Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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happyplate
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Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#1

Beitrag von happyplate »

Hallo,

ich würde gerne mal ein glutenfreies Bier brauen. Hintergrund ist das Brew Dog Vagabonde Pale Ale, dass ich gerne für einen Freund mit Zöliakie nachbrauen wollen würde. Da glutenfreies Bier ja fast ein wiederspruch ist, verstehe ich, dass es sicher nicht einfach umzusetzen ist.
Was ich nicht so ganz verstehe ist beim Maischen muss ich ja Produkte ohne Gluten nehemn. Ich habe in anderen Beiträgen gesehen, dass mit Buchweizen gearbeitet wurde. Kommt man so auf das gewünschte Ergebnis?
Wie erfolgt und wie berechne ich wie viel alpha - Amylase hinzugefügt werden muss?

Ich würde als Hopfen Amarillohopfen, Cascade und Citra nehmen um es nicht 100%ig als Abklatsch zu brauen und mir persönlich schmeckt der Cascade im PA sehr gut.

Danke für eure Hilfe!
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Berliner
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Re: Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#2

Beitrag von Berliner »

Ein Abklatsch wird das mit Buchweizen ganz sicher nicht, denn das hat geschmacklich wenig mit Malz zu tun. Um glutenfrei irgend etwas nahe Bier zu brauen, musst Du schon an einigen Schrauben drehen, sonst wird's nur alkoholische Brause.
Gruß vom Berliner
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Boludo
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Re: Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#3

Beitrag von Boludo »

Gibt doch jetzt auch diese Enzyme, die Gluten zerlegen.
Glaub schnapsbrenner hat gemeint, er könne die besorgen.

Stefan
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schnekkomat
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Re: Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#4

Beitrag von schnekkomat »

Für Patienten mit Zöliakie ist diese Glutenzerlegung eventuell zu unsicher. http://celiacdisease.about.com/od/Glute ... r-Safe.htm
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flying
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Re: Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#5

Beitrag von flying »

Ich würde ganz auf Reis Malz setzen. Da braucht es keine technischen Enzyme. Leider bei uns vermutlich sehr schwer zu bekommen..

http://eckertmaltingandbrewing.com/e-m-b/malting/
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Re: Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#6

Beitrag von Sven »

Hallo,
ich hab schon mehrfach Glutenfrei für meine Frau gebraut. Ganz einfach ist es immer nicht, da man viel beachten muss und vorallem auch die Gerätschaften sehr sauber sein müssen edit: speziell die Läuterhexe (Also von Getreide Rückständen). Dabei kommt es aber auch darauf an ob dein Freund eine Glutenallergie hat oder eine Zölliakie hat. Da bei einer Zölliakie schon kleinste Mengen zur Schädigung der Darmzotten führen, ist darauf zu achten das das gekaufte immer frei von Gluten ist.
Ich habe mehrmals schon Buchweizenbier gebraut das ist immer am einfachsten. Das Buchweizenmalz bekommst du bei schnapsbrenner dazu würde ich noch technische Enzyme nehmen eine alpha und eine beta Amylase von erbslöh auch bei schnapsbrenner erhältlich. Ich habe immer Beerzym Multi und Pilsner Enzym benutzt das ging immer gut. Die Enzyme werden bei Temperaturen über 90C zerstört also keine Angst wegen Rückständen. Wichtig ist aber das du hier die richtigen Rasten einhälst diese findest du z.B. bei Erbslöh auf der Herstellerseite.
http://www.erbsloeh.com/product_datashe ... _D_002.pdf
Du kannst mit den Enzymen aber auch andere Sorten wie Reis Mais Quinoa oder Amaranth einmaischen. Ich habe mit einer Kombination von Reis Mais Quinoa gute Erfahrung gemacht, das ist sehr lecker auch für mich ;) einen Teil würde ich im Backofen immer noch mal bei 140C anrösten das gibt einen schönen runden Körper beim antrunk(Meist ist unvermälzt immer ein bisschen lasch). als Hopfen würde ich immer eine Citrusartige Sorte bevorzugen aber das ist Geschmackssache.
Viel Spaß über eine Braudoku würde ich mich freuen
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happyplate
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Re: Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#7

Beitrag von happyplate »

Die Tipps, gerade das Reismalz finde ich spannend. Das hatte ich bisher gar nicht auf den Schirm.
Ich hatte auch überlegt mit Teff zu arbeiten, aber mit fehlt die Erfahrung an Geschmack des Endproduktes. Vermieden würde ich gerne ein Flüssigmalz einfach nur einzukochen, wie man es in US macht.
Was ich bei dem Brew Dog Vagabonde Pale Ale (ist übrigens glutenfrei) bemerkenswert finde, ist dass es wirklich eine schöne leicht karamelige Note hat.

Ich wollte vermeiden mit Enzymen, bzw. direkt mit Amylase, zu arbeiten aber da gibt es wohl wenig workarounds. Die Graphen bei Erbslöh sind Klasse. Ich werde mich mal reinfuchsen und ein paar Versuche starten. :-)
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Sven
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Re: Hilfe bei glutenfreiem Pale Ale Rezept

#8

Beitrag von Sven »

ich empfehle erst mal mit kleinen Mengen zu experimentieren, aus dem Grund weil du das Läutern erst mal in den Griff bekommen muss Buchweizen ist z.B. sehr viskos Läutern ist dadurch sehr schwierig. Am besten etwas vorlegen Reisspelzen etc. oder mit einem Küchen Sieb filtern und nach dem Hopfenkochen alles noch mal durch einen Sputnik filtern. Von solchen extrakt Sachen halte ich nichts, aus dem Grund weil es einfach zu teuer ist. Ich versuche immer alles so günstig wie möglich zu halten. Wenn du Zeit hast kannst du natürlich auch selber Mälzen, mit den Enzymen sparst du dir aber das eigene Mälzen der Rohstoffe. Wie geschrieben, ich würde die Rohstoffe dann nur kurz im Backofen anrösten.
Rasten kannst du bei 50 60 70 80 Grad machen ca. 45 min je Rast damit deckst du die meisten Temperaturbereiche ab und dann Abmaischen bei 87.
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