Rezept Rotbier obergärig

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Löffel
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Rezept Rotbier obergärig

#1

Beitrag von Löffel »

Hallo zusammen

Folgendes Rezept habe ich schon mehrfach gebraut und das Bier kam immer sehr gut an (süffig). https://mashcamp.shop/portfolio_page/ro ... ainfather/

Da ich meine Anlage vergrössert habe kann ich noch nicht Untergärig brauen (im Moment keine kontrollierte Gärführung).

Mein Plan wäre jetzt das genannte Rezept (Rotbier) anstelle Diamond Lager mit einer obergärigen Hefe anzustellen. Zum Beispiel Lallemand Köln.

Hättet ihr mir Tipps welche Hefe gut passen könnte?
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Juergen_Mueller
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#2

Beitrag von Juergen_Mueller »

Die Notti fällt mir da als erstes ein. Recht neutral, sedimentiert super und ist robust und zuverlässig.
Nur zu warm sollte es nicht werden, mMn max. 18 Grad.
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
rauchbier
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#3

Beitrag von rauchbier »

Die Lallemand Köln würde ich nicht nehmen. Hatte sie letztens im Einsatz und kann die Erfahrungswerte aus dem Forum in Richtung Weizen bestätigen. Bei den Temperaturen aktuell würde ich eine "neutrale" Kveik, z.B. die Lutra, nehmen. Gegenfrage: welche Hefen hast du denn vorrätig und kommen in Frage?
HubertBräu
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#4

Beitrag von HubertBräu »

Die White Labs WLP029 vergärt bei 18/19° auch schön neutral.
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Ras Tafaric
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#5

Beitrag von Ras Tafaric »

Die Lalmand Köln wird leider nicht mehr hergestellt. Die wurde aus dem Sortiment genommen. Wenn man die konstant unter 19°C gehalten hat war das die beste Alehefe. Keine Fehlaromen, keine dominanten Ester, keine Banane. Kann Rauchbiers Erfahrung so nicht bestätigen.
Die einzige wirkliche Alternative dazu ist tatsächlich die WLP029. Die balanciert Malz und Hopfen sehr elegant aus.
Wenns etwas hopfenbetonter werden sollte, kann ich die BRY-97 noch empfehlen.

Bei der momentanen Wetterlage würde ich aber keine von denen ohne konstant kühlen Keller nehmen. Dann eher eine Kveik.
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rauchbier
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#6

Beitrag von rauchbier »

Welche Temperaturen hast du für deinen Gärverlauf der Lallemand Kölsch gewählt, dass sie kaum Ester gebildet hat? In der Hoffnung auf ein neutrales Geschmacksprofil hab ich zwischen 12 und 15 Grad vergoren. Da die Hefe ein super klares Bier ergibt, würde ich sie gerne weiter verwenden. Ich habe bislang auch unter 19 Grad ähnliche Erfahrung gemacht wie Hotte bei 19 Grad, bananig wie ein gutes Weizen: viewtopic.php?p=412186&hilit=Lallemand+ ... ch#p412186
Ansonsten würde die Hefe natürlich auch gut zu einem Rotbier passen.
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Ras Tafaric
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#7

Beitrag von Ras Tafaric »

Hatte sie zwischen 15 und 17 Grad stehen. Null Banane. Ich hab der Hefe echt nachgetrauert, weil sie auf einer MMuM "Altdeutsches Helles" Würze echt mega war.
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Colindo
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#8

Beitrag von Colindo »

Ich habe sie noch nicht ausprobiert, aber die Gozdawa PAY7 müsste sehr neutral sein. Soll der gleiche Stamm sein wie Wyeast 1099 und die konnte ich bei 25°C ohne Fusel verwenden.
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Safari-Guide
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#9

Beitrag von Safari-Guide »

Ggf. wäre die Novalager auch eine Alternative? Sie soll ja bei auch etwas höheren Temperaturen angeblich relativ neutral sein?

Erik
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Ladeberger
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#10

Beitrag von Ladeberger »

Ich hatte die Lallemand Köln dreimal im Einsatz. Zweimal mit wirklich gutem Ergebnis, den flüssigen Klassikern in nichts nachstehend. Das dritte (und dann letzte) Mal bei quasi identischem Rezept, jedoch anderer Hefecharge ein Füllhorn an Banane, das die Umsatzrate des Gutmann-Stamms in den Schatten stellt. Die Hefe hatte demnach wohl entweder zu starke Chargenschwankungen, oder eine für meinen Geschmack zu empfindliche Reaktion auf Rahmenbedingungen. Ich weine der Abkündigung daher nicht nach.

Zur Anfrage: Welche Anstell- und Gärtemperaturen sind denn technisch darstellbar?

Gruß
Andy
Löffel
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#11

Beitrag von Löffel »

rauchbier hat geschrieben: Samstag 29. Juni 2024, 13:06 Die Lallemand Köln würde ich nicht nehmen. Hatte sie letztens im Einsatz und kann die Erfahrungswerte aus dem Forum in Richtung Weizen bestätigen. Bei den Temperaturen aktuell würde ich eine "neutrale" Kveik, z.B. die Lutra, nehmen. Gegenfrage: welche Hefen hast du denn vorrätig und kommen in Frage?
Ich habe die Lallemand Köln schon mehrfach verwendet und bin mit dem Ptofil sehr zufrieden. Je wärmer desto fruchtiger. Jedoch ist sie eine Schnarchnase (gärt langsam oder schläft sogar ein).

Kveik könnte ich mal versuchen.
Löffel
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#12

Beitrag von Löffel »

Ladeberger hat geschrieben: Sonntag 30. Juni 2024, 13:12 ...

Zur Anfrage: Welche Anstell- und Gärtemperaturen sind denn technisch darstellbar?

Gruß
Andy
Kellertemperatur an Ort des Gärfasses ist aktuell 20 Grad. 20 Grad als Anstelltemperatur ist machbar.
Löffel
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#13

Beitrag von Löffel »

Danke schon mal für die Vorschläge. Im Moment sehe ich die Kveik oder Notti als obergärigen Ersatz für die Diamond Lager. Werde dann mit dem kleineren Gärfass einen Splitsud machen.
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Ras Tafaric
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#14

Beitrag von Ras Tafaric »

20°C bei Notti sollte hinhauen, die Kveik verträgt sogar eine Ecke mehr... Berichte mal über den Geschmack, wenn der Sud fertig ist.
Würde gern wissen in wie weit die Kveik Fehlgeschmäcker oder Fruchtkorb baut und vor allem in wie weit die Notti nach frisch gebackenem Brot nachschmeckt.

(Rein wissenschaftliche Fragen.) :redhead
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#15

Beitrag von Löffel »

Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 08:26 20°C bei Notti sollte hinhauen, die Kveik verträgt sogar eine Ecke mehr... Berichte mal über den Geschmack, wenn der Sud fertig ist.
Würde gern wissen in wie weit die Kveik Fehlgeschmäcker oder Fruchtkorb baut und vor allem in wie weit die Notti nach frisch gebackenem Brot nachschmeckt.

(Rein wissenschaftliche Fragen.) :redhead
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#16

Beitrag von Löffel »

Gemäss Aroma Diagramm kommen bei der Lallemand Voss Kveik noch tropical Fruit und Red Apple hinzu. Soll schon nicht zu fruchtig werden
rauchbier
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#17

Beitrag von rauchbier »

Ja, Kveik ist nicht gleich Kveik. Ich hatte zumindest mit der Lutra und der Oslo schon sehr gute Biere, die geschmacklich nahe an UG-Pils bzw. Märzenbieren waren.
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Ras Tafaric
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#18

Beitrag von Ras Tafaric »

Löffel hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 10:32
Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 08:26 20°C bei Notti sollte hinhauen, die Kveik verträgt sogar eine Ecke mehr... Berichte mal über den Geschmack, wenn der Sud fertig ist.
Würde gern wissen in wie weit die Kveik Fehlgeschmäcker oder Fruchtkorb baut und vor allem in wie weit die Notti nach frisch gebackenem Brot nachschmeckt.

(Rein wissenschaftliche Fragen.) :redhead
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Nee, ernst gemeint.. Ich hab von Kveiks keine Ahnung, gibt aber eine Menge an Leuten die im Sommer darauf schwören. Die haben selbst bei 26°C Gährtemperatur keine Fehlfarben im Geschmack. Schwer vorzustellen, aber wohl real.
Mit der Notti hab ich ein paar Erfahrungen gemacht, die ich eher negativ bewerte. Alle Nottisude hatten diesen leicht unangenehmen brotig bzw. brotkrustigen Nachhall im Bier gehabt. Jetzt hab ich aber von einem Brauerkollegen ein MMuM "OG Märzen" probiert. Der Sud hatte eben diesen Geschmack gar nicht. Das selbe Rezept bei mir dagegen ziemlich kräftig.
Ich bin noch am rausfinden, ob da was an der Maischarbeit lag oder sonstwo.

Deswegen "rein wissenschaftliche Frage".
Zuletzt geändert von Ras Tafaric am Montag 1. Juli 2024, 12:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#19

Beitrag von Colindo »

Löffel hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 10:47 Gemäss Aroma Diagramm kommen bei der Lallemand Voss Kveik noch tropical Fruit und Red Apple hinzu. Soll schon nicht zu fruchtig werden
Ich kann aus Erfahrung sagen, dass die Aromen bei 28°C noch sehr zurückhaltend sind. Bei 20°C sollte die ganz clean sein.

Bei der Nottingham hatte ich das brotige bisher nur bei einem Sud, bei mehreren andern nicht.
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#20

Beitrag von maecki-maecki »

Colindo hat geschrieben: Sonntag 30. Juni 2024, 10:37 Ich habe sie noch nicht ausprobiert, aber die Gozdawa PAY7 müsste sehr neutral sein. Soll der gleiche Stamm sein wie Wyeast 1099 und die konnte ich bei 25°C ohne Fusel verwenden.
Hmm, aber die Whitbread ist doch eher als fruchtig bekannt? Ist die PAY7 dann nicht das Analogon zu S-04 oder WHC Bond? Klar kein Fusel aber neutral doch eher auch nicht …

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Re: Rezept Rotbier obergärig

#21

Beitrag von Colindo »

maecki-maecki hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 13:29
Colindo hat geschrieben: Sonntag 30. Juni 2024, 10:37 Ich habe sie noch nicht ausprobiert, aber die Gozdawa PAY7 müsste sehr neutral sein. Soll der gleiche Stamm sein wie Wyeast 1099 und die konnte ich bei 25°C ohne Fusel verwenden.
Hmm, aber die Whitbread ist doch eher als fruchtig bekannt? Ist die PAY7 dann nicht das Analogon zu S-04 oder WHC Bond? Klar kein Fusel aber neutral doch eher auch nicht …

Mäcki
S-04 und WHC Bond sind analog zu Wyeast 1098, dem Stamm namens Whitbread Dry. Der ist ziemlich aromatisch. WY1099 ist deutlich neutraler und akzeptiert höhere Temperaturen. Nicht viel, aber 3-4°C fand ich schon bemerkenswert. Ob das dann wirklich clean wird oder nur weniger aromatisch, ist natürlich eine andere Sache.
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#22

Beitrag von maecki-maecki »

Colindo hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 14:36
S-04 und WHC Bond sind analog zu Wyeast 1098, dem Stamm namens Whitbread Dry. Der ist ziemlich aromatisch. WY1099 ist deutlich neutraler und akzeptiert höhere Temperaturen. Nicht viel, aber 3-4°C fand ich schon bemerkenswert. Ob das dann wirklich clean wird oder nur weniger aromatisch, ist natürlich eine andere Sache.
Ahh, stimmt, es gibt ja zwei Whitbread von Wyeast. Interessant, dass die ‚dry‘ dann die aromatischere ist … :puzz

Danke.

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Re: Rezept Rotbier obergärig

#23

Beitrag von egalkarl »

Moin,
Also ich habe das Patrick Red Ale vom Mashcamp schon häufig als obergäriges Rotbier gebraut. Mit dem röstmalz sehr vorsichtig sein, weniger ist mehr wenn es rot werden soll. Das Rezept hab ich angehängt.

Gruß,
Kalle
Dateianhänge
Braupaket-Red-Patrick-Irish-Red-Ale_aktuell.pdf
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#24

Beitrag von Löffel »

egalkarl hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 18:13 Moin,
Also ich habe das Patrick Red Ale vom Mashcamp schon häufig als obergäriges Rotbier gebraut. Mit dem röstmalz sehr vorsichtig sein, weniger ist mehr wenn es rot werden soll. Das Rezept hab ich angehängt.

Gruß,
Kalle
Ja ok, Rotbier und Red Ale sind natürlich ähnlich. Aber die Spezialmalze sind schon anders.
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#25

Beitrag von Löffel »

Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 12:28
Löffel hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 10:32
Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 08:26 20°C bei Notti sollte hinhauen, die Kveik verträgt sogar eine Ecke mehr... Berichte mal über den Geschmack, wenn der Sud fertig ist.
Würde gern wissen in wie weit die Kveik Fehlgeschmäcker oder Fruchtkorb baut und vor allem in wie weit die Notti nach frisch gebackenem Brot nachschmeckt.

(Rein wissenschaftliche Fragen.) :redhead
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Nee, ernst gemeint.. Ich hab von Kveiks keine Ahnung, gibt aber eine Menge an Leuten die im Sommer darauf schwören. Die haben selbst bei 26°C Gährtemperatur keine Fehlfarben im Geschmack. Schwer vorzustellen, aber wohl real.
Mit der Notti hab ich ein paar Erfahrungen gemacht, die ich eher negativ bewerte. Alle Nottisude hatten diesen leicht unangenehmen brotig bzw. brotkrustigen Nachhall im Bier gehabt. Jetzt hab ich aber von einem Brauerkollegen ein MMuM "OG Märzen" probiert. Der Sud hatte eben diesen Geschmack gar nicht. Das selbe Rezept bei mir dagegen ziemlich kräftig.
Ich bin noch am rausfinden, ob da was an der Maischarbeit lag oder sonstwo.

Deswegen "rein wissenschaftliche Frage".
Ich probiere es mal mit Kveik. Die fruchtigen Noten wären zwar nicht typisch aber trinkbar wäre es sicher noch. Bezüglich Notti/Brotgeschmack: Ich habe due Notti bisher immer für würzige Biere verwendet und auch möglichst tief angestellt. Bisher konnte ich keinen Brotgeschmack erkennen. Im Wiki steht es soll von zuviel Sauerstoffeintrag kommen. Könnte auch am Wasser liegen(?)
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#26

Beitrag von Löffel »

So ich kannn berichten. Nach 3 Wochen Gärung habe ich abgefüllt (da ich dachte, die Gärung ist doch sicher durch) und gemessen:
- lallemand köln, bei ca. 9 Grad vergärt: 4.4 Plato
- voss kveik bei 22 Grad: 4.6 Plato😶

Somit beide Biere rund bei 64% Vergärungsgrad

Das Untergärige wandert in ein Keg und 4 Flaschen, eins mit Manometer. Erfahrungsgemäss ist es fertig auch wenn der Vergärungsgrad tief ist.

Das Kveik wandert in Fässer mit Spundventil und Flaschen. Bei den Flaschen habe ich nicht nachgezuckert, weil mir der Vergärungsgrad viel zu tief scheint. Werde es bei den Kegs überwachen und bei Bedarf die Flaschen kühl stellen um die Gärung zu verlangsamen.

Stimmte etwas mit der Maische nicht? Klar, 20 Grad sind für die Voss Kveik sehr tief.

:Drink
Löffel
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#27

Beitrag von Löffel »

Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 12:28
Löffel hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 10:32
Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 1. Juli 2024, 08:26 20°C bei Notti sollte hinhauen, die Kveik verträgt sogar eine Ecke mehr... Berichte mal über den Geschmack, wenn der Sud fertig ist.
Würde gern wissen in wie weit die Kveik Fehlgeschmäcker oder Fruchtkorb baut und vor allem in wie weit die Notti nach frisch gebackenem Brot nachschmeckt.

(Rein wissenschaftliche Fragen.) :redhead
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Nee, ernst gemeint.. Ich hab von Kveiks keine Ahnung, gibt aber eine Menge an Leuten die im Sommer darauf schwören. Die haben selbst bei 26°C Gährtemperatur keine Fehlfarben im Geschmack. Schwer vorzustellen, aber wohl real.
Mit der Notti hab ich ein paar Erfahrungen gemacht, die ich eher negativ bewerte. Alle Nottisude hatten diesen leicht unangenehmen brotig bzw. brotkrustigen Nachhall im Bier gehabt. Jetzt hab ich aber von einem Brauerkollegen ein MMuM "OG Märzen" probiert. Der Sud hatte eben diesen Geschmack gar nicht. Das selbe Rezept bei mir dagegen ziemlich kräftig.
Ich bin noch am rausfinden, ob da was an der Maischarbeit lag oder sonstwo.

Deswegen "rein wissenschaftliche Frage".
Habe jetzt noch alles versucht bei der Kveik (unter anderem an die Sonne stellen bei 30 Grad) - Druck bleibt gleich wenn es dann wieder in den Keller geht. Gärung war somit wirklich fertig. Das Kveik Bier hat somit aktuell zu wenig CO2. Werde die Flaschen noch nachkarbonisieren.

Trotzdem bereits eine Verkostung. Links das Untergärige, rechts das Kveik (unter 25 Grad vergärt)
20240814_194902.jpg
Zum Untergärigen sage ich jetzt nicht viel, es ist sehr süffig - vollmundig, lecker wie man es kennt.

Jetzt aber meine grosse Überraschung: Das Kveik ist sehr schlank (trotz tiefem Vergärgrad?! :Waa ). Das Kveik hat 0 Orange oder Fruchtgeschmack. Beim riechen nach mehrmaligem Kopfschütteln (wie kann das sein?) rieche ich schon etwas Anderes als beim Untergärigen - vielleicht doch ganz leicht Tropical - schwierig.
Beim schmecken fehlt mir noch der Körper aber das könnte auch an der fehlenden Kohlensäure liegen.

Fazit: Wenn die Kveik unter 25 Grad vergärt wird kann (je nach Würze) ein tiefer Vergärgrad rauskommen und das Bier sehr schlank (wenig Fehlaromen bilden). Die Hefe eignet sich als UG Alternative im Direktvergleich verliert sie jedoch. Auch müsste geklärt werden, wie reproduzierbar die Hefe arbeitet.
Löffel
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#28

Beitrag von Löffel »

Habe jetzt das Kveik nochmals mit mehr CO2 verkostet. 1. Eindruck ist gut, doch nach 3 Schlücken wird es zu mastig/süss. Ich vermute den tiefen Vergärungsgrad als Hauptursache. Die tropischen Früchte-Aromen der Kveik verschärfen das noch.
Löffel
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Re: Rezept Rotbier obergärig

#29

Beitrag von Löffel »

Löffel hat geschrieben: Samstag 29. Juni 2024, 12:15 Hallo zusammen

Folgendes Rezept habe ich schon mehrfach gebraut und das Bier kam immer sehr gut an (süffig). https://mashcamp.shop/portfolio_page/ro ... ainfather/

Da ich meine Anlage vergrössert habe kann ich noch nicht Untergärig brauen (im Moment keine kontrollierte Gärführung).

Mein Plan wäre jetzt das genannte Rezept (Rotbier) anstelle Diamond Lager mit einer obergärigen Hefe anzustellen. Zum Beispiel Lallemand Köln.

Hättet ihr mir Tipps welche Hefe gut passen könnte?
Kurze Frage. Beim Fass des Bieres ist nun aufgefallen, dass das Bier unerwartete Röstaromen entwickelt hat. Nun bin ich nicht mehr ganz sicher ob ich etwas Röstgerste dazugetan habe. Könnte es sein, dass rein dadurch, dass ich 2% Melanoidin statt 3% verwendet habe, die Röstaromen des Caraaroma weniger überdeckt werden?
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