Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#51

Beitrag von rakader »

Johnny H hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 09:48 @olibaer hat m.W. gute Erfahrungen gemacht mit der Lagerung von sauberer (!) (d.h. schön die Schichten trennen, wenn möglich - geht aber vielleicht nur, wenn man von unten Hefe ablassen kann) Erntehefe unter 0,9% NaCl-Lösung. Ich mache das aucrh, wenn ich Hefe ernte und mache sogar ein oder zwei Waschvorgänge, um z.B. Brandhefen so vollständig wie möglich zu entfernen. Hefewaschen ist allerdings umstritten, das muss ich dazusagen.

In der Regel mache ich aber trotzdem einen Starter, allein weil bei mir meist einige Zeit verstreicht zwischen den Braugängen. Die 0,9%ige Kochsalzlösung ist aber physiologisch wohl ein bisschen besser für die Hefe, so dass sie ggf. länger überlebt.
Ich lagere so auch ein, bisher aber ohne Waschen. Wie machst Du das genau?
Eine Variante ist aus der Erntehefe einen Mini-Starter anzusetzen und dessen Hefe auf 0,9% NaCl einzulagern.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#52

Beitrag von Johnny H »

rakader hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 11:35
Johnny H hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 09:48 [...]Die 0,9%ige Kochsalzlösung ist aber physiologisch wohl ein bisschen besser für die Hefe, so dass sie ggf. länger überlebt.
Ich lagere so auch ein, bisher aber ohne Waschen. Wie machst Du das genau?
[...]
Hier habe ich das mal beschrieben. Geht sicher auch weniger umständlich, aber ich bereite meine 0,9%ige Kochsalzlösung selbst zu.

Wie gesagt, Hefewaschen ist umstritten, aber so kriegt man die Hopfenharze/Brandhefe einigermaßen raus, und 0,9% Kochsalz ist physiologisch besser für die Hefe. Ich glaube kaum, dass ich mit dieser Prozedur z.B. tote Zellen effektiv abgetrennt kriege.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#53

Beitrag von rakader »

Johnny H hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 11:43 Hier habe ich das mal beschrieben. Geht sicher auch weniger umständlich, aber ich bereite meine 0,9%ige Kochsalzlösung selbst zu.
Zu Deinen Ausführungen im Link: Wieviel Kochsalzlösung verwendest Du da und woher beziehst Du diese Mengen? Das lohnt sich ja nur, wenn man eine günstige Quelle hat...
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#54

Beitrag von Johnny H »

rakader hat geschrieben: Sonntag 18. Februar 2024, 11:51 Zu Deinen Ausführungen im Link: Wieviel Kochsalzlösung verwendest Du da und woher beziehst Du diese Mengen? Das lohnt sich ja nur, wenn man eine günstige Quelle hat...
Ich bereite das, wie gesagt, selber zu. Da braucht man dann nur ganz wenig Kochsalz. Wenn ich, sagen wir, insgesamt einen halben Liter 0,9%ige Lösung bereite (auf drei Gurkengläser verteilt), dann brauche ich 4,5g NaCl. Das habe ich über Amazon bestellt, damals von Diacleanshop und in Pharmaqualität. Das meiste ist immer noch übrig.

Zur Not geht sicher auch möglichst reines Kochsalz aus der Küche (ohne Rieselhilfen, Iodid etc.). Mit dem Abkochen ist das sicherlich nicht alles supergenau, aber vielleicht doch besser als Leitungswasser. Es geht halt darum, der Hefe ein bisschen besseres osmotisches Umfeld als Leitungswasser zu bieten.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#55

Beitrag von lukke5005 »

Guten Tag,
Ich bin momentan fast am Ende des aktuellen Gärprozesses angelangt. Um möglicherweise Diacetyl abzubauen, erhöhe ich die Temperatur nun täglich um 1°C, bis ich 18 Grad erreiche. Danach folgt ein fünftägiger Coldcrash bei 3°C. Während der Gärung verwende ich erstmals eine Rapt-Pill (siehe https://ibb.co/CzKD3H1) . Ist es möglich, dass die gemessenen Daten auf einen Fehler der Pille zurückzuführen sind, oder können sie tatsächlich korrekt sein? Besonders im Hinblick auf den hohen Alkoholgehalt von über 5,0%, obwohl die Stammwürze nur 11°Plato beträgt. Der Restextrakt wurde laut Brewfather auf 2,6°P geschätzt. Die Anfangsmessung von ca 11°Plato war mit der Pill und dem Refraktometer identisch. Hat jemand die Pill am laufen und ähnliche Messungen?

Danke,
Lucas
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#56

Beitrag von rakader »

11 °P und 5,0 % vol.alc klingt interessant. Kannst Du uns mehr erzählen? Ich kann das irgendwie nicht glauben. Die einzige Hefe, die ich kenne, die dazu in der Lage ist, wäre die Belle Saison, ein klassischer Supervergärer.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#57

Beitrag von thopo68 »

Ich habe das Hydrom im Einsatz und das zeigt tendenziell einen zu niedrigen Restextrakt an. Ich nehme an, die Rapt-Pill ermittelt ihre Werte auch per Neigungswinkel. Das kann eigentlich nur dann halbwegs funktionieren, wenn das Teil frei im Bier schwimmt. Anhaftende Hopfen- und Hefereste oder Anstoßen an der Wand des Gärbehälters kann das Ergebnis schon verfälschen. Zur Beobachtung des Gärverlaufs ist es ok, aber die absoluten Werte sollte man mit Vorsicht genießen.
Viele Grüße Thomas
Mitglied im Verein Bonner Heimbrauer e.V.
Untappd: Thopo68

Meine Ausstattung:
27l-Einkocher + passender Kochtopf, Induktionskochplatte, Inkbird, Läuterhexe, Rührwerk, MattMill Student, Fermzilla 27L, 5L-,9L-,19L-NC-Keg :Bigsmile
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#58

Beitrag von lukke5005 »

rakader hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2024, 12:56 11 °P und 5,0 % vol.alc klingt interessant. Kannst Du uns mehr erzählen? Ich kann das irgendwie nicht glauben. Die einzige Hefe, die ich kenne, die dazu in der Lage ist, wäre die Belle Saison, ein klassischer Supervergärer.
Ich habe 2 Packungen mit je 70 ml WLP860-O Munich Helles Lager Hefe von White Labs in einem 2-Liter Hefestarter verwendet und etwa 48 Stunden lang gerührt. zuviel? Ich wollte diesmal sicher gehen.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#59

Beitrag von rakader »

lukke5005 hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2024, 13:29
rakader hat geschrieben: Donnerstag 7. März 2024, 12:56 11 °P und 5,0 % vol.alc klingt interessant. Kannst Du uns mehr erzählen? Ich kann das irgendwie nicht glauben. Die einzige Hefe, die ich kenne, die dazu in der Lage ist, wäre die Belle Saison, ein klassischer Supervergärer.
Ich habe 2 Packungen mit je 70 ml WLP860-O Munich Helles Lager Hefe von White Labs in einem 2-Liter Hefestarter verwendet und etwa 48 Stunden lang gerührt. zuviel? Ich wollte diesmal sicher gehen.
Zwei Packungen sind schon mal gut. Doch das sagt (fast) nichts über den Vergärungsgrad aus. Die WLP 860 hat einen VG von durchschnittlich 70 %, Deine Angabe kann also nicht richtig sein, sondern sollte um die 4,2 % vol.alc. Durchschnittswert liegen. Für 5,0 % alc.vol wären 85 % VG nötig! Insofern würde ich an Deiner Stelle den Hinweisen von @thopo68 nachgehen.

Grüße
Radulph
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#60

Beitrag von stahlsau »

afaik sind die "pills" eher zum abschätzen des Gärverlaufs als zum genauen Messen zu gebrauchen. Also in der Richtung "gibt ne schöne Kurve / Gärung ist durch / tut sich nix mehr", nicht für genaue Aussagen wie "84,79% EVG".
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#61

Beitrag von Mehrbier »

Ich werfe jetzt auch noch meine 2 Cent in den Hut: Ein allgemeiner Ratschlag, der für die Königsdisziplin „Helles“ sicherlich umso mehr Gewicht hat. Drehe nicht an zu vielen Stellschrauben gleichzeitig, denn du wirst nicht erfahren welchen Einfluss die einzelnen Veränderungen hatten.
Ein Vorschlag zum Vorgang wäre, dass du ein Rezept nimmst, das grundlegend in die richtige Richtung geht und drehst nur an einer Stellschraube, um zu sehen inwiefern es dich deinem gewünschten Ergebnis näher bringt.
Gruß
Gerdi

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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#62

Beitrag von lukke5005 »

stahlsau hat geschrieben: Freitag 8. März 2024, 10:08 afaik sind die "pills" eher zum abschätzen des Gärverlaufs als zum genauen Messen zu gebrauchen. Also in der Richtung "gibt ne schöne Kurve / Gärung ist durch / tut sich nix mehr", nicht für genaue Aussagen wie "84,79% EVG".
Wohl war - am Ende nach dem Coldcrash hatte ich plötzlich 1,7°Plato Restextrakt. :thumbsup -
Mehrbier hat geschrieben: Freitag 8. März 2024, 18:17 Ich werfe jetzt auch noch meine 2 Cent in den Hut: Ein allgemeiner Ratschlag, der für die Königsdisziplin „Helles“ sicherlich umso mehr Gewicht hat. Drehe nicht an zu vielen Stellschrauben gleichzeitig, denn du wirst nicht erfahren welchen Einfluss die einzelnen Veränderungen hatten.
Ein Vorschlag zum Vorgang wäre, dass du ein Rezept nimmst, das grundlegend in die richtige Richtung geht und drehst nur an einer Stellschraube, um zu sehen inwiefern es dich deinem gewünschten Ergebnis näher bringt.
Ja, genau so habe ich es jetzt angepackt. Ich beginne gerade wieder von Grund auf und habe mir ein solides Grundrezept ausgesucht. Keine Experimente - Heute habe ich umgeschlaucht ins Keg. Jetzt heißt es geduldig sein und noch 6 Wochen warten, bevor wir das Ergebnis begutachten können :-) Ein herzliches Dankeschön an alle für die zahlreichen Ratschläge. Vielleicht ist es ja diesmal was geworden!

Prost,
Luc
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#63

Beitrag von lukke5005 »

Hey, wollte nur kurz Bescheid geben. Hab heute mein Helles probiert - 9 Wochen lang bei 8 Grad gereift. Habe es die letzten 3 Tage auf Trinktemperatur runtergekühlt und muss sagen, es schmeckt wie die anderen auch... schön selbstgebraut, viel zu vollmundig, viel zu intensiv - ist diesmal auch ein bisschen trüb, keine Ahnung warum. Denke, ich lasse es jetzt einfach sein.,,

Viele Grüße,
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#64

Beitrag von rakader »

lukke5005 hat geschrieben: Freitag 3. Mai 2024, 20:45 Hey, wollte nur kurz Bescheid geben. Hab heute mein Helles probiert - 9 Wochen lang bei 8 Grad gereift. Habe es die letzten 3 Tage auf Trinktemperatur runtergekühlt und muss sagen, es schmeckt wie die anderen auch... schön selbstgebraut, viel zu vollmundig, viel zu intensiv - ist diesmal auch ein bisschen trüb, keine Ahnung warum. Denke, ich lasse es jetzt einfach sein.,,

Viele Grüße,
Lucas
Du hast doch hier sicher schon mehrfach den gutgemeinten Rat bekommen, mit einfachen Bieren anzufangen. Helles ist die Königsdisziplin - oder bist Du der Meister, der vom Himmel fällt? Fange doch erst einmal mit einfachen Pale Ales oder allgemein Obergärigen an (bis auf Weizen) und taste Dich langsam an Hopfen und Malz heran. Für Helles braucht es erweiterte Bedingungen, besonders die Gärführung. Ich habe mich die ersten drei Jahre daran nicht herangetraut - und das war gut so.

Also auf ein Neues und Gut Sud
Radulph

:Drink
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#65

Beitrag von dieck »

Mir macht das Brauen gerade deswegen Spaß, weil ich so viele verschiedene Stile und Methoden zum Ausprobieren haben.
Doppelt gebraut habe ich nur sehr wenige Biere (die, die immer innerhalb sehr kurzer Zeit von den Freunden vernichtet worden sind).

Ich kann verstehen dass, wenn man sich erstmal auf ein "das muss doch zu schaffen sein" versteift hat, man irgendwann auch entmutigt wird.

Aber wie die anderen schon schrieben, es gibt so unglaublich viel mehr da draußen als "einfaches" Helles.
Ich hätte z.B. nie gedacht dass Belgisches Wit zu einem meiner Favoriten wird, sonst mag ich eigentlich Weizenbiere nicht so richtig :)

Also, probier einfach mal was anderes.

Und schau mal nach ob es evtl. lokale Stammtische für deine Gegend hier im Forum gibt.
Vielleicht findest du ja andere Hobbybrauer, mit denen du mal zusammen brauen kannst. Bei denen auf ihrem Equipment, oder du lädst zu dir ein und lässt mal jemanden mit Erfahrung deinen Brauprozess ansehen, evtl. gibt es ja kleine oder größere Stellschrauben, die dann schon viel bringen.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#66

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

es schmeckt wie die anderen auch... schön selbstgebraut, viel zu vollmundig, viel zu intensiv - ist diesmal auch ein bisschen trüb, keine Ahnung warum.
Wie Radulph schon geschrieben hat, es ist die Königsdisziplin. Wenn dich Vollmundigkeit stört, ist das Thema fitte Hefe und Gärführung essenziell. Das kommen wir mit unseren Möglichkeiten schon sehr an die Grenzen. Da haben große Brauereien, die das täglich machen, ganz andere Möglich und Ressourcen. Ein Liter frische Hefe aus der Brauerei liefert ein anderes Ergebnis als zwei Tütchen Trockenhefe.
Sinn der ganzen Veranstaltung ist es ja aber auch nicht unbedingt, hektoliterweise Helles zu produzieren, sondern sich mit dem Thema und dem Produkt auseinandersetzen. Und es ist ein Handwerk mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. Ohne Übung und etwas Wissen wird es schwierig, zielgerichtet zu arbeiten. Vielleicht war da die Erwartung auch nicht ganz passend.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#67

Beitrag von rauchbier »

Ich würde es auch erstmal lassen. Stattdessen würde ich mich über Cream Ale oder Pale Ale (z.B. Blonde Ale) der Sache anzunähern. Mit entsprechender Malzschüttung und OG-Hefe geht es in eine ähnliche Richtung wie ein Helles. Irgendwann kann man sich dann dem Thema wieder widmen.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#68

Beitrag von baeckus »

lukke5005 hat geschrieben: Freitag 3. Mai 2024, 20:45 Habe es die letzten 3 Tage auf Trinktemperatur runtergekühlt und muss sagen, es schmeckt wie die anderen auch... schön selbstgebraut, viel zu vollmundig, viel zu intensiv
Hallo,
Es ist ja auch Vieles einfach Geschmackssache.
Ich persönlich finde einige "Helle" die man so kaufen kann, zu leer im Geschmack, halt ein Pils bei dem der Hopfen vergessen wurde.
Wenn die dann ein wenig süßer in der Mitte daherkommen mag ich das eigentlich.
Ein mir auch zu süß gewordenes Helles habe ich das nächste Mal mit längerer erster Rast und mehr Hefe, bei deren Rehydrieren und Anstellen, ich mir mehr Mühe gegeben habe, erheblich besser geraten.
Vielleicht auch ein wenig stärker mit einem klassischen Aromahopfen würzen.
Ciao baeckus
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#69

Beitrag von lukke5005 »

Also, ich stehe eher auf Baeckus' Seite. Geschmackssache! Beim Heimbrauen bin ich auch kein absoluter Anfänger. Ales sind nicht so mein Ding, aber beruflich bin ich oft in Nordengland unterwegs, daher kenne ich eine Menge verschiedener Biere recht gut. Ich frage mich manchmal, wer dieses "Blempe", wie wir Bayern es nennen, überhaupt freiwillig trinkt. Deswegen stick ich so beim Hellen! :Drink Letztendlich denke ich jedoch, dass es alles eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Und ehrlich gesagt, diese Idee, erst Jahre lang im Wohnzimmer zu brauen und dann vielleicht mal an das Helle heranzugehen?! Oder dass die Gärung so komplex ist, dass sie nur von jemandem verstanden werden kann, der beim Vollmond Katzenfell über den Kessel streut und ein Seminar beim Augustiner Mönch besucht hat. Ich denke, durch Orte wie dieser oder YouTube kann man viele Fehler vermeiden. Wer einen temperaturgesteuerten Kühlschrank hat und in der Lage ist, ab und zu die Temperatur anzupassen, sollte das hinkriegen. Ich glaube, es hat einfach mit der Filtration und möglicherweise auch mit dem Maischeverfahren zu tun, die ich als Heimbrauer nicht ganz reproduzieren kann, um diesen "grindigen" Heimbier-Geschmack loszuwerden. Trotzdem danke für all die hilfreichen Tipps.

Viele Grüße,
Lucas
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#70

Beitrag von Juergen_Mueller »

Waren deine pH-Werte in grünen Bereichen?
Trübe und ungewollte Vollmundigkeit deuten nicht darauf hin.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#71

Beitrag von rakader »

Na ja, da sage ich Glaube ist nicht Wissem. Wohlmöglich ist der Getränkemarkt für Dich die bessere Alternative.

Lass es Dir schmecken darauf kommt es an.

:Drink
Radulph

Edit: Schon interessant, dass Youtube heutzutage Studium, Lehre und jahrelange Erfahrung ersetzt. Man lernt nie aus. Quod erat demonstrandum. :P Sorry, komnte ich mir jetzt nicht verkneifen :Greets
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#72

Beitrag von lukke5005 »

rakader hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 11:38 Na ja, da sage ich Glaube ist nicht Wissem. Wohlmöglich ist der Getränkemarkt für Dich die bessere Alternative.

Lass es Dir schmecken darauf kommt es an.

:Drink
Radulph

Edit: Schon interessant, dass Youtube heutzutage Studium, Lehre und jahrelange Erfahrung ersetzt. Man lernt nie aus. Quod erat demonstrandum. :P Sorry, komnte ich mir jetzt nicht verkneifen :Greets
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#73

Beitrag von Andlix »

Ich denke du machst etwas grundlegend falsch. Auch mit einer Einstufungen Infusion bekommt man ein trockenes Bier, und das bekommt man mit einfachen Mitteln hin.
Mal davon abgesehen ist ein Helles nicht so trocken.

Mit Malzen kann man dann steuern, ob es brotig, nussig etc wird. Beim Hellen gibt es da viele Möglichkeiten, will man sowas wie ein Augustiner, dann doch eher nur Pilsner und vielleicht noch etwas Melanoidin.

Und Aromahopfen ist auch wichtig. Darf nicht zu bitter sein, aber doch präsent.

Und das wichtigste ist dann die Hefe. Die Würze muss kalt genug sein, wenn du anstellst, sonst wird das nichts.

Aber so wie du fragst hab ich den Eindruck, dass du Rum probierst, ohne zu verstehen was du machst.

Warum suchst du dir nicht erst Mal ein Rezept und hälst dich streng danach? Wenn das geklappt hat, kannst du EINE Stellschraube drehen.

Und es zuerst mit Ale zu versuchen, ist wirklich ein guter Rat.
Vich verstehe auch deine Abneigung gegen British Ales nicht. Gibt da sehr verschiedene Stile. Ein gutes Pale Ale hat ordentlich Geschmack und kommt dabei leicht daher und man hat sofort Lust auf einem weiteren Schluck.

Sich mit verschiedenen Bierstilen auseinandersetzen ist übrigens auch ein guter Tip um sich zu verbessern.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#74

Beitrag von lukke5005 »

Die schlechte Laune ist verflogen - entschuldigt bitte, falls mein vorheriger Beitrag etwas ungehalten klang. Noch einmal zur Klarstellung meiner Situation: Ich suche nach einem hellen Bier, das dem Augustiner ähnelt. Wenn ich sage, dass es mir nicht schmeckt, meine ich einfach, dass es nicht meinen persönlichen Vorlieben entspricht. Jeder, der es bisher probiert hat, fand es großartig, aber für mich ist es einfach nicht das Richtige. Ich habe bereits viele Rezepte von MaischeMalzundMehr ausprobiert, immer genau nach Anleitung, aber keines davon war das, wonach ich suche. Sie waren alle zu intensiv und vollmundig, und merkwürdigerweise schmecken sie alle irgendwie gleich und haben diesen seltsamen Braugeschmack als Grundnote - das ist vielleicht der Geschmack, den ich vermeiden möchte. Vielleicht können wir auf Basis des bisherigen Rezepts etwas Grundlegendes ändern? Vielleicht mache ich auch einen grundlegenden Fehler. Also, das habe ich bisher gemacht: Ich habe Wasser von Örterer Wasser Alasia Pur Still verwende - Alternativ hatte ich auch schon Leitungswasser aus dem Raum München oder Bergquellwasser aus Ebbs bei Tirol. Den PH Wert hab ich immer mittels Streifen gemessen und je nachdem mit Milchsäure auf ca 5,4pH gesenkt.

Hier die Daten:
pH-Wert 5,45 pH | 10 Minuten nach Einmaischen gemessen mit (Milchsäure gestreckt) - Brewfather hat mir die Menge vorgeschlagen.
PH Wert 10 Minuten nach Einmaischen bei 5,45pH
Ca 30,6ppm
Cl 13ppm
SO 26ppm
Mg 17,5ppm
Na 4,2
HCO 148ppm
- Malz vor dem Brauen geschrotet und langsam eingemaischt, gerührt, um Kanalisierung und Klümpchenbildung zu vermeiden.

92% Pilsener , 6% Münchner , 2% Spitz

Hauptguss 23L
Mash in 38°
38° 10Min
53° 05Min
64° 30Min
69° 30Min
78° Mash out
Jodprobe

Nachguss 6L (78°)

15 g (13 IBU) — Hallertau Tradition 7% — Kochen — 60 min
15 g (6 IBU) — Hallertau Tradition 7% — Kochen — 15 min
0.492 Tl — Yeast Nutrients — Kochen — 15 min
Irish Moos — Kochen — 15 min


Runterkühlen und Schlauchen in den Gärbehälter (Standardbehälter mit Deckel und Gärröhrchen) - Abkühlen auf 8 Grad (ca. 8 Stunden).
2 X WLP860 Flüssighefe Päckchen - Hefestarter 2 Liter - 48 Stunden im Magnetrührer bei Zimmertemperatur.
Hinzufügen der Hefe bei 8 Grad - Davor kräftig durchgerührt.
Gärschrank ist ein umgebauter Kühlschrank

Gärungstemperaturen:
Hauptgärung — 8 °C — 5 Tage
Hauptgärung — 10 °C — 1 Tage
Hauptgärung — 11 °C — 1 Tage
Hauptgärung — 12 °C — 1 Tage
Hauptgärung — 13 °C — 1 Tage
Hauptgärung — 15 °C — 1 Tage
Hauptgärung — 18 °C — 1 Tage
Cold Crash — 5 °C — 5 Tage

Gärprofil:
https://ibb.co/CzKD3H1

Abfüllen ins Keg:

- ccKeg wurde mit CO2 vor dem Abfüllen gespült
- Vorsichtiges Öffnen und Abpumpen des Gärbehälter mittels Bierheber in ccKeg mit abgesägtem Ansaugrohr (3cm)
- 10 Tage Spunden mit 1,3 Bar für 5,2 g/l bei 8 Grad.
- Kegwechsel: Umdrücken per Schwerkraft
- Kühl lagern ca. 2 Monate bis zum ersten Geschmackstest.

Endresultat; Schaum gut, optik etwas trüb (vielleicht durch die neue Hefe, Jodprobe war ok), Geschmack (ihr wisst was ich meine)

Viele Grüße und einen guten Wochenstart,
Lucas
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#75

Beitrag von rakader »

Bei allen Entschuldigungen - gerne akzeptiert, wir alle kennen diese Frustrationserlebnisse und auch die Funktion des Forums hier Dampf abzulassen - Du willst aber offenbar die Winks mit den Zaunpfählen nicht akzeptieren und ich will Dein Beharren auf erneuten Fehlern nicht akzetpieren, weil ich der Überzeugung bin, dass das zum Zeitpunkt nicht zielführend ist.

Ich sage ganz bewusst, dass ich Deinen Beitrag jetzt nicht ganz durchgelesen habe und das auch nicht werde, denn Du willst offenbar nicht akzeptieren mit etwas mehr Demut an das Thema heranzugehen. Copy & Paste bringt nichts, wenn Du nicht durchdrungen hast, was Du da kopiert hast. Das sieht jeder mit Erfahrung, wenn er 78 °C beim Abmaischen liest, der Maischeführung, dem Wasser. Du kannst zum Zeiptunkt das Rezept nicht beurteilen. Spätestens bei der Hefe sehe ich die nächste Fehlerquelle und ich bin auch nicht willens Dir die Fehlerquellen an dieser Stelle zu erklären. Das wird uferlos.
Klar, Bier wird es immer, aber auch immer so wie Du es nicht haben willst und wenn doch, dann weißt Du nicht warum. Da Du nicht die Liga "Bier wird es immer" spielen willst, bringt es nichts.

Nach allen Erfahrungen mit Dir hier im Thread sage ich ganz offen, es bringt Dir und uns nichts, Dich hier beim Thema Helles zu beraten. Ein Helles hat zu viele Parameter. Da ist das nächste Frustrationserlebnis und die nächste Entschuldigung vorprogrammiert. Wir können hier auch kein Buch oder einen Braukurs ersetzen. Nötig ist für Dich ein erstes Erfolgserlebnis - und das erfolgt nur über ein Pale Ale oder einen vergleichbaren obergärigen Bierstil mit weniger Parametern. Selbst ein Altbier halte ich bei Dir zu herausfordernd. Zum Zeitpunkt streiche "untergärig" aus Deinen Möglichkeiten.

Ich bin da ganz bei Andlix in #73, der sagt, dass Du rumprobierst ohne zu verstehen, was Du da machst.

Deswegen noch einmal: Mache ein Pale Ale und gehe da Schritt für Schritt ohne Abweichungen vor, damit Du siehst, dass es überhaupt funktionieren kann. Eine Alternative ist ein Braukurs in Deiner Umgebung oder Du machst Dich auf die Suche nach einem erfahrenen Braukollegen, der Dich an einem Brautag mal mitnimmt und willens ist, die einzelnen Überlegungen zu erklären,

Hier der Link zu verschiedenen Pale Ale: https://byo.com/article/american-pale-a ... e-profile/

Sorry für meine offenen Worte. Aber ich fand das jetzt an dieser Stelle nötig, da Du das Pferd immer weiter reitest.

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Zuletzt geändert von rakader am Sonntag 5. Mai 2024, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#76

Beitrag von Colindo »

lukke5005 hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 17:42 Hier die Daten:
pH-Wert 5,45 pH | 10 Minuten nach Einmaischen gemessen mit (Milchsäure gestreckt) - Brewfather hat mir die Menge vorgeschlagen.
PH Wert 10 Minuten nach Einmaischen bei 5,45pH
Ca 30,6ppm
Cl 13ppm
SO 26ppm
Mg 17,5ppm
Na 4,2
HCO 148ppm
Schau doch noch mal nach, wieviel ml Milchsäure dir Brewfather vorgeschlagen hat. Mit 148ppm HCO3 auf so einen niedrigen pH-Wert zu kommen ist nicht einfach und erfordert oft sehr hohe Mengen Milchsäure. Dann wäre der komische Geschmack, den du wahrnimmst, das Lactat im Bier.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#77

Beitrag von rakader »

Colindo hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 18:22
lukke5005 hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 17:42 Hier die Daten:
pH-Wert 5,45 pH | 10 Minuten nach Einmaischen gemessen mit (Milchsäure gestreckt) - Brewfather hat mir die Menge vorgeschlagen.
PH Wert 10 Minuten nach Einmaischen bei 5,45pH
Ca 30,6ppm
Cl 13ppm
SO 26ppm
Mg 17,5ppm
Na 4,2
HCO 148ppm
Schau doch noch mal nach, wieviel ml Milchsäure dir Brewfather vorgeschlagen hat. Mit 148ppm HCO3 auf so einen niedrigen pH-Wert zu kommen ist nicht einfach und erfordert oft sehr hohe Mengen Milchsäure. Dann wäre der komische Geschmack, den du wahrnimmst, das Lactat im Bier.
Hi Colindo, das bringt doch nichts, wenn er die Hintergründe der Geschmacksschwellenwerte nicht kennt und wie man damit umgeht. Just my 2 cents.

Ein Rezept in einem Buch oder einem Magazin ist überprüft, das muss man nicht hinterfragen oder verweist auf weiterführende Quellen und Bedingungen wie eine Osmoseanlage und eine Wasseranalyse. Hier wird das Pferd einfach falsch aufgezäumt.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#78

Beitrag von Sura »

Ich würde folgendes ändern:
- keine Milchsäure. Arbeite mit Phosphorsäure, die ist deutlich weniger garstig als Milchsäure. pH ist ansonsten ok. Aber eine Streifenmessung ist Spielzeug. Bei Hellem solltest du schon auf ordentliches Werkzeug benutzen.
- Dein Wasser ist Mist für ein Helles. Das Wasser was du da aufzählst wahrscheinlich auch. Dein HCO3 ist viel zu hoch. Ersetze 80% deines Wassers durch destilliertes oder Osmosewasser, und salze mit CaCL und CaSO4 auf bis dein Calcium wieder >50 ist. Dann zumm Wunsch-pH mit Phosphorsäure
- Die Rasten machen keine rechten Sinn. Die 38°C-Rast (Glukanase) braucht kein Helles. Die Proteaserast (53°C) kann man machen, aber nur wenn man weiss, daß man Malz hat was das braucht. Ansonsten kann man damit wunderbar einen gegenteiligen Effekt bekommen. Maltoserast bei 64°C ist ok, aber zu kurz für Helles, die Verzuckerungsrast bei 69°C ergibt wenig Sinn, weil du Vollmundigkeit ja im Prinzip garnicht willst. Die Rast bei 78°C ist zum abmaischen, aber wenn man es nicht drauf hat kann es zu etwas grobem Geschmack führen. Mein Rat: 64-65°C Kombirast für 60-75min mit ordentlichem PiMa. Auf der Temperatur einmaischen und abmaischen.
- Der Nachguss mit 78°C kann das selbe bewirken wie eine Läuterrast bei 78°C: Rauhe Bittere. Geh lieber runter, und vor allem: Quetsch nicht das letzte raus aus dem Malz! Lieber ne Schippe mehr Malz als den Treber das letzte Fitzel Würze zu entlocken.
- Das gilt vorher auch beim Malz quetschen: Die Spelzen sollten intakt sein, der Inhalt gequetscht. Nicht alles gemahlen. Auch das führt zu rauhem, bitterem Geschmack.
- Warum Nutrients und Irish Moos? Das zweite kannst du dir sparen. Ein UG welches noch einen CC bekommen hat, wird nach Lagerung klar. Dieser Algenschleim macht öfter Probleme als das er welche löst. Die Nutrients brauchst du eigentlich nur dann, wenn du komplett leeres Wasser nutzt. Ich habe das Zeug lange benutzt, und irgendwann nicht mehr. Nichts ist schlechter geworden.
- 90min kochen.

Sie zu, das du möglichst wenig Luft in dein Bier bekommst. Erst wenn du Hefe zugibst, dann.

Bei der Hefe frage ich mich warum du die 48h lang auf dem Rührer hast? Das ist so lange echt nicht notwendig. Wenn du Starterwürze hast, dann nimm dir eine 2Liter Flasche, kippe alles zusammen mit deiner Hefe rein und lass einen 3/4 Liter Platz. Natürlich vorher ordentlich desinfizieren! Ordentlich(!) schütteln. Dann fang an mit brauen, und alle 20min mit drücken etwas entlüften und wieder belüften, und nochmal durchschütteln. Würde ich so machen, ich bin aber kein Flüssighefeexpeerte. Aber 48h auf dem Rührer für eine PurePitch Hefe finde ich viel zu lang. In der Zeit bekommt ich ja fast eine eingefrorene Hefe wieder in Schwung...

Probiere das mal so aus.

Ansonsten finde ich auch, daß dir ganz offensichtlich allgemeine Grundlagen und Verständnis der Prozesse fehlen. Und beim Hellen merkt man halt JEDEN Fehler. Das ist nunmal die Königsdiziplin, und wenn du kein Interesse hast deinen Horizont zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln, und die eindimensionalität zu verlassen, dann wäre der Getränkemarkt für dich in der Tat sinnvoller. Das meine ich nicht böse, mein Nachbar trinkt auch lieber Jever als ein selbstgebrautes Pale Ale, und ich mag ihn trotzdem. :Greets
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#79

Beitrag von lukke5005 »

rakader hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 18:01 Bei allen Entschuldigungen - gerne akzeptiert, wir alle kennen diese Frustrationserlebnisse und auch die Funktion des Forums hier Dampf abzulassen - Du willst aber offenbar die Winks mit den Zaunpfählen nicht akzeptieren und ich will Dein Beharren auf erneuten Fehlern nicht akzetpieren, weil ich der Überzeugung bin, dass das zum Zeitpunkt nicht zielführend ist.

Ich sage ganz bewusst, dass ich Deinen Beitrag jetzt nicht ganz durchgelesen habe und das auch nicht werde, denn Du willst offenbar nicht akzeptieren mit etwas mehr Demut an das Thema heranzugehen. Copy & Paste bringt nichts, wenn Du nicht durchdrungen hast, was Du da kopiert hast. Das sieht jeder mit Erfahrung, wenn er 78 °C beim Abmaischen liest, der Maischeführung, dem Wasser. Du kannst zum Zeiptunkt das Rezept nicht beurteilen. Spätestens bei der Hefe sehe ich die nächste Fehlerquelle und ich bin auch nicht willens Dir die Fehlerquellen an dieser Stelle zu erklären. Das wird uferlos.
Klar, Bier wird es immer, aber auch immer so wie Du es nicht haben willst und wenn doch, dann weißt Du nicht warum. Da Du nicht die Liga "Bier wird es immer" spielen willst, bringt es nichts.

Nach allen Erfahrungen mit Dir hier im Thread sage ich ganz offen, es bringt Dir und uns nichts, Dich hier beim Thema Helles zu beraten. Ein Helles hat zu viele Parameter. Da ist das nächste Frustrationserlebnis und die nächste Entschuldigung vorprogrammiert. Wir können hier auch kein Buch oder einen Braukurs ersetzen. Nötig ist für Dich ein erstes Erfolgserlebnis - und das erfolgt nur über ein Pale Ale oder einen vergleichbaren obergärigen Bierstil mit weniger Parametern. Selbst ein Altbier halte ich bei Dir zu herausfordernd. Zum Zeitpunkt streiche "untergärig" aus Deinen Möglichkeiten.

Ich bin da ganz bei Andlix in #73, der sagt, dass Du rumprobierst ohne zu verstehen, was Du da machst.

Deswegen noch einmal: Mache ein Pale Ale und gehe da Schritt für Schritt ohne Abweichungen vor, damit Du siehst, dass es überhaupt funktionieren kann. Eine Alternative ist ein Braukurs in Deiner Umgebung oder Du machst Dich auf die Suche nach einem erfahrenen Braukollegen, der Dich an einem Brautag mal mitnimmt und willens ist, die einzelnen Überlegungen zu erklären,

Hier der Link zu verschiedenen Pale Ale: https://byo.com/article/american-pale-a ... e-profile/

Sorry für meine offenen Worte. Aber ich fand das jetzt an dieser Stelle nötig, da Du das Pferd immer weiter reitest.

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Edit: Maischeführung
Ah, verstehe. Tut mir aufrichtig leid. Ich beuge mich vor eurem heiligen Kreis und bedaure zutiefst das Unheil, das ich angerichtet habe.

Viele Grüße,
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#80

Beitrag von coyote77 »

Ja, manche Leute hier sind tatsächlich der Ansicht man darf hier nur Fragen stellen wenn man vorher alles zum Thema gelesen hat... Lass dich davon nicht abschrecken!
Abseits der Besserwisserei waren da schon gute Tipps dabei die du umsetzen kannst!
Grüße, Andreas :Drink

Zum Biere drängt, am Biere hängt doch alles.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#81

Beitrag von lukke5005 »

Klar, ich bin kein Profi und versuche einfach nur, Rezepte nachzubrauen. Trotzdem lese ich mich aktiv in verschiedene Aspekte des Brauens ein. Durch die lange Wartezeit zwischen den Brauphasen gerät allerdings auch vieles wieder in Vergessenheit. Foren wie dieses sind für mich wichtig, um von den Erfahrungen anderer zu lernen. Sorry, falls das der falsche Ansatz ist.

Was Sura weiter oben schreibt, widerspricht jetzt auch dem Rezept von Ivo, von dem alle so begeistert sind. Es scheint, als würde alles in Frage gestellt werden, bloß weil es in einem meiner Posts steht – angefangen bei der Einmaischtemperatur von 38 °C bis hin zu meinem Mash-Out bei 78 °C (was ist daran jetzt bitte falsch?). Selbst meine Hefewahl wird angezweifelt – obwohl die WLP860 vor nur 8 Wochen noch völlig in Ordnung war, scheint jetzt plötzlich alles falsch zu sein, laut Radulph. Naja, soweit wird er meinen Post eh nicht lesen...Egal dann bleibt weiterhin wieder googeln. Trotzdem danke für die Tipps weiter oben.

Viele Grüße,
Lucas
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#82

Beitrag von rakader »

@Sura hat all die Punkte angesprochen, vor denen ich mich gedrückt habe. Kann ich 1:1 unterschreiben.

Edit: Das Problem ist, Du bist derzeit nicht in der Lage zu beurteilen, ob ein Rezept gut ist oder nicht. Das gilt auch hier fürs Forum. Du kannst nicht filtern, ob Dir hier jemand ein gutes Rezept empfiehlt und wirst eher nach netten Worten, also aus dem Bauch entscheiden. Deswegen mein Tip mit einem guten Braubuch oder einem Fachmagazin. Zu nennen würe Randy Mohser "Radical Breweing", Jan Brückelmeier "Brauen" oder das Magazin "Brew Your Own". Deutsche Magazine wären Braumagazin oder Grad Plato, wobei letzteres kritisch gesehen wird und erstes mehr Hintergrundwissen als Rezepte liefert.
Zuletzt geändert von rakader am Sonntag 5. Mai 2024, 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#83

Beitrag von Stuggbrew »

Zu deinen Rasten:
Wie Sura schon schreibt: die 38C ist absolut nicht notwendig. Bleib bei einer langen 64C Rast damit du ein trockenes Bier bekommst.
Die 78C dienen zur Verbesserung der Viskosität und können das Läutern erleichtern. Es hat sich aber mittlerweile gezeigt, dass dies im Hobbybrau Maßstab nicht notwendig ist und eher die Gefahr birgt über die 80C zu kommen.

Gegen die WLP 860 hat doch keiner was gesagt - die passt sehr gut! Es ging wohl eher um den langen Hefestarter.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#84

Beitrag von lukke5005 »

Sura hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 18:44 Ich würde folgendes ändern:
- keine Milchsäure. Arbeite mit Phosphorsäure, die ist deutlich weniger garstig als Milchsäure. pH ist ansonsten ok. Aber eine Streifenmessung ist Spielzeug. Bei Hellem solltest du schon auf ordentliches Werkzeug benutzen.
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- Der Nachguss mit 78°C kann das selbe bewirken wie eine Läuterrast bei 78°C: Rauhe Bittere. Geh lieber runter, und vor allem: Quetsch nicht das letzte raus aus dem Malz! Lieber ne Schippe mehr Malz als den Treber das letzte Fitzel Würze zu entlocken.
- Das gilt vorher auch beim Malz quetschen: Die Spelzen sollten intakt sein, der Inhalt gequetscht. Nicht alles gemahlen. Auch das führt zu rauhem, bitterem Geschmack.
- Warum Nutrients und Irish Moos? Das zweite kannst du dir sparen. Ein UG welches noch einen CC bekommen hat, wird nach Lagerung klar. Dieser Algenschleim macht öfter Probleme als das er welche löst. Die Nutrients brauchst du eigentlich nur dann, wenn du komplett leeres Wasser nutzt. Ich habe das Zeug lange benutzt, und irgendwann nicht mehr. Nichts ist schlechter geworden.
- 90min kochen.

Sie zu, das du möglichst wenig Luft in dein Bier bekommst. Erst wenn du Hefe zugibst, dann.

Bei der Hefe frage ich mich warum du die 48h lang auf dem Rührer hast? Das ist so lange echt nicht notwendig. Wenn du Starterwürze hast, dann nimm dir eine 2Liter Flasche, kippe alles zusammen mit deiner Hefe rein und lass einen 3/4 Liter Platz. Natürlich vorher ordentlich desinfizieren! Ordentlich(!) schütteln. Dann fang an mit brauen, und alle 20min mit drücken etwas entlüften und wieder belüften, und nochmal durchschütteln. Würde ich so machen, ich bin aber kein Flüssighefeexpeerte. Aber 48h auf dem Rührer für eine PurePitch Hefe finde ich viel zu lang. In der Zeit bekommt ich ja fast eine eingefrorene Hefe wieder in Schwung...

Probiere das mal so aus.

Ansonsten finde ich auch, daß dir ganz offensichtlich allgemeine Grundlagen und Verständnis der Prozesse fehlen. Und beim Hellen merkt man halt JEDEN Fehler. Das ist nunmal die Königsdiziplin, und wenn du kein Interesse hast deinen Horizont zu erweitern, Erfahrungen zu sammeln, und die eindimensionalität zu verlassen, dann wäre der Getränkemarkt für dich in der Tat sinnvoller. Das meine ich nicht böse, mein Nachbar trinkt auch lieber Jever als ein selbstgebrautes Pale Ale, und ich mag ihn trotzdem. :Greets
Danke, werde ich so probieren!
Sorry da hab ich was durcheinander gebracht. Ich hatte die Anleitung von Malzknecht - Da war von 24 Stunden die Rede - https://malzknecht.de/besser-brauen/tip ... -download/

Habe ich es richtig verstanden: 78°C Grad sind nur für das Nachgusswasser beim Läutern in Ordnung - jedoch ohne die Maischetemperatur vorher auf 78°C Grad zu erhöhen?

Danke,
Lucas
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#85

Beitrag von Stuggbrew »

Bzgl. Nachguss. Ich persönlich halte meinen Nachguss bei rund 75C - funktioniert auch einwandfrei. So kritisch sehe ich das beim Nachguss nciht. So lange du kein eiskaltes Wasser drüber haust. Es geht ja darum die restzucker auszuwaschen und die Temperatur nicht zu sehr im Läuterbottich zu senken.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#86

Beitrag von rakader »

Stuggbrew hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 21:06 Bzgl. Nachguss. Ich persönlich halte meinen Nachguss bei rund 75C - funktioniert auch einwandfrei. So kritisch sehe ich das beim Nachguss nciht. So lange du kein eiskaltes Wasser drüber haust. Es geht ja darum die restzucker auszuwaschen und die Temperatur nicht zu sehr im Läuterbottich zu senken.
Es reichen auch 66 °C. Entscheidend ist das Verhältnis Temperatur und Zeit. Und damit die Entscheidung, was man betonen will.

Die 78 °C sind ein Relikt aus den Büchern von Dornbusch und Hanghofer, das leider immer noch unhinterfragt verbreitet wird. Das ist irgendwie nicht auszurotten, hat aber auch etwas Gutes: Bei Rezepten mit 78 °C kann man auf die Erfahrung des Rezeptautoren rückschließen - oder es ist ein altes Rezept. Ich schaue dann genauer hin.

Gemeinhin reicht eine Verzuckerungsrast für Jodnaromalität aus, meist auch eine Kombirast bei 67 °C für 60 min. Für 75 °C bei einer durchschnittlichen Schüttung mit viel Pilsener, Pale Ale oder Wiener besteht keine Notwendigkeit - außer bei einer ungenügenden Maltoserast oder schlechten Malzen.

Ein Grundfehler ist bei vielen Rezepten, sehr oft untergärigen, die Annahme, dass 30-35 min Maltoserast ausreichen, ohne Verzuckerungs- oder Zwischenrast oder die Berücksichtigung der Schüttung, v.a. bei vielen dunklen Malzen und Rohfrucht. Dann wundern sich immer viele, warum die Stammwürze so danebenliegt. Englische Rezepte gehen z.B. meistens von sehr langen Rasten aus, weil sie eben viele hoch gedarrte Malze mit schlechterer Enzymaktivität haben. Es gibt hier UK-Experten, die das richtig gut begründen können. Beides hat seine Berechtigung. Aber man muss halt viel gelesen haben, um das zu durchdringen - entgegen der irrigen Annahme manchmal hier, dass das nicht so wichtig ist. Deswegen schwirren hier auch echte Besserwisser umher, die das studiert haben. Von denen lernt man einfach gerne dazu und bricht sich keinen ab, das zuzugeben.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#87

Beitrag von Andlix »

lukke5005 hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 17:42 Die Geschmack (ihr wisst was ich meine)
Genau das habe ich bisher noch nicht verstanden.
Meinst du einen starken Malz Geschmack? In welcher Richtung?
Fruchtiger Geschmack?

Du sprichst von Süße, willst aber den Hopfen reduzieren. Hab ich zB nicht verstanden.

Und was ist das für eine Süße. Das kann auch von einer Oxidation kommen.

Münchner Wasser ist auch nicht ideal für Lager Biere.

Man muss erst mal verstehen was schief ging, dann kann man auch wissen was man ändern muss.
Und das lernt man eher mit einfachen Bieten

Gruß
Andy
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#88

Beitrag von DietmarK »

lukke5005 hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 17:42 Die schlechte Laune ist verflogen - entschuldigt bitte, falls mein vorheriger Beitrag etwas ungehalten klang. Noch einmal zur Klarstellung meiner Situation: Ich suche nach einem hellen Bier, das dem Augustiner ähnelt. Wenn ich sage, dass es mir nicht schmeckt, meine ich einfach, dass es nicht meinen persönlichen Vorlieben entspricht. Jeder, der es bisher probiert hat, fand es großartig, aber für mich ist es einfach nicht das Richtige.
Viele Grüße und einen guten Wochenstart,
Lucas
Das zu lesen tut mir leid.
Ein Augustiner nachzubrauen ist wohl nicht einfach,
vielleicht ist genau hier der Hund begraben.
Ein gut schmeckendes Helles braust Du ja anscheinend.

Letzter Kommentar von mir:
Ich arbeite am mit dem Wasserrechner von Schlupf, der funktioniert auch ohne Chemie Grundkurs (zumindest bei mir).
Brewfather ist mir zu amerikanisch angehaucht, der schlägt mir oft zu viele Dinge vor, mit Schlupf hab ich weniger Zusätze.

viewtopic.php?t=11831&hilit=Schlupf&start=250

(Ich bekomme auch nur “schmeckt gut” hin, und nicht “schmeckt wie Augustiner”)
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Cheers!
dietmar
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#89

Beitrag von lukke5005 »

Andlix hat geschrieben: Montag 6. Mai 2024, 11:07
lukke5005 hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 17:42 Die Geschmack (ihr wisst was ich meine)
Genau das habe ich bisher noch nicht verstanden.
Meinst du einen starken Malz Geschmack? In welcher Richtung?
Fruchtiger Geschmack?

Du sprichst von Süße, willst aber den Hopfen reduzieren. Hab ich zB nicht verstanden.

Und was ist das für eine Süße. Das kann auch von einer Oxidation kommen.

Münchner Wasser ist auch nicht ideal für Lager Biere.

Man muss erst mal verstehen was schief ging, dann kann man auch wissen was man ändern muss.
Und das lernt man eher mit einfachen Bieten

Gruß
Andy
Im Vergleich zum August hat es einen deutlichen Malzgeruch, was mich jetzt aber nicht stört. Die Süße ist fast gleich, aber dann kommt ein komischer Unterton, den ich nicht genau beschreiben kann. Man kann ihn sogar riechen, wenn man ganz nah dran ist. Es ist dieser eigenartige Geschmack beim Brauen, den ich bis jetzt in allen Rezepten die nachgebraut habe finde. Wenn der nicht da wäre, dann würds mir schmecken. Mein Nachbar hat schon fast das ganze Faß getrunken und dem fehlt nichts. Kann also nicht kaputt sein.

Viele Grüße,
Lucas
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#90

Beitrag von Juergen_Mueller »

Wenn der Schaum auf deinen Bieren immer so grobporig ist, wie auf dem Foto, dann vermute ich, das einiges an Heißtrub in den Gärbehälter verschleppt worden ist. Das hat auch Auswirkungen auf Trübe und Geschmack, Stichwort Eiweißbittere.
Die handwerklichen Prozesse müssen sitzen, sonst haben Variationen bei Rezept und Zutaten keinen Sinn.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#91

Beitrag von Düssel »

Hallo Lucas,
Das was Du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe sehr lange mit diesem Problem gekämpft.
Es gibt wohl Menschen, die empfinden Oxidation im Bier viel stärker und unangenehmer als die meisten Anderen.
Man könnte auch sagen, das man zum Hobbybrauen nicht geeignet ist. Oder umgekehrt ?

Ich habe lange an meinem Brauprozess experimentiert und bin heute einigermaßen zufrieden. Aber es geht immer noch besser.

Und wenn es das ist was ich denke, kannst Du mit einem Rezept nicht gegensteuern, sondern nur mit LOB.
Gruß Heiner
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#92

Beitrag von Alt-Phex »

Ich hab das jetzt mehr oder weniger nur überflogen. Nehme aber mit Priorität mit, dass dieser "Fehlgeschmack" in allen Suden auftritt - unabhängig vom Rezept.

Mir fällt u.a das hier ins Auge, was dann sicherlich auch bei allen Suden gleich war.
lukke5005 hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 17:42 Runterkühlen und Schlauchen in den Gärbehälter (Standardbehälter mit Deckel und Gärröhrchen) - Abkühlen auf 8 Grad (ca. 8 Stunden).
Das dauert viel zu lange. Wenn sich Flüssigkeiten abkühlen, ziehen sie sich zusammen. Bei deinem Sud passiert nun folgendes: Es wird Umgebungsluft angesaugt. Das kann einerseits zu Oxidation kommen und andererseits auch andere Mikrorganismen einbringen, z.b. Wildhefen.

Oxidation ist ein äußerst unterschätzter Bierfehler. Das fängt aber auch schon im Sudhaus an. Wo man jegliches Plätschern vermeiden sollte. Wird oft beim Läutern aus Unwissenheit extremst betrieben. Wenn es beim Läutern im Zielgefäß stark schäumt, hast du bereits viel "Reduktionspotenzial" verschwendet, dass dir später zusätzlich fehlt. Auch das Zwischenbunkern der Läuterwürze und hin- und herkippen ist dabei sehr kontraproduktiv.

Infektionen können auch zu einem Fehlgeschmack führen. Das muss aber nicht immer zwingend ein Sauerbier werden. Auch Trübungen gehen damit oft einher.

Dein "Problem" liegt sicher kaum am verwendeten Rezept, sondern an deinem generellen Prozessablauf.

Mach doch einfach vom nächsten Brautag mal eine ausführliche Dokumentation inklusive Fotos jeden einzelnen Arbeitsschrittes den du vornimmst. Vom Schroten bis zum Abfüllen. ich bin mir ziemlich sicher, dass uns da was auffallen wird.

Generell halte ich es allerdings für fast unmöglich, als Hobybrauer einen Augustiner Klon hinzubekommen. Da fallen mir in der Szene tatsächlich nur wenige ein, die sowohl über das nötige Fachwissen als auch die notwendige technische Ausstattung verfügen, um da annähernd dran zu kommen.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#93

Beitrag von Innuendo »

Stuggbrew hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 21:06 Bzgl. Nachguss. Ich persönlich halte meinen Nachguss bei rund 75C - funktioniert auch einwandfrei. So kritisch sehe ich das beim Nachguss nciht. So lange du kein eiskaltes Wasser drüber haust. Es geht ja darum die restzucker auszuwaschen und die Temperatur nicht zu sehr im Läuterbottich zu senken.
Und das ist auch völlig korrekt - lass Dich nicht durch irgendeine 78°C Rasten Antwort verwirren. Beim Anschwänzen muss das Wasser eine Temperatur von knapp unter 78°C haben. Beim Anschwänzen soll die restliche Vorderwürze aus dem Treber weiter ausgelaugt werden. Dabei soll der Nachguss eine Schicht oberhalb bilden und sich nicht/wenig vermischen.
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Innuendo
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#94

Beitrag von Innuendo »

lukke5005 hat geschrieben: Sonntag 5. Mai 2024, 21:01 Habe ich es richtig verstanden: 78°C Grad sind nur für das Nachgusswasser beim Läutern in Ordnung - jedoch ohne die Maischetemperatur vorher auf 78°C Grad zu erhöhen?
Beim Abmaischen muss die Maischetemperatur so hoch sein, dass die a-Amylasen noch aktiv sind und die Maische-Viskosität abnimmt. Eine etwas erhöhte Temperatur begünstigt das Erstellen vom Treber-Filter. Ich heize die Maische nach der 72°C Verzuckerung auf 74-75°C auf, um dann direkt abzumaischen. Andere maischen direkt nach der Verzuckerung ab. Eine Rast bei 78°C würde die Amylasen je nach Dauer teilweise oder vollständig denaturieren. Ohne Enzyme kann restliche Stärke im Treber nicht mehr verstoffwechselt werden.
Die Auswirkung der 78°C Diskussion ist mMn vernachlässigbar gering und wird keine Ursache bzgl. Deinem Forenthema sein. Wenn Du mal auf Läuterprobleme stößt, denk über eine leicht erhöhte Abmaischtemperatur nach.
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Sura
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#95

Beitrag von Sura »

Innuendo hat geschrieben: Dienstag 7. Mai 2024, 09:31 Die Auswirkung der 78°C Diskussion ist mMn vernachlässigbar gering und wird keine Ursache bzgl. Deinem Forenthema sein. Wenn Du mal auf Läuterprobleme stößt, denk über eine leicht erhöhte Abmaischtemperatur nach.
Es ging hier ja nicht um Läuterprobleme. Es hier um darum, daß die 78°C im Hobbybereich bei einer Pilsenerschüttung eigentlich unnötig sind, ein überfahren der 78°C Temperatur hingegen Probleme mit sich bringen kann.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#96

Beitrag von Innuendo »

Sura hat geschrieben: Dienstag 7. Mai 2024, 09:46 Es ging hier ja nicht um Läuterprobleme. Es hier um darum, daß die 78°C im Hobbybereich bei einer Pilsenerschüttung eigentlich unnötig sind, ein überfahren der 78°C Temperatur hingegen Probleme mit sich bringen kann.
Ich bin 100% Deiner Meinung.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#97

Beitrag von BikeandBeer »

Ich kann Lucas verstehen. Ich braue seit ein paar Jahren und alle Biere haben einen "Selbstbraugeschmack". Sie riechen immer irgendwie nach Hefe, Geruch und Geschmack kann ich hierbei schlecht trennen.
Bei Pale Ale und IPA merkt man es nicht, weil der Hopfen stärker ist. Bei Weizen auch nicht, da soll es so sein. Trocken bis furztrocken bekomme ich (mittlerweile) auch hin (Basismalze, lange Maltoserast, vieeel Erntehefe, kühle Gärführung).
Aber sobald es Richtung "Helles" geht - Blond Ale oder untergärig - kommt der Selbstbraugeschmack durch.
Den meine Mit- und Gasttrinker übrigens auch nicht merken oder es stört sie nicht.
Aber ich habe immer noch Parameter, an denen ich drehen kann und braue einfach weiter :-)

Grüße
Martin
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#98

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Diesen "Selbstbraugeschmack" würde ich schlicht und einfach auf die Hefe zurückführen. Kurz nach Ende Der Flaschengärung habe ich den auch, besonders bei untergärigen Bieren, wo man den nicht haben will. Aber bei kalter Reifung und Lagerung wird das immer geringer und ist nach 4 Wochen weg.
Ich bemerke das auch ab und zu bei Gaststättenbrauereien und gehe davon aus dass so ein Bier zu kurz gelagert wurde.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#99

Beitrag von MaltHopMagic »

Das unterschreibe ich, vor allem für die Us05 Hefe, bei der schmecke ich den Reifeeffekt am deutlichsten. Der malzknecht hat den Unterschied zwischen Reifung und lagerung sehr gut beschrieben, zu dem Thema ist mir sonst wenig begegnet. Kurz: da gibt es einen wichtigen Unterschied und wenn ich nicht Reifen lasse, gehen auch gewisse Geschmäcker nicht weg.
What would Jesus brew?
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Re: Selbstgebraut will einfach nicht schmecken

#100

Beitrag von lukke5005 »

Das ist der Plan
Falls es jemanden interessiert, werde ich den Brauprozess mal auf Video festhalten, damit wir was zum lachen haben hinterher.

Für den nächsten Brauversuch plane ich, Volvic Wasser zu verwenden, da es einen niedrigen HCO3-Gehalt hat. Ich werde das Wasser mit Phosphorsäure und Calciumchlorid behandeln, um die gewünschten Werte zu erreichen. Destilliertes Wasser kann ich nicht verwenden, da ich immer noch der Meinung bin, dass man drauf geht, wenn man es trinkt - :Bigsmile Das könnte sich psychisch negativ auf die Geschmacksprobe am Ende auswirken. :Shocked

Ca2+ = 57
Mg2+ = 8
Na+ = 12
Cl- = 95
SO42- = 9
HCO3- = 74

Schüttung
98% Pilsener , 2% Spitz

Einmaischen bei 65 Grad
65°C Kombirast für 75Min
69°C 15Min
Nachguss 70 Grad

90 Minuten Kochzeit

Hopfen
15 g (13 IBU) — Hallertau Tradition 7% — Kochen — 60 min
15 g (6 IBU) — Hallertau Tradition 7% — Kochen — 15 min
Diesmal ohne Irish Moos und Yeast Nutrients


Viele Grüße,
Lucas
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