Malz konditionieren in der Praxis?
Malz konditionieren in der Praxis?
Hallo,
ich wollte mal ausprobieren wie sich die Konditionierung von Malz in meinem Brauprozess verhält und habe mein Malz vorab mit 2% Wasser (nach Gewicht) besprüht. Beim ersten Sud habe ich 30 Minuten gewartet und dann geschrotet. Beim nächsten Brautag nur 10 Minuten gewartet.
Angeblich soll durch die Konditionierung die Elastizität der Spelzen verbessern und die Spelzen sollen die Schrotung unbeschadeter überstehen, was etwas mehr Effizienz und besseres Läuterverhalten bringen soll. Manche berichten auch von einer um ein paar Prozentpunkte verbesserten Ausbeute.
Alles was ich bei mir bemerkt hatte ist daß das Schroten abartig schwer wurde. Ich musste mit voller Kraft an die Kurbel. Meine Frau musste sich auf die Kiste stellen damit die Mühle nicht springt und ein paarmal hat sich die Mühle dabei "gefressen". Danach war ich fix und fertig. Das Schrotbild war eher gequetscht als geschrotet. Eine bessere Ausbeute hatt ich nicht (wenn dann etwas schlechter) und die Würze war viel trüber als normal.
Habt ihr bessere Erfahrungen mit dem Konditionieren gemacht? Habt ihr Tips? Sonst werde ich vermutlich in Zukunft wieder trocken schroten. Ich nutze eine MattMill Kompakt.
Gruß,
Simon
ich wollte mal ausprobieren wie sich die Konditionierung von Malz in meinem Brauprozess verhält und habe mein Malz vorab mit 2% Wasser (nach Gewicht) besprüht. Beim ersten Sud habe ich 30 Minuten gewartet und dann geschrotet. Beim nächsten Brautag nur 10 Minuten gewartet.
Angeblich soll durch die Konditionierung die Elastizität der Spelzen verbessern und die Spelzen sollen die Schrotung unbeschadeter überstehen, was etwas mehr Effizienz und besseres Läuterverhalten bringen soll. Manche berichten auch von einer um ein paar Prozentpunkte verbesserten Ausbeute.
Alles was ich bei mir bemerkt hatte ist daß das Schroten abartig schwer wurde. Ich musste mit voller Kraft an die Kurbel. Meine Frau musste sich auf die Kiste stellen damit die Mühle nicht springt und ein paarmal hat sich die Mühle dabei "gefressen". Danach war ich fix und fertig. Das Schrotbild war eher gequetscht als geschrotet. Eine bessere Ausbeute hatt ich nicht (wenn dann etwas schlechter) und die Würze war viel trüber als normal.
Habt ihr bessere Erfahrungen mit dem Konditionieren gemacht? Habt ihr Tips? Sonst werde ich vermutlich in Zukunft wieder trocken schroten. Ich nutze eine MattMill Kompakt.
Gruß,
Simon
Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hm also ich konditioniere mein Malz auch. Ich konditioniere und schrote gleich anschließend, also keine Einwirkzeit o.ä.
Ich benutze einen Blumenbefechter. Wieviel Wasser ich verwende, kann ich leider nicht sagen. Ich sprühe solange bis sich das Malz geschmeidig anfühlt aber nicht nass. Während dem sprühen mische ich das Malz mit der Hand durch. Walzenabstand 1,1mm. Trockenes Malz schrote ich mit 1,5mm.
Der Kraftaufwand beim schroten erhöht sich bei mir durch das konditionieren nicht.
Vielleicht benutzt du zuviel Wasser? Walzenabstand eventuell zu groß, wenn das Malz nicht aufgebrochen wird.
Ich benutze einen Blumenbefechter. Wieviel Wasser ich verwende, kann ich leider nicht sagen. Ich sprühe solange bis sich das Malz geschmeidig anfühlt aber nicht nass. Während dem sprühen mische ich das Malz mit der Hand durch. Walzenabstand 1,1mm. Trockenes Malz schrote ich mit 1,5mm.
Der Kraftaufwand beim schroten erhöht sich bei mir durch das konditionieren nicht.
Vielleicht benutzt du zuviel Wasser? Walzenabstand eventuell zu groß, wenn das Malz nicht aufgebrochen wird.
Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Moin,
bei dem TE liest sich das so, als ob er Wasser darüber sprüht und es dann einwirken lasst. Wie soll sich das verteilen? Ich nehme 2% Wasser und gieße es über das Malz, welches in einem verschließbaren Hobbock ist. Dann mische ich mit der Hand ordentlich durch. Anschließend rolle und schüttele ich den verschlossenen Hobbock intensiv alle 5 min. Nach ca. 20 bis 30 min. schrote ich. Das Schroten benötigt nicht mehr Kraft als bei unkonditioniertem Malz. Das Korn bricht zu einer perfekten Größe (da ja nur die Spelze feucht ist). Ein weiterer großer Vorteil: Es staubt nicht. Ich weiß nicht, was da schieflaufen könnte. Übrigens: Trübe Würze hat mit Sicherheit einen anderen Grund.
VG, Markus
bei dem TE liest sich das so, als ob er Wasser darüber sprüht und es dann einwirken lasst. Wie soll sich das verteilen? Ich nehme 2% Wasser und gieße es über das Malz, welches in einem verschließbaren Hobbock ist. Dann mische ich mit der Hand ordentlich durch. Anschließend rolle und schüttele ich den verschlossenen Hobbock intensiv alle 5 min. Nach ca. 20 bis 30 min. schrote ich. Das Schroten benötigt nicht mehr Kraft als bei unkonditioniertem Malz. Das Korn bricht zu einer perfekten Größe (da ja nur die Spelze feucht ist). Ein weiterer großer Vorteil: Es staubt nicht. Ich weiß nicht, was da schieflaufen könnte. Übrigens: Trübe Würze hat mit Sicherheit einen anderen Grund.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Das wird so nichts. Du musst das Wasser verteilen, z.B. indem Du den Malzeimer schließt und hin und her wippst. Das Aufsprühen ist eher Abteilung Kosmetik, kann man machen.stemps hat geschrieben: ↑Samstag 2. März 2024, 21:10 ich wollte mal ausprobieren wie sich die Konditionierung von Malz in meinem Brauprozess verhält und habe mein Malz vorab mit 2% Wasser (nach Gewicht) besprüht. Beim ersten Sud habe ich 30 Minuten gewartet und dann geschrotet. Beim nächsten Brautag nur 10 Minuten gewartet.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
So mach ich es auch mit absolut gleichem Resultat wie Markus.ggansde hat geschrieben: ↑Sonntag 3. März 2024, 08:39 Moin,
bei dem TE liest sich das so, als ob er Wasser darüber sprüht und es dann einwirken lasst. Wie soll sich das verteilen? Ich nehme 2% Wasser und gieße es über das Malz, welches in einem verschließbaren Hobbock ist. Dann mische ich mit der Hand ordentlich durch. Anschließend rolle und schüttele ich den verschlossenen Hobbock intensiv alle 5 min. Nach ca. 20 bis 30 min. schrote ich. Das Schroten benötigt nicht mehr Kraft als bei unkonditioniertem Malz. Das Korn bricht zu einer perfekten Größe (da ja nur die Spelze feucht ist). Ein weiterer großer Vorteil: Es staubt nicht. Ich weiß nicht, was da schieflaufen könnte. Übrigens: Trübe Würze hat mit Sicherheit einen anderen Grund.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Mich wundert ein bisschen daß sich das durch reinkippen und schütteln gleichmäßig vermischen soll. Das ist ja so eine futzelkleine Menge Wasser.
Ich habe immer etwas gesprüht, mit der Hand gemixt, gesprüht, gemixt, gesprüht, gemixt... um es gleichmäßig zu verteilen. Die letzten paar Schluck die die Sprühflasche nicht mehr aufsaugen wollte habe ich auf die Hand geträufelt und dann einmassiert. Ich denke daß ich wenn dann eher zu viel verteilt habe als zu wenig.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Traktion. Natürlich nicht ein paar Sekunden, sondern um die 2 Minuten, manchmal mehr, manchmal weniger. Der Indikator, dass es gut verteilt ist, sind für mich die Anhaftungen an Gefäßrand. Wenn sich dort die Malzkörner lösen, die Fläche sauber wird, heißt das, dass das Wasser gut verteilt und aufgenommen wurde. Ein weiterer Indikator sind Deine Hände und Unterarme. Wenn da nichts mehr klebt, ist es in Ordnung.stemps hat geschrieben: ↑Sonntag 3. März 2024, 12:18Mich wundert ein bisschen daß sich das durch reinkippen und schütteln gleichmäßig vermischen soll. Das ist ja so eine futzelkleine Menge Wasser.
Ich habe immer etwas gesprüht, mit der Hand gemixt, gesprüht, gemixt, gesprüht, gemixt... um es gleichmäßig zu verteilen. Die letzten paar Schluck die die Sprühflasche nicht mehr aufsaugen wollte habe ich auf die Hand geträufelt und dann einmassiert. Ich denke daß ich wenn dann eher zu viel verteilt habe als zu wenig.
Wippen hat den Vorteil, dass auch Ecken erfasst werden, in die man mit den Händen im Malz schlecht reinkommt. Und dort sammelt sich immer gerne Restwasser.
Grüße
Radulph
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hallo Simon,
Du hast einiges vermutlich richtig geschrieben, aber nicht richtig verstanden!
Malz quetschen heißt für mich, das Malz wird gebrochen, die Spelzen haben höhere Chancen größer zu bleiben und nicht zerkleinert. Fein geschrotet kann eine höhere Sudausbeute bedeuten, kann aber auch den Treber beim Läutern eher "dicht machen". Dann zieht die Würze vielleicht am Treber vorbei. Vielleicht kannst Du den Walzenabstand noch etwas verkleinern um das Malz noch besser aufzubrechen.
In den letzten Jahren war das Braumalz eher kleiner im Durchmesser, da hilft das Konditionieren über Nacht und das Malz quillt etwas. Das könnte natürlich auch bedeuten, dass deine Handmühle schwerer geht. Du bist aber auf dem richtigen Weg.
Viel Erfolg weiterhin.
Gruß Stephen
Du hast einiges vermutlich richtig geschrieben, aber nicht richtig verstanden!
Malz quetschen heißt für mich, das Malz wird gebrochen, die Spelzen haben höhere Chancen größer zu bleiben und nicht zerkleinert. Fein geschrotet kann eine höhere Sudausbeute bedeuten, kann aber auch den Treber beim Läutern eher "dicht machen". Dann zieht die Würze vielleicht am Treber vorbei. Vielleicht kannst Du den Walzenabstand noch etwas verkleinern um das Malz noch besser aufzubrechen.
In den letzten Jahren war das Braumalz eher kleiner im Durchmesser, da hilft das Konditionieren über Nacht und das Malz quillt etwas. Das könnte natürlich auch bedeuten, dass deine Handmühle schwerer geht. Du bist aber auf dem richtigen Weg.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Was der Kollege da meint, ist, dass der Nachgusseffekt verpufft und weniger Zucker mitnimmt, also die Stammwürze leidet. Zu erkennen, wenn die Würze am Kesselrand abläuft.OS-Schlingel hat geschrieben: ↑Sonntag 3. März 2024, 13:17 Hallo Simon,
Du hast einiges vermutlich richtig geschrieben, aber nicht richtig verstanden!
Malz quetschen heißt für mich, das Malz wird gebrochen, die Spelzen haben höhere Chancen größer zu bleiben und nicht zerkleinert. Fein geschrotet kann eine höhere Sudausbeute bedeuten, kann aber auch den Treber beim Läutern eher "dicht machen". Dann zieht die Würze vielleicht am Treber vorbei. Vielleicht kannst Du den Walzenabstand noch etwas verkleinern um das Malz noch besser aufzubrechen.
Der Körner sind kleiner wegen der heißen Sommer. Vor einem längeren Konditionieren warnen aber die meisten Stimmen wegen der steigenden Infektionsgefahr, wie Pilzsporen, Schimmel. Einfach die Mühle entsprechend nachjustieren. Mache doch einfach immer eine Probeschrotung.OS-Schlingel hat geschrieben: ↑Sonntag 3. März 2024, 13:17 In den letzten Jahren war das Braumalz eher kleiner im Durchmesser, da hilft das Konditionieren über Nacht und das Malz quillt etwas. Das könnte natürlich auch bedeuten, dass deine Handmühle schwerer geht. Du bist aber auf dem richtigen Weg.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Beim Konditionieren über Nacht würde ich mir am meisten Sorgen um die Milchsäurebakterien am Malzkorn machen.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
....das Malz sollte nicht im Wasser schwimmen. 2% Wasseranteil zieht sich schon fast unmerklich ins Korn zurück..
Beim Konditionieren über Nacht hab ich noch keine Probleme gehabt. Vielleicht, wenn die Milchsäurebakterien doch aktiv werden, sinkt vielleicht noch die Ra. ...wobei das nur ein Gedanke ist. Faktisch werden die Milchsäurebakterien durch die Erwärmung beim Maischen inaktiv.
Probleme sehe ich eher, wenn Malzstaub sich in dem abgekühlten Sud absetzen kann. Dann freuen sich wahrscheinlich nur die Sauerbierfans.
Aber jetzt sind wir gerade O.T.
Gruß Stephen
Beim Konditionieren über Nacht hab ich noch keine Probleme gehabt. Vielleicht, wenn die Milchsäurebakterien doch aktiv werden, sinkt vielleicht noch die Ra. ...wobei das nur ein Gedanke ist. Faktisch werden die Milchsäurebakterien durch die Erwärmung beim Maischen inaktiv.
Probleme sehe ich eher, wenn Malzstaub sich in dem abgekühlten Sud absetzen kann. Dann freuen sich wahrscheinlich nur die Sauerbierfans.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Der Threadersteller schreibt, dass er mit der Mattmill Kompakt arbeitet.
Mit der arbeite ich auch, und auch ich habe ein paar Sude lang versucht Malz zu konditionieren und mit der Mattmill Kompakt zu schroten.
Meine Erfahrung deckt sich mit der des TE, der Kraftaufwand für den Antrieb der Walze der Mattmill Kompakt steigt bei Malzkonditionierung enorm an, man muss zum Teil wirklich die Mühle festhalten damit sie nicht "springt" und ordentlich Kraft draufgeben.
Ich vermute, das hängt mit der Oberflächenbeschaffenheit der Walzen und dem großen Walzendurchmesser der Mattmill Kompakt zusammen.
Ich habe das Malzkonditionieren aufgrund des hohen Kraftbedarfes der Mattmill Kompakt jedenfalls wieder aufgegeben.
Mit der arbeite ich auch, und auch ich habe ein paar Sude lang versucht Malz zu konditionieren und mit der Mattmill Kompakt zu schroten.
Meine Erfahrung deckt sich mit der des TE, der Kraftaufwand für den Antrieb der Walze der Mattmill Kompakt steigt bei Malzkonditionierung enorm an, man muss zum Teil wirklich die Mühle festhalten damit sie nicht "springt" und ordentlich Kraft draufgeben.
Ich vermute, das hängt mit der Oberflächenbeschaffenheit der Walzen und dem großen Walzendurchmesser der Mattmill Kompakt zusammen.
Ich habe das Malzkonditionieren aufgrund des hohen Kraftbedarfes der Mattmill Kompakt jedenfalls wieder aufgegeben.
Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Moin,
dazu könnte sich evtl. der Hersteller einmal auslassen.
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dazu könnte sich evtl. der Hersteller einmal auslassen.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Danke für diese Info. Ich (MattMill kompakt-Nutzer) hatte mir gerade überlegt, beim nächsten Sud das 1.x mein Malz zu konditionieren. Das lasse ich dann lieber....Basso hat geschrieben: ↑Montag 4. März 2024, 07:26 Der Threadersteller schreibt, dass er mit der Mattmill Kompakt arbeitet.
Mit der arbeite ich auch, und auch ich habe ein paar Sude lang versucht Malz zu konditionieren und mit der Mattmill Kompakt zu schroten.
Meine Erfahrung deckt sich mit der des TE, der Kraftaufwand für den Antrieb der Walze der Mattmill Kompakt steigt bei Malzkonditionierung enorm an, man muss zum Teil wirklich die Mühle festhalten damit sie nicht "springt" und ordentlich Kraft draufgeben.
Ich vermute, das hängt mit der Oberflächenbeschaffenheit der Walzen und dem großen Walzendurchmesser der Mattmill Kompakt zusammen.
Ich habe das Malzkonditionieren aufgrund des hohen Kraftbedarfes der Mattmill Kompakt jedenfalls wieder aufgegeben.
Mfg
Johst
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- PabloNop
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hier mit einer Master bemerke ich auch einen Unterschied im Kraftaufwand, aber konditioniertes Malz braucht nur ein wenig mehr Kraft. Ich konditioniere aber nur noch selten, weil ich das Gefühl hatte, daß es nicht sonderlich viel bringt. Das Schrot sieht zwar definitiv besser aus und es staubt nicht, aber dafür bleiben mehr Rückstände an den Walzen der Master hängen (die sehen ja anders aus, als bei der Kompakt).Basso hat geschrieben: ↑Montag 4. März 2024, 07:26 Meine Erfahrung deckt sich mit der des TE, der Kraftaufwand für den Antrieb der Walze der Mattmill Kompakt steigt bei Malzkonditionierung enorm an, man muss zum Teil wirklich die Mühle festhalten damit sie nicht "springt" und ordentlich Kraft draufgeben.
- Matthias H
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hallo,
es kommt tatsächlich auch auf die Intensität und Einwirkzeit der Konditionierung an.
Wenn mit über 1,5% Wasser konditioniert wird und das Wasser, wenn auch unmerklich, in den Mehlkörper eindringt, ist der Effekt, dass nicht nur wie gewünscht die Spelzen zäh werden, sondern halt auch der Mehlkörper seine Sprödigkeit verliert.
Das führt dazu, dass das Korn zwischen den Walzen mühsam gequetscht wird und nicht zerspringt.
Wenn Konditionieren, dann nur bis 1,5% und unmittelbar vor dem Schroten.
Aufgrund der Tatsache, dass die Kompakt mit ihrer feinen Walzen- Oberflächenstruktur ja ein hervorragend gutes und ausgewogenes Schrot mit schonender Behandlung der Spelzen erzeugt, ist ein Konditionieren eher unnötig.
Die Walzen sind sehr groß, auch im Durchmesser, und erfordern ein relativ hohes Drehmoment, welches aber bei normalen Walzenspalten (>1,2mm) ja noch gut zu bewältigen ist.
Wenn nun die Körner durch zu intensives, lang einwirkendes Konditionieren regelrecht zäh geworden sind, erhöht sich das Drehmoment stark, logisch.
es kommt tatsächlich auch auf die Intensität und Einwirkzeit der Konditionierung an.
Wenn mit über 1,5% Wasser konditioniert wird und das Wasser, wenn auch unmerklich, in den Mehlkörper eindringt, ist der Effekt, dass nicht nur wie gewünscht die Spelzen zäh werden, sondern halt auch der Mehlkörper seine Sprödigkeit verliert.
Das führt dazu, dass das Korn zwischen den Walzen mühsam gequetscht wird und nicht zerspringt.
Wenn Konditionieren, dann nur bis 1,5% und unmittelbar vor dem Schroten.
Aufgrund der Tatsache, dass die Kompakt mit ihrer feinen Walzen- Oberflächenstruktur ja ein hervorragend gutes und ausgewogenes Schrot mit schonender Behandlung der Spelzen erzeugt, ist ein Konditionieren eher unnötig.
Die Walzen sind sehr groß, auch im Durchmesser, und erfordern ein relativ hohes Drehmoment, welches aber bei normalen Walzenspalten (>1,2mm) ja noch gut zu bewältigen ist.
Wenn nun die Körner durch zu intensives, lang einwirkendes Konditionieren regelrecht zäh geworden sind, erhöht sich das Drehmoment stark, logisch.
Viele Grüße
Matthias H
Was lange gärt, wird endlich gut.
Erfinder u. Entwickler des Läuterhexensystems
und innovativer Malzschrotquetschen höchster Qualität
Hausbräu seit 1986; MattMill seit 2006
(Service und Fragen zur MattMill bitte nur per Mail)
Matthias H
Was lange gärt, wird endlich gut.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Aaaaaah, vielen Dank! Ich bin froh zu hören daß es Anderen mit der Mühle auch so geht. Dann schrote ich weiter trocken.Basso hat geschrieben: ↑Montag 4. März 2024, 07:26 Mit der arbeite ich auch, und auch ich habe ein paar Sude lang versucht Malz zu konditionieren und mit der Mattmill Kompakt zu schroten.
Meine Erfahrung deckt sich mit der des TE, der Kraftaufwand für den Antrieb der Walze der Mattmill Kompakt steigt bei Malzkonditionierung enorm an, man muss zum Teil wirklich die Mühle festhalten damit sie nicht "springt" und ordentlich Kraft draufgeben.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Deswegen sollte man nach dem Konditionieren nur solange warten, bis die Körner sich oberflächlich wieder "trocken" anfühlen. Das ist meist nach 10 bis 15 min schon der Fall. Einfach immer mal wieder "reingreifen" und umwälzen, dann bekommt man ein Gefühl dafür.Matthias H hat geschrieben: ↑Montag 4. März 2024, 09:58 Wenn nun die Körner durch zu intensives, lang einwirkendes Konditionieren regelrecht zäh geworden sind, erhöht sich das Drehmoment stark, logisch.
Pilsner Malz hat in der Regel zwischen 4 und 5 % Feuchte, d.h. es ist stark hygroskopisch. Im Endeffekt stellt sich bei 1,5 % Wasserzugabe ausgehend von 4,5 % Ursprungsfeuchte nach Erreichen des Gleichgewichts ein Wert von 5,9 % dauerhaft ein. Das ist zwar hinsichtlich des mikrobiologischen Verderbs noch nicht relevant, bringt aber effektiv für die Spelzen auch wieder nichts und vermindert - wie schon gesagt - nur die Mürbigkeit.
Ich schrote bei 1,5 % Konditionieren anschließend mit einer Mattmill Klassik und einem Spalt von 0,9 mm. Da muss der Motor schon bissl mehr leisten.
Gruß
Matthias
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Ich rätsel immer, wie Ihr das so genau messt. Habt Ihr da ein spezielles Messgerät? Ich mache das nach Augenmaß. Meine Mühle von Candirect hat keine Skala oder dergleichen.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Ich habe eine Spaltlehre.
Gruß
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
falls wer danach sucht, eher "Fühlerlehre" benutzen. Ne Spaltlehre gibts auch, is aber was anderes. Sorry für's klugscheißern ;-)
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hilfreiches Klugscheißern. War gerade im Baumarkt und habe nichts gefunden. Mit Deinem Hint morgen nochmal.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Servus Radulph,
hab mir voriges Wochenende einen Satz einzelne Fühlerlehren mit Griff bestellt (1,1/1,2/1,3/1,4/1,5/1,6mm).
Sind am Samstag rechtzeitig vor dem Schroten angekommen.
Ist für die meisten vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen, für mich ist das eine prima Lösung und eine einmalige Anschaffung.
Beim Einstellen sollte die gewünschte Stärke gerade noch zwischen den Walzen durchschiebbar sein, die nächst größere Lehre darf nicht mehr in den Spalt passen.
Achtung: bei mir wird beim Anziehen der Madenschrauben (zum Fixieren des Abstandes) der Spalt wieder um 2-3 Zehntel enger, ist ein bisserl ein Gefummel (Mattmill Kompakt Komfort).
Hat da Matthias H. vielleicht einen Tipp um das einfacher zu machen (falls er mitliest)?
Ich konditioniere übrigens mit ca. 1,5%, massiere und knete das Wasser in ca. 5 Minuten in das Malz ein, bis es insgesamt wieder einen trockenen Eindruck macht. Anschließend wird gleich geschrotet. Das Drehmoment erhöht sich auch bei mir.
Am Samstag hab ich damit ca. 5 kg Pilsener Malz mit 1,4 mm und Akkuschrauber geschrotet, ist kaum Staub entstanden.
Unten ein Bild des Trebers nach dem Läutern. Man sieht viele ganze Spelzen. Sudhausausbeute war mit 60% relativ niedrig (Standard ca. 65-67%).
Das Läutern verlief traumhaft, keinerlei Einschneiden des Trebers nötig.
Nach den Angaben von Matthias (hiasl) mit 0,9mm werd ich beim nächsten mal das Spaltmaß mal auf 1,1mm einstellen.
Warum schaff ich es eigentlich nicht mal einen kurzen Beitrag zu verfassen?
Gruß Erwin
___________________________________________
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Ich weiß zwar nicht wie, aber sie funktioniert prima ;-)
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Servus Erwin, Volltreffer - eine Fühlerlehre gibt es in meinem Baumarkt (Bauhaus). Hole ich mir morgen in der Mittagpause, alldieweil abends das nächste Bier ansteht, bei dem es auf "högschde" (Löw) Sudhausausbeute ankommt - ein QuadrupelBraufex hat geschrieben: ↑Montag 4. März 2024, 20:02Servus Radulph,
hab mir voriges Wochenende einen Satz einzelne Fühlerlehren mit Griff bestellt (1,1/1,2/1,3/1,4/1,5/1,6mm).
Sind am Samstag rechtzeitig vor dem Schroten angekommen.
[…]
Nach den Angaben von Matthias (hiasl) mit 0,9mm werd ich beim nächsten mal das Spaltmaß mal auf 1,1mm einstellen.
Puuh, danke für diese Offenlegung. Ist bei mir ja noch viel schlimmer. Aber gottseidank bin ich mit meinem schlechten Gewissen nicht allein*
Ich nehm's mir immer vor, dann fällt mir aber noch so viel nachträglich ein.
*Aber einige lange, gut erklärte, Postings landen bei mir immer in der Datenbank
LG
Radulph
Edit: Am Wochenende hatte ich 63,7 % SHA erreicht, so schlecht ist das nicht - aber man möchte Gewissheit haben.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hallo,Braufex hat geschrieben: ↑Montag 4. März 2024, 20:02...
Ist für die meisten vielleicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen, für mich ist das eine prima Lösung und eine einmalige Anschaffung.
Beim Einstellen sollte die gewünschte Stärke gerade noch zwischen den Walzen durchschiebbar sein, die nächst größere Lehre darf nicht mehr in den Spalt passen.
Achtung: bei mir wird beim Anziehen der Madenschrauben (zum Fixieren des Abstandes) der Spalt wieder um 2-3 Zehntel enger, ist ein bisserl ein Gefummel (Mattmill Kompakt Komfort).Hat da Matthias H. vielleicht einen Tipp um das einfacher zu machen (falls er mitliest)?
...
dass gerade bei der weitestgehend spielfreien Kompakt Komfort 2-3 Zehntel beim Fixieren verloren gehen, kann ich nicht so recht glauben. Technisch bedingt ist natürlich ein gewisses Spiel erforderlich. Das war 2012 "Stand der Technik" und wurde durch die stufenweise Schnellverstellung abgelöst.
Die allermeisten Nutzer machen sich über den Walzenabstand sehr wenig Kummer und belassen ihn für die nächsten 30-40 Tonnen im Lieferzustand. (Ich benutze zum Einstellen eine alte DVD plus ein wenig Luft aus dem Handgelenk, mache das aber seit bald 20 Jahren auch täglich)
Ich würde empfehlen, einfach nach dem Fixieren zu prüfen, das heißt, vor dem Festdrehen der Gewindestifte einfach durch Zurückdrehen der Exzenter einen Hauch zuzugeben, dann passt das. Wenn mans einmal gemacht hat, geht das in Fleisch und Blut über.
Das tatsächliche Maß ist ja eigentlich nur relevant, wenn man genau dieses -unter gleichen Bedingungen- nochmal wiederholen will.
Es gibt allerdings so viele andere Einflussgrößen, die die Schrotqualität beeinflussen, u.a. ganz wichtig Feuchtigkeit, Walzenstruktur und -durchmesser, Drehgeschwindigkeit, Malzqualität, etc., sodass man einen Millimeter- +/- Zehntelwert im Walzenabstand ja nur als Anhaltspunkt annehmen kann.
Dennoch natürlich interessant, es mit einer Fühlerlehre nachzuprüfen, was ja bei den Hobbygeräten möglich ist, um sich die individuellen Idealwerte zu merken.
Wer es genau mag: Bei meiner Professional sind 19 Stufen (0,15-1,5mm mit 0,05 mm Genauigkeit) vorgegeben. Zu sehen in Romrod.
Übrigens erscheint mir auf dem oben geposteten Bild, dass viele noch geschlossen aussehende Körner vorhanden sind. Da geht noch was.
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Matthias H
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Erfinder u. Entwickler des Läuterhexensystems
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Matthias H
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Wahrscheinlich stell ich mich einfach nur ungeschickt an. Darum meine Frage nach dem TippMatthias H hat geschrieben: ↑Dienstag 5. März 2024, 14:03 dass gerade bei der weitestgehend spielfreien Kompakt Komfort 2-3 Zehntel beim Fixieren verloren gehen, kann ich nicht so recht glauben.
Dann werd ich das das nächste mal so probieren, danke für den HinweisIch würde empfehlen, einfach nach dem Fixieren zu prüfen, das heißt, vor dem Festdrehen der Gewindestifte einfach durch Zurückdrehen der Exzenter einen Hauch zuzugeben, dann passt das.
Wenn mans einmal gemacht hat, geht das in Fleisch und Blut über.
Bin da grad am ausprobieren mit den Parametern Feuchtigkeit (Konditionieren), Geschwindigkeit (Hand/Akkuschrauber) und Abstand. Auf die anderen hab ich eh keinen Einfluss.Das tatsächliche Maß ist ja eigentlich nur relevant, wenn man genau dieses -unter gleichen Bedingungen- nochmal wiederholen will.
Es gibt allerdings so viele andere Einflussgrößen, die die Schrotqualität beeinflussen, u.a. ganz wichtig Feuchtigkeit, Walzenstruktur und -durchmesser, Drehgeschwindigkeit, Malzqualität, etc., sodass man einen Millimeter- +/- Zehntelwert im Walzenabstand ja nur als Anhaltspunkt annehmen kann.
Hab bis jetzt ohne das Konditionieren bei 1,2/1,3 mm Abstand und Handbetrieb recht viel Feinstanteil bekommen, der beim Läutern eine feine und dichte Schicht auf dem Treber gebildet hat, die für den Nachguss ohne Einschneiden des Trebers schlecht durchdringbar war.
Darum testweise am Samstag die recht grobe Einstellung mit 1,4mm, Konditionierung und Antrieb mit Akkuschrauber (ca. 150 1/min, langsamer geht nicht).
Das Ergebnis war für mich erst mal zufriedenstellend, da sich auf dem Treber diesmal keine "Sperr"-Schicht mit Feinstanteil mehr gebildet hat und das Läutern hervorragend funktioniert hat.
Wie Du bereits erkannt hast, sehen viele Körner noch verschlossen aus, darum werd ich, wie oben schon geschrieben, beim nächsten Mal auf 1,1mm gehen. Die anderen Parameter bleiben unverändert. Sollte das Schrotbild zu fein sein, geh ich halt wieder einen Schritt nach oben.
Wir sehen unsZu sehen in Romrod.
Gruß Erwin
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Moin,
ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei 1.2 mm und Handbetrieb überproportional viel Mehl erzeugt. Das Konditionieren sollte darauf auch keinen Einfluß haben. Die Matsche auf dem Treber dürfte Eiweiß sein.
VG, Markus
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- Braufex
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hallo Markus,
der höhere Mehlanteil ist auch im frisch geschroteten Malz deutlich zu erkennen. Außerdem auch an der Unterseite des Brettes auf dem die Mühle montiert ist.
Dies war am Samstag besser; wesentlich weniger Mehl im geschroteten Malz und auch an der Unterseite des Brettes.
Dann stellt sich mir die Frage, warum sich (wie auf dem Foto oben zu sehen) diesmal keine Schicht auf dem Treber gebildet hat.Die Matsche auf dem Treber dürfte Eiweiß sein.
Ich war eigentlich der Meinung, dass das Eiweiss beim Läutern noch gelöst ist und erst beim Kochen gerinnt (Eiweissbruch).
Liege ich da falsch?
Gruß Erwin
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Edit: Ähnliche Fragestellung wie Erwin
Ich bin jetzt nicht der Schrotspezialist, aber wenn eine Mehlschicht auf dem Treber liegt, ist das für mich immer ein Zeichen, dass ich zu fein geschrotet habe. Dann weiß ich ehrlich gesagt, dass ich ein nicht klares Bier bekomme. (Schönungsmittel lehne ich ab.) Ein Indikator ist, dass es keine Mehlschicht gibt. Das belegt auch mein SHA hinter dem ich her bin wie Nachbars Lumpi. Können das die Kollegen bestätigen oder liege ich falsch?
Radulph
Ich bin jetzt nicht der Schrotspezialist, aber wenn eine Mehlschicht auf dem Treber liegt, ist das für mich immer ein Zeichen, dass ich zu fein geschrotet habe. Dann weiß ich ehrlich gesagt, dass ich ein nicht klares Bier bekomme. (Schönungsmittel lehne ich ab.) Ein Indikator ist, dass es keine Mehlschicht gibt. Das belegt auch mein SHA hinter dem ich her bin wie Nachbars Lumpi. Können das die Kollegen bestätigen oder liege ich falsch?
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Auch ich oute mich als Laie und nicht Experte, hab aber mit meiner Corona auch viel rumexperimentiert, daher lediglich Erfahrungsteilung:
- je feiner (bis zu einem gewissen grad), desto höher meine SHA bei ansonsten gleichen Parametern (ich maische meist aber auch nie mehr als 60-70min, dann jodnormal, heißt bei mir haben die Enzyme nur diese Zeit alles zu lösen und zu verstoffwechseln)
- bei konditionieren, kann ich bei gleicher Einstellung deutlich weniger Dunst feststellen - va beim schrotvorgang; die spelzen sind merklich geschmeidiger und schön gequetscht statt zerrieben
- die Dunst-Schlacke auf dem Treber habe ich manchmal, jedoch konnte ich bislang keinen Zusammenhang auf die Klarheit des späteren Biers feststellen (war der Meinung das sich dies mit dem eiweissbruch bindet und im Whirlpool und beim sauberen abschlauchen als zurückbleibt.
- je feiner (bis zu einem gewissen grad), desto höher meine SHA bei ansonsten gleichen Parametern (ich maische meist aber auch nie mehr als 60-70min, dann jodnormal, heißt bei mir haben die Enzyme nur diese Zeit alles zu lösen und zu verstoffwechseln)
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Ich kann#30 in allen Punkten bestätigen.
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Wenn Du mit Dunst im normalen Tempo läuterst, werden viele Schwebstoffe mitgespült. Das geht nur mit sehr langsamen Läutern, so meine Erfahrung. Dabei muss man zum Schluss darauf achten, den Schlauch nicht kurz anzuheben, denn dann zieht es die Trübstoffe am Ende doch mit.Stuggbrew hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. März 2024, 07:02 Auch ich oute mich als Laie und nicht Experte, hab aber mit meiner Corona auch viel rumexperimentiert, daher lediglich Erfahrungsteilung:
- je feiner (bis zu einem gewissen grad), desto höher meine SHA bei ansonsten gleichen Parametern (ich maische meist aber auch nie mehr als 60-70min, dann jodnormal, heißt bei mir haben die Enzyme nur diese Zeit alles zu lösen und zu verstoffwechseln)
- bei konditionieren, kann ich bei gleicher Einstellung deutlich weniger Dunst feststellen - va beim schrotvorgang; die spelzen sind merklich geschmeidiger und schön gequetscht statt zerrieben
- die Dunst-Schlacke auf dem Treber habe ich manchmal, jedoch konnte ich bislang keinen Zusammenhang auf die Klarheit des späteren Biers feststellen (war der Meinung das sich dies mit dem eiweissbruch bindet und im Whirlpool und beim sauberen abschlauchen als zurückbleibt.
Dunst hat den Nachteil, dass er den Treber verstopft, das Nachgusswasser sucht sich also den Weg mit weniger Widerstand. Somit fließt der Nachguss nicht gleichmäßig durch den Treber, was weniger Restzucker und damit SHA bedeutet. Die Beobachtung kann ich mit höherem SHA nicht bestätigen, weil es zuerst nichts mit den Enzymen zu tun hat, sondern mit Gravitation. Also unproblematisch finde ich Dunst nicht. Zu Beginn meiner Braukarriere kaufte ich immer geschrotetes Malz, das hatte immer viel Dunst, deswegen kam dann die Malzmühle dran, um genau das zu verhindern - auf einen Tipp hier im Forum.
Die Dunstdecke aufzuhacken, ist sicher eine gute Lösing. Damit habe ich aber keine Erfahrung. Vielleicht gibt es noch mehr Stimmen dazu…
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Ist bei mir auch so. Ich schrote mit einer Getreidemühle, die kein besonders homogenes Schrotbild macht. Wenn ich keine einzelnen ganzen Körner mehr haben will, hab ich auch viel "Mehl". Funktioniert aber für mich gut genug und gibt am Ende klare Biere, wenn nicht irgendwas anderes zu einer Trübung führt. Selbst ein BIAB-Grätzer ist total klar geworden, obwohl die Würze auussah, als hätte ich Milch reingeschüttet. Denke das Kochen die Hefe und die Lagerung sind da entscheidender.Stuggbrew hat geschrieben: ↑Mittwoch 6. März 2024, 07:02 - die Dunst-Schlacke auf dem Treber habe ich manchmal, jedoch konnte ich bislang keinen Zusammenhang auf die Klarheit des späteren Biers feststellen (war der Meinung das sich dies mit dem eiweissbruch bindet und im Whirlpool und beim sauberen abschlauchen als zurückbleibt.
Die Hinweise auf die SHA kann ich nicht bestätigen, eher im Gegenteil: je feiner geschrotet, desto höher die Ausbeute bei mir. Ich gebe den Nachgusss aber auch nicht kontinuierlich sondern in einem (siehe Thread "Batch Sparge").
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Du hast im Thread Batch Sparge aber schon den Hinweis von @olibear und den Braumagazin-Artikel gelesen?
viewtopic.php?t=22237&hilit=Batch+Sparg ... 50#p348092
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hallo Radulph,rakader hat geschrieben: ↑Donnerstag 7. März 2024, 16:00Du hast im Thread Batch Sparge aber schon den Hinweis von @olibear und den Braumagazin-Artikel gelesen?
viewtopic.php?t=22237&hilit=Batch+Sparg ... 50#p348092
so ganz weiß ich nicht was Du meinst. Auswendig kannte ich den Hinweis, den Du zitierst, nicht mehr, hatte ihn aber sicher mal gelesen. Wo ist der Bezug zum geschriebenen? Bisher ist es mir leider noch nicht gelungen die Läuterphysik auszuhebeln; wenn ich soweit bin, sage ich hier natürlich sofort bescheid.
Ich hab v.a. auf meine Erfahrungen verwiesen. Ich habe trotz hohem Mehlanteil keine Läuter- und keine (mehlbedingte) Trübungsprobleme und glaube der Zusammenhang zwischen klarer Würze und klarem Bier wird überschätzt. Wollte dabei aber nicht unter den Tisch falllen lassen, dass ich nicht kontinuierlich nachgieße.
Wenn man kontinuierlich Nachguss gibt, kann der Nachguss bei verdichtetem Treberbett natürlich ungleichmäßig durch den Treber fließen und weniger Zucker aufnehmen. Keine Frage. Das ist aber beim Batch Sparging oder "Treberkuchen-auf-links-drehen" kein so großes Problem.
Durch das "auf links drehen" löse ich zum einen Verdichtungen auf, die möglicherweise beim Abläutern des HG entstanden sind und es baut sich ein neues unverdichtetes Treberbett auf. Zum anderen vermische ich Treber und Nachguss intensiv miteinander, sodass sich der Zucker aus dem Treber direkt in der Flüssigkeit lösen kann, und ihn nicht erst beim komplizierten durchfließen des Trebers aufnehmen muss (d.h. selbst wenn sich im Treberbett des 2. Batch(es) Abkürzungen bilden sollten, fließt da schon gut gesättigte Würze durch).
Verständlich? (Oli kann das natürlich präziser ausdrücken)
Grüße,
Till
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
Hallo Till, ich bin mir ja auch nicht ganz sicher, deswegen habe ich das hier zur Diskussion gestellt, weil die Erfahrungen und Begründungen hier doch sehr disparat sind. Oli weist aber nicht von ungefähr auf ein Wahrnehmungsproblem hin, das ich mir im Brauprozess, im Bestreben auf die anvisierten Werte zu kommen, immer wieder mal stelle – das muss man im Kopf behalten. Wenn ich bei aller Routine etwas bei mir verbessern kann, ist mir das hochwillkommen. Man lernt in diesem Hobby immer dazu.
LG
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Edit: Brauprozess
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Re: Malz konditionieren in der Praxis?
meine Erfahrung dazu:
- höhere SHA bei feinerem Schrot: ja (nicht bis zum Exzess getrieben, aber schon relativ fein mit viel Staub drin)
- Zusammenhang klares Bier mit klarer Würze: nein (hab schon milchige Würze zu klarem Bier gemacht und umgekehrt ;-))
Ich meine beobachtet zu haben dass beim Maischen schon ein klärender Prozess stattfindet, wo die milchige Würze irgendwann klarer wird, auch wenns umgerührt wurde (so von milchig-trüb zu dunkel-golden). Und dann beim kochen nochmal, in stärkerer Form. Nach dem Kochen hab ich eigentlich immer klare Würze beobachtet, egal wie trüb es vorher noch war. Zumindest erinnere ich mich so, kann mich auch täuschen, manchmal verwechselt man ja die zeitlichen Abläufe...
- höhere SHA bei feinerem Schrot: ja (nicht bis zum Exzess getrieben, aber schon relativ fein mit viel Staub drin)
- Zusammenhang klares Bier mit klarer Würze: nein (hab schon milchige Würze zu klarem Bier gemacht und umgekehrt ;-))
Ich meine beobachtet zu haben dass beim Maischen schon ein klärender Prozess stattfindet, wo die milchige Würze irgendwann klarer wird, auch wenns umgerührt wurde (so von milchig-trüb zu dunkel-golden). Und dann beim kochen nochmal, in stärkerer Form. Nach dem Kochen hab ich eigentlich immer klare Würze beobachtet, egal wie trüb es vorher noch war. Zumindest erinnere ich mich so, kann mich auch täuschen, manchmal verwechselt man ja die zeitlichen Abläufe...