Erweiterung auf KEG....und dann?

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Hopfenrotto
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Erweiterung auf KEG....und dann?

#1

Beitrag von Hopfenrotto »

Hallo Zusammen,

ich möchte meine Abfüllmethode optimieren und bin leider aufgrund vieler gegenteiliger Meinungen absolut unsicher, was ich nun machen soll. Das wird sich hier auch nicht lösen lassen, aber kann mich vielleicht in die richtige Richtung bringen.

Ich braue mit einem GF G30 und fülle dann in einen GF Conical Fermenter mit Glykolkühler ab. Der Conical hat einen normalen Gärspund und die Gärung überwache ich mit einem Brewbrain.
Nach erfolgter Gärung fülle ich über den unteren Ablass des Fermenters über Schlauch in mit Zucker vorgelegte Flaschen ab.

Zum Beispiel Pils wird bei entsprechender Lagerung auch stiltypisch klar, jedoch stört mich einfach der Sachverhalt, immer einen Rest in der Flasche lassen zu müssen und auch jedem Gast immer erklären zu müssen, wie man selbstgebrautes ins Glas einschenkt.
Zudem ist die Oxidationssituation auch nicht ideal, zudem ich gerne mehr NEIPAs brauen möchte.

Folglich denke ich über den Einstieg in Kegging nach.
Dazu stellt sich mir die Frage, was ihr dann mit euren Kegs macht, d.h. wie genießt ihr dann euer Bier? Ich trinke eigentlich nur von Freitag bis Sonntag, im Sommer ggf. abweichend. D.h, die Flaschenlösung war grundsätzlich schon fein bzgl. des Absatzes.

Wie ist eure Erfahrung bzgl. der Praktikabilität in ein KEG umzufüllen, dort zu karbonisieren und dann mit GDA alles in die Flasche? Lohnt sich der Mehraufwand, auch speziell mit Blick auf das NEIPA und die Aromen?
stahlsau
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#2

Beitrag von stahlsau »

Servus,
dazu gibts hier schon sehr viele infos, such mal einfach nach keg und lies. Auch im Braumagazin wurden darüber einige sehr informative Beiträge geschrieben.
Grundsätzlich hält sich das Bier auch im angefangenen Keg Wochen und Monate, wenn man auf die Karbonisierung ein Auge hat.
Ich z.B. fülle nicht in Flaschen um, sondern habe einen Kompensatorhahn am Keg angeschlossen, und zapfe im Kühlschrank. Imho - je weniger rumgepansche, um so weniger Sauerstoff- und Schädlingseintrag. Wobei das mit GDA vermutlich recht gut o2 frei funktioniert, kostet halt etwas mehr co2.
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Kurt
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#3

Beitrag von Kurt »

Unter dem Aspekt der Oxidation ist eine Nachgärung in der Flasche eigentlich kaum zu schlagen da die Hefe den Sauerstoff wegatmet.

The Alechemist (Heady Topper) fermentiert IMHO sogar in der Dose nach.
OS-Schlingel
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#4

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Hopfenrotto,

ich verfolge Deine Fäden hier im Forum, wobei sich mir die Frage stellt, hast Du schon einmal in Deine Nähe nach einem Hobbybrauerstammtisch geschaut? Wahrscheinlich kannst Du Deine vielfältigen Fragen dort mit Gleichgesinnten diskutieren? Ist hier natürlich auch möglich, macht aber im direkten Austausch vielleicht noch mehr Spaß.

Gruß Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
Hopfenrotto
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#5

Beitrag von Hopfenrotto »

Kurt hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 17:53 Unter dem Aspekt der Oxidation ist eine Nachgärung in der Flasche eigentlich kaum zu schlagen da die Hefe den Sauerstoff wegatmet.

The Alechemist (Heady Topper) fermentiert IMHO sogar in der Dose nach.
Mir geht leider auch die Abfüllmethode mehr und mehr auf die Nerven.
Am letzten WE habe ich seit einiger Zeit wieder ein Abfüllröhrchen verwendet. Allerdings ist mir der Kopfraum damit viel zu groß und das manuelle "nachschießen" ist eine Riesenpanscherei gewesen.

Habt ihr perfekte Setups ohne GDA, auch mit Blick auf UG und entsprechende Schaumbildung beim Abfüllen?
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#6

Beitrag von maecki-maecki »

Ich habe die meisten Biere nicht im KEG, aber vergäre fast alle im Fermzilla Allrounder. Entweder ich drehe während der Gärung das Spundventil zu und lasse natürlich karbonisieren und/oder ich schliesse im Coldcrash eine CO2 Flasche an.
Danach mit GDA in Flaschen: kein Bodensatz und kaum Sauerstoffkontakt (und exakt die gewünschte Karbonisierung)…

Will damit sagen: Ich weiss nicht, ob KEGs Dein Problem lösen, denk auch mal über Druckvergärung und GDA nach…
Druckvergärung geht natürlich auch im KEG, dann brauchst Du noch einen Floating Dip Tube, um das fertige Bier von oben abzuziehen (Ist etwas schwieriger zu reinigen als ein Fermzilla oder Dein Conical).

Mäcki
Ökonomierat
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#7

Beitrag von Ökonomierat »

Moin,

ich mache Nachgärung und Reifung im Keg. Ich kann über Manometer und Temperatur den CO2 recht genau einstellen.Vor Umfüllen in Kegs zum Zapfen oder Flaschen füllen mit GDA lasse ich die Hefe aus dem Lagerkeg Vorschiessen (ca 1/2 ltr.)und erhalte so " klares" Bier.

Wichtig ist neben kaltem Bier auch der Abfülldruck von etwa 0,3 bis 0,4 bar über Spundungsdruck.

Flaschenfüller ist ein üblicher GDA aus dem Versand mit Bohrmaschinenständer und Entlastungsventil für "Flasche voll". Denkbar wäre auch am Gasausgang noch ein T-Stück zum Flasche-mit-CO2-fluten, wenn man nicht alle 6 bis 8 Wochen Flaschen füllt.

GaA
Dieter
Anglizismen sind für mich ein absolutes no-go. :Greets
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guenter
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#8

Beitrag von guenter »

Hopfenrotto hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 09:02 Mir geht leider auch die Abfüllmethode mehr und mehr auf die Nerven.
Am letzten WE habe ich seit einiger Zeit wieder ein Abfüllröhrchen verwendet. Allerdings ist mir der Kopfraum damit viel zu groß und das manuelle "nachschießen" ist eine Riesenpanscherei gewesen.
Eher eine Frage der Technik. Wenn die Flasche fast voll ist, wird das Röhrchen fast ganz herausgezogen, dann etwas schräg halten und den Stöpsel an die Flaschenwand drücken. Funktioniert bei mir sehr gut.
Bier trinken ist besser als Quark reden! :Drink
Hopfenrotto
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#9

Beitrag von Hopfenrotto »

guenter hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 10:31
Hopfenrotto hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 09:02 Mir geht leider auch die Abfüllmethode mehr und mehr auf die Nerven.
Am letzten WE habe ich seit einiger Zeit wieder ein Abfüllröhrchen verwendet. Allerdings ist mir der Kopfraum damit viel zu groß und das manuelle "nachschießen" ist eine Riesenpanscherei gewesen.
Eher eine Frage der Technik. Wenn die Flasche fast voll ist, wird das Röhrchen fast ganz herausgezogen, dann etwas schräg halten und den Stöpsel an die Flaschenwand drücken. Funktioniert bei mir sehr gut.
Das scheint auch vom Abfüllröhrchen abhängig zu sein. Bei meinem Abfüllröhren ist die Durchflussmenge scheinbar sehr hoch, sodass ein großer Schwall kommt. Evtl. drehe ich den Hahn am Tank beim nächsten Mal nur minimal auf.
Stuggbrew
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#10

Beitrag von Stuggbrew »

Hopfenrotto hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 10:34
guenter hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 10:31
Hopfenrotto hat geschrieben: Samstag 4. Mai 2024, 09:02 Mir geht leider auch die Abfüllmethode mehr und mehr auf die Nerven.
Am letzten WE habe ich seit einiger Zeit wieder ein Abfüllröhrchen verwendet. Allerdings ist mir der Kopfraum damit viel zu groß und das manuelle "nachschießen" ist eine Riesenpanscherei gewesen.
Eher eine Frage der Technik. Wenn die Flasche fast voll ist, wird das Röhrchen fast ganz herausgezogen, dann etwas schräg halten und den Stöpsel an die Flaschenwand drücken. Funktioniert bei mir sehr gut.
Das scheint auch vom Abfüllröhrchen abhängig zu sein. Bei meinem Abfüllröhren ist die Durchflussmenge scheinbar sehr hoch, sodass ein großer Schwall kommt. Evtl. drehe ich den Hahn am Tank beim nächsten Mal nur minimal auf.
Hallo Hopfenrotto, das ist nicht vom Abfüllröhrchen abhängig, außer du hast hier einen Exoten. Das Abfüllröhrchen hat ja nur unten den Verschluss-Mechanismus damit man den Durchfluss sauber stoppen kann. Wenn du oben den Hahn voll aufreißt, fließt natürlich auch entsprechend das Bier beim öffnen durch das Röhrchen. Also einfach beim Füllen Hahn langsam öffnen und mal 1/2 Stellung testen.

Den Kopfraum kann man wie Guenter beschreibt dann vorsichtig füllen. Alternativ kannst du die Zuckerlösung auch nach füllen der Flaschen geben und damit ebenfalls den Kopfraum besser füllen.
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Hopfenrotto
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#11

Beitrag von Hopfenrotto »

Ja, ich habe scheinbar einen Exoten (Grainfather Abfüllröhrchen), welcher viel massiver wie andere Abfüllröhrchen ist. Ich werde nächstes Mal ein filigraneres einsetzen.
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Sura
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Re: Erweiterung auf KEG....und dann?

#12

Beitrag von Sura »

Das Flaschenproblem ist der Platz im Hals. Mach wenig Luft rein, und alles ist gut.

Keggen kann man machen, und wenn man viel Bier trinkt, dann macht das auch Sinn. Wenn man abends zur mal 1-2 Bier trinkt, wäre mir die Arbeit zu viel. Hab ich aus den selben Gründen wie du auch mal probiert. Ist mehr Arbeit, mehr putzerei, mehr alles.
Kauf eine dedizierte Geschirrspülmaschine und eine Flaschenfee, besorg dir zum abfüllen eine China-Beergun (geht auch mit Schwerkraft sehr gut zum abfüllen), und überlege dir wie DU am besten Zucker vorlegen kannst.

Und wenn die Gäste nicht kapieren können das sie aus dem Glas trinken und vorsichtig einschütten sollen und dafür selbstgebrautes bekommen.... dann trinks lieber selbst und geb ihnen ne Pulle Krombacher aus dem Angebotsstabel.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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