Graf Plato hat geschrieben: ↑Sonntag 19. Februar 2023, 20:32 Danke für die schnelle Rückmeldung, das hat geholfen. Ich werde auf so ca. 8g/l beim Stopfen gehen.
Es gibt noch einen anderen Effekt, der unter dem Begriff Hop Creep firmiert. Danach kann der Extraktgehalt noch einmal in der Keller gehen, weil eine amyolytische Zusatzgärung eingeleitet wird: Hopfen besitzt ebenfalls stärkeabbauende Enzyme, die Stärke in kurzkettige Zucker verstoffwechselt. Und die liebt die Hefe. Dieser Effekt kann krasse Geschmacksveränderungen zur Folge haben, von höherem Alkoholgehalt, Karbonisierung, reduzierte Restsüße, weniger Vollmundigkeit, anderes Mundgefühl bis hin zu Flaschenbomben.Safari-Guide hat geschrieben: ↑Samstag 18. Februar 2023, 12:35 Generell noch zwei Punkte, die meiner Meinung bei einem NEIPA berücksichtigt werden sollten:
- Auch das Dry Hopping erzeugt eine gewisse Bitterkeit, die aber die klassischen IBU-Rechner nicht erfassen. Daher lieber im Heißbereich nur sehr moderat bittern
Erik
Die Stoffe von Hop Creep kommen aus den pflanzlichen Teilen des Hopfens. Je weniger Pflanzenmaterial, desto geringer der Effekt. Heißt: Bei Doldenhopfen ist der Effekt am höchsten, bei T45 Pellets mittel, bei Hopfenöl oder -extrakt gar nicht vorhanden.
Hop Creep ist besonders stark nach der Hauptgärung.
Bei einer so großen Gabe wie 8 g/l sollte Kalthopfung nach der Hauptgärung vermieden werden. Stattdessen empfiehlt es sich, das Bier in ein zweites Fass umzudrücken, dann erst nach 10-14 Tagen die Kalthopfung vorzunehmen. Auch ist sicher eine Zwangkarbonisierung, die auf zusätzlichen Zucker verzichtet, der bessere Weg.
Übrigens die vielen Berichte hier über Flaschenbomben und Schaumorgien bei NEIPAs sind sicher sehr oft auf den Hop-Creep-Effekt zurückzuführen.
Radulph