Wie offen muss der Topf sein?

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uburoi
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Wie offen muss der Topf sein?

#1

Beitrag von uburoi »

Hallo ihr
Was meint ihr, reicht das zum Hopfenkochen, wenn ich den Deckel so weit anhebe? Oder lieber ganz runter damit?
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Fricky
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#2

Beitrag von Fricky »

Ganz runter. Verdampfen ist ja einkalkuliert. So läuft dir das meiste Kondenswasser wieder zurück in den Topf. Ausserdem läufst du Gefahr, dass es überkocht.
Ich koche immer ohne Deckel.

Gruß, Peter.
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Johnny H
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#3

Beitrag von Johnny H »

Ganz offen. Wallend kochen. Faustregel: 10% (besser 15%) der Flüssigkeitsmenge müssen verdampfen.

Edit: Rechtschreibung
Zuletzt geändert von Johnny H am Sonntag 17. März 2024, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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schwarzwaldbrauer
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#4

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Und Fenster auf, Durchzug, falls keine Dunstabzugshaube vorhanden. Sonst findet kondensierende Flüssigkeit wieder zurück in den Topf.

Grüßle Dieter
Brau, schau wem.
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Braufex
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#5

Beitrag von Braufex »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Sonntag 17. März 2024, 19:07 Und Fenster auf, Durchzug, falls keine Dunstabzugshaube vorhanden. Sonst findet kondensierende Flüssigkeit wieder zurück in den Topf.

Grüßle Dieter
Genau so!
Hab mich auch schon mal gewundert wo die Wassertropfen NEBEN dem Topf, auf der Brausteuerung, herkamen.
Ein Blick nach oben, auf die Decke im kalten Brauraum, hat das Rätsel gelöst ... :Ahh
Fenster auf und Durchzug ...

Gruß Erwin
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Sebasstian
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#6

Beitrag von Sebasstian »

Der Topf steht doch schon im freien auf der Terrasse. Mehr Durchzug geht kaum. :Wink
Grüße,
Sebastian
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jkmanfred
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#7

Beitrag von jkmanfred »

Sebasstian hat geschrieben: Sonntag 17. März 2024, 20:09 Der Topf steht doch schon im freien auf der Terrasse. Mehr Durchzug geht kaum. :Wink
dann sind die Tropfen Regentropfen... :Ahh :Bigsmile

sorry
Gruß
Manfred
Liebe ist vergänglich, der Durst bleibt lebenslänglich. :Drink
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Braufex
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#8

Beitrag von Braufex »

Sebasstian hat geschrieben: Sonntag 17. März 2024, 20:09 Der Topf steht doch schon im freien auf der Terrasse. Mehr Durchzug geht kaum. :Wink
Schau genau ...
Das kommt dabei raus, wenn man nur den aktuellen Post liest und dann gleich an Vergangenes erinnert wird :Ahh
Mehr Durchzug geht kaum ... :thumbup

Gruß Erwin
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rakader
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#9

Beitrag von rakader »

uburoi hat geschrieben: Sonntag 17. März 2024, 17:33 Hallo ihr
Was meint ihr, reicht das zum Hopfenkochen, wenn ich den Deckel so weit anhebe? Oder lieber ganz runter damit?
Deckel weg oder eine Büdenhaube, die die Dämpfe absaugt. Letztere entfernt noch mehr Kondenswasser und damit Fehlaromen. Wichtig ist, dass kein Kondenswasser zurücktropft.
---
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Re: Wie offen muss der Topf sein?

#10

Beitrag von DerDallmann »

https://braumagazin.de/article/bierfehl ... ulfid-dms/

Dieser Artikel ist sehr hilfreich, um das ganze Thema DMS richtig zu verstehen. Wallendes Kochen/hohe Intensität > lange Kochdauer. Ich zB koche immer mit nur leicht gekipptem Deckel und habe nie Probleme mit DMS gehabt. Ein zügiges Kühlen der Würze nach Kochende ist wichtiger. Die 10-15% Faustregel ist eigentlich auch Quatsch.
Als Indikator für die Austreibung von DMS kann die Gesamtverdampfung herangezogen werden. Diese beschreibt das insgesamt verdampfte Flüssigkeitsvolumen. Unter optimalen Bedingungen können bei atmosphärischer Kochung bereits ca. 5 % Gesamtverdampfung genügen. Als praxisnäher gelten jedoch 10 % Gesamtverdampfung. Die dafür erforderliche Zeit orientiert sich vorrangig an der Pfannenleistung. Wie Abb. 3 zeigt, kann das freie DMS in der Regel bereits nach 15 min unter Wahrnehmungsschwelle reduziert werden. Ca. 20–30 min nach Kochbeginn pendelt sich dann der Gehalt im gewünschten Gleichgewicht zwischen Bildung und Verdampfung ein. Hier kann demnach das Würzekochen aus Perspektive des DMS-Abbaus jederzeit beendet werden.
DMS-Verlauf im Sudhaus

Aus den genannten Gründen ist die Kochzeit alleine keine aussagekräftige Kennzahl bei der Beherrschung von DMS. Tatsächlich kann sie in falscher Sicherheit wiegen, wenn die verlängerte Kochung – zum Beispiel im Interesse der Rezepttreue – zulasten der Verdampfungsziffer, das heißt der Verdampfung pro Stunde geht.

So sorgt die verlängerte Würzekochzeit in dargestellter Weise zunächst nur für eine vollständigere Umwandlung zu DMS, während die Kochintensität ungünstig verringert wurde. Neben schlecht abschätzbaren Folgen für den DMS-Gehalt stellt dies auch eine zusätzliche thermische Belastung der Würze dar.
Ich will damit nur sagen, den Deckel nur anzukippen ist nicht so schlimm, wie man immer denkt. Und ich würde sagen ein richtig wallendes Kochen mit angekipptem Deckel für 45 Minuten ist besser, als so ein halbes Kochen mit komplett offenem Topf für 90...

:popdrink
Mfg

Johst
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