Braufex hat geschrieben: ↑Mittwoch 26. Januar 2022, 07:02
Dadurch, dass bei Spaddel die Brüdenhaube bzw. der Deckel relativ dicht auf dem Einkocher aufliegt, wird sich im Topf bei der Inbetriebnahme der Spritzdüsen ein leichter(!) Unterdruck ergeben (siehe auch Erfahrung von Düssel).
Düssel hat geschrieben: ↑Dienstag 25. Januar 2022, 23:50
Der Düsenkopf erzeugt eine hohe Luftgeschwindigkeit im Rohr, saugt den Dampf an und kühlt ihn ab. [...]
Auf jeden Fall steht eins fest: die Strömung wird nicht durch den abkühlenden Dampf erzeugt!!!
Hallo Heiner, erstmal finde ich es toll, dass du auch nach fünf Jahren noch deine Erfahrungen aktiv mit dem Forum teilst. Mit den zitierten Aussagen bin ich trotzdem nicht einverstanden, wobei ich deine Düsen auch nicht kenne.
Bei der von mir verwendeten Düse von crafthardware liegt die Austrittsgeschwindigkeit bei geschätzt weit unter 1m/s. Der Wasserdampf aus dem Kessel kann also nicht höher beschleunigt werden, der nicht mal bestenfalls erreichbare dynamische Druck liegt bei (1m/s)^2 * 0.5*0.6 kg/m^3 = 0,3Pa. Das entspräche der Absenkung der Siedetemperatur um 0,0001K. Krass!
Gut, man hat vielleicht keinen reinen Wasserdampf aus dem Kessel, aber die Rechnung zeigt die Größenordnung auf.
Ich schließe nicht komplett aus, dass die Düsenströmung schon eine geringe Saugwirkung entfaltet (wegen der Erfahrung Heiners), aber der Rechnung von oben nach halte ich das für zweifelhaft bzw. vernachlässigbar.
Braufex hat geschrieben: ↑Mittwoch 26. Januar 2022, 07:02
Wer aber schon einmal selber in einem praktischen(!) Versuch gesehen hat, wie 2000l Wasser am Siedepunkt bei leichtem wallenden Kochen plötzlich und gewaltig überkochen, wenn man den Druck über dem Wasser nur um wenige mbar absenkt, [...]
Wenige Millibar sind immer noch einige hundert Pascal. Hier nur mit einem Phänomen mit zweifelhafter Übertragbarkeit zu argumentieren, ohne es auf ein theoretisches Fundament zu stellen, bringt zumindest mich nicht weiter.
Ich gebe dir soweit Recht, dass man die Theorie praktisch nachweisen sollte. Der nächste Brautag liegt bei mir zwar noch in weiter Ferne, aber ich werde das bei Zeit mal versuchen, indem ich die Düse in meinem DK quer zur Absaugrichtung einströmen lasse.
Braufex hat geschrieben: ↑Mittwoch 26. Januar 2022, 07:02
Der Vergleich zur Wasserstrahl- oder auch zur Dampfstrahl-Vakuumerzeugung ist keine vollkommen andere Geschichte.
Dampfstrahl-Vakuumerzeugung mit Überschallströmung ist aus meiner Sicht durchaus eine vollkommen andere Geschichte. Auch bei der Wasserstrahlpumpe ist es essentiell, dass die Abströmung gleichmäßig über dem Rohrquerschnitt erfolgt, was beim Dampfkondensator nicht der Fall ist.
Als Ursache für das leichtere Überkochen sehe ich eher, dass sich bei spaddel eine komplett gesättigte Dampfatmosphäre im Kessel befindet, da der Deckel ja geschlossen ist, wodurch der Schaum stabiler ist. Man kennt das vom Nudelwasser, leichtes Schrägauflegen hilft schon gewaltig.
Bei Heiner (Düssel) wird bei offener Klappe Luft mit in dem Kesseloberraum gesaugt, weshalb der Schaum nicht so stabil ist und Überkochen eine geringere Gefahr darstellt.
Ich lass meine Aussagen da gern korrigieren, aber bitte nicht mit irgendwelchen (mMn falsch einsortierten) Beobachtungen, sondern mit theoretisch fundierten Argumentationen.