Malzmühle greift schlechter

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BrewerTimothy
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Malzmühle greift schlechter

#1

Beitrag von BrewerTimothy »

Hallo an alle,

seit ca 3 oder 4 Suden greift meine Mühle stellenweise kein Malz mehr und dreht durch. Ich kurbel dann in die andere Richtung, oder greife kurz hinein und wische mit der Hand über die Walzen und dann geht es wieder. Die Einstellungen haben sich nicht verändert. Es ist diese Mühle: https://www.hobbybrauerversand.de/Malzm ... ren-Walzen die hab ich nun seit ca. 40 Vorgängen in Gebrauch. Üblicherweise liegen meine Schüttungen bei ca 4,5-5,5 kg, die ich dann meist auf 2 Portionen zum Schroten aufteile.
Liegt das an der Qualität, ist das normal und Abnutzung? Kann ich irgendetwas dagegen machen?
Danke
Tim
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Y-L
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Re: Malzmühle greift schlechter

#2

Beitrag von Y-L »

Moin Tim,
so etwas kann mehrere Gründe haben.

Machst du dein Malz vor dem Schroten (manchmal, gelegentlich oder immer) feucht (Konditionieren)?
Sind die Walzen sauber und "nicht" schmierig?
Welche Spaltgröße ist eingestellt?
Welche Drehzahlen verwendest Du?
Schrotest du alle Malzsorten nacheinander oder alle auf einmal? Wenn letzteres, rührst du mit der Hand nochmal um?
Aus welchen Malzen bestehen deine Schüttungen?

Basismalze sind meist dicker im Durchmesser, Röst- und teilweise auch Caramalze sind dünner.
Ist die Schüttung gut durchgemischt, können die Walzen das dünnere Malz besser fassen,
und das Dickere wird automatisch mit durchgezogen.
Hast du bei den letzten Schüttungen evtl. weniger Cara- oder Röstmalze verwendet als sonst?
Könnte ein Indiz sein...

Gruß,
Kay
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ggansde
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Re: Malzmühle greift schlechter

#3

Beitrag von ggansde »

Evtl. mal reinigen. Dazu rohen Reis durchschroten.
VG, Markus
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Lui
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Re: Malzmühle greift schlechter

#4

Beitrag von Lui »

Moin,
nach nur 40 mal schroten, bisschen früh abgenutzt...
Einfach einen O-Ring über eine Walze ziehen. Damit wird quasi die zweite Walze mit angetrieben und das Malz wird besser gegriffen.
Den O-Ring wirst Du dann aber auch nach 10-20 mal Schroten wechseln müssen. Bzw. der reißt irgendwann ein und landet in Deiner Schüttung.
Ich mache nachher mal ein Foto...
O-ring_Malzmühle.jpg
O-ring_Malzmühle.jpg (45.41 KiB) 2797 mal betrachtet
Edit: Foto hinzugefügt
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Re: Malzmühle greift schlechter

#5

Beitrag von ggansde »

Moin,
der O-Ring zerlegt sich schnell, ist aber auch völlig überflüssig. Das Malz nimmt die zweite Rolle selbständig mit.
VG, Markus
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Re: Malzmühle greift schlechter

#6

Beitrag von BrewerTimothy »

Danke an euch alle für das Feedback. Ich habe erst einmal den Tipp von Markus beherzigt und Reis geschrotet (550g?), das zweimal. Jetzt wirken die Walzen jedenfalls nicht mehr staubig. Das Schroten mit dem Reis war auch unauffällig. Ich werde die nächsten Tage wieder brauen, dann sehe ich, obs passt.
Vielen Dank nochmal und viele Grüße
Tim
haefner
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Re: Malzmühle greift schlechter

#7

Beitrag von haefner »

Hatte genau das gleiche Problem. Selbe Mühle und auch nach ca. 40 Suden. Habe alles komplett zerlegt, gereinigt und etwas geschmiert. Läuft seitdem wieder einwandfrei wie am ersten Tag. Zwischenzeitlich hab ich bestimmt schon wieder 20-30 Sude damit gemacht. Bei mir sind die Schüttungen allerdings oft 8kg.
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Re: Malzmühle greift schlechter

#8

Beitrag von BrewerTimothy »

Danke Michi. Bevor ich mit dem Reis gereinigt hab, hatte ich mit dem Finger über die Walzen gestrichen und da war schon gut Staub drauf. Vielleicht reichts ja, das Zerlegen schreckt mich eher etwas ab, da nicht so begabt, aber ich wachse ja mit meinen Aufgaben ;)
By the way - Eisiges Foto auf Deinem Blog. Durfte mal für einen Kunden von mir nach Helsinki reisen, erinnere mich gerne. Nur ziemlich Dunkel, war glaub ich im Dezember
Viele Grüße
Tim
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integrator
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Re: Malzmühle greift schlechter

#9

Beitrag von integrator »

Ich habe eine ähnliche Mühle wie du und wie Kay schrieb vermischen ich mein Malz vor dem schroten auch. Nebenbei verspreche ich mir beim Grainfather auch eine gleichmäßigeren Durchfluß.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Malzmühle greift schlechter

#10

Beitrag von haefner »

BrewerTimothy hat geschrieben: Samstag 12. Februar 2022, 07:41 Danke Michi. Bevor ich mit dem Reis gereinigt hab, hatte ich mit dem Finger über die Walzen gestrichen und da war schon gut Staub drauf. Vielleicht reichts ja, das Zerlegen schreckt mich eher etwas ab, da nicht so begabt, aber ich wachse ja mit meinen Aufgaben ;)
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Viele Grüße
Tim
Das belebenste und beste was ich je gemacht habe :Smile . Im Süden geht es mit der Dunkelheit gerade noch..
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Re: Malzmühle greift schlechter

#11

Beitrag von BrewerTimothy »

PIMA schroten klappt jetzt wunderbar, nur mit RedX ist es ein wenig mühseliger. Wobei eben leichtgängiger
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Re: Malzmühle greift schlechter

#12

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich kenne das Problem zu Genüge. Caramalz blockiert gern, Basismalze laufen besser. Am Tag vorher etwas anfeuchten bringt was, da die Körner etwas geschmeidiger werden. Und das Malz macht was aus. PiMa und MüMa aus deutscher Gerste bzw. modernen Sorten hat etwas größere Körner und blockiert eher. Ich mahle oft Maris Otter Pale Ale, das hat etwas kleinere Körner und läuft deutlich besser durch. Die Aktion mit den O-Ringen probiere ich auf jeden Fall mal aus.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
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Sura
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Re: Malzmühle greift schlechter

#13

Beitrag von Sura »

2% des malzgewichtes als wasser zum befeuchten nehmen. 30min, öfters durchführen, damit es gleichmässig verteilt ist. So geht alles perfekt durch.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Malzmühle greift schlechter

#14

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich sprühe das mit einem Blumensprüher auf das Malz in einem Deckeleimer und schüttel das dann ordentlich durch. Ibilde mir ein, dass die Spelzen deutlich intakter sind, es wesentlich weniger staubt und die Spelzen auch nicht so elektrostatisch aufgeladen sind. Die flogen sonst überall rum.
Viele Grüße
Björn

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Re: Malzmühle greift schlechter

#15

Beitrag von Graf Plato »

Hallo Leute,
hierzu hätte ich auch noch eine Frage. Ich habe die gleichen Probleme wie im Opening-Post. Leider ist das bei mir bereits seit der zweiten Verwendung der Mühle so. Mittlerweile stehe ich in etwas so bei 20 Suden. Ich habe dieses Modell https://mashcamp.shop/shop/schroten/bre ... gK_yvD_BwE
Grundsätzlich komditioniere ich mein Malz immer, jedoch immer 10 Minuten vor der Schrotung.

Wäre es eurer Meinung nach mal eine Idee, schon am Vorabend zu Konditionieren? Ich bin aber skeptisch, ob das meine grundlegenden Probleme lösen kann.

LG Johannes
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Re: Malzmühle greift schlechter

#16

Beitrag von BrewerTimothy »

Hallo Johannes
Ich habe irgendwann aufgegeben und mir eine Mattmill geholt.
Viele Grüße Tim
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VolT Bräu
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Re: Malzmühle greift schlechter

#17

Beitrag von VolT Bräu »

Graf Plato hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 07:25 Wäre es eurer Meinung nach mal eine Idee, schon am Vorabend zu Konditionieren? Ich bin aber skeptisch, ob das meine grundlegenden Probleme lösen kann.
Denke ich auch nicht, dass Du damit das Problem gelöst bekommst. Davon wird die Wirkung der Konditionierung nicht besser.
Leider kann ich Dir aber auch keinen Tipp geben, wie es mit der Mühle besser geht.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
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integrator
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Re: Malzmühle greift schlechter

#18

Beitrag von integrator »

BrewerTimothy hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 08:33 Ich habe irgendwann aufgegeben und mir eine Mattmill geholt.
Hallo Tim, mit so einer Aussage löst man keine Probleme. Die Mattmill ist ja keine göttliche Heilsbringerin :Wink
Ich schrote mit einer 0815 2-Walzen und komme sehr gut klar.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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integrator
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Re: Malzmühle greift schlechter

#19

Beitrag von integrator »

Graf Plato hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 07:25 Wäre es eurer Meinung nach mal eine Idee, schon am Vorabend zu Konditionieren? Ich bin aber skeptisch, ob das meine grundlegenden Probleme lösen kann.
Hallo Johannes, Malz mit Wasser über Nacht stehen lasse :Grübel ich denke das könnte Morgens riechen.
Ich selber habe nur 2x Malz konditioniert und keinen Vorteil erkannt. Ich schone meine Spelzen seitdem mit langsamen schroten.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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VolT Bräu
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Re: Malzmühle greift schlechter

#20

Beitrag von VolT Bräu »

Bei 2% wird es wohl nicht schon über Nacht gammeln. Eher denke ich, dass die Feuchtigkeit, die man eigentlich außen haben möchte, sich verteilt und die Spelzen wieder fast so trocken sind, wie vorher.
Jetzt mal Bier bei die Fische!
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Re: Malzmühle greift schlechter

#21

Beitrag von BrewerTimothy »

integrator hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 17:49
BrewerTimothy hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 08:33 Ich habe irgendwann aufgegeben und mir eine Mattmill geholt.
Hallo Tim, mit so einer Aussage löst man keine Probleme. Die Mattmill ist ja keine göttliche Heilsbringerin :Wink
Ich schrote mit einer 0815 2-Walzen und komme sehr gut klar.
Touché, zwei Sätze dazu wäre besser gewesen. Ich habe tatsächlich fast alle Ratschläge berücksichtigt und es führte zu keinem Erfolg. Die letzten Vorgänge lagen bei 45min kurbeln für 5kg Malz.
Wollte nur Feedback geben, wie es bei mir ausgegangen ist.
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Re: Malzmühle greift schlechter

#22

Beitrag von afri »

integrator hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 17:53
Graf Plato hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 07:25 Wäre es eurer Meinung nach mal eine Idee, schon am Vorabend zu Konditionieren? Ich bin aber skeptisch, ob das meine grundlegenden Probleme lösen kann.
Hallo Johannes, Malz mit Wasser über Nacht stehen lasse :Grübel ich denke das könnte Morgens riechen.
Ich selber habe nur 2x Malz konditioniert und keinen Vorteil erkannt. Ich schone meine Spelzen seitdem mit langsamen schroten.
Team integrator, ich habe das mal getestet und für wenig sinnvoll erachtet. Und ja, ich habe es auch mal über Nacht stehen lassen, das hat am Morgen gar nicht mehr gesund gerochen. Daher wenn Konditionierung, dann offenbar zeitnah vor dem Schroten.
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Re: Malzmühle greift schlechter

#23

Beitrag von Graf Plato »

Vielen Dank für eure Rückmeldung.
So wie ich das sehe, ist das vorherige Konditionieren also nicht die Lösung...
Was mir auffällt: Weizenmalz wird astrein geschrotet, ohne dass die Mühle leerläuft. Was das aber genau bedeutet, weiß ich auch nicht... ausser, dass spelzen das Problem sein könnten
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Matthias H
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Re: Malzmühle greift schlechter

#24

Beitrag von Matthias H »

Hallo,
sorry, dass ich mich da einmische, aber ich kann sagen, dass ich gewisse Erfahrung habe.
Um Körner dauerhaft zuverlässig einzuziehen und zu schroten braucht es bei den kleinen Mühlen verschiedene Voraussetzungen:
Die Walzen müssen im Durchmesser groß genug sein, um einen möglichst spitzen Einzugswinkel zu bilden, aus dem die Körner nicht mehr heraus können. Meines Erachtens sind Ø35mm das geometrische Minimum.

Die Walzen (speziell bei kleinen Durchmessern) müssen dauerhaft scharf, damit griffig sein. Das erreicht man mit guter Fertigung und qualitativ hochwertig verarbeiteten Werkstoffen.

Die passive (nicht angetriebene) Walze muss leichtgängig sein um mitgenommen zu werden. Oder halt synchronisiert.

Wenn eine dieser Voraussetzungen durch z.T. grundsätzlich konstruktionsbedingt vorhandene Mängel nicht mehr erfüllt ist, kommt es spätestens nach einer Weile zu den bekannten Problemen.
Zunächst kann man sich mit maximal möglichen Walzenspalten behelfen, um die Symptome zu bekämpfen, evtl. auch mit zwei verschiedenen Durchgängen laborieren.

Bei den hier gezeigten leichten Mühlchen aber steht kompromisslos der Preis für die Händler brutal an erster Stelle (Einkaufspreis in China 20$). Da ist natürlich keine robuste Qualität gegeben.
Zuletzt geändert von Matthias H am Sonntag 25. Februar 2024, 13:22, insgesamt 2-mal geändert.
Viele Grüße
Matthias H

Was lange gärt, wird endlich gut.
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Re: Malzmühle greift schlechter

#25

Beitrag von Ruthard »

Sura hat geschrieben: Dienstag 22. Februar 2022, 22:32 2% des malzgewichtes als wasser zum befeuchten nehmen. 30min, öfters durchführen, damit es gleichmässig verteilt ist. So geht alles perfekt durch.
Streiche "durchführen", setze "durchrühren", dann passt das. Mehrmals 2% Wasser reinkippen ist nicht hilfreich :Bigsmile

Ich konditioniere seit Jahren und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Meine Regel: 2% Wasser, 2 Stunden vor dem Schroten. Die Mühle läuft ruhiger und braucht weniger Kraft, Spelzen werden geschont. Das gilt für Basismalze, Karamelmalze werden nicht konditioniert. Manche Karamelmalze (z.B. Caraaroma) werden so gummielastisch, dass sie ungeschrotet durch die Walzen flutschen.

Cheers, Ruthard
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Re: Malzmühle greift schlechter

#26

Beitrag von Matthias H »

Graf Plato hat geschrieben: Sonntag 25. Februar 2024, 11:20 Vielen Dank für eure Rückmeldung.
So wie ich das sehe, ist das vorherige Konditionieren also nicht die Lösung...
Was mir auffällt: Weizenmalz wird astrein geschrotet, ohne dass die Mühle leerläuft. Was das aber genau bedeutet, weiß ich auch nicht... ausser, dass spelzen das Problem sein könnten
Konditionierung, wie Ruthard es beschreibt, kann schon hilfreich sein. Ich würde max. 1,5% empfehlen und tatsächlich erst kurz vorm Schroten. Wenn die Spelzen etwas Wasser aufgenommen haben sind sie elastischer und weniger spröde. Zudem macht es die Körner etwas griffiger.

Dass Weizenmalz problemloser eingezogen wird, kann eigentlich nur mit der kleineren Korngröße zusammen hängen.
Viele Grüße
Matthias H

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Re: Malzmühle greift schlechter

#27

Beitrag von Graf Plato »

Also ich schrote mein Malz für meinen Grainfather auf 1,15 mm und war mit der SHA und dem Läutern bisher sehr zufrieden. Vielleicht würde es für das Gerstenmalz Sinn machen, eventuell auf 1,3 mm hochzugehen...

Das das Produkt insgesamt nicht das allerbeste ist, sehe ich auch so. Aber für ca. 140€ würde ich schon ein wenig Qualität erwarten.
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Re: Malzmühle greift schlechter

#28

Beitrag von rakader »

Matthias H hat geschrieben: Sonntag 25. Februar 2024, 13:46
Graf Plato hat geschrieben: Sonntag 25. Februar 2024, 11:20 Vielen Dank für eure Rückmeldung.
So wie ich das sehe, ist das vorherige Konditionieren also nicht die Lösung...
Was mir auffällt: Weizenmalz wird astrein geschrotet, ohne dass die Mühle leerläuft. Was das aber genau bedeutet, weiß ich auch nicht... ausser, dass spelzen das Problem sein könnten
Konditionierung, wie Ruthard es beschreibt, kann schon hilfreich sein. Ich würde max. 1,5% empfehlen und tatsächlich erst kurz vorm Schroten. Wenn die Spelzen etwas Wasser aufgenommen haben sind sie elastischer und weniger spröde. Zudem macht es die Körner etwas griffiger.

Dass Weizenmalz problemloser eingezogen wird, kann eigentlich nur mit der kleineren Korngröße zusammen hängen.
Sehe ich auch so. Ich rechne immer mit 1-2 % 1-2 Stunden vor der Schrotung.
Von lange stehen lassen wird hier im Forum an verschiedener Stelle abgeraten, insbesondere wg. Schimmelbildung, Infektion. Bin gerade zu faul zur Suchfunktion.
---
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Re: Malzmühle greift schlechter

#29

Beitrag von Graf Plato »

Heute kam vom Support folgende Nachricht zu meiner Problematik:

"Wenn das Malz festsitzt, können Sie versuchen, die Klappen des Malzrumpfs, die sich über den Walzen befinden, vor der Verwendung vorsichtig herunterzuklappen. Achten Sie darauf, dass der Malzrumpf nach der Einstellung nicht die Walzen berührt."

So wie ich das verstehe, soll ich also den Winkel ändern, indem der Trichter das Malz auf die Walzen rutschen lässt. Werde das mal ausprobieren. Mal schauen, ob das des Rätsels Lösung ist.

LG Johannes
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Re: Malzmühle greift schlechter

#30

Beitrag von MaltHopMagic »

Das Problem kann auch an anderer Stelle liegen. Die Körner von granularen Materialien neigen dazu, sich beim Rieseln zu verkeilen und damit den Materialfluss zu stören, oder ganz zu blockieren. Das erstbeste Suchergebnis was ich dazu gefunden habe, verdeutlicht das ganz anschaulich. Zufällig passt die Siloform ganz gut zum Schüttrichter einer Malzmühle.
https://www.dietmar-schulze.de/siloauslegung_d.html

D.h. die Malzkörner kommen gar nicht mehr ausreichend mit den Walzen in Berührung um den Vorgang des Einziehens zu ermöglichen.
Was Matthias H in #24 beschrieben hat, ist alles richtig, gilt aber erst, wenn das Korn an der richtigen Stelle im Walzenspalt angekommen ist.
Ein extremes Gedankenexperiment:
  • Legt man ein einzelnes Korn in den Walzenspalt und es wird eingezogen, ist es kein Einzugsthema.
  • Wenn das Ganze mit vielen Körnern übereinander auftritt, ist es immer noch kein Einzugsthema, sondern ein Thema des Nachflusses.
  • Wenn das Korn im Walzenspalt rollt und springt und nicht gegriffen wird, ist es ein Einzugsthema.
Ich sehe das an meiner Mühle bestätigt, die auch manchmal blockiert. Je voller der Trichter, um so eher. Dabei läuft die angetriebene Walze ganz leicht und leise, kratzt also nicht an den noch vorhandenen Körnern. Wenn ich dagegen klopfe oder rüttle gehts weiter, bis das Spiel von vorn losgeht. Ganz vermeiden kann ich das, wenn ich kontinuierlich Malz nachschütte und immer nur ein geringer Vorrat über den Walzen liegt. Dann wird alles sauber eingezogen und nichts stockt. Ich müsste demzufolge nun am Trichter optimieren, statt das Problem an den Walzen zu suchen. Die Mühle ist übrigens noch neu, mit scharfen Walzen und auch kein Billigprodukt.

Übrigens habe ich das Gefühl, es stockt bei mir schneller, wenn ich konditioniertes Malz nehme, vermutlich rutschen die trockenen Körner doch etwas besser.

Warum das Problem, wie im Eingangspost beschrieben, erst nach nach 40 Schrotungen auftritt? Da bin ich jetzt zu wenig Granulatexperte, aber die Malzkörner sind als Naturprodukt auf keinen Fall ein konstante Größe, sondern ändern sich ständig und damit ihre Rieselfähigkeit. Es variieren z.B.: Erntejahr, Erntegegend, Korngrößen, Spelzengrößen, zig Parameter im Vermälzungsprozess, Restfeuchtigkeit, vielleicht bei einer anderen Mälzerei eingekauft, Montagsmalz, ... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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Re: Malzmühle greift schlechter

#31

Beitrag von rakader »

Danke für die sehr nahe Betrachtung. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen mit Ausnahme der Konditionierung. Da ich zuweilen zwei Sude mache, habe ich den direkten Vergleich. Mit Konditionierung läuft die Mühle gleichmäßiger. Voraussetzung ist ein gut durchmischtes konditionierte Malz. Dazu rolle ich immer das Malzfass 2-3 Minuten auf dem Boden.
Zu erwähnen ist noch die Geschwindigkeit. Zu gering ist sie stockend, zu hoch zu unvollstälndig. Ich habe mir angewöhnt die Bohrmaschine von der niedrigsten Stufe ausgehend mit einer leicht höheren Geschwindigkeit laufen zu lassen. Da blockiert nichts und die Schrotung ist dennoch OK.
Natürlich bleibt immer noch die Möglichkeit einer zweiten Schrotung.

Die Mühle stelle ich übrigens bei jedem Sud neu ein. Dazu mache ich immer eine Probeschrotung.

Gruß
Radulph
---
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Re: Malzmühle greift schlechter

#32

Beitrag von MaltHopMagic »

rakader hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 22:06 Danke für die sehr nahe Betrachtung. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen mit Ausnahme der Konditionierung. Da ich zuweilen zwei Sude mache, habe ich den direkten Vergleich. Mit Konditionierung läuft die Mühle gleichmäßiger. Voraussetzung ist ein gut durchmischtes konditionierte Malz. Dazu rolle ich immer das Malzfass 2-3 Minuten auf dem Boden.
Zu erwähnen ist noch die Geschwindigkeit. Zu gering ist sie stockend, zu hoch zu unvollstälndig. Ich habe mir angewöhnt die Bohrmaschine von der niedrigsten Stufe ausgehend mit einer leicht höheren Geschwindigkeit laufen zu lassen. Da blockiert nichts und die Schrotung ist dennoch OK.
Natürlich bleibt immer noch die Möglichkeit einer zweiten Schrotung.

Die Mühle stelle ich übrigens bei jedem Sud neu ein. Dazu mache ich immer eine Probeschrotung.

Gruß
Radulph
Das mit der Bohrmaschinen = Schrotgeschwindigkeit passt doch. Etwas mehr Drehzahl bringt mehr Vibrationen rein und die Körner rutschen besser.

Du stellst die Mühle anhand des optischen Eindrucks des Schrotbildes ein? Oder Schrotest du unterschiedliche Malze mit anderen Einstellungen?
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Re: Malzmühle greift schlechter

#33

Beitrag von rakader »

MaltHopMagic hat geschrieben: Montag 26. Februar 2024, 22:16
Du stellst die Mühle anhand des optischen Eindrucks des Schrotbildes ein? Oder Schrotest du unterschiedliche Malze mit anderen Einstellungen?
Erstes. Ich stelle anhand des Schrotbildes der gesanten Schüttung ein. Ausnahme sind Röstmalze, die schrote ich feiner.
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Re: Malzmühle greift schlechter

#34

Beitrag von Matthias H »

integrator hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 17:49
BrewerTimothy hat geschrieben: Samstag 24. Februar 2024, 08:33 Ich habe irgendwann aufgegeben und mir eine Mattmill geholt.
Hallo Tim, mit so einer Aussage löst man keine Probleme. Die Mattmill ist ja keine göttliche Heilsbringerin :Wink
Ich schrote mit einer 0815 2-Walzen und komme sehr gut klar.
Hallo,
falls Du nach Romrod kommst, komm mal an meinen Stand! Du wirst erkennen, dass es da gewichtige Unterschiede gibt und was gemeint ist.
Viele Grüße
Matthias H

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integrator
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Re: Malzmühle greift schlechter

#35

Beitrag von integrator »

Matthias H hat geschrieben: Donnerstag 29. Februar 2024, 20:17 Hallo,
falls Du nach Romrod kommst, komm mal an meinen Stand! Du wirst erkennen, dass es da gewichtige Unterschiede gibt und was gemeint ist.
Moin Matthias und Danke für die Einladung aber leider bin ich nicht dabei.
Das es Unterschiede gibt will ich dir wohl auch so glaube aber man muss auch immer abwägen ob sie für einen relevant sind.
Als E-Techniker der alten Schule wurde mir eingetrichtert nicht in Schönheit zu sterben.
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BrewerTimothy
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Re: Malzmühle greift schlechter

#36

Beitrag von BrewerTimothy »

Ich denke, die Walzen meiner Mühle waren nicht mehr scharf. Das lief ja die ersten ca 40 Sude und würde dann schleichend schlechter.
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