Spirale zum zwickeln

[gschwar]

Hallo zusammen,

Ich wollte mal hören, wie Ihr so während der Nachgärung im Keg-Fass Zwickelt?

Ich habe es bisher immer so gemacht:

* Fass hat Raumtemperatur, also so zwischen 18°C und 22°C
* Zapfkopf mit Absperrhahn an der Bierleitung
* zum Zwickeln wird dann ein Stück Bierschlauch und ein Kompensatorhahn angeschlossen
* Der Kompensator wird fast geschlossen und dann in das Probenglas gezapft

Das ganze ist aber unbefriedigend, da entweder nur ein minimales Rinnsal fließt, oder nur Schaum kommt.

Jetzt war meine Idee, ich mache es so wie ich es in der Brauerei gesehen habe. Dort hatten sie eine Spirale aus dünnem Rohr, die etwas länger war, hier fängt es mit den Fragen an:

1: Welcher Innendurchmesser ist am besten geeignet?
2: Wie Lang sollte die Spirale sein?

Hat wer eine Idee, Erfahrungen?

Grüße Guido

[Lumbanraja]

Moin,

ich las irgendwann einmal etwas von 4mm und hier ist das auch so:
http://www.allgaeu-zapf.de/products/zwickelspirale
Darum habe ich das hier gekauft:
http://www.bastelrohr.de/edelstahlrohr_ ... 0_x_05.htm
und mit feinem Sand (trocken!) befüllt, die Enden mit Klebeband verschlossen und eng um ein im Schrubstock fixiertes Metallrohr gewickelt.
Ist ein wenig kraftaufwendig, zumal bei einem Meter länge nach der 2. Windung nicht viel übrig bleibt, um eine vernünftige Hebeleirkung zu erzielen bzw. kann man mit der Zange so nicht mehr vernünftig zupacken... Wenn möglich also länger Kaufen und lieber nach dem Biegen etwas wegschneiden. Die nächste Spirale wird auf jedenfall min. 2m lang, denn die Wirkung könnte besser sein, bei meinem 1m-Ding...
Siehe hier, Bild 5:
viewtopic.php?f=22&t=1300&p=20388&hilit ... zkg#p20388

LG Robin

[Berliner]

Das Problem ist nicht das Material, sondern wohl eher die Temperatur. In der Brauerei wird bei ~0°C gezwickelt, nicht bei Raumtemperatur.

[Ulrich]

Der "Ringelschwanz" wird Dir hier in diesem Fall wahrscheinlich wenig helfen. Da muß der Förderdruck schon sehr genau eingestellt sein und die CO2 muß gut gebunden sein.
Ich mache das immer so:
Ich benutze eine PET-Flasche als Zwischengefäß, geht aber ein wenig verändert auch mit einer Glasflasche:
Ich nehme ein Stück Steuerluftschlauch (Innendurchmesser 4-6mm) und befestige ihn am Zwickel oder Zapfkopf mit den jeweilig nötigen Adapter. In den Deckel der PET Flasche mache ich ein Loch, so dass der Schlauch gerade eben duch das Loch passt (schwerängig, bzw ein bissel kleiner als der Schlauchaussendurchmesser des Schlauches). Die PET-flasche wird fest verschlossen (Schlauch geht innerhalb der Flasche fast bis zum Boden)
Nun einfach den Zwickel (Zapfkopf) ganz öffnen. Erst kommt n bissel Schaum, aber schnell beruhigt sich das Bier und die Flasche füllt sich Schaum-frei. Wenn das Bier aufhört zu laufen (zu hermetisch) kann man den Schlauch direkt am Loch im Verschluss ein wenig zur Seite drücken und so die gewollte geschwindigkeit steuern. Wenn Flasche voll, Zwickel (Zapfkopf) zu, Flasche vorsichtig druckablassen, gelochten Deckel mit Schlauch entfernen und einen unversehrten Deckel draufschrauben.

[Hagen]

Eine Optimierung der Methode von Uli stellt die Carbonator Cap da.
Hier mal ein Anwendungsvideo
Eine Bezugsquelle wäre zB hier

Hat zugleich den Vorteil, dass du aus dem Tank eine größere Menge für Vorverkostungen unter Gegendruck abfüllen kannst und auch sonst jederzeit vom Keg ein Mitbringsel abfüllen kannst.

[gulp]

K640_Kompensatorhahn.JPG (41.92 KiB) 6258 mal betrachtet

Wie Berliner schon sagt ist das eine Frage der Temperatur. Bei 18° zapft man halt Schaum. Bei mir werden die Fässer zwangscarbonisiert, dann kommen sie bei 7° in die Eistruhe. Dann kann man jederzeit schaumfrei zwickeln.



Gruß
Peter

[brewhaha]

Hallo Peter,

so wie auf Deinem Bild habe ich mir auch vorgestellt, wenn die Sammelbestellungskegs da sind. Ich hatte allerdings Bedenken wegen der kurzen "Leitung" bzw. der fehlenden Beruhigungsspirale zwischen Fass und Zapfhahn. Scheint aber kein Problem zu sein, oder?

Viele Grüße

Don

[gulp]

Scheint aber kein Problem zu sein, oder?

Kein Problem, ich sach nur Kompensatorhahn

Gruß
Peter

[Hagen]

Nun, Gschwar ging es doch meines Verständnisses nach darum, sauber Probenentnahmen aus dem Gärtnak während der Gärung zu ziehen?
Da ist dann nun mal leider nicht viel mit 0 - 4°C

[gulp]

Ich wollte mal hören, wie Ihr so während der Nachgärung im Keg-Fass Zwickelt?

Hat wer eine Idee, Erfahrungen?

Hmm, Nachgärung? Einfach weglassen, dann kann man auch zwickeln.

Gruß
Peter

[fredz]

Wenn es um die saubere Probenentnahme geht, ist so eine Spirale eher nicht geeignet (meiner Meinung nach). Wir haben die immer nur verwendet, um uns unseren Krug am Lager-/ Drucktank ohne Schaumparty zu füllen.


Gruß

[heru]

Meine Zwickelkonstruktion,

* Zapfkopf
* Kupferrohr 6x1 - gebördelt auf CO2-Tülle
* die Mengendosierung erfolgt über dem Absperrhahn

läuft ohne Probleme

[Schlupfer]

Hi,

es muss nicht unbedingt ein VA- oder Kupferrohr sein. 1 Meter dünner Schlauch (iD 1-2mm) um z.B. eine leere Klopapierrolle gewickelt und Du hast in wenigen Sekunden eine prima Zwickelspirale. Nach Gebrauch einfach abwickeln und durchspülen. Funzt sehr gut. Habe leider vergessen ein Foto zu machen als ich mir das mal fix gebastelt habe.
Achso, grundsätzlich : je wärmer das Bier ist umso länger sollte die Spirale sein.

Michael

Edit: Schlauch war dünner als 3-4mm.--> Silikonschlauch i.D 1mm

[chixxi]

Ich habe zwar keinen im Einsatz, aber es gibt doch diese Zwickelhähne für Fässer: http://www.hobbybrauerversand.de/NC-Zap ... ngsspirale

[gschwar]

@Peter,

nachgärung weglassen, Du bist gut es sollte schon Prickeln auf der Zunge, daher nachgärung im Kegfass ...

Ansonsten werde ich glaube ich mal mit erst mit dünnerem Schlauch probieren und hier Berichten.

Grüße

Guido

[gulp]

Man kann das langsam von C02 Buddel carbonisieren oder eben wenns mal pressiert zwangscarbonisieren. Ganz unten.
Dann prickelt das schon nach 10 min.
Gruß
Peter

[gschwar]

Hallo Peter,

klar kann man Carbonisieren, aber das ist nicht in meinem Sinne. Insbesondere das Schnelle Carbonisieren finde ich für mich deplaziert. Ich setze daher auf die natürliche Carbonisierung unter Druck während der Nachgärung. Ist doch ganz einfach, die nötige Menge Speise, egal, ob Würze oder Zucker, ab ins Keg Fass und den entstehenden Druck mittels Spundapparat regeln. Grün Schlauchen geht natürlich auch. Am Ende dann bekommt man ein Bier das natürlich Carbonisiert ist, und schöne feine CO2 Perlen hat. Externe Carbonisierung kommt für mich nicht in Frage. Bier herstellen, ist viel Arbeit, und braucht einen gewissen Aufwand, da kommt es für mich nicht auf das bisschen zusätzliche Arbeit für die natürliche Carbonisierung an.

Ist aber nur meine persönliche Meinung.

Gruß

Guido

[Matthias H]

Hallo,
nochmal zu Sinn und Funktion der Zwickelspirale:
habe ich das richtig interpretiert, dass es darum geht, das Jungbier möglichst schonend und langsam (mit gleichmäßigem Druckabfall ohne harsche Übergänge) zu entspannen, also vom Kegüberdruck auf den atmosphärischen Druck zu überführen. (?)
Ich hatte vor 20 Jahren mal den Versuch mit einem dünnen, ca.1,5m langen Pneumatikschlauch gemacht, hatte prima funktioniert. Die Pneumatikschläche sind aus HDPE und absolut glatt innen.

[gschwar]

hey Matthias,

das ist ja schon mal ein Ansatz. Weißt Du, welchen Innendurchmesser Du damals verwendet hast?

Gruß Guido

[gulp]

Hallo Peter,

klar kann man Carbonisieren, aber das ist nicht in meinem Sinne. Insbesondere das Schnelle Carbonisieren finde ich für mich deplaziert. Ich setze daher auf die natürliche Carbonisierung unter Druck während der Nachgärung. Ist doch ganz einfach, die nötige Menge Speise, egal, ob Würze oder Zucker, ab ins Keg Fass und den entstehenden Druck mittels Spundapparat regeln. Grün Schlauchen geht natürlich auch. Am Ende dann bekommt man ein Bier das natürlich Carbonisiert ist, und schöne feine CO2 Perlen hat. Externe Carbonisierung kommt für mich nicht in Frage. Bier herstellen, ist viel Arbeit, und braucht einen gewissen Aufwand, da kommt es für mich nicht auf das bisschen zusätzliche Arbeit für die natürliche Carbonisierung an.

Ist aber nur meine persönliche Meinung.

Gruß

Guido

Servus Guido,

Absolut verständlich! Ich lasse mir bei meinen Methoden auch nicht dreinreden. Anfangs habe ich das ja auch so gemacht mit Zucker und ein, zwei mal habe ich auch aus Versehen grün geschlaucht. Schmeckt auch nicht anders als mit der Buddel carbonisiert. Zumindest ich Derbel merke da keinen Unterschied.

Gruß
Peter

[Matthias H]

...Weißt Du, welchen Innendurchmesser Du damals verwendet hast?

Gruß Guido

Hallo,
Ich bin nicht sicher, aber es könnten 3 oder 4mm gewesen sein. Farbe war hellblau, dann weiß man auch von welchem dt. Hersteller. :)
Je dünner der Innendurchmesser, desto höher ist der Durchflusswiderstand im Verhältnis zur Durchflussmenge.
Ich stelle mir das so vor:
hoher Gegendruck am Einlass, sprich praktisch keine Druckdifferenz gegenüber dem Kegdruck und erst langsamer und schonender Druckabfall im Verlauf des Schlauches, je weiter es zur drucklosen Seite, dem Ausfluss geht. Also langsames und schonendes Entspannen.
Problem dürfte aber die Reinigung sein.

[gschwar]

Hi Matthias,

Danke für die Info, denke Reinigung sollte mit derPassenden Chemie kein Ding sein Außerdem ist der Schlauch erst mal zum Testen, danach kommt dann ein passendes Rohr aus Edelstahl drann. Das ist dann eh kein Problem denke ich.

Gruß Guido