La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
- Räuber Hopfenstopf
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La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Ich möchte hier ein paar Eckdaten für unser Lieblingsbier vorstellen, das wir seit ungefähr drei Jahren in vielen unterschiedlichen Variationen gebraut haben. Die Idee war ein fruchtiges Saison mit einer Schüttung aus unterschiedlichen Malzen, das phenolische Aromen der Hefe mit einem schlanken Körper und schönen Hopfennoten vereint. Die Idee zur Schüttung kam mal von Der Dallmann, wurde mittlerweile aber auch mal variiert.
Zieldaten: 13 - 16 °P Stammwürze, 35 - 40 IBU
Die ursprüngliche Schüttung sieht so aus (37,5 Liter bei 16 °P, SHA ca. 62 %) Es bietet sich eine Kombirast bei 67 °C an. Wir haben auch gute Erfahrungen mit längeren Rasten gemacht. Meist muss ich Samstags von 8:00 - 12:30 arbeiten. Also vorher einmaischen und nach Feierabend läutern. Etwas kernigere Noten durch die längere Rast passen ganz gut zu einem rustikalen Bier.
Als Hopfen haben wir Hallertau Blanc eingesetzt (auch schon ein paar andere, aber Hallertau Blanc passt am Besten). Der kann zum Bittern und als Aromagabe genommen werden. Die letzte Gabe fünf Minuten vor Kochende, dann flott auf sicher unter 80 Grad kühlen. Die letzte Gaben in die Würze, 20 - 30 Minuten ziehen lassen, auf Anstelltemperatur kühlen, 20 Minuten sedimentieren lassen (mache ich mit etwas Drehung in der Würze) und ausschlagen. Zur Vergärung (bei uns 17 - 18 Grad) haben wir diverse Hefen eingesetzt. Belle Saison und B-134 vergären teilweise ziemlich weit. Das Bier wird knattertrocken und die Gärung kann sich in den letzten Zügen (Flaschengärung) ziehen. Wir hatten Biere, die durchgegoren waren und dann nach der Flaschengärung wieder angefangen haben. Sehr trocken und hohe Karbonisierung. Passt ganz gut, ist aber schlecht zu kontrollieren. Beide Hefen können auch ganz schon phenolisch sein. Die Wyeast #3726 Farmhause Ale geht auch gut. Ich finde sie etwas milder. Mangrove Jack's French Saison hatten wir auch schon. Im Moment nehme ich am liebsten die LalBrew Farmhouse Hybrid Saison. Die ist kein Übervergärer, es gibt keine bösen Überraschungen und das Bier wird nicht supertrocken. Als Exot haben wir auch schon eine Mixed Fermentation mit einem Bootleg Biology Saison Blend gemacht. Ziemlich krasse Sache, das wird wiederholt.
Die Schüttung kann gut variiert werden. Weizen Rohfrucht statt Weizenmalz macht einen schönen Schaum. Wenn wir den Weizen direkt mit eingemaischt haben, ging die SHA runter. Also haben wir ihn vorher in heißem Wasser über Nacht quellen lassen. Dann war die SHA wieder normal Vor zwei Wochen habe ich den Roggenmalzanteil etwas erhöht. Das ist auch ein schönes Bier geworden (die Flasche ohne Etikett auf dem Foto).
Zum Brauwasser kann ich nicht allzu viel sagen. Wir haben hier einigermaßen weiches Wasser mit relativ geringem Sulfat- und Chloridgehalt. Normalerweise salzen wir es etwas auf (die Wassermenge in der Tabelle bereiten wir doppelt in zwei Glühweinkesseln auf). So passt es auf jeden Fall recht gut. Fertig sieht das Bier dann so aus. Mittlerweile gibt es "La Ferme Blanche" mit etwas höherer Stammwürze (lecker, intensiv aber gefährlich), eine etwas schwächere Variante "La Fermette Blanche" und die wild vergorene Version "La Ferme Sauvage". Es außerdem noch ein mit Brett und Lactos vergorenes Saison aus dem Eichenfass.
Ich hoffe, mit den Daten kann man etwas anfangen. Es ist kein "Rezept" im Sinne von "man nehme...", aber das müsste eigentlich jeder an seine Anlage anpassen können. Bei Fragen einfach Fragen. Wer probieren möchte: Wir tauschen gern und füllen demnächst wieder ab.
Zieldaten: 13 - 16 °P Stammwürze, 35 - 40 IBU
Die ursprüngliche Schüttung sieht so aus (37,5 Liter bei 16 °P, SHA ca. 62 %) Es bietet sich eine Kombirast bei 67 °C an. Wir haben auch gute Erfahrungen mit längeren Rasten gemacht. Meist muss ich Samstags von 8:00 - 12:30 arbeiten. Also vorher einmaischen und nach Feierabend läutern. Etwas kernigere Noten durch die längere Rast passen ganz gut zu einem rustikalen Bier.
Als Hopfen haben wir Hallertau Blanc eingesetzt (auch schon ein paar andere, aber Hallertau Blanc passt am Besten). Der kann zum Bittern und als Aromagabe genommen werden. Die letzte Gabe fünf Minuten vor Kochende, dann flott auf sicher unter 80 Grad kühlen. Die letzte Gaben in die Würze, 20 - 30 Minuten ziehen lassen, auf Anstelltemperatur kühlen, 20 Minuten sedimentieren lassen (mache ich mit etwas Drehung in der Würze) und ausschlagen. Zur Vergärung (bei uns 17 - 18 Grad) haben wir diverse Hefen eingesetzt. Belle Saison und B-134 vergären teilweise ziemlich weit. Das Bier wird knattertrocken und die Gärung kann sich in den letzten Zügen (Flaschengärung) ziehen. Wir hatten Biere, die durchgegoren waren und dann nach der Flaschengärung wieder angefangen haben. Sehr trocken und hohe Karbonisierung. Passt ganz gut, ist aber schlecht zu kontrollieren. Beide Hefen können auch ganz schon phenolisch sein. Die Wyeast #3726 Farmhause Ale geht auch gut. Ich finde sie etwas milder. Mangrove Jack's French Saison hatten wir auch schon. Im Moment nehme ich am liebsten die LalBrew Farmhouse Hybrid Saison. Die ist kein Übervergärer, es gibt keine bösen Überraschungen und das Bier wird nicht supertrocken. Als Exot haben wir auch schon eine Mixed Fermentation mit einem Bootleg Biology Saison Blend gemacht. Ziemlich krasse Sache, das wird wiederholt.
Die Schüttung kann gut variiert werden. Weizen Rohfrucht statt Weizenmalz macht einen schönen Schaum. Wenn wir den Weizen direkt mit eingemaischt haben, ging die SHA runter. Also haben wir ihn vorher in heißem Wasser über Nacht quellen lassen. Dann war die SHA wieder normal Vor zwei Wochen habe ich den Roggenmalzanteil etwas erhöht. Das ist auch ein schönes Bier geworden (die Flasche ohne Etikett auf dem Foto).
Zum Brauwasser kann ich nicht allzu viel sagen. Wir haben hier einigermaßen weiches Wasser mit relativ geringem Sulfat- und Chloridgehalt. Normalerweise salzen wir es etwas auf (die Wassermenge in der Tabelle bereiten wir doppelt in zwei Glühweinkesseln auf). So passt es auf jeden Fall recht gut. Fertig sieht das Bier dann so aus. Mittlerweile gibt es "La Ferme Blanche" mit etwas höherer Stammwürze (lecker, intensiv aber gefährlich), eine etwas schwächere Variante "La Fermette Blanche" und die wild vergorene Version "La Ferme Sauvage". Es außerdem noch ein mit Brett und Lactos vergorenes Saison aus dem Eichenfass.
Ich hoffe, mit den Daten kann man etwas anfangen. Es ist kein "Rezept" im Sinne von "man nehme...", aber das müsste eigentlich jeder an seine Anlage anpassen können. Bei Fragen einfach Fragen. Wer probieren möchte: Wir tauschen gern und füllen demnächst wieder ab.
Zuletzt geändert von Räuber Hopfenstopf am Freitag 8. März 2024, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Björn
Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Björn
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- MaltHopMagic
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Danke fürs teilen. Meine Schüttung morgen ist ein wenig anders und ich habe mir die Belle Saison geholt. Ich hoffe der langsamen Gärung mit ansteigenden Temperaturen zu begegnen.
What would Jesus brew?
- Räuber Hopfenstopf
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Ich würde das Bier mit der Belle nicht zu früh abfüllen und einen wachsamen Blick auf das Flaschenmanometer haben. Die kann ganz schön phenolisch sein. Vielleicht nicht bei zu hoher Temperatur vergären lassen, zumindest den Großteil der Gärung.
Viele Grüße
Björn
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Björn
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Hi
Gebraut mit dieser Schüttung und der BE-134.
Das Bier ist nach wenigen Wochen extrem klar mit feinem festen Schaum.
Echt nett
Gruß Thilo
Trinke auch gerade mein aktuelles Saison mit Nelson Sauvin und Hallertauer Blanc und finde es ganz ansprechendRäuber Hopfenstopf hat geschrieben: ↑Freitag 8. März 2024, 20:26 Ich möchte hier ein paar Eckdaten für unser Lieblingsbier vorstellen, das wir seit ungefähr drei Jahren in vielen unterschiedlichen Variationen gebraut haben. Die Idee war ein fruchtiges Saison mit einer Schüttung aus unterschiedlichen Malzen, das phenolische Aromen der Hefe mit einem schlanken Körper und schönen Hopfennoten vereint. Die Idee zur Schüttung kam mal von Der Dallmann, wurde mittlerweile aber auch mal variiert.
....
Gebraut mit dieser Schüttung und der BE-134.
Das Bier ist nach wenigen Wochen extrem klar mit feinem festen Schaum.
Echt nett
Gruß Thilo
don't follow me I'm lost too
- Räuber Hopfenstopf
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Die BE-134 sedimentiert wirklich klasse. Ich hatte auch gerade ein glasklares Bier im Glas. Allerdings finde ich sie etwas „anstrengend“.
Viele Grüße
Björn
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Schöne Fotos, das Licht von unten kommt gut!Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: ↑Freitag 8. März 2024, 20:26
Fertig sieht das Bier dann so aus.
IMG_1780.jpegIMG_3960.jpegIMG_4838.jpeg
Mein Lieblingstier ist der Zapfhahn.
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- Posting Klettermax
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Ich freue mich, zumindest minimal bei einem Lieblingsbier beigetragen zu haben. Ich muss dringend mal wieder ein Saison brauen
Mfg
Johst
Johst
- Commander8x
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Sehr schön finde ich, dass ihr viele Parameter eines Biers variiert habt, und vor allem dass ihr eure Erfahrungen mit uns teilt.
Danke dafür!
Gruß Matthias
Danke dafür!
Gruß Matthias
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Illegitimis non carborundum.
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- MaltHopMagic
- Posting Klettermax
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Re: La Ferme Blanche - Saison mit Hallertau Blanc
Ich werde auch etwas Weizenmalz in mein Rezept nehmen.Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: ↑Freitag 8. März 2024, 21:26 Ich würde das Bier mit der Belle nicht zu früh abfüllen und einen wachsamen Blick auf das Flaschenmanometer haben. Die kann ganz schön phenolisch sein. Vielleicht nicht bei zu hoher Temperatur vergären lassen, zumindest den Großteil der Gärung.
Vergären wollte ich so:
viewtopic.php?p=434543&hilit=saison+temperatur#p434543
viewtopic.php?p=499530&hilit=saison+temperatur#p499530
Ist mein erstes Saison, ich bin gespannt.
What would Jesus brew?