Brombeerbier

Alles, was mit dem Thema Historische Biere, Grut- bzw. Kräuterbiere, Gewürzbiere, aber auch mit Sake Brauen oder Brauen mit ungewöhnlichen Fermentationsarten zu tun hat
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Vani
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Brombeerbier

#1

Beitrag von Vani »

Hallo,
da ich noch Brombeeren aus meinem Garten in der Tiefkühltruhe habe würde ich diese gerne bei der Hauptgärung meinem nächsten Sud beigeben.
Kann mir jemand sagen wie lange die drinnenbleiben sollen. Es soll jetzt kein säuerliches Bier (Lambic) werden sondern nur den Geschmack der Brombeeren annehmen.
OK, leicht säuerliche Note wird es wahrscheinlich durch den Säuregehalt der Brombeeren bekommen.
Und wie verhält sich das bei der Gärung? Vielleich hat ja jemand Erfahrung mit diversen Früchten im Bier.

LG Vani
Zuletzt geändert von Vani am Dienstag 13. Januar 2015, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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walliserchalet
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Re: Bombeerbier

#2

Beitrag von walliserchalet »

Hallo Vani,

ich habe im November ein normales Hefeweizen (20l) gebraut und dieses normal gären lassen. Nachdem die Hauptgärung durch war habe ich die 20l auf je 10l aufgeteilt und mit Früchten versetzt (Kirschen und Himbeeren) und dies nochmals ca 1.5 Wochen gären lassen. In dieser Zeit hat das Jungbier die Farbe sowie das Aroma der Früchte übernommen. Ich habe auf 10l ca 800g Früchte aus dem Tiefkühler verwendet. Letzte Woche war es soweit und ich konnte die Biere probieren. Das Himbeerbier schmeckt ein wenig nach Soda Club mit Himbeersirup und anschliessendem Biergeschmack. Das Kirschenbier war genau umgekehrt also zuerst Biergeschmack und im Abgang dann das Kirschenaroma. Ich werde dieses Jahr sicherlich noch ein paar Fruchtexperimente durchführen, werde aber beim nächsten Mal als Basis ein Bier verwenden welches man weniger carbonisiert.
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_Heiner
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Re: Bombeerbier

#3

Beitrag von _Heiner »

Hi,
Hab das schon mit Himbeeren und Kirschen gemacht. Einfach rein ins Fass und dann ganz normal die Hauptgärung ablaufen lassen. Die Früchte setzem sich mit der Hefe und den restlichen Trübstoffen schön ab.

Grüße,

Heiner
-- "Ich wahß net, ich hab heit schon de ganze Daag so en vasteckte Dorscht." --
Ernst Elias Niebergall, 1843
Vani
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Re: Brombeerbier

#4

Beitrag von Vani »

Danke für die Antworten,
wie ist das bei der Gärung. Wie lange brauchen die Früchte ungefähr bis ihr Zucker vergoren ist.
Angenommen ich fülle 2 Wochen nach Zugabe der Brombeeren in die Flasche für die Nachgärung, kann es hier zu einer Überkabonisierung kommen?
Und wie wirken sich die Früchte auf die Schaumstabilität aus?

LG Vani
Zuletzt geändert von Vani am Mittwoch 14. Januar 2015, 07:13, insgesamt 1-mal geändert.
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walliserchalet
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Re: Bombeerbier

#5

Beitrag von walliserchalet »

Dazu kann ich dir wohl zu wenig auskunft geben. Ich braue erst seit 2014 mein eigenes Bier... als ich die Früchte nach der Hauptgärung in den Behälter gab sprang die Gärung nochmals an. Dann habe ich wieder gewartet bis 3-4 Tage keine Aktivität mehr zu sehen war und habe dann ganz normal abgefüllt und mit Zucker carbonisiert. Ich denke wenn du dies auch so machst sollte keine Überkarbonisierung stattfinden. Der Schaum vom Himbeerbier ist stabiler als der vom Kirschenbier aber beide sind natürlich farblich rot / rosa. Deshalb wird es bei Brombeeren schwer vorauszusagen wie sich die Früchte auf die Schaumstabilität auswirken werden. Wenn du das Bier fertig hast wäre es super wenn du deine Erfahrungen posten würdest, denn ich fand weder im alten noch im neuen Forum gute Beiträge zu Fruchtbieren...

Und ja beim abfüllen habe ich halt einen Zwischenschritt über ein Filtertuch eingelegt damit die feinen Segmente von den Früchten nicht mitkommen. Wie bereits oben erwähnt sinken die Früchte dann ab und gesellen sich zur Hefe, somit muss man auch nicht mehr gross filtern.
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hutschpferd
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Re: Bombeerbier

#6

Beitrag von hutschpferd »

bis jetzt haben alle fruchtbiere von hobbybrauern die ich verkostet habe mehr oder weniger säure angenommen...
was ich so voin kollegen gehört habe einfach 1-2 wochen in der nachgärung.
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adlismatter
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Re: Bombeerbier

#7

Beitrag von adlismatter »

Salü Vani
Schau mal hier bei Speidel ein Rezept für den BM.
http://www.speidels-braumeister.de/brombeerbier.html
Gruss
Wilfried
Vani
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Re: Brombeerbier

#8

Beitrag von Vani »

Danke nochmals für die Antworten,
Eigenartige Rast mit nur 10 min bei 63° beim Rezept von Speidel, soll anscheinend ein nicht zu trockenes Bier im Zusammenhang mit den Brombeeren werden.

LG Vani
Braufietz
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Re: Brombeerbier

#9

Beitrag von Braufietz »

Wie schon gesagt: Die Früchte einfach in die Hauptgärung geben. Ich würde aber die erste stürmische Gärung abwarten, da werden sonst schon viele Aromen ausgetrieben.

Säure bekommst Du auf jeden Fall erst einmal, aber wenn Du Dir keine Infektion einfängst, dann lagert die sich zum Großteil wieder aus. Das dauert aber etwas! Leider ist auch das Fruchtaroma flüchtig, so dass man nach längerer Lagerung zwar kaum noch Säure aber auch nur noch wenig Fruchtaroma hat. Auf jeden Fall solltest Du nicht mit den Früchten geizen. 2-3KG auf 20 Liter sind ein guter Anfang.

Eingefroren sind sie ja schon, wenn ich das richtig verstanden habe? Das ist schon mal gut, dann würde ich sie nur auftauen, zerstampfen und in den Gäreimer geben. Durch das Einfrieren lösen sich die Zellmembranen besser auf und die Aromen gehen besser ins Bier über.

Achja, beim Umschlauchen vor dem Abfüllen kann ein Sputnikfilter nicht schaden wenn Du kein Fruchtfleisch im Bier haben willst. Das ist nicht nur unpassend sondern kann auch zu Gushing führen.

Viel Erfolg! Brombeerbier ist lecker!

Cheers,
Carsten

Cheers,
Carsten
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