse. Ich hatte mir ziemlich am Anfang zwar den 50l Mundschenk von Klarstein geholt, um auch größeren Ausstoß zu generieren, aber mittlerweile dient der Gute ausschließlich als Würze-Kochtopf. Das Malzrohrsystem ist (mittlerweile) einfach nicht unser Ding (aus verschiedenen Gründen). Die Vorgänge und das Equipment haben wir auf unsere 25l Sude abgestimmt und über die letzten Jahre sehr optimiert. Ich muss zugeben, dass der Platz bei mir vielleicht etwas weniger eine Rolle spielt als bei dir, aber ich kann dir trotzdem folgendes Empfehlen, denn so arbeiten wir (zu zweit) und schaffen 2 x 25l Sude pro Brautag in ca. 10 -11h:

Wir nutzen einen Einkocher incl. Hahn (Bielmeier) mit einem Rührwerk (von Saschas Brauhardware) und dem Läuterfreund. Dier Läuterfreund bleibt die ganze Zeit im Topf und so können wir maischen und läutern aus einem Topf direkt in die Würzepfanne (Mundschenk). Für den Nachguss haben wir einen zweiten günstigen Einkocher da stehen (die Petra), aus dem wir das Wasser schöpfen und sanft über den Treber gießen.
Um die fertige Würze schnell abzukühlen, habe ich mir ebenfalls einen Gegenstrom-Würzekühler gebaut (nach dieser Anleitung hier http://www.besser-bier-brauen.de/selber ... index.html)

Aus der Würzepfanne pumpen wir die Würze durch den Kühler direkt in den Gärbottich. Hier habe ich diese Pumpe genommen und ehrlich, ich liebe sie. Da schaffen wir es, die Würze auf unter 20°C abzukühlen. Den Rest macht dann ein kleiner Kühlschrank, in dem die Gärung (auch für untergäriges Bier) kontrolliert ablaufen kann.

Dieses Jahr möchte ich den Ausstoß vergrößern und wir versuchen auf 40-45l aufzustocken. Da kommt dann eine IDS2 und ein 50L Topf mit neuem Rührwerk und Läuterfreund zum Einsatz. Aber erstmal werden wir den kleinen Brauraum umbauen und fit machen für die neuen Bewohner.

Wenn du mich also fragst, was man optimieren kann und was ich empfehlen würde für die 25l Klasse:
- Einkocher mit Rührwerk und Läuterhexe/Läuterfreund --> Das macht es echt bequem und schnell und bringt qualitativ super Würze hervor
- Gegenstrom-Kühler mit einer kleinen Pumpe, deren Durchfluss man regulieren kann --> Besser kann es der Würze kaum gehen nach dem Kochen
- Bei deinem Bild sehe ich einen recht großen Platz für die Pumpe. Ich denke den brauchst du nicht. Eine kleine Pumpe für die Würze reicht in der 25l Klasse völlig aus.
Gruß Bernd
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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#16

Beitrag von Woidzeig »

Schullebernd hat geschrieben: Mittwoch 31. Januar 2024, 14:53 Da musste ich doch glatt erst mal auf Instagramm schauen, weil mir Woidzeig irgendwie bekannt vorkam. Also erst mal einen Gruß von berdencraft :Greets
Grüße gehen zurück! :Smile Aktuell ist es bei mir recht ruhig bezüglich Socialmedia, da ich aktuell auch kaum "Content" liefern kann! :Bigsmile
Schullebernd hat geschrieben: Mittwoch 31. Januar 2024, 14:53 Aus der Würzepfanne pumpen wir die Würze durch den Kühler direkt in den Gärbottich. Hier habe ich diese Pumpe genommen und ehrlich, ich liebe sie. Da schaffen wir es, die Würze auf unter 20°C abzukühlen. Den Rest macht dann ein kleiner Kühlschrank, in dem die Gärung (auch für untergäriges Bier) kontrolliert ablaufen kann.
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Wenn du mich also fragst, was man optimieren kann und was ich empfehlen würde für die 25l Klasse:
- Einkocher mit Rührwerk und Läuterhexe/Läuterfreund --> Das macht es echt bequem und schnell und bringt qualitativ super Würze hervor
- Gegenstrom-Kühler mit einer kleinen Pumpe, deren Durchfluss man regulieren kann --> Besser kann es der Würze kaum gehen nach dem Kochen
- Bei deinem Bild sehe ich einen recht großen Platz für die Pumpe. Ich denke den brauchst du nicht. Eine kleine Pumpe für die Würze reicht in der 25l Klasse völlig aus.
Vielen Dank für deinen Erfahrungsberichtm auch zum Thema GSK und Pumpe! :Smile Wie sieht bei dir dein Setup aus? Machts dir was aus mir das zu zeigen? Gerne auch per PN :Bigsmile Vielleicht kann ich da noch was dazulernen :Smile
Gruß Daniel

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Re: Optimierungsbedarf im Einkocherbereich

#17

Beitrag von Schullebernd »

Na klar kein Problem, lass und mal außerhalb des Forums kontaktieren :thumbup
Gruß Bernd
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#18

Beitrag von Woidzeig »

Hallöchen beinander :Bigsmile

Ein kleines Update von mir:

Beschafft wurden:
- ein 35 l Kessel mit 1/2"-Hahn (Brewferm)
- eine Hendi, gebraucht aber super Zustand
- eine Amazonversion der MP-15 Magnetpumpe
- ein neuer Satz Silikonschläuche
- und viele Fittinge (hab gern ein gut gefülltes Lager :Bigsmile)

Ebenso habe ich meinen GSK fertiggestellt, aber noch nicht getestet, da ich mir noch Gedanken zur Trocknung mache. Meine Erfahrungen hiermit werde ich mal gesondert posten.

Seit der Anschaffung und Umstellung des Brauprozesses habe ich um alles auszutesten drei Sude Tricium Wormatia gebraut (Wir beachten einfach nicht, dass der Hauptgrund mein übermäßiger Weizenmalzbestand war :redhead). Hab bewusst ein Rezept mit Infusion gewählt um den "Worst Case" darzustellen.
Der Brautisch fehlt noch, aber die heimische Treppe hats auch gut getan.

Wie sieht der Ablauf nun aus?
- Maschen noch ohne Rührwerk, das wird bei der nächsten Freigabe der Regierung beschafft 😉 Ansonsten alles wie gehabt. Mein Nachgusstopf ist Induktionsgeeignet, also parallel erwärmen auf der Hendi.
- Läutern: Batch Sparge! Ohne Hemmung und Rücksicht auf Verluste. Hexe im Einkocher verbaut und direktes Läutern in die Pfanne
- Natürlich gleich die Pfanne voll aufdrehen um schnellstmöglich auf Kochtemperatur zu kommen
- Bei den 3 Suden Whirlpool und abfüllen über Monofilamentfilter in Gäreimer. Langsames Kippen über Hebekissen.
- Wie oben erwähnt noch keine aktive Kühlung. Testlauf der Pumpe wurde durchgeführt, der GSK ist auch bald dran :Smile

Bisheriges Fazit:

- Maischen aktuell natürlich unverändert, hier werde ich jedoch die Option Tauchsieder weiter berücksichtigen.
Zu 1h maischen gesellen sich im Schnitt 35 Minuten fürs Aufheizen (20 min von 55°C -> 62 °C / 15 min 62 °C -> 72 °C). Aufheizen auf Abmaischtemperatur gibg fix und lass ich hier mal fallen
- Batch Sparge war unkompliziert und nach 20 Minuten durch. An Flüssigkeit verliere ich ca. 2 Liter mehr als zuvor, nehme ich aber gern in Kauf.
- Hendi isn Gamechanger. Wieso hab ich immer so lange gezögert :Waa Hatte im Schnitt 15-19 l Würze in der Pfanne und die Kochtemp war nach 10 min erreicht. Wallenfes Kochen bei der Menge ohne Probleme. Verdunstung bei Vollgas 4 l/min.

Ohne den Kühlvorgang haben die Brautage zwischen 4 und 4,5 h gedauert (Einmaischen bis Umschlauchen im Gäreimer). Bin damit erstmal zufrieden, die Totzeiten halteb sich in Grenzen. Hatte bei den 3 Brautagen auch 2x das Glück, dass ich das Kühlen mit Eis abwarten konnte. Einmal wurde über Nacht stehen gelassen.

Putzen der Komponenten war nach einer Stunde geschehen, habe ich mir auch aufgeteilt.

Zur Effizienz bzw. der Änderung der Anlage kann ich noch keine genaue Aussahe machen. Hab zu Beginn ein neues Profil im BF angelegt mit den Werten und Messungen meiner Testläufe. Da kam beispielsweise beim ersten Sud statt 15 l mit 13,0 °P 10 Liter mit 20,5 °P raus 😂. Brautag für Brautsg wurde anhand der vorherigen Ergebnisse das Profil angepasst. Wurde besser, bin aber noch weit daneben. Das alte Setup konnte ich relativ gut abbilden. Aber das wird schon, da werd ich im Zweifel mal das Schwarmwissen um Hilfe bitten :Bigsmile

Werde weitere genannte Varianten / Tipps gerne noch ausprobieren und berichten! :thumbup
Dateianhänge
Bei der Menge flottes wallendes Kochen
Bei der Menge flottes wallendes Kochen
35 l Topf auf Hendi
35 l Topf auf Hendi
Maischen wie gehabt. Läutern nun direkt aus Einkocher
Maischen wie gehabt. Läutern nun direkt aus Einkocher
Gruß Daniel

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