Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

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diapolo
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Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#1

Beitrag von diapolo »

Hallo zusammen,
ich konnte nicht wiederstehen und musste es einfach ausprobieren ob und wie die Töpfe zu schweißen sind.
Hier mal ein kleiner Bericht wies funktioniert.
Als erstes habe ich mir das Datenblatt zum Stahl gesucht http://www.dew-stahl.com/fileadmin/file ... 016_de.pdf Hier stand drin, dass der Stahl bedingt schweißbar ist mit einem 1.4502 Schweißzusatz. Dieser ist verhätnismäßig hoch legiert, das hilft die Versprödung im Grenzbereich zu minimieren. So soviel zur Theorie. Der Topf hat gerade einmal eine Wandung von 0,65mm

Ich habe den Topf DC WIG geschweißt mit "Gaspedal" Einstellung max 40A.

Das wichtigste bei solchen Arbeiten ist das formieren mit Schutzgas von der gegenseite. Ich habe mir zu diesem Zweck eine Schutzglocke gebaut
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Das silberne Band ist Aluband,gibts im gut sortierten Schweißfachhandel. Der Fluss für die Formierung war auf 15 ltr./min eingestellt
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Ich habe eine 1,6mm Elektrode "gold" verwendet. Der Zusatzdurchmesser war 1,5mm. Es ist wichtig möglichst wenig Hitze in die Topfwandung zu bringen.
Ich richte die Elektrode mehr Richtung Rohrflansch und dann zügig ohne pendeln den Zusatz "auftropfen" lassen.

Duch das Formiergas auf der Gegenseite wird die Oxidation des Materials verhindert und wäre abgeführt, dadurch verzeiht sich der Topf nicht so stark.
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Die Nähte habe ich via Glasperlenstrahlen passiviert. Bin noch nicht ganz fertig ich muss noch die zweite Strebe anbringen und nochmals Glasperlenstrahlen.
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Achja die Streben sind notwendig da das Blech vom Topf dermaßen dünn ist, dass es sich beim öffen des Ventils der Topf verzieht. Verbaut ist ein DN 50 Scheibenventil
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mit Abgang Milchgewinde Rohbogen kommt auch noch. Am Monatg gehts weiter! Ich mach dann noch Bilder vom Endergbins!
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Und nur Mut mit dem Schweißen das klappt schon! :thumbup

Mfg

Bernd
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Bronkhorst
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#2

Beitrag von Bronkhorst »

So wie sich das liest, bist du mit der Materie rund um's schweißen sehr vertraut und entsprechend ausgerüstet! :Shocked

Ich glaube Ottonormalhobbybrauer ist damit mehr als leicht überfordert.

Nicht dass du demnächst eine kleine Sammel'schweiß'bestellung am Hals hast :Wink :thumbsup

Gruß und viel Spaß mit deinem neuen Topf!

Jens
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Rumpelstilzchen
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#3

Beitrag von Rumpelstilzchen »

RESPEKT!!!
"Du hieltst durch und ich hielt durch und dieses Jahr gingen wir sogar schon einen saufen!"
Frei nach Bud Spencer in "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle"
goudi
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#4

Beitrag von goudi »

Vielen Dank für Deinen Bericht.
Das Handwerk verstehst Du wohl auf allen Ebenen. Eine ähnlich Aufgabe hätte ich wohl löten können, aber das ist ja nicht einmal artverwand :Ahh
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DerDennis
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#5

Beitrag von DerDennis »

goudi hat geschrieben:Vielen Dank für Deinen Bericht.
Das Handwerk verstehst Du wohl auf allen Ebenen. Eine ähnlich Aufgabe hätte ich wohl löten können, aber das ist ja nicht einmal artverwand :Ahh
Ich denke sogar, mit dem richtigen Silberlot würde das viel schönere Verbindungsstellen geben, die Schweißnähte oben sehen doch etwas knubbelig aus - aber vermutlich muss man da eher froh sein, wenn man es bei diesem Stahl überhaupt einigermaßen dicht und geschlossen bekommt...

Lötnähte kann man halt schön glatt schleifen, und Silberlot "kriecht" und "fließt" außerdem in die Spalten hinein, statt sie einfach nur abzudecken.

Grüße
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Kirk1701
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#6

Beitrag von Kirk1701 »

Sehr cool,

früher hätte ich das auch selber gemacht. Aber für was braucht man bitte einen Flansch DN 50 an einen mini 68l Topf?? Das ist doch Rohr Porno :Shocked

Kirk
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Viddel
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#7

Beitrag von Viddel »

Kirk1701 hat geschrieben:Sehr cool,

früher hätte ich das auch selber gemacht. Aber für was braucht man bitte einen Flansch DN 50 an einen mini 68l Topf?? Das ist doch Rohr Porno :Shocked

Kirk
Das habe ich mir auch gedacht :P
Aber trotzdem nicht schlecht bei diesem Brotdosenblech.

Gruß
Holger-Pohl
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#8

Beitrag von Holger-Pohl »

Respekt,

habe das mal bei 1mm probiert und durchgebraten bis ein 2 Euro Stück durchpasste. Naja, gewisse Sachen sollte man als begeisterter Schweißamateur dann doch besser den Profis überlassen.

Grüßele
Holger
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#9

Beitrag von diapolo »

...der Topf hat nur 47 liter...wird mein neuer Maischepott.
Es hieß doch man braucht 2" umd die Maische aus dem Pott zu lassen?!

Da innere "knubblige" kommt von dem Überstand vom Blech da das Loch im Topf nur 47mm war. Hatte keinen Bock das noch wegzufeilen :redhead

Ich habe aber vor mir ne 50,5er Lochstanze zu besorgen, dann muss man innen gar nimmer schweißen...

mfg

Bernd
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#10

Beitrag von gondi »

Macht es bei dem Topf, wenn das Material so dünn ist, nicht mehr sinn einen Hahn einfach zu verschrauben? Das Blech müsste sich bei ner ordentlichen Verschraubung ja "anpassen"
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#11

Beitrag von diapolo »

Hi,das größere Problem bei diesen Durchmessern ist einfach die Abstützung an der Seite.
Der DN50 Hahn geht so schwer, dass sich auf lange Sicht das Brotdosenblech verziehen würde.
Ein weiters Problem ist dann die Anpassung an die Rundung. Bi DN 50 ist der Radius schon relativ groß auf dem Flansch, ich glaube nicht dass sich das Drücken lässt.

Und ich schweiß lieber alles :Devil

mfg

Bernd
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#12

Beitrag von diapolo »

So hier noch n paar bilder vom fertigen Topf:

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mfg

Bernd
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#13

Beitrag von BierBauer »

Bernd, alter Schweisser! Das schaut mal richtig gut aus.
Viele Grüße,
Stefan
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Malzwein
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#14

Beitrag von Malzwein »

Respekt vor der handwerklichen Leistung! Aber wird hier nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen? Gut, tüftel, löten, schneiden, schweißen kann auch Teil des Hobbys sein.

Aber wenn es um Zweckmäßigkeit geht: Wie schon mehrfach erwähnt, habe ich einen 50l Kartoffelkocher mit einerm 1/2" Nippel an dem hinter einem Adpter 1/2" zu 3/4" ein Kugelhahn mit vollem Durchgang geschraubt ist. Bei normalen Suden läuft die Maische meist durch, bei dickeren läuft es zumindest zum Teil. Der Rest der maximal 45l Maische ist mit einem 5l Schöpfbecher und einer 2l Schöpfkelle ratz fatz umgeschaufelt.

Ich zähle mal, wie oft ich schöpfen muss, wenn ich ganz auf den Hahn verzichte :P
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#15

Beitrag von HarryHdf »

:thumbup
mögen die IBU mit euch sein, Harry

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden. (K. Adenauer)
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Trisman
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Re: Amihopfen Töpfe schweißen...und es geht doch...

#16

Beitrag von Trisman »

Wenn dein Hahn so schwer auf und zu zu machen ist, versuche mal den mit Schankhahnfett zu schmieren. Unser DN50 Ventil ging auch nur mit Gewalt auf und zu, nach dem Schmieren geht es um Welten leichter. Natürlich nicht so liecht wie bei einem 1/2 Zoll Kugelhahn, aber ich denke das ist ja eh klar.
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