Oxidation beim Abfüllen ins Keg

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Malzwurm
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Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#1

Beitrag von Malzwurm »

Hi Zusammen,

Ich habe beim abfüllen ins Keg Probleme mit Oxidation.

Ich gehe wie folgt vor: Ich fülle ein gereinigten Keg bis zur Oberkante mit Wasser verschließe es und drücke das Wasser mit CO2 raus. Ich nehme ein zweites gereinigtes Keg fülle das Bier aus dem Gärfass drucklos ein, vermeide plätschern. Dann drücke ich das Bier direkt um, in das erste Keg. Das Bier sollte so eigentlich wenig Kontakt mit Sauerstoff haben.

Jetzt habe ich schon das zweite mal das Problem, dass beim Zapfen nach 2-3 Wochen eine trübe Brühe rauskommt, welche nach Pappe schmeckt. Vor dem Abfüllen war das Bier Top. Eine Infektion schließe ich aus.

Wisst ihr vielleicht was ich falsch mache?
Ökonomierat
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#2

Beitrag von Ökonomierat »

Hallo Malzwurm,

Wozu soll das gut sein ? Zuerst ins Sauerstoff Fass füllen und dann ins CO2Fass umdrücken?

Warum nich gleich ins CO2 Fass?

GaA
Dieter
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Malzwurm
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#3

Beitrag von Malzwurm »

Ich mache diesen Zwischenschritt, weil mein Gärfass zwar aus Edelstahl ist aber kein Druck kann. Aber ich könnte das mal versuchen 0,5 Bar hält der vielleicht aus.
jkb
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#4

Beitrag von jkb »

Als Flaschenabfüller fehlt mir die praktische Erfahrung mit Kegging, aber ich habe letztens eine Folge BeerSmith Podcast zum Thema Oxidation gehört. In dieser wurde das nach dem Leerdrücken im Keg verbleibende Wasser als Oxidationsquelle genannt, da darin ja noch Sauerstoff gelöst ist. Auch wenn es sich, denke ich, um geringe Mengen Wasser handelt, schienen diese bereits ausreichend zu sein, um einen Effekt zu haben. Aber ob der nun schon nach 2-3 Wochen spürbar wäre..
Ökonomierat
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#5

Beitrag von Ökonomierat »

..oder das Fass mit CO2 fluten, Gärfass hochstellen und langsam mit einem Schlauch von unten füllen.

GaA
Dieter
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bierfaristo
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#6

Beitrag von bierfaristo »

Ich verstehe dein Vorgehen auch nicht ganz. Habe einen Gärbehälter aus Plastik und Kegs. Ich flute genauso wie du die Kegs mit Wasser und drücke mit CO2 aus. Aber dann fülle ich direkt in die CO2-gefüllten Kegs ab. Das Überdrückventil am Keg öffnen (Ring ziehen und um 90° drehen) und via Schwerkraft aus dem Gäreimer ins Keg laufen lassen.
Fühle mich oft unverstanden, bin vermutlich ein Genie.
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Dawnrazor
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#7

Beitrag von Dawnrazor »

Malzwurm hat geschrieben: Freitag 19. April 2024, 22:33 Ich mache diesen Zwischenschritt, weil mein Gärfass zwar aus Edelstahl ist aber kein Druck kann. Aber ich könnte das mal versuchen 0,5 Bar hält der vielleicht aus.
Häh was soll das für ein KEG sein?
Grüße aus Dortmund
Jens
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Innuendo
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#8

Beitrag von Innuendo »

bierfaristo hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 00:32 Ich verstehe dein Vorgehen auch nicht ganz. Habe einen Gärbehälter aus Plastik und Kegs. Ich flute genauso wie du die Kegs mit Wasser und drücke mit CO2 aus. Aber dann fülle ich direkt in die CO2-gefüllten Kegs ab. Das Überdrückventil am Keg öffnen (Ring ziehen und um 90° drehen) und via Schwerkraft aus dem Gäreimer ins Keg laufen lassen.
So gehe ich auch vor.
"Trübe Brühe" klingt aber nach einem anderen oder weiteren Problem. Oxidation findet im gesamten Brauprozess statt. Suche nicht nur im Gärkeller bzw. bei Deinen Kegs nach der Ursache. Kaltes Leitungswasser kann bspw. ca. 6-8mg O2 pro Liter enthalten. 5min abgekochtes Wasser hat nahezu 0mg O2. Mit dem Einmaischen in Wasser mit O2 kann Oxidation starten. Was oxidiert, wie viel, wie schnell oder wie schlimm weiß ich nicht. Es soll nur ein Beispiel sein, um den Blickwinkel zu vergrößern. In Summe wird der Geschmacksschwellwert durch Oxidation (i.S.v. Alterung) irgendwann überschritten.
Innu
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#9

Beitrag von Malzwurm »

Hey,

erstmal vielen Dank für Ratschläge.
Dawnrazor hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 06:36
Malzwurm hat geschrieben: Freitag 19. April 2024, 22:33 Ich mache diesen Zwischenschritt, weil mein Gärfass zwar aus Edelstahl ist aber kein Druck kann. Aber ich könnte das mal versuchen 0,5 Bar hält der vielleicht aus.
Häh was soll das für ein KEG sein?
Ich meinte, dass mein Gärtank nicht druckfest ist. Das Keg kann natürlich deutlich mehr. Ich werde das mit dem Abfüllen direkt ins Keg, beim nächsten mal testen.

Das Wasser hatte ich bis jetzt tatsächlich nicht im Blick. Habe bis jetzt immer kaltes Wasser durchs Mischbett gejagt, aufgesalzt und anschließend auf die Einmaischtemperatur erwärmt. Werde es zukünftig kurz kochen und wieder abkühlen lassen, anschließend aufsalzen und beim abkühlen einmaischen.
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Proximus
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#10

Beitrag von Proximus »

Malzwurm hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 07:45 Ich meinte, dass mein Gärtank nicht druckfest ist. Das Keg kann natürlich deutlich mehr.
Das ist doch hier völlig irrelevant. Das Keg ist zu dem Zeitpunkt doch auch drucklos. Das ist ja kein Umdrücken unter Druckbedingungen, sondern lediglich ein Umfüllen mit Hilfe der Schwerkraft.
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#11

Beitrag von Malzwurm »

Bin davon ausgegangen, dass ich um das Keg dicht zu halten mindestens 0,6 Bar anlegen muss. Deshalb habe ich diesen Druck nach dem Wasser rausdrücken auf dem Keg gelassen. Und so bin ich davon ausgegangen, dass ich Gegendruck umfüllen muss. Das wollte ich meinem Gärtank nicht zumuten. Deshalb habe ich auch den Umweg übers 2. Keg genommen. Zukünftig öffne ich das Überdruckventil und fülle via Schwerkraft direkt.
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#12

Beitrag von ggansde »

Ökonomierat hat geschrieben: Freitag 19. April 2024, 23:37 ..oder das Fass mit CO2 fluten, Gärfass hochstellen und langsam mit einem Schlauch von unten füllen.

GaA
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Das verhindert die Oxidation leider auch nicht komplett, da sich das Fass nicht mir CO2 fluten lässt. Es verbleibt immer Luft.
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#13

Beitrag von Innuendo »

Gebündelte Infos gibt es wie so oft im Braumagazin
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#14

Beitrag von dieck »

Malzwurm hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 08:50 Bin davon ausgegangen, dass ich um das Keg dicht zu halten mindestens 0,6 Bar anlegen muss. Deshalb habe ich diesen Druck nach dem Wasser rausdrücken auf dem Keg gelassen. Und so bin ich davon ausgegangen, dass ich Gegendruck umfüllen muss.
Nein, für Erstbefüllung ist kein Gegendruck erforderlich.

Und ja, die Kegs brauchen einen kleinen Grund-Druck um dicht zu sein.
Aber eigentlich füllen alle die ich kenne Kegs mit dem Deckel nach oben ausgerichtet ab, so dass es keine Rolle spielt :)

Es reicht nach der Befüllung wieder etwas Druck drauf zu geben.
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#15

Beitrag von Malzwurm »

Innuendo hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 09:20 Gebündelte Infos gibt es wie so oft im Braumagazin
Super Tipp
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#16

Beitrag von riegelbrau »

dieck hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 10:33 ... mit dem Deckel nach oben ausgerichtet ...
Was soll das bedeuten? Vielleicht einfach "mit offenem Deckel"?
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dieck
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#17

Beitrag von dieck »

riegelbrau hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 11:59
dieck hat geschrieben: Samstag 20. April 2024, 10:33 ... mit dem Deckel nach oben ausgerichtet ...
Was soll das bedeuten? Vielleicht einfach "mit offenem Deckel"?
Das war mehr scherzhaft gemeint, aber offenbar ist es nicht so rübergekommen:
Ich meinte damit dass ich niemanden kenne der die Kegs liegend oder über Kopf befüllt. Damit ist der (ohne Druck manchmal undichte) Deckel halt oben, wo es nichts ausmacht.

Befüllen kann man ja entweder mit Schlauch durch den offenen Deckel, oder bei geschlossenem Deckel (und geöffnetem Ventil) über den NC.
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Re: Oxidation beim Abfüllen ins Keg

#18

Beitrag von riegelbrau »

Das hatte ich da nicht herausgelesen. Danke!😀
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